Quelltext der Seite Tango op. 164, Nr. 2 (Albeniz)

[[Datei:IMSLP84792-SIBLEY1802.13317.70d6-39087012343630op 164 color cover.pdf|mini|Titelblatt der beiden spanischen Tänze von [[Isaac Albéniz]], 1889]] 
Der '''Tango op. 164, Nr. 2''' von [[Isaac Albéniz]] ist im Vergleich zu seinem sehr bekannten [[Tango in D]], op. 165, Nr. 2, aus der [[Suite (Musik)|Suite]] ''España'' ein selten gespieltes Stück. Erschienen ist der Tanz 1889 zusammen mit einer [[Jota (Tanz)|Jota Aragonesa]] bei [[Schott Music|Schott]], London in dem Album ''Deux morceaux caracteristiques pour pianoforte''. Bei dem Stück handelt es sich nicht um einen [[Tango Argentino|argentinischen Tango]], sondern um einen nachempfundenen [[Tango (Flamenco)|Tango andaluz]]. Albeniz hat diesen Tanz einer jungen Frau gewidmet: ''Souvenir amicale à Miss Nina de Lara.''<ref>Isaac Albéniz: ''Deux morceaux caracteristiques pour pianoforte'', Schott London, 1889, zweites Stück, Tango, S. 2</ref>

== Musikalische Struktur ==
Der Tango weist den durchgehenden Rhythmus einer sanften [[Habanera (Tanz)|Habanera]] auf und ist in der Tonart [[a-Moll]] geschrieben. Als [[Tempo (Musik)|Tempo]] sieht der Komponist ein [[Allegretto]] (''heiter, fröhlich'') vor, gibt aber keine [[Metronom]]zahl an. Je nach Interpretation dauert der Tanz zwischen dreieinhalb und fünf Minuten. Albeniz verwendet den [[Takt (Musik)|2/4-Takt]], der sich durch das ganze Stück zieht (Ausnahme [[Kadenz (Harmonielehre)|Schlusskadenz]] im 3/4-Takt). Der Tango gliedert sich in drei Teile. Auf den sich über 48 Takte erstreckenden ersten Teil in a-Moll folgt der zweite in 46 Takten [[A-Dur]]. Der Schlussteil ist wieder in a-Moll gesetzt und endet nach 50 Takten mit der eintaktigen Kadenz in [[E-Dur]]. Das Stück beginnt in der [[Dynamik (Musik)|Tonstärke]] [[File:Music dynamic mezzo forte.svg|20px]] (''mezzoforte''), die sich in ein [[File:Music dynamic pianissimo.svg|20px]] (''pianissimo'') abschwächt, wieder stärker wird, auch in der Schlusskadenz, aber im letzten Takt wieder, dem melancholischen Charakter des Stückes entsprechend, im ''Pianissimo'' sehr leise endet.<ref>Isaac Albéniz: ''Deux morceaux caracteristiques...'', Schott London, 1889, zweites Stück, Tango, S. 2 ff</ref>

== Interpretationen ==
Der Tango Nr. 2 steht im Schatten des viel bekannteren Tangos in D, der oft gespielt wird. Aber das kleine melancholisch-träumerische folkloristisch angehauchte Stück wird immer wieder neu interpretiert. In einer historischen Aufnahme von 1936 spielt der Pianist [[Ricardo Viñes]] den Tango in einer schnellen Version.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=teJyGv2wWqk Ricardo Viñes]</ref> Den Rhythmus stärker [[Synkope (Musik)|synkopisierend]] interpretiert der russische Musiker Oleg Boshnyakovich das Stück.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=oQEqSw0mo50 Oleg Boshnyakovich]</ref> Orchestrale Fassungen des Tangos gibt es von [[Rodion Konstantinowitsch Schtschedrin]] (mit folkloristischer Instrumentierung)<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=8ex19uZaNKQ Aufnahme des Sinfonieorchesters der staatlichen weißrussischen Akademie]</ref> und dem russischen Dirigenten Arkadi Leytush.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=EWYeZY0LblM Aufnahme des nationalen Sinfonieorchesters der Ukraine]</ref>

== Einzelnachweise und Hörproben ==
<references />

[[Kategorie:Einsätziges Klavierstück]]