Quelltext der Seite Schweizer Parlamentswahlen 1902

<!--schweizbezogen-->
{{Wahldiagramm
| LAND         = CH
| PROZENT      = nein
| DIFF2        = nein
| TITEL        = Gesamterneuerungswahlen<br />des Nationalrats 1902
| TITEL2       = Wahlbeteiligung: 56,8 %
| WAHLDAVORLINK  = Schweizer Parlamentswahlen 1899
| WAHLDAVORTEXT  = 1899
| WAHLDANACHLINK = Schweizer Parlamentswahlen 1905
| WAHLDANACHTEXT = 1905
| PARTEI1      = FDP
| ERGEBNIS1    = 50.4
| ERGEBNISALT1 = 49.7
| PARTEI2      = KK
| ERGEBNIS2    = 23.1
| ERGEBNISALT2 = 20.8
| PARTEI3      = SPS
| ERGEBNIS3    = 12.6
| ERGEBNISALT3 = 9.6
| PARTEI4      = LM
| ERGEBNIS4    = 8.6
| ERGEBNISALT4 = 14.1
| PARTEI5      = DL
| ERGEBNIS5    = 3.7
| ERGEBNISALT5 = 4.9
| PARTEI6      = Sonst.
| ERGEBNIS6    = 1.7
| ERGEBNISALT6 = 0.9
}}
Die '''Schweizer Parlamentswahlen 1902''' fanden am 26.&nbsp;Oktober 1902 statt. Zur Wahl standen 167 Sitze des [[Nationalrat (Schweiz)|Nationalrates]] (20 mehr als zuvor). Die Wahlen wurden nach dem [[Mehrheitswahl|Majorzwahlrecht]] vorgenommen, wobei das Land in 49 unterschiedlich grosse [[Liste der Schweizer Nationalratswahlkreise|Nationalratswahlkreise]] unterteilt war. Von der Erhöhung der Mandatszahl profitierte insbesondere die [[Freisinnig-Demokratische Partei]] (FDP), die ihre dominierende Stellung weiter ausbauen konnte und erstmals mehr als die Hälfte aller Wähler auf sich vereinigte. Das neu gewählte Parlament trat in der [[19. Legislaturperiode der Schweizer Bundesversammlung|19.&nbsp;Legislaturperiode]] erstmals am 1.&nbsp;Dezember 1902 zusammen.

== Neueinteilung der Wahlkreise ==
[[Datei:Wahlkreise 1902-1908.png|mini|hochkant=1.67|Neueinteilung der Nationalratswahlkreise]]
Aufgrund der Ergebnisse der [[Volkszählung in der Schweiz|Volkszählung]] von 1900 war von Gesetzes wegen eine Neueinteilung der Wahlkreise fällig. Gemäss dem im Jahr 1848 festgelegten Grundsatz, dass ein Nationalrat 20'000 Seelen (Einwohner) oder einen Bruchteil von über 10'000 Seelen vertreten müsse, erhöhte sich die Gesamtzahl der Sitze von 147 auf 167 (was insbesondere auf die stark angestiegene Zuwanderung von Ausländern zurückzuführen war). Von den 20 zusätzlichen Mandaten entfielen fünf auf den [[Kanton Zürich]], je zwei auf die Kantone [[Kanton Basel-Stadt|Basel-Stadt]], [[Kanton Bern|Bern]], [[Kanton Genf|Genf]], [[Kanton St. Gallen|St. Gallen]] und [[Kanton Waadt|Waadt]] sowie je eines auf die Kantone [[Kanton Neuenburg|Neuenburg]], [[Kanton Solothurn|Solothurn]], [[Kanton Tessin|Tessin]], [[Kanton Thurgau|Thurgau]] und [[Kanton Wallis|Wallis]].<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, erster Teil, S. 374.</ref> Die einst wichtige «Optimalgrösse» von vier Sitzen je Wahlkreis verlor immer mehr an Bedeutung. So gab es um die Stadt [[Zürich]] erstmals einen Neunerwahlkreis, in den Kantonen Genf und [[Kanton Waadt|Waadt]] einen Siebnerwahlkreis.

