Quelltext der Seite Tarifsystem (Öffentlicher Personenverkehr)

Durch ein '''Tarifsystem''' wird im [[Öffentlicher Verkehr|öffentlichen Personenverkehr]] festgelegt, nach welchen Regeln der [[Preis (Wirtschaft)|Preis]] für eine Fahrt zwischen Start- und [[Haltestelle|Zielhaltestelle]] bestimmt wird.<ref>[http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/tarifsystem.html Gabler Wirtschaftslexikon], abgerufen am 9. Mai 2011</ref> Ein Tarifsystem besteht aus einer Tarifstruktur und einem Sortiment darauf aufbauender [[Fahrkarte]]narten.
[[Datei:Strassenbahnfahrschein der Wiener Verkehrsbetriebe von 1949.jpg|mini|Fahrschein, gelocht für Fahrtantritt Samstag zwischen 18 und 19&nbsp;Uhr, Juli 1949 auf der Linie&nbsp;53 der Wiener Verkehrsbetriebe]]

== Geschichte ==
Ursprünglich gab es getrennte Tarifsysteme für alle Verkehrsträger, wobei Eisenbahngesellschaften oft umfassendere Systeme mit Geltungsbereichen für ganze Staatsgebiete entwickelten. Der Fahrgast erwarb jeweils einen Fahrschein, der von einem [[Schaffner (Beruf)|Schaffner]] entwertet wurde. Bei jedem Wechsel des Verkehrsträgers und häufig auch bei jedem Umsteigen musste ein neuer Fahrschein erworben werden, der vom Einstiegspunkt bis zum Endpunkt einer [[Linie (Verkehr)|Linie]] gültig war. Dieses System hielt sich in vielen osteuropäischen Ländern bis in die 1990er Jahre hinein, da hier hoch [[subvention]]ierte Fahrscheine ausgegeben wurden, die aber nur für eine Fahrt auf einer Linie ohne Umsteigeberechtigung gültig waren. Für Berufstätige und Schüler gab es daneben aber auch streckenbezogene Wochen- und Monatskarten.

Der heutige [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] (ÖPNV) hat jedoch auch andere Tarifsysteme entstehen lassen. Zunächst wurden Umsteige-Tickets eingeführt, die beim Umsteigen erneut zu entwerten waren. Um auszuschließen, dass diese für eine Rückfahrt genutzt werden können, benutzte man eine [[Schaffnerzange|Lochzange]] statt der Entwertung durch einfaches Einreißen. Aus der Position der Lochung auf dem Fahrschein konnte jetzt die Fahrtrichtung abgelesen werden. In den 1950er Jahren kam dann vermehrt der [[TIM-Drucker]] zum Einsatz, durch den die Fahrscheine mit Liniennummer, Fahrtrichtung und Uhrzeit bedruckt und hierdurch entwertet werden konnten.

Das „[[Wirtschaftswunder]]“ Anfang der 1960er Jahre führte in Westdeutschland zu einem Arbeitskräftemangel und hohen Lohnkosten. Daher ersetzten viele Nahverkehrsbetriebe ihre Schaffner, indem sie die Fahrscheine von den Fahrern verkaufen ließen. Später erfolgte der Fahrkartenverkauf zunehmend durch [[Fahrkartenautomat]]en. Durch Mehrfahrten- und Tageskarten sollte der Kartenverkauf zusätzlich eingeschränkt werden, weshalb viele Betriebe druckende [[Entwerter]] installierten. Auch in Osteuropa gab es durch den Arbeitskräftemangel keine Schaffner mehr. Hier erfolgte der Fahrkartenverkauf jedoch in Verkaufsstellen oder aus [[Zahlbox]]en. [[Kontrolleur]]e übernahmen die stichprobenhafte Kontrolle der Fahrgäste.

Die Fahrgäste mussten sich nun selbst über die geltenden Tarife für ihre Fahrtstrecke informieren und die Kontrolleure mussten sich immer mehr Spezialwissen aneignen, da die Fahrkartensortimente zunehmend komplexer wurden. Allerdings sollte jetzt auch der Wechsel zwischen den Verkehrsträgern erleichtert werden, weshalb zunehmend [[Verkehrsgemeinschaft]]en und [[Verkehrsverbund|-verbünde]] entstanden. Auf die Tarifsysteme wirkte sich dies dadurch aus, dass Gebiets- und Zonentarife entwickelt oder auch Einheitstarife für große Stadtgebiete wie [[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg|Berlin]] eingeführt wurden. Spezielle Kurzstreckenfahrscheine sollten den auf lange Fahrtstrecken ausgelegten und damit für Kurzfahrten über nur wenige Haltestellen zu hohen Tarifen entgegenwirken.

