Quelltext der Seite Sosnowka (Kaliningrad, Nesterow, Iljuschino)

{{Infobox Ort in Russland
|deutscher Name         = Sosnowka<br /><small>Birkenwalde, Burgsdorfhof und Danzkehmen&nbsp;(Oettingen)</small> 
|Name in Landessprache  = Сосновка
|Art des Gebietes       = Rajon
|Gebiet                 = Nesterow
|lat_deg = 54 | lat_min = 36 | lat_sec = 10
|lon_deg = 22 | lon_min = 30 | lon_sec = 10
|frühere Namen          = Danzkehmen (bis 1938)<br />Oettingen (1938–1946)
|Postleitzahl           = 238020
|Status                 = Siedlung
|OKATO                  = 27224819002
}}
'''Sosnowka''' ({{RuS|Сосновка}}, deutsch ''Danzkehmen'', 1938–1945 ''Oettingen'') ist ein Ort im Osten des [[Russland|russischen]] [[Oblast Kaliningrad]]. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit ''Stadtkreis Nesterow'' im [[Rajon Nesterow]]. Zunächst gehörten auch die beiden ehemaligen deutschen Orte Birkenwalde und Burgsdorfshof zu Sosnowka, die inzwischen aber aufgegeben wurden.<ref name="Orts">Gemäß dem Kaliningrader Ortsverzeichnis von 1976.</ref>

== Geographische Lage ==
Sosnowka liegt am Oberlauf der [[Pissa (Angrapa)|Pissa]] (hier bis 1945 auch ''Roßbach'' genannt) an einer Stichstraße, die [[Iljuschino (Kaliningrad, Nesterow)|Iljuschino]] ''(Milluhnen/Mühlengarten)'' – an der Kommunalstraße 27K-058 von [[Nesterow]] ''(Stallupönen/Ebenrode)'' nach [[Tschistyje Prudy (Kaliningrad)|Tschistyje Prudy]] ''(Tollminkehmen/Tollmingen'') – auf vier Kilometer mit Sosnowka verbindet. 
Die nächste Bahnstation ist Nesterow an der [[Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje]] und weiter nach Litauen (Teilstück der ehemaligen [[Preußische Ostbahn|Preußischen Ostbahn]]).

== Ortsname ==
Die Ortsbezeichnung „[[Sosnowka]]“ kommt in Russland sehr häufig vor, mehrmals auch in der Oblast Kaliningrad. Auch im Rajon Nesterow kommt der Ortsname noch einmal vor als [[Sosnowka (Kaliningrad, Nesterow, Tschistyje Prudy)|Sosnowka]] bei [[Tschistyje Prudy (Kaliningrad)|Tschistyje Prudy]] ''(Szeldkehmen/Schelden)''.

== Geschichte ==
Um das Areal des [[Hauptgestüt Trakehnen|Hauptgestüts Trakehnen]] zu vergrößern, übernahm man 1788 und 1815 die Güter [[Sowchosnoje (Kaliningrad, Nesterow)|Mattischkehmen]] (heute russisch: Sowchosnoje) und Danzkehmen von der königlichen Domänenverwaltung. Der [[Gutsbezirk]] Danzkehmen zählte 1895 194 Einwohner und umfasste eine Fläche von 469,82 Hektar, als er 1900 mit Bajohrgallen (1938–1946 ''Goltzfelde''), Birkenwalde, Burgdorfshof, [[Chutorskoje (Kaliningrad)|Gurdszen]] (1936–1938 ''Gurdschen'', 1938–1946 ''Schwichowshof'', heute russisch: Chutorskoje), Kalpakin (1938–1946 ''Königseichen'') und Taukenischken (1938–1946 ''Belowsruh'', russisch: Rasdelnoje) in den Gutsbezirk [[Jasnaja Poljana (Kaliningrad)|Trakehnen]] (heute russisch: Jasnaja Poljana), der späteren [[Landgemeinde (Preußen)|Landgemeinde]] [[Jasnaja Poljana (Kaliningrad)|Groß Trakehnen]], eingegliedert wurde.<ref>[https://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/stallupoenen.htm Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900]</ref> Als einem der zahlreichen [[Vorwerk (Gutshof)|Vorwerke]] des Hauptgestüts Trakehnen waren in Danzkehmen die Jährlingsstuten stationiert. In dem am 3. Juni 1938 (amtlich bestätigt am 16. Juli 1938) in „[[Oettingen]]“ umbenannten Ort hatte der Wiesenbaumeister seinen Sitz und führte auch die Aufsicht über die Schleuse. Unweit dieser [[Schleuse]] gab es ein [[Freibad]]<ref><nowiki>[http://www.klein-trakehnen.de/ Klein Trakehnen] Heinz Possekel, Klein Trakehnen</nowiki> (Link nicht abrufbar)</ref>.

Bis 1945 gehörten Birkenwalde, Burgdorfshof und Danzkehmen/Oettingen als Ortsteile der Gemeinde Groß Trakehnen zum [[Landkreis Stallupönen]] (1939–1945 ''Landkreis Ebenrode'') im [[Regierungsbezirk Gumbinnen]] der [[Preußen|preußischen]] [[Provinz Ostpreußen]].

Als Folge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kam die drei Orte unter [[Sowjetunion|sowjetische]] Verwaltung. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurden sie unter der russischen Bezeichnung ''Sosnowka'' zusammengefasst.<ref name="Orts" /> Der so neu gebildete Ort wurde in den Dorfsowjet [[Tschkalowo (Kaliningrad)|Tschkalowski selski Sowet]] eingeordnet. Von 2008 bis 2018 gehörte Sosnowka zur Landgemeinde [[Iljuschino (Kaliningrad, Nesterow)|Iljuschinskoje selskoje posselenije]] und seither zum Stadtkreis Nesterow.

== Kirche ==
Mit seiner überwiegend [[evangelisch]]en Bevölkerung war Danzkehmen  resp. Oettingen bis 1945 in das [[Kirchspiel]] [[Tschkalowo (Kaliningrad)|Enzuhnen]] (1938–1946 ''Rodebach'', russisch: Tschkalowo) eingepfarrt. Es gehörte zum [[Kirchenkreis]] [[Nesterow|Stallupönen]] (1938–1946 ''Ebenrode'') in der [[Kirchenprovinz Ostpreußen]] der [[Kirche der Altpreußischen Union]]. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Max Dörr.<ref>Friedwald Moeller, ''Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945'', Hamburg, 1968</ref>

Heute liegt Sosnowka im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu gegründeten evangelischen Gemeinde in [[Jasnaja Poljana (Kaliningrad)|Jasnaja Poljana]] (''Groß Trakehnen''), die sich der ebenfalls neu errichteten [[Propstei Kaliningrad]] in der [[Evangelisch-Lutherische Kirche Europäisches Russland|Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland]] (ELKER) zugeordnet hat. Die zuständigen Pfarrer sind die der [[Salzburger Kirche]] in [[Gussew]] (''Gumbinnen'')<ref>{{Webarchiv | url=http://www.propstei-kaliningrad.info/ | wayback=20110829063946 | text=Ev.-luth. Propstei Kaliningrad}}</ref>.

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Stadtkreis Nesterow}}
{{Navigationsleiste Wüstungen im Rajon Nesterow}}

[[Kategorie:Ort im Rajon Nesterow|Sosnowka (Kaliningrad, Nesterow, Iljuschino)]]