Am 4.&nbsp;November 1900 war eine [[Volksinitiative (Schweiz)|Volksinitiative]], welche die Einführung des [[Verhältniswahl|Proporzwahlrechts]] gefordert hatte, mit 59,1 % der Stimmen abgelehnt worden. Die FDP hatte mit Erfolg argumentiert, der «freiwillige Proporz» (eine Mehrheitspartei überlässt in einem Wahlkreis der Opposition freiwillig einen oder mehrere Sitze) sei bedeutend wirkungsvoller, um das angestrebte Ziel des Minderheitenschutzes zu erreichen. Dabei war die Minderheit jedoch gänzlich auf den guten Willen der Mehrheit angewiesen, auch hielten sich die Freisinnigen in manchen Fällen nicht an dieses Versprechen.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, erster Teil, S. 369–370.</ref> Eine ungleichmässige Bevölkerungsentwicklung machte in mehreren Kantonen eine Anpassung der Wahlkreisgrenzen notwendig. Dabei berücksichtigte der [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]] in seinem Gesetzesentwurf in mehreren Fällen die Wünsche freisinnig dominierter Kantonsregierungen. Auf diese Weise wurden im [[Kanton Zürich]] vor allem die [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|Sozialdemokraten]] benachteiligt, im [[Kanton Luzern]] die Katholisch-Konservativen. Da im Kanton Tessin der freiwillige Proporz funktionierte, war die Vergrösserung des südlichen Wahlkreises zulasten des nördlichen unumstritten, ebenso eine geringfügige Anpassung im Kanton St. Gallen. Im Kanton Wallis legte man zwei konservative Wahlkreise zusammen, im [[Kanton Graubünden]] trat an die Stelle der drei bisherigen Wahlkreise noch ein einziger.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, erster Teil, S. 370–373.</ref> Da keine bestehenden Wahlkreise aufgeteilt wurden, verringerte sich ihre Anzahl von 52 auf 49.

Mit der Zustimmung von National- und [[Ständerat]] trat das «Bundesgesetz betreffend die Nationalratswahlkreise» am 4.&nbsp;Juni 1902 in Kraft.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch/viewOrigDoc.do?id=10020118 | titel=Bundesgesetz betreffend die Nationalratswahlkreise (vom 4. Juni 1902) | hrsg=admin.ch | werk=Bundesblatt Nr. 24 vom 11. Juni 1902 | datum=2013-05-21 | zugriff=2014-08-06 | format=PDF, 281 kB}}</ref> Katholisch-konservative Kreise aus dem Kanton Luzern wollten das neue Gesetz mit einem [[Referendum#Schweiz|Referendum]] zu Fall bringen, brachten aber die notwendige Anzahl Unterschriften nicht zusammen. Als Reaktion auf das Volkszählungsergebnis von 1900, das vor allem urban geprägten Kantonen Sitzgewinne bescherte, wurde eine Volksinitiative «für die Wahl des Nationalrates aufgrund der Schweizer Wohnbevölkerung» eingereicht. Sie forderte, bei der Sitzzuteilung ausschliesslich Schweizer Staatsbürger zu berücksichtigen; davon hätten insbesondere ländliche, konservative Kantone profitiert, Die Initiative nahm insbesondere die Sozialdemokraten als Interessenvertreter ausländischer Arbeiter ins Visier, weshalb sie gewisse fremdenfeindliche Züge aufwies. Sie wurde am 25.&nbsp;Oktober 1903 mit 75,6 % der Stimmen klar abgelehnt.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, erster Teil, S. 373–376.</ref>

