Quelltext der Seite Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg

__NOTOC__
{{Infobox Deutsche Behörde
| behörden_bezeichnung    = Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg<br />– LVWO –
| behörden_logo           = 
| staatliche_ebene        = Land Baden-Württemberg
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[[Datei:Weinsberg LVWO Juni 2005.jpg|mini|300px|Gelände der LVWO in Weinsberg. Rechts der Altbau, in der Bildmitte die Kelter von 2002]]
[[Datei:Weinsberg Hildtsche Villa 20080202 2.jpg|mini|Die Hildtsche Villa auf dem Gelände der LVWO. Sie dient seit 1993 überwiegend als Wohngebäude für Schüler der Weinbauschule]]
Die '''Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg''' (LVWO) ist eine Ausbildungs- und Forschungseinrichtung für [[Weinbau|Wein-]] und [[Obstbau]] in [[Weinsberg]], [[Landkreis Heilbronn]], [[Baden-Württemberg]].

Die als ''Königliche Weinbauschule'' 1868 gegründete Anstalt ist die älteste deutsche Wein- und Obstbauschule und als ''Weinbauschule'' in Weinsberg und Umgebung wohlbekannt. Geistiger Vater und Hauptinitiator dieser Weinbauschule war [[Immanuel Dornfeld]]. Ihren jetzigen Namen erhielt sie am 4. November 1952. Schüler aus ganz Deutschland und dem Ausland werden hier u.&nbsp;a. zu [[Techniker|Weinbautechnikern]] ausgebildet, zudem bietet die [[Duale Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn|DHBW Heilbronn]] seit Oktober 2019 in Kooperation mit der LVWO einen Bachelor-Studiengang ''Wein – Technologie – Management'' an.<ref>Christian Gleichauf: [https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/Weinbauschule-Weinsberg-wird-akademisch;art140897,4081241 ''Weinbauschule Weinsberg wird akademisch'']. In: ''Heilbronner Stimme'' vom 11. September 2018. Abgerufen am 2. Februar 2021.</ref><ref>[https://www.heilbronn.dhbw.de/studieninteressierte/wtm.html ''Studiengang Wein – Technologie – Management (B.Sc.)''] auf ''heilbronn.dhbw.de'', abgerufen am 3. November 2019.</ref> Die ''[[Fondazione Edmund Mach]]'' (ehemals ''Agrarinstitut'') im italienischen [[San Michele all’Adige]] im [[Trentino]] ist ein Partnerinstitut der LVWO.

Eine weitere Aufgabe der LVWO ist die Forschung im Wein- und Obstbau, 1901 durch Gründung der ''Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau'' unter ihrem Vorstand [[Richard Meißner]] begonnen, die 1924 der Lehranstalt angeschlossen wurde. Die Anstalt bewirtschaftet zu diesem Zweck in Weinsberg sowie in [[Abstatt]] ([[Burg Wildeck (Abstatt)|Burg Wildeck]]), [[Bad Friedrichshall]] ([[Schloss Heuchlingen|Domäne Heuchlingen]]) und [[Gundelsheim (Württemberg)|Gundelsheim]] diverse Obstgüter und Weinberge.

Die [[Rebenzüchtung]] begann 1907 an der ''Württembergischen Anstalt für Rebenzüchtung und Rebenpfropfung'' in [[Offenau]] (ab 1926 mit Außenstelle in [[Lauffen am Neckar]]). Die Rebenzüchtungsanstalt wurde 1947 der LVWO angeschlossen. Einige bedeutende [[Rebsorte]]n wurden an der Weinbauschule gezüchtet, darunter [[Heroldrebe]] (1929), [[Kerner (Rebsorte)|Kerner]] (1929), [[Helfensteiner]] (1931), [[Juwel (Rebsorte)|Juwel]] (1951), [[Dornfelder]] (1955),  [[Cabernet Cubin]] (1970), [[Cabernet Mitos]] (1970), [[Acolon]] (1971), [[Cabernet Dorio]] (1971) und [[Cabernet Dorsa]] (1971). Die 1928 in einem [[Heilbronn]]er Weinberg entdeckte Rebsorte [[Samtrot]], eine [[Pinot Meunier|Schwarzriesling]]-Variante, wurde 1929 von der Weinbauschule zur Vermehrung übernommen.

