Quelltext der Seite SM U 74

{| class="wikitable float-right"  width="300"
|-
! colspan="3" bgcolor="skyblue" | SM U 74<br /><small>([[SM U 73|vorheriges]]/[[SM U 75|nächstes]] – [[Liste deutscher U-Boote (1906–1919)|alle U-Boote]])</small>
|-
! colspan="3" align="center" bgcolor="skyblue" |{{DEU-SK-1903|#|WIDTH=60}} 
|-
!colspan=2 bgcolor="skyblue" |'''Baudaten'''
|-
|U-Boot-Typ:
|Einhüllen-Hochsee-Boot<br />Kriegsauftrag E/UE 
|-
|Serie:
|U 73 – U 74
|-
|Bauwerft:
|Kaiserliche Werft, Danzig
|-
|Baunummer: 
|30
|-
|Stapellauf: 
|10. August 1915
|-
|Indienststellung:
|24. November 1915
|-
!colspan=2 bgcolor="skyblue" |'''Technische Daten'''
|-
|Verdrängung:
|745 Tonnen (über Wasser)<br />829 Tonnen (unter Wasser)
|-
|Länge:
|56,80 m
|-
|Breite:
|5,90 m
|-
|Tiefgang:
|4,84 m
|-
|Druckkörper ø:
|5,00 m
|-
|max. Tauchtiefe:
|50 m
|-
|Tauchzeit:
|40–60 s
|-
|Antrieb:
|Dieselmotoren 800 PS<br />E-Maschinen 800 PS
|-
|Geschwindigkeit:
|9,6 Knoten (über Wasser)<br />7,9 Knoten (unter Wasser)
|-
|Bewaffnung:
|1 × Bugtorpedorohr (Backbord)<br />1 × Hecktorpedorohr (Steuerbord)<br />(4 Torpedos im Oberdeck)<br />1 × 8,8-cm-Deckgeschütz<br />2 × Heckminenrohr<br />(38 Seeminen)
|-
!colspan=2 bgcolor="skyblue" |'''Einsatzdaten'''
|-
|Kommandant:
|
* Erwin Weisbach
|-
|Besatzung (Sollstärke):
|4 Offiziere<br />28 Mannschaften
|-
|Einsätze:
|2
|-
|Erfolge:
|1 versenktes Handelsschiff
|-
|Verbleib:
|vor Dunbar (Schottland) durch Minenunfall gesunken
|}
'''SM U 74''' war ein diesel-elektrisches [[Seemine|Minen]]-[[U-Boot]] der [[U-Boot-Klasse UE|Klasse UE]] der [[Deutsches Kaiserreich|deutschen]] [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]], das im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] zum Einsatz kam.

== Besonderheit der Motorisierung und Bewaffnung ==
Die Hauptaufgabe von ''U 74'' war das Legen von Seeminen, von denen bis zu 38 Stück im Bootsinneren transportiert werden konnten. Sie wurden über zwei Auslassrohre im Bootsheck verlegt. Es handelte sich somit nicht primär um ein U-Boot für Torpedoangriffe. Es war verglichen mit anderen Hochsee-U-Booten relativ schwach motorisiert. Die Überwassergeschwindigkeit blieb im einstelligen Bereich. Die Torpedobewaffnung diente lediglich zur Selbstverteidigung.

== Einsätze ==
''U 74'' lief am 10. August 1915 bei der [[Kaiserliche Werft Danzig|Kaiserlichen Werft]] in [[Danzig]] vom [[Stapellauf|Stapel]] und wurde am 24.&nbsp;November 1915 in Dienst gestellt. Das U-Boot wurde im März 1916 der ''I. U-Boot-Flottille'' zugeordnet.<ref>Bodo Herzog: ''Deutsche U-Boote 1906–1966''. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 136.</ref> Der erste und einzige Kommandant des U-Bootes war [[Kapitänleutnant]] [[Erwin Weisbach]], der es von seiner Indienststellung bis zu seinem Untergang am 17. Mai 1916 befehligte.

''U 74'' führte während des Ersten Weltkrieges zwei [[Operation (Militär)|Operationen]] in der [[Nordsee]] durch.<ref>Bodo Herzog: ''Deutsche U-Boote 1906–1966''. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 123.</ref> Dabei wurde der britische Kohlenfrachter ''Sabbia'' mit 2.802&nbsp;[[Bruttoregistertonne|BRT]] versenkt.<ref>Bodo Herzog: ''Deutsche U-Boote 1906–1966''. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 68.</ref> Die ''Sabbia'' lief am 20. April 1916 etwa 7 Meilen südöstlich der [[Isle of May]] auf eine Mine von ''U&nbsp;74''.<ref>[http://www.uboat.net/wwi/ships_hit/5286.html uboat.net: Ships hit during WWI – Sabbia]</ref><ref>[http://www.wrecksite.eu/wreck.aspx?12607 wrecksite.eu: D/S Sabbia]</ref>

''U 74'' lief im Mai 1916 zu seiner zweiten Minenoperation zum [[Firth of Forth]] an der Ostküste [[Schottland]]s aus. Dabei sollte vor [[Rosyth]] eine Minensperre zur Behinderung der [[Grand Fleet|britischen Hochseeflotte]] gelegt werden. Das Boot kehrte nie zurück.

== Verbleib ==
Ursprünglich wurde angenommen, ''U&nbsp;74'' sei am 27. Mai 1916 vor [[Peterhead]] von einer britischen [[Trawler]]gruppe durch [[Artillerie]]beschuss versenkt worden.<ref>Bodo Herzog: ''Deutsche U-Boote 1906–1966''. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S.&nbsp;90.</ref><ref>Paul Kemp: ''Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen''. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, S. 18.</ref> Ein U-Boot-Wrack vor [[Dunbar (Schottland)|Dunbar]] wurde jedoch inzwischen als ''U&nbsp;74'' identifiziert.<ref> {{Webarchiv|text=divernet.com: Wrecktour 141 – The U74E |url=http://www.divernet.com/Wrecks/wreck_tours/629791/wrecktour142_the_u74e.html |wayback=20121104234239}}</ref> Als Ursache des Untergangs wird ein Unfall beim Auslegen der Minen genannt. Es gab keine Überlebenden.<ref>[http://www.uboat.net:/wwi/boats/index.html?boat=74 uboat.net WWI U-boats U 74]</ref>

== Fußnoten ==
<references />

== Literatur ==
* Bodo Herzog: ''Deutsche U-Boote 1906–1966''. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
* Paul Kemp: ''Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen''. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, ISBN 3-924896-43-7.

== Weblinks ==
* [http://www.uboat.net:/wwi/boats/index.html?boat=74 uboat.net WWI U-boats U 74 (engl.)]
* [http://www.wrecksite.eu/wreck.aspx?1600 wrecksite.eu: U-74]
* [http://www.denkmalprojekt.org/u-boote/uboote_wk1/wk1_u74.htm Gedenktafel für U 74 am U-Boot-Ehrenmal Möltenort]

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[[Kategorie:Militär-U-Boot (Kaiserliche Marine)]]
[[Kategorie:U-Boot im Ersten Weltkrieg]]
[[Kategorie:Schiffsverlust 1916]]
[[Kategorie:Kaiserliche Werft Danzig]]