== Wahlkampf ==
Die politischen Parteien wurden immer deutlicher von wirtschaftlichen Interessen überlagert. Angesichts bevorstehender Zollvertragsverhandlungen mit verschiedenen Staaten strebten vor allem die Bauern danach, ihren bisher geringen politischen Einfluss zu vergrössern. Der [[Schweizer Bauernverband|Schweizerische Bauernverband]] unterstützte aktiv Kandidaten verschiedener Parteien, die sich für eine landwirtschaftsfreundliche Ausgestaltung der [[Zolltarif]]e einsetzten oder dem [[Bauernstand]] sonst wie verbunden waren.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, zweiter Teil, S. 756–757.</ref> Unter dem Einfluss von Bauernverbandsdirektor [[Ernst Laur]] hatte sich in den Räten eine schutz- und kampfzollfreundliche Mehrheitsfront gebildet, zu der auch Vertreter von Industrie und Gewerbe gehörten. Nur drei Wochen vor den Wahlen stimmte die [[Bundesversammlung (Schweiz)|Bundesversammlung]] dem neuen Zolltarif zu. Dies rief umgehend den heftigen Widerstand einer breiten Interessenkoalition hervor, die eine allgemeine Verteuerung des Preisniveaus befürchtete. Zur «Liga gegen den neuen Zolltarif», die Unterschriften für ein Referendum zu sammeln begann, schlossen sich höchst unterschiedliche Gruppierungen wie die [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|Sozialdemokraten]], die [[Konsumgenossenschaft|Konsumvereine]], der [[Schweizerischer Städteverband|Städteverband]] sowie Vertreter des Tourismus und exportorientierter Wirtschaftszweige zusammen.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, zweiter Teil, S. 752–753.</ref>

Die staatstragende FDP verlor allmählich ihren progressiven Schwung und wandelte sich zu einer Partei des Bewahrens und Erhaltens. Ihrer Ansicht nach seien die Freisinnigen am besten dazu geeignet, das Staatssteuer zu führen, da die politischen Gegner keine brauchbaren Alternativen zu bieten hätten. Von links und rechts gab es Widerspruch zu dieser Einschätzung. Die Linke warf dem Freisinn vor, den ausländischen [[Militarismus]] nachzuäffen und die Armee vom Volk zu entfremden. Die katholische Zeitung ''[[Neue Luzerner Zeitung#Vaterland|Vaterland]]'' wiederum bezeichneten den Freisinn als «unbestimmtes Etwas ohne tieferen geistig-sittlichen Gehalt und Rückgrat».<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, zweiter Teil, S. 750.</ref> Beeindruckt von den zunehmend selbstbewusster auftretenden Bauern strebte auch die [[Arbeiterbewegung]] nach einer strafferen Organisation. In der so genannten «Solothurner Hochzeit» im September 1901 fusionierte der [[Grütliverein]] mit den Sozialdemokraten. Verschiedene Streiks vor den Wahlen führten zum Vorwurf, die Sozialdemokratie stecke mit dem internationalen [[Anarchismus]] unter einer Decke. Besonders heftige Auseinandersetzungen verursachte ein Generalstreik in [[Genf]], der im Oktober 1902 mit einem massiven Truppenaufgebot aufgelöst wurde. Die Katholisch-Konservativen waren aufgrund ihrer inneren Zerrissenheit weiterhin kaum im Wahlkampf wahrnehmbar.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, zweiter Teil, S. 753–755.</ref>

Während der [[18. Legislaturperiode der Schweizer Bundesversammlung|18.&nbsp;Legislaturperiode]] hatte es aufgrund von Vakanzen 20 Ersatzwahlen in 17 Wahlkreisen gegeben, dabei kam es nur zu geringen Sitzverschiebungen. 1902 gab es insgesamt 58 Wahlgänge (fünf weniger als drei Jahre zuvor). In 40 von 49 Wahlkreisen waren die Wahlen bereits nach dem ersten Wahlgang entschieden. Mit dem letzten Wahlgang am 13.&nbsp;November 1902 war der Nationalrat komplett. Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zu 1899 um 2,3 Prozentpunkte. Den höchsten Wert wies üblich der [[Kanton Schaffhausen]] auf, wo aufgrund der dort geltenden [[Wahlpflicht]] 85,8 % ihre Stimme abgaben. Über 80 % Beteiligung verzeichnete sonst nur der [[Kanton St. Gallen]]. Am tiefsten war die Beteiligung im [[Kanton Obwalden]], wo nur 21,4 % an den Wahlen teilnahmen. Eindeutige Wahlsiegerin war die FDP, die 16 Sitzgewinne verbuchen konnte und am meisten von der Erhöhung der Sitzzahl profitierte. Erstmals überhaupt erreichte sie nicht nur bei der Anzahl Sitze die absolute Mehrheit, sondern auch beim Wähleranteil. Leicht zulegen konnten die Katholisch-Konservativen und die Sozialdemokraten, während die Demokraten als einzige Partei Sitze einbüssten. Erstmals im Nationalrat vertreten war die Bernische Volkspartei mit [[Ulrich Dürrenmatt]].