Der LVWO obliegen zudem die Führung der Weinbaukartei und die [[Qualitätsweinprüfung]] im [[Württemberg (Weinanbaugebiet)|Weinanbaugebiet Württemberg]]. Um die dazu nötige Analytik auf einen aktuellen Stand zu bringen, investiert das Land Baden-Württemberg 2019 über sechs Millionen Euro für ein neues Gebäude auf dem LVWO-Gelände sowie dessen Ausstattung.<ref>Simon Gajer: [https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/ost/lokales/Land-investiert-ueber-sechs-Millionen-Euro-in-Lehr-und-Versuchsanstalt;art140903,4167170 ''Land investiert über sechs Millionen Euro in Lehr- und Versuchsanstalt'']. In: ''Heilbronner Stimme'', 14. März 2019. Abgerufen am 2. Februar 2021</ref>

Zum 1. Januar 2005 wurde die LVWO in einen [[Landesbetrieb]] umgewandelt. Seit 2008 findet hier die achtmonatige Ausbildung und Abschlussprüfung zum Weinerlebnisführer statt.

Auf dem Gelände der LVWO befindet sich eine Gedenktafel für 23 im Ersten Weltkrieg gefallene ehemalige Weinbauschüler. Die Tafel wurde von dem Weinsberger Bildhauer [[Albert Volk]] gestaltet.<ref>Norbert Jung: ''1914 – Albert Volk – Kriegerdenkmale – 2014'', Heilbronn 2014, ISBN 978-3-934096-39-4, S. 29.</ref>

== Staatsweingut ==
Die von der Weinbauschule hergestellten Weine und Sekte werden seit 1995 unter der Bezeichnung ''[[Weinbaudomäne|Staatsweingut]] Weinsberg'' vermarktet. Das  Staatsweingut bzw. die LVWO ist seit 1971 Mitglied des [[Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter|Verbandes Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter]]. Die rund 40 ha [[Rebfläche]] sind zu 20 % mit [[Riesling]], zu je 14 % mit [[Blaufränkisch|Lemberger]] und [[Spätburgunder#Mutationen sowie Klone des Spätburgunders|Burgundersorten]], zu 9 % mit [[Trollinger]] und zu 43 % mit den übrigen [[Rebsorte]]n bestockt. [[Großes Gewächs|Erste Lagen]] des Staatsweingutes sind ''Burg Wildeck'' in [[Abstatt]], ''Himmelreich'' in [[Gundelsheim (Württemberg)|Gundelsheim]] und ''Schemelsberg'' in Weinsberg. Etwa 250.000 Flaschen werden jährlich abgefüllt.

== Vorstände und Direktoren ==
* [[Christian Single]] (22. Februar 1868 bis 1. September 1869)
* [[Johannes Mühlhäuser]] (2. September 1869 bis 31. August 1895, bis 15. Mai 1871 kommissarisch)
* [[Heinrich Schoffer (Weinbaufachmann)|Heinrich Schoffer]] (1. September 1895 bis 1. August 1914, 5. Dezember 1916 bis 28. April 1928)
* [[Wilhelm Mährlen]] (2. August 1914 bis 4. Dezember 1916, kommissarisch)
* [[Friedrich Gräter]] (16. Januar 1929 bis 1. August 1946)
* [[Ernst Klenk (Weinbautechniker)|Ernst Klenk]] (18. November 1946 bis Februar 1970)
* [[Gerhard Götz (Weinbaufachmann)|Gerhard Götz]] (28. Februar 1970 bis 1. März 1995)
* [[Günter Bäder]] (ab 1. März 1995 bis 30. Januar 2017)
* Dieter Blankenhorn (ab 1. Februar 2017)<ref>Südwest Presse Ulm vom 11. Februar 2017 (Lokalausgabe ''Der Teckbote''), S. 13.</ref>

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur ==
*''Festschrift 1868–1968''. Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg 1968.
*''Festschrift 1868–1993 : 125 Jahre Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg''. Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg 1993.

== Weblinks ==
* {{Worldcat id|viaf-157754500/}}
* {{DNB-Portal|004799240}}
* [http://www.lvwo-weinsberg.de/ Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg]
* [http://www.sw-weinsberg.de/ Staatsweingut Weinsberg]
* [http://www.vdp.de/winzer/liste-der-winzer/region-wuerttemberg/?tx_newloginbox_pi3%5BshowUid%5D=199 Porträt des Staatsweingutes Weinsberg] beim Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter

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[[Kategorie:Organisation (Weinsberg)]]
[[Kategorie:Obstbau (Deutschland)]]
[[Kategorie:Landwirtschaftsbehörde (Deutschland)]]
[[Kategorie:Weingut (Württemberg)]]
[[Kategorie:Landwirtschaftliches Forschungsinstitut]]
[[Kategorie:Berufsbildende Schule in Land- und Forstwirtschaft]]
[[Kategorie:Ressortforschungseinrichtung]]
[[Kategorie:Gegründet 1868]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Landkreis Heilbronn)]]
[[Kategorie:Schule im Landkreis Heilbronn]]
[[Kategorie:Weingut (Verband Deutscher Prädikatsweingüter)]]