== Fahrkartensortimente ==
Ein Fahrkartengrundsortiment besteht in der Regel aus [[Einzelfahrkarte]]n, preislich reduzierten Mehrfahrtenkarten und [[Zeitkarte]]n wie Tages-, Wochen- und Monatskarten. Möglich sind auch ermäßigte Rückfahrkarten für eine Hin- und Rückfahrt. Dieses Grundsortiment kann ergänzt werden durch
* [[Zusatzticket|Zuschlagstickets]] (beispielsweise für die Benutzung der ersten [[Wagenklasse]] oder von zuschlagpflichtigen Verkehren wie [[Schnellbus]]sen oder [[ÖPNV-Sonderformen#Anruf-Sammel-Taxi|Anruf-Sammel-Taxis]]),
* Ergänzungstickets (unter anderem Anschlusstickets bei Überschreitung eines Zeitkarten-Geltungsbereiches) und
* Zusatztickets wie beispielsweise für die Gepäck-, Tier- oder [[Fahrradkarte|Fahrradbeförderung]].

Einzelfahrkarten sind innerhalb eines Geltungszeitraumes für eine Fahrt in Richtung auf das Fahrtziel gültig, Rück- und Rundfahrten sind dabei ausgeschlossen. Alternativ dazu existieren bisweilen auch [[Zeitkarte#Kurzzeitkarten|Kurzzeittarife]], bei denen der Fahrpreis allein danach bestimmt wird, wie lange ein Verkehrsmittel genutzt wird. Hier sind dann beliebige Fahrtunterbrechungen, [[Umstieg|Umsteigen]] sowie Rück- und Rundfahrten gestattet. Kurzzeittarife sind von der Handhabung her recht einfach, da bei ihnen keine Entfernungen, Zahl an Haltestellen oder Tarifzonen beachtet werden müssen.

Zu den einzelnen Fahrkartenarten erfolgen in den [[Tarifbestimmungen]] nähere Beschreibungen. Besondere Bestimmungen und Bedingungen gibt es unter anderem für die Beförderung von [[Schwerbehindertenrecht (Deutschland)|Schwerbehinderten]].

== Tarifstrukturen ==
[[Datei:ÖPNV-Tarifsysteme in Deutschland.png|mini|220px|Tarifstrukturen der Deutschen [[Liste deutscher Tarif- und Verkehrsverbünde|Verkehrs- und Tarifverbünde]]]]

=== Kostenfreier Nahverkehr ===
Für die Fahrt ist kein Fahrpreis zu entrichten. In vielen Städten finden sich auch partielle Realisierungen eines kostenfreien Nahverkehrs, d.&nbsp;h. dieser gilt nur für bestimmte Verkehrsarten, Linien, Betriebszeiten oder Personengruppen, wie beispielsweise Schwerbehinderte (bundesweit durch die ''[[Unentgeltliche Beförderung]]''), Rentner, Veteranen oder Kinder. Realisierbar ist dies, da Ticketerlöse nur einen Teil der tatsächlichen Kosten widerspiegeln, sowie unter der Bereitschaft, [[Gemeinwohl|gesamtgesellschaftliche Nutzeneffekte]] höher zu gewichten.<ref name="manager2015" /> Auch der Autoverkehr arbeitet nicht kostendeckend und muss laut [[Verkehrsclub Deutschland]] aus allgemeinen Mitteln mit jährlich rund 150 Euro pro Person subventioniert werden.<ref name="dlf2015" />