== Ergebnis der Nationalratswahlen ==
{{Hauptartikel|Schweizer Parlamentswahlen 1902/Resultate Nationalratswahlen}}

=== Gesamtergebnis ===
Von 760'252 volljährigen männlichen Wahlberechtigten nahmen 431'670 an den Wahlen teil, was einer Wahlbeteiligung von 56,8 % entspricht.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 3, S. 369.</ref>

Die 167 Sitze im Nationalrat verteilten sich wie folgt:<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 1, zweiter Teil, S. 759.</ref><ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 3, S. 485.</ref>
{{Sitzverteilung
| Beschriftung = Sitze
| Land  = CH
| float = right
| SPS|DL|FDP|LM|KK|BVP|
| DL = 4
| SPS = 7
| FDP = 100
| LM = 20
| KK = 35
| BVP = 1
| DL Farbe= 63B8FF
| BVP Farbe= 008B00
|BVP Link=[[Ulrich Dürrenmatt|BVP]]}}
{|
| width=400px |
{| class="wikitable" width=350px
|- class="hintergrundfarbe5"
! Partei || Sitze<br />1899 || <small>vor Auf-<br />lösung</small> || Sitze<br />1902 || +/− || Wähler-<br />anteil || +/−
|- align="center"
| align=left | FDP || 84 || <small>86</small> || '''100''' || +16 || align=center | 50,4 % || +0,7 %
|- align="center"
| align=left | KK || 32 || <small>32</small> || '''35''' || +{{0}}3 || align=center | 23,1 % || +2,3 %
|- align="center"
| align=left | LM || 20 || <small>19</small> || '''20''' || ±{{0}}0 || align=center | {{0}}8,6 % || −5,5 %
|- align="center"
| align=left | SP || 4 || <small>3</small> || '''7''' || +{{0}}3 || align=center | 12,6 % || +3,0 %
|- align="center"
| align=left | DL || 7 || <small>6</small> || '''4''' || −{{0}}3 || align=center | {{0}}3,7 % || −1,2 %
|- align="center"
| align=left | kl. Parteien* || – || <small>1</small> || '''1''' || +{{0}}1 || align=center | {{0}}1,1 % || +1,1 %
|- align="center"
| align=left | Diverse || – || – || – || – || align=center | {{0}}0,5 % || −0,4 %
|}
<nowiki>*</nowiki> 1 Sitz für die BVP

| valign=top |
* FDP = [[Freisinnig-Demokratische Partei]]
* LM = Liberale Mitte (Liberale, Liberaldemokraten)
* KK = [[Christlichdemokratische Volkspartei#Katholiken im Kulturkampf|Katholisch-Konservative]]
* DL = Demokratische Linke (sozialpolitische Gruppe, [[Demokratische Partei (Schweiz)|Demokratische Partei]])
* SP = [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|Sozialdemokratische Partei]]
* BVP = Bernische Volkspartei ([[Ulrich Dürrenmatt]])
|}

Hinweis: Eine Zuordnung von Kandidaten zu Parteien und politischen Gruppierungen ist nur bedingt möglich (mit Ausnahme der Freisinnigen und Sozialdemokraten). Der politischen Wirklichkeit des frühen 20. Jahrhunderts entsprechend kann man eher von Parteiströmungen oder -richtungen sprechen, deren Grenzen teilweise fliessend sind. Die verwendeten Parteibezeichnungen sind daher eine ideologische Einschätzung.

