Quelltext der Seite Speiseröhrenwurm

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{{Taxobox
| Taxon_Name       = Speiseröhrenwurm
| Taxon_WissName   = Spirocerca lupi
| Taxon_Rang       = Art
| Taxon_Autor      = ([[Karl Asmund Rudolphi|Rudolphi]], 1809)
| Taxon2_Name      = 
| Taxon2_WissName  = Spirocerca
| Taxon2_Rang      = Gattung
| Taxon3_Name      = 
| Taxon3_WissName  = Thelaziidae
| Taxon3_Rang      = Familie
| Taxon4_Name      = Rollschwänze
| Taxon4_WissName  = Spirurida
| Taxon4_Rang      = Ordnung
| Taxon5_Name      = 
| Taxon5_WissName  = Secernentea
| Taxon5_Rang      = Klasse
| Taxon6_Name      = Fadenwürmer
| Taxon6_WissName  = Nematoda
| Taxon6_Rang      = Stamm
| Bild             = Spirocerca_lupi.jpg
| Bildbeschreibung = Embryoniertes Ei des Speiseröhrenwurms
}}

Der '''Speiseröhrenwurm''' (''Spirocerca lupi'') ist ein [[Fadenwurm]], der als [[Endoparasit]] die [[Speiseröhre]] der [[Hunde]] befallen kann.

== Beschreibung ==
Speiseröhrenwürmer sind hellrote [[Rundwürmer]] von zylindrischer Form. Männliche adulte Würmer sind ungefähr 40&nbsp;mm lang, weibliche Würmer messen ungefähr 70&nbsp;mm. Die Mundöffnung besitzt sechs Lippen. Die [[Mundkapsel]] ist stark entwickelt und besitzt dicke Wände. Die von Ausscheidungen der [[Epidermis (Wirbellose)|Epidermis]] gebildete [[Exoskelett|Cuticula]] ist dreischichtig und besteht aus [[Kollagen]] und anderen Substanzen; sie dient dem Schutz der Würmer vor der [[Verdauung]].<ref name = EOL>[http://eol.org/pages/2926420/details ''Spirocerca lupi''] in der [[Encyclopedia of Life]]</ref>

== Verbreitung ==
Der Speiseröhrenwurm ist besonders im Süden der [[Vereinigte Staaten|USA]] verbreitet, kommt aber weltweit in [[Tropen|tropische]]n und [[Subtropen|subtropischen]] Regionen vor.<ref name = EOL /> Als [[Endwirt]] sind primär [[Hunde]] betroffen, aber auch bei [[Schabrackenhyäne]]n ist der Befall beschrieben.<ref>M. G. L. Mills: ''Hyaena brunnea.'' In: [[Mammalian Species]] 194 (1982), S. 3. [http://www.science.smith.edu/departments/Biology/VHAYSSEN/msi/pdf/i0076-3519-194-01-0001.pdf PDF]</ref> [[Veterinärmedizin]]isch relevant ist der Parasit vor allem beim [[Haushund]].

== Lebenszyklus ==
Adulte Würmer nisten sich in der Speiseröhrenwand (gelegentlich auch in der [[Magen]]wand) ein, wo sie sich paaren und Eier in die Speiseröhre abgeben, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Eier sind längsoval, messen ungefähr 11–15&nbsp;×&nbsp;30–38&nbsp;μm und enthalten bereits eine Larve. Die Eiablage erfolgt in Schüben, so dass infizierte Tiere nur intermittierende Ausscheider sind, was die parasitologische Diagnose erschweren kann.<ref name = Merck>[http://www.merckmanuals.com/vet/digestive_system/gastrointestinal_parasites_of_small_animals/spirocerca_lupi_in_small_animals.html?qt=&sc=&alt= Spirocerca lupi in Small Animals], ''The Merck Veterinary Manual''</ref>

Die Eier im Kot werden von [[Koprophagie|koprophagen]] [[Insekten]] (meist [[Mistkäfer]]n) als [[Zwischenwirt]]en aufgenommen. Die Larven häuten sich noch im Ei zur Larve 3 (L3), schlüpfen dann und bilden im Zwischenwirt [[Zyste (Medizin)|Zysten]]. Die Zwischenwirte können den [[Endwirt]] direkt infizieren, oft kommt es jedoch auch zur Anreicherung der Parasiten in [[Wirt_(Biologie)#Paratenischer_Wirt|Sammelwirten]] wie [[Eidechsen]], [[Haushuhn|Hühnern]] oder [[Mäuse]]n.<ref name = EOL />

Nimmt der Endwirt einen Zwischen- oder Sammelwirt auf, so dringen die infektiösen L3 in die Magenwand ein und wandern von dort durch die Wand des [[Truncus coeliacus]] in die [[Aorta|Aortenwand]], wo sie ungefähr 20 Tage nach der Infektion ankommen. Nach zwei bis drei Monaten wandern sie aus der Aortenwand in die Speiseröhrenwand, wo sie sich zu adulten Würmern häuten, sich paaren und wiederum Eier ausscheiden, durch die sich neue Zwischenwirte anstecken können.<ref name = EOL /> Die [[Präpatenz]] beträgt fünf bis sechs Monate.<ref name = Merck />

Als Reaktion auf die Parasiten entwickeln sich in der Speiseröhrenwand [[Granulom]]e, die zu [[Dignität (Medizin)|bösartigen]] [[Tumor]]en entarten können; meist handelt es sich dabei um [[Sarkom]]e ([[Fibrosarkom]]e und [[Osteosarkom]]e), gelegentlich um [[Plattenepithelkarzinom]]e. Während der Wanderung in die Aortenwand können die Parasiten auch zur Bildung von [[Aneurysma|Aneurysmen]] führen.<ref name = Merck />

{{siehe auch|Fadenwurminfektionen des Hundes#Speiseröhrenwurmbefall}}

== Literatur ==
* L. L. van der Merwe, R. M. Kirberger, S. Clift, M. Williams, N. Keller, V. Naidoo: ''Spirocerca lupi infection in the dog: a review.'' In: ''Veterinary journal (London, England : 1997).'' Band 176, Nummer 3, Juni 2008, S.&nbsp;294–309, {{ISSN|1090-0233}}. {{DOI|10.1016/j.tvjl.2007.02.032}}. PMID 17512766. (Review).
* R. C. Chhabra, K. S. Singh: ''On the life cycle of Spirocerca lupi: preinfective stages in the intermediate host.'' In: ''Journal of helminthology.'' Band 46, Nummer 2, 1972, S.&nbsp;125–137, {{ISSN|0022-149X}}. PMID 5086229. 

== Weblinks ==
*[https://secure.vet.cornell.edu/nst/nst.asp?Fun=Display&imgID=6220 Aortenschäden durch ''S. lupi''] auf der Seite der [[Cornell University]]
*[https://secure.vet.cornell.edu/nst/nst.asp?Fun=Display&imgID=20752 Histologiebild] auf der Seite der Cornell University

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:Speiserohrenwurm}}
[[Kategorie:Rollschwänze]]
[[Kategorie:Parasit bei Hunden]]