==== Geschichte ====
Die Idee eines kostenfreien Nahverkehrs wurde erstmals in den 1970er Jahren formuliert.<ref>[https://www.researchgate.net/publication/256505958_Verkehrspolitik_unter_dem_Druck_der_Strae._Die_Dortmunder_Fahrpreisunruhen_von_1971?ev=prf_pub Hans-Heinrich Bass: Verkehrspolitik unter dem Druck der Straße, in: ''Werkstatt Geschichte'', hrsg. vom Verein für kritische Geschichtsschreibung e.V., Nr. 61: „geschichte und kritik“, 2013, S. 49–64.]</ref> Der Schriftsteller [[Josef Reding]] forderte bereits 1971: „Ein großflächiger Verkehrsverbund mit einheitlichem Niedrig- oder Nulltarif wäre die Lösung des Nahverkehrsproblems der Städte. Dem Menschen in den Ballungsräumen muß eine preismäßig erschwingliche Transportmöglichkeit als Grundrecht zugestanden werden.“<ref>Josef Reding, „‚Roter Punkt‘ und der Nahverkehr“, in: Welt der Arbeit, Nr. 15, 9. April 1971, S. 9, zitiert in: [https://www.researchgate.net/publication/256505958_Verkehrspolitik_unter_dem_Druck_der_Strae._Die_Dortmunder_Fahrpreisunruhen_von_1971?ev=prf_pub Hans-Heinrich Bass: Verkehrspolitik unter dem Druck der Straße, in: ''Werkstatt Geschichte'', hrsg. vom Verein für kritische Geschichtsschreibung e.V., Nr. 61: „geschichte und kritik“, 2013, S. 53.]</ref>

[[Udo Becker]], Professor für Verkehrsökologie an der Technischen Universität Dresden, ist sich sicher, dass heutzutage „jeder Professor in Deutschland den Nulltarif theoretisch für eine gute Idee hält“.<ref>{{Der Spiegel |ID=85065918 |Autor=Anna Kistner |Titel=Nahverkehr: Schokolade für alle |Jahr=2012 |Nr=16 |Datum=2012-04-16 |Seiten=32}}</ref>

Ende Februar 2020 führte [[Luxemburg]] als erstes Land der Welt einen kostenlosen Nahverkehr ein.

==== Vorteile ====
''Ökonomische Aspekte'' ergeben sich aus einer direkten Einsparung komplexer Ticket- und Tarifsysteminfrastrukturen und damit betrauter Personenkreise (Konzeption, Verkauf, Wartung, Kontrolle). Eine verbesserte Auslastung der Verkehrskapazität führt aufgrund der degressiven [[Grenzkosten]] zu einem effizienteren Betrieb und zu niedrigeren Beförderungskosten pro Fahrgast. Mehr städtische Besucher mit in Folge steigenden Einzelhandelsumsätzen können zusätzliche kommunale Einnahmen generieren.<ref name="fairkehr2005" />

''Umwelt-Aspekte'' ergeben sich aus dem Rückgang des motorisierten Individualverkehrs:<br />
Verkehrsberuhigung, CO₂-[[Klimabilanz]] (Verkehr ist der einzige Sektor, der seine Emissionen seit 1990 nicht mindern konnte), Verkehrsunfallbilanz, Einhaltung der Grenzwerte für [[Stickoxide]] und [[Feinstaub]].<ref name="dlf2015" />

''Soziale Aspekte'' sind ein Zugewinn an Lebensqualität und eine flexiblere und breitere Mobilitäts-Teilhabe.<ref name="manager2015" /><ref name="dlf2015" />

==== Risiken ====
* Steigende Fahrgastzahlen können Investitionen in den Linienausbau notwendig machen.
* Der Umstieg von Autofahrern erfolgt nicht immer in der prognostizierten Höhe, umgekehrt kann ein zu starker Zuspruch eine Kofinanzierung über z.&nbsp;B. City-Maut oder Parkplatzgebühren unterminieren.
* Vermehrt Kurzstreckenfahrgäste
* Umstiegseffekte aus der an sich erwünschten Gruppe der Fußgänger und Radfahrer<ref name="ptua2013" />
* Ein kostenloser ÖPNV kann keine zeitliche Verschiebung von Verkehren aus der Spitzenlastzeit in Schwachlastzeiten leisten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zukunft-mobilitaet.net/9011/analyse/kostenloser-oepnv-vorteile-nachteile-effekte/ |titel=Welche Vor- und Nachteile hat ein kostenloser ÖPNV? Werden Autofahrer wirklich zur ÖPNV-Nutzung animiert? Zukunft Mobilität |abruf=2018-02-13}}</ref>

==== Finanzierung ====
Fahrpreisbehafteter öffentlicher Personennahverkehr arbeitet normalerweise nicht kostendeckend und muss zum überwiegenden Teil [[Quersubventionierung|quersubventioniert]] werden. In kleinen, wenig frequentierten Städten, beispielsweise in [[Lübben (Spreewald)|Lübben]] und dem weitflächigen [[Templin]], kann der Zuschussanteil bei über 80 % liegen,<ref name="tages2013" /> in Metropolen wie Berlin bei rund 50 %. Insgesamt lag 2008 die Subventionsquote bei 63 %, während 37 % der Gesamtsumme nutzerfinanziert waren (Ticketerlöse) – dies entspricht 9 der 25 Milliarden Euro Gesamtkosten.<ref name="fes2010" />