=== Ergebnisse in den Kantonen ===
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der errungenen Sitze auf die Kantone.<ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 3, S. 261–273</ref><ref>Gruner: ''Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919'', Band 3, S. 363.</ref>

{| class="wikitable zebra"
!class="hintergrundfarbe5"|Kanton !! class="hintergrundfarbe5" width="40px"|Sitze<br />total !! class="hintergrundfarbe5" width="40px"|Wahl-<br />kreise !! class="hintergrundfarbe5" width="40px"|Betei-<br />ligung!! colspan="2" class="hintergrundfarbe5" width="60px"|FDP !! colspan="2" class="hintergrundfarbe5" width="60px"|KK !! colspan="2" class="hintergrundfarbe5" width="60px"|LM !! colspan="2" class="hintergrundfarbe5" width="60px"|SP !! colspan="2" class="hintergrundfarbe5" width="60px"|DL !! colspan="2" class="hintergrundfarbe5" width="60px"|BVP
|- align="center"
| align="left" | {{CH-AG}} || 10 || 4 || 79,3 % || 7 || || 2 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || 1 || class="hintergrundfarbe7"|−1 || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-AR}} || 3 || 1 || 68,7 % || 3 || || || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-AI}} || 1 || 1 || 79,6 % || || || || || 1 || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-BL}} || 3 || 1 || 27,2 % || 2 || || || || || || 1 || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-BS}} || 6 || 1 || 49,2 % || 3 || class="hintergrundfarbe9"|+2 || || || 2 || || 1 || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-BE}} || 29 || 7 || 49,9 % || 24 || || 2 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || 2 || || || || || || 1 || class="hintergrundfarbe9"|+1
|- align="center"
| align="left" | {{CH-FR}} || 6 || 3 || 37,8 % || 1 || || 5 || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-GE}} || 7 || 1 || 60,1 % || 2 || class="hintergrundfarbe7"|−1 || 1 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || 4 || class="hintergrundfarbe9"|+3 || − || class="hintergrundfarbe7"|−1 || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-GL}} || 2 || 1 || 57,8 % || 1 || || || || || || || || 1 || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-GR}} || 5 || 1 || 64,3 % || 3 || class="hintergrundfarbe9"|+2 || 1 || || 1 || class="hintergrundfarbe7"|−1 || || || − || class="hintergrundfarbe7"|−1 || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-LU}} || 7 || 3 || 46,6 % || 3 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || 4 || class="hintergrundfarbe7"|−1 || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-NE}} || 6 || 1 || 58,6 % || 5 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || || || 1 || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-NW}} || 1 || 1 || 29,1 % || || || 1 || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-OW}} || 1 || 1 || 21,4 % || || || 1 || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-SH}} || 2 || 1 || 85,8 % || 2 || || || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-SZ}} || 3 || 1 || 25,3 % || || || 3 || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-SO}} || 5 || 1 || 73,7 % || 4 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || 1 || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-SG}} || 13 || 5 || 82,4 % || 4 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || 6 || || || || 2 || class="hintergrundfarbe9"|+2 || 1 || class="hintergrundfarbe7"|−1 || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-TI}} || 7 || 2 || 44,9 % || 5 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || 2 || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-TG}} || 6 || 1 || 79,4 % || 5 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || || || || || || || 1 || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-UR}} || 1 || 1 || 42,6 % || || || 1 || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-VD}} || 14 || 3 || 41,8 % || 10 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || || || 4 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-VS}} || 6 || 2 || 47,6 % || 1 || || 5 || class="hintergrundfarbe9"|+1 || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-ZG}} || 1 || 1 || 24,1 % || 1 || || || || || || || || || || || 
|- align="center"
| align="left" | {{CH-ZH}} || 22 || 4 || 64,7 % || 14 || class="hintergrundfarbe9"|+6 || || || 4 || class="hintergrundfarbe7"|−2 || 3 || class="hintergrundfarbe9"|+2 || 1 || class="hintergrundfarbe7"|−1 || || 
|- class="hintergrundfarbe5" align="center"
| align="left" | Schweiz || 167 || 49 || 56,8 % || 100 || bgcolor="#90EE90"|+16 || 35 || bgcolor="#90EE90"|+3 || 20 || ±0 || 7 || bgcolor="#90EE90"|+3 || 4 || bgcolor="#FA8080"|−3 || 1 || bgcolor="#90EE90"|+1
|}

== Ständeratswahlen ==
Die Wahlberechtigten konnten die Mitglieder des [[Ständerat]]es in 16 Kantonen selbst bestimmen: In den Kantonen [[Kanton Basel-Landschaft|Basel-Landschaft]], [[Kanton Basel-Stadt|Basel-Stadt]], [[Kanton Genf|Genf]], [[Kanton Graubünden|Graubünden]], [[Kanton Schwyz|Schwyz]], [[Kanton Solothurn|Solothurn]], [[Kanton Tessin|Tessin]], [[Kanton Thurgau|Thurgau]], [[Kanton Zug|Zug]] und [[Kanton Zürich|Zürich]] an der Wahlurne, in den Kantonen [[Kanton Appenzell Ausserrhoden|Appenzell Ausserrhoden]], [[Kanton Appenzell Innerrhoden|Appenzell Innerrhoden]], [[Kanton Glarus|Glarus]], [[Kanton Nidwalden|Nidwalden]], [[Kanton Obwalden|Obwalden]] und [[Kanton Uri|Uri]] an der [[Landsgemeinde]]. In allen anderen Kantonen erfolgte die Wahl indirekt durch die jeweiligen [[Kantonsparlament]]e. In vielen Kantonen fanden die Ständeratswahlen damals zudem nicht gleichzeitig mit den Nationalratswahlen statt.

=== Sitzverteilung ===
Die Sitzverteilung im Ständerat sah wie folgt aus:{{Sitzverteilung|2=DL|3=FDP|4=LM|5=KK|6=|Beschriftung=Sitze|Land=CH|float=right|FDP=26|DL=1|LM=1|KK=16}}
{| class="wikitable"
! style="background:#E9E9E9" align="left" |Partei
!Wahlen 1902
! style="background:#E9E9E9" align="right" |Wahlen 1899
|-
|[[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]]
| align="right" |'''26'''
| align="right" |26
|-
|[[Christlichdemokratische Volkspartei|KK]]
| align="right" |'''16'''
| align="right" |16
|-
|[[Liberale Partei der Schweiz|LM]]
| align="right" |'''1'''
| align="right" |1
|-
|[[Demokratische Partei (Schweiz)|DL]]
| align="right" |'''1'''
| align="right" |1
|}

=== Gewählte Ständeräte ===
{| class="wikitable zebra"
!Kanton
!1. Ständeratssitz
!2. Ständeratssitz
|-
|{{CH-AG}}
|[[Peter Emil Isler]], FDP
|[[Armin Kellersberger]], FDP
|-
|{{CH-AR}}
|[[Johann Jakob Hohl (Politiker, 1834)|Johann Jakob Hohl]], FDP
|''nur 1 Sitz''
|-
|{{CH-AI}}
|[[Johann Baptist Edmund Dähler]], KK
|''nur 1 Sitz''
|-
|{{CH-BL}}
|[[Johann Jakob Stutz]], FDP
|''nur 1 Sitz''
|-
|{{CH-BS}}
|[[Paul Scherrer (Politiker)|Paul Scherrer]], FDP
|''nur 1 Sitz''
|-
|{{CH-BE}}
|[[Johannes Ritschard]], FDP
|[[Franz Bigler]], FDP
|-
|{{CH-FR}}
|[[Georges Python]], KK
|[[Louis Cardinaux]], KK
|-
|{{CH-GE}}
|[[Adrien Lachenal]], FDP
|[[Marc-Eugène Richard]], LM
|-
|{{CH-GL}}
|[[Leonhard Blumer (Politiker)|Leonhard Blumer]], DL
|[[Peter Zweifel (Politiker)|Peter Zweifel]], FDP
|-
|{{CH-GR}}
|[[Felix Calonder]], FDP
|[[Franz Peterelli]], KK
|-
|{{CH-LU}}
|[[Edmund von Schumacher]], KK
|[[Josef Winiger (Politiker)|Josef Winiger]], KK
|-
|{{CH-NE}}
|[[Jean-Édouard Berthoud]], FDP
|[[Arnold Robert-Tissot]], FDP
|-
|{{CH-NW}}
|[[Jakob Konstantin Wyrsch]], KK
|''nur 1 Sitz''
|-
|{{CH-OW}}
|[[Adalbert Wirz]], KK
|''nur 1 Sitz''
|-
|{{CH-SH}}
|[[Albert Ammann]], FDP
|[[Johannes Müller (Politiker, 1841)|Johannes Müller]], FDP
|-
|{{CH-SZ}}
|[[Karl Kümin]], KK
|[[Karl Reichlin]], KK
|-
|{{CH-SO}}
|[[Casimir von Arx (Politiker, 1852)|Casimir von Arx]], FDP
|[[Oskar Munzinger (Politiker, 1849)|Oskar Munzinger]], FDP
|-
|{{CH-SG}}
|[[Johannes Geel]], FDP
|[[Arthur Hoffmann (Politiker)|Arthur Hoffmann]], FDP
|-
|{{CH-TI}}
|[[Rinaldo Simen]], FDP
|[[Antonio Battaglini]], FDP
|-
|{{CH-TG}}
|[[Johann Georg Leumann]], FDP
|[[Jakob Albert Scherb]], FDP
|-
|{{CH-UR}}
|[[Josef Furrer]], KK
|[[Florian Lusser (Politiker, 1851)|Florian Lusser]], KK
|-
|{{CH-VD}}
|[[Adolphe Jordan]], FDP
|[[Donat Golaz|Henri Simon]], FDP
|-
|{{CH-VS}}
|[[Jean-Marie de Chastonay]], KK
|[[Laurent Rey]], KK
|-
|{{CH-ZG}}
|[[Philipp Meyer (Politiker, 1842)|Philipp Meyer]], KK
|[[Josef Hildebrand]], KK
|-
|{{CH-ZH}}
|[[Johannes Stössel]], FDP
|[[Paul Usteri (Politiker)|Paul Usteri]], FDP
|}

== Literatur ==
* {{Literatur | Autor=[[Erich Gruner]] | Titel=Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919 | Band=Band 1, erster Teil | Verlag=Francke Verlag | Ort=Bern | Jahr=1978 | ISBN=3-7720-1442-9}}
* {{Literatur | Autor=Erich Gruner | Titel=Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919 | Band=Band 1, zweiter Teil | Verlag=Francke Verlag | Ort=Bern | Jahr=1978 | ISBN=3-7720-1443-7}}
* {{Literatur | Autor=Erich Gruner | Titel=Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919 | Band=Band 2 | Verlag=Francke Verlag | Ort=Bern | Jahr=1978 | ISBN=3-7720-1444-5 | Kommentar=Anmerkungen}}
* {{Literatur | Autor=Erich Gruner | Titel=Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848–1919 | Band=Band 3 | Verlag=Francke Verlag | Ort=Bern | Jahr=1978 | ISBN=3-7720-1445-3 | Kommentar=Tabellen, Grafiken, Karten}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Schweizer Parlamentswahlen
|Navigationsleiste Nationalratswahlresultate
|Navigationsleiste Ständeratswahlresultate}}

[[Kategorie:Schweizer Parlamentswahlen|Parlamentswahlen 1902]]
[[Kategorie:Parlamentswahl 1902]]
[[Kategorie:Bundesversammlung (Schweiz)|Wahlen 1902]]