Der kostenfreie Nahverkehr erfolgt zu 100 % [[umlage]]finanziert. Dem [[Verband Deutscher Verkehrsunternehmen]] zufolge würde eine bundesweite Umsetzung mindestens 12 Milliarden Euro erfordern.<ref name="tages2013" />

Bei gesamtheitlicher Betrachtung ergeben sich finanzielle Nutzeneffekte, die nicht immer direkt quantifizierbar sind, wie Standortqualität, Attraktivitäts- und Imagegewinn. Eine verbesserte ÖPNV-Anbindung etwa führt zur Wertsteigerung der Grundstücke.<ref name="fes2010" /> Dagegen summiert sich allein in Berlin der volkswirtschaftliche Schaden durch Verkehrsunfälle auf jährlich 1,1 Milliarden Euro.<ref name="tages2013" />

==== Städte-Beispiele ====
* [[Personennahverkehr in Hasselt|Hasselt]], Belgien, 70.000 Einwohner, seit 1997. Die Kostenfreiheit wurde nach 17 Jahren auf Kinder und Senioren eingegrenzt. Erwachsene zahlen ein geringes Entgelt (50 Cent). Als Grund der Modifikation werden eine Vervielfachung der Fahrgastzahlen, bzw. ein Regierungswechsel genannt.
* [[Augsburg]], Deutschland, 295.800 Einwohner, seit 1. Januar 2020 kostenlose Nutzung des ÖPNV innerhalb der ''City-Zone''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-augsburg.de/city-zone |titel=Zum 1. Januar 2020: Die City-Zone kommt! |werk=sw-augsburg.de |abruf=2022-05-11}}</ref>
* [[Templin]], Deutschland, 16.000 Einwohner, 1998–2003. Steigerung der Passagierzahlen von 41.000 auf 350.000. Aufgrund des Fahrgastzuwachses 2003 Umwandlung in ein freiwilliges Bürgerticket-System. Kofinanzierung über Kurgäste.<ref name="dlf2015" />
* [[Tórshavn]], Färöer, 20.000 Einwohner, seit 2007 in den Bussen des Stadtverkehrs, jedoch nicht in den Überlandbussen.<ref>{{Internetquelle |url=http://old.visitfaroeislands.com/en/getting-here/getting-around/busses-and-ferries/ |titel=Busses and ferries |werk=visitfaroeislands.com |sprache=en |abruf=2021-08-21}}</ref>
* [[Aubagne]], Frankreich, 45.000 Einwohner, seit 2009. Steigerung der Passagierzahlen von 1,9 Millionen (2008) auf 4,9 Millionen (2012).<ref name="tübingen2015" /> Finanzierung überwiegend über eine Arbeitgeber-Abgabe, die ''[[versement transport]]''.
* [[Vitré (Ille-et-Vilaine)|Vitré]], Frankreich, 17.500 Einwohner. Seit der Errichtung im Jahre 2001 haben sich die Passagierzahlen bis 2010 versiebenfacht.
* [[Tallinn]], Estland, 435.000 Einwohner, seit 2013: Nach einer Volksabstimmung mit einer Drei-Viertel-Mehrheit führte die estländische Hauptstadt einen Gratis-Nahverkehr für Bewohner Tallinns ein. Kofinanzierung durch Zuzugseffekte.<ref name="faz2013" /> Mittlerweile wurde das Angebot auf Regionalzüge ausgedehnt. Auch sämtliche Schüler und alle Personen ab 65 Jahren können den ÖPNV Tallinns gratis benutzen, sofern sie in Estland wohnen.<ref>https://www.bundestag.de/blob/498742/16d9e8640a56fe4f7b2f98ed8d109933/wd-5-126-16-pdf-data.pdf</ref> (siehe auch: [[Tallinna Linnatranspordi#Einführung der kostenlosen Beförderung für Einwohner|Verkehrsbetrieb Tallin#Einführung der kostenlosen Beförderung]])
* [[Tscherjomuschki (Chakassien)|Tscherjomuschki]], Russland, 8.300 Einwohner, vermutlich seit Eröffnung 1991: eine einzelne Linie, die die Ortschaft mit dem Kraftwerk am [[Sajano-Schuschensker Stausee]] verbindet.<ref>{{Literatur |Autor=Mikhail Denschik |Titel=Атлас городского электротранспорта Российской федерации – Atlas of urban electric transport in the Russian Federation |Verlag=Издательство „Традиция“ ''(Isdatel'stvo „Traditsija“)'' |Ort=[[Krasnodar]] |Datum=2016 |ISBN=978-5-91883-245-5 |Seiten=333 |Sprache=ru en}}</ref>
* [[Standseilbahn Pau]], Frankreich, 77.300 Einwohner: Seit 1978 kostenlos
* [[Melbourne]], Australien, 4.725.000 Einwohner: [[City Circle tram]] und der Tram-Verkehr zwischen allen Haltestellen auf und innerhalb ihrer Streckenführung (sowie einige weitere Haltestellen außerhalb) unabhängig von der Linie („Free Tram Zone“)
* [[Luxemburg]], 620.000 Einwohner:  Seit März 2020 ist der Nahverkehr im gesamten Land kostenlos.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.visitluxembourg.com/de/kostenloser-nahverkehr-in-luxemburg |titel=Kostenloser Nahverkehr in Luxemburg |hrsg=Visit Luxembourg |sprache=de |abruf=2021-05-11}}</ref>, siehe [[Tarifsystem (Öffentlicher Personenverkehr)#Situation in Luxemburg|Situation in Luxemburg]] 
* [[Świnoujście]], Polen, 41.000 Einwohner: Beide Fähren der Stadt, die [[Usedom]] mit [[Wolin]] verbinden, können gratis benutzt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Logonet Sp z o o ; Programmer: Marcin 'MiGoo' Gębski |url=http://www.swinoujscie.pl/de/contents/content/67/12 |titel=Fährübergänge - Fährübergänge |abruf=2021-05-11 |sprache=de}}</ref>
* [[Catania]], Italien, 312.000 Einwohner: Metro und Busse der Stadt können seit Oktober 2018 von Studenten der [[Universität Catania]] kostenlos benutzt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://catania.mobilita.org/2018/10/05/metro-e-bus-gratis-per-gli-studenti-dalluniversita-di-catania-servizio-gia-attivo-sui-mezzi-amt/ |titel=Metro e bus gratis per gli studenti dell'Università di Catania: servizio già attivo sui mezzi Amt |werk=Mobilita Catania |datum=2018-10-05 |sprache=it |abruf=2021-08-21}}</ref>
* [[Commerce (Kalifornien)]], USA, 12.500 Einwohner: Kostenfreier Nahverkehr für alle.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ci.commerce.ca.us/city-hall/transportation |titel=Transportation {{!}} Commerce, CA |abruf=2021-08-21}}</ref>
* [[Amsterdam]], Niederlande, 864.000 Einwohner: [[Amsterdamer Fähren#Fährlinien der GVB|Kostenlose Fähren der GVB]] über den [[IJ (Amsterdam)|IJ]].
* [[New York City]], USA, 8.538.000 Einwohner: [[Staten Island Ferry]]
* [[Prag]], Tschechien, 1.335.000 Einwohner: Seit dem 1. August 2021 werden Kinder bis zu 14 Jahren und Senioren ab 65 Jahren im Prager ÖPNV kostenlos befördert.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://dpp.cz/en/fares/fare-pricelist#1-4 |titel=Fare pricelist {{!}} Prague Public Transit Company, joint-stock company |sprache=en |abruf=2021-10-05}}</ref>
* [[Kansas City (Missouri)]], USA, 508.000 Einwohner: [[Straßenbahn Kansas City]]
* [[Lissabon]], Portugal, 553.000 Einwohner: Die Stadtverwaltung von Lissabon kündigte an, dass Personen bis zum Alter von 18 Jahren, Studenten bis zum Alter von 23 Jahren und Personen ab 65 Jahren den ÖPNV Lissabons künftig kostenlos benutzen können. Voraussetzung ist, dass sie in Lissabon leben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.usnews.com/news/world/articles/2022-04-21/lisbon-to-offer-free-public-transport-for-young-and-elderly |titel=Lisbon to Offer Free Public Transport for Young and Elderly |hrsg=U.S.News |datum=2022-04-21 |sprache=en |abruf=2022-05-28}}</ref>

==== Situation in Deutschland ====
Im Bundesland [[Hessen]] gibt es seit Anfang 2018 das „LandesTicket Hessen“, mit dem Landesbeschäftigte kostenlos Regionalzüge, S-Bahnen, Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse sowie Anruf-Sammel-Taxen in Hessen nutzen können. Es beinhaltet die Möglichkeit, von Montag bis Freitag ab 19:00 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen ganztags einen Erwachsenen und alle zum Haushalt gehörenden Kinder bis 14 Jahre kostenfrei mitzunehmen. Anfang 2019 waren ca. 135.000 Beamte, Tarifbeschäftigte und Auszubildende berechtigt, das Ticket zu nutzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://innen.hessen.de/buerger-staat/arbeits-und-dienstrecht/landesticket-fuer-hessen-unterwegs |titel=Landesticket - Für Hessen unterwegs |hrsg=Hessisches Ministerium des Innern und für Sport |datum= |abruf=2022-05-20}}</ref>

Die [[Pfaffenhofen an der Ilm|Stadt Pfaffenhofen an der Ilm]] hat im September 2018 beschlossen<ref name="paf">{{Internetquelle |autor=Stadt Pfaffenhofen – Bürgerinfosystem |url=https://pfaffenhofen.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZahverw4hMm-MeaK32edxuHsNingo2fvJNR1uZQvxmRa/Beschlusstext_247-2018_-oeffentlich-_Stadtrat_13.09.2018.pdf |titel=Beschluss des Stadtrates zum unentgeltlichen ÖPNV |werk=www.pfaffenhofen.de |hrsg=Stadt Pfaffenhofen |datum=2018-09-13 |abruf=2018-12-05 |format=PDF}}</ref>, dass ab dem 10. Dezember 2018 das dann aus acht Linien bestehende Stadtbussystem ausgeweitet, weitestgehend auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet und für alle Nutzer unentgeltlich angeboten wird.<ref name="paf" /> Gleichzeitig werden bisher unerschlossene Stadtbereiche abgedeckt und im [[ÖPNV-Sonderformen#Anruf-Buslinien und -Sammeltaxis|Rufbussystem]], das die Ortsteile in der Fläche bedient, wird der Preis von 3,60 Euro auf 1,50 Euro pro Einzelfahrt gesenkt. Zusammen mit der Stärkung der [[Radverkehr|Radinfrastruktur]], einer geänderten [[Parkraumbewirtschaftung]] und weiteren Verkehrslenkungsmaßnahmen verspricht sich die Stadt damit eine deutliche Stärkung des Umweltverbundes. Pfaffenhofen an der Ilm besitzt aktuell eine der höchsten Kfz-Dichten Deutschlands. Die Resonanz ist deshalb eher durchwachsen.<ref name="zeit-2019-11-19">{{Internetquelle | autor=Vanessa Materla | url=https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-09/verkehrswende-nahverkehr-parken-pendler-autofahrer-pfaffenhofen/komplettansicht | titel=Verkehrswende: Bus für lau – und alle fahren Auto | werk=[[Die Zeit#Zeit Online|zeit.de]] | datum=2019-11-19 |abruf=2020-05-15}}</ref>

Der Stadtbus von [[Viechtach]] in Niederbayern kann seit November 2018 kostenfrei benutzt werden.<ref name="pnp-224913">{{Internetquelle |url=https://www.pnp.de/lokales/landkreis_regen/viechtach/3224913_Fahrplan-zum-kostenlosen-Stadtbus.html |titel=Fahrplan zum kostenlosen Stadtbus |werk=pnp.de |datum=2019-02-11 |abruf=2020-05-15}}</ref>

Gleiches gilt seit dem 2. November 2019 an Samstagen beim [[Stadtbus Bocholt]].<ref>[https://www.stadtbusbocholt.de/bus-news/kostenlos-an-samstagen-seit-02112019 Bocholt 2019/2020] und [https://www.bbv-net.de/Lokales/Bocholt/Gratis-Bus-am-Samstag-faehrt-auch-2021-275369.html Bocholt 2021] beides abgerufen am 26. März 2021</ref>

Die Stadt [[Monheim am Rhein]] führte am 1. April 2020 für zunächst drei Jahre einen Gratis-ÖPNV für ihre Einwohner ein. Diese können alle Busse und Bahnen in Monheim und [[Langenfeld (Rheinland)]] mit dem Monheim-Ticket, welches jeder Einwohner Monheims erhält, kostenfrei nutzen. Monheimer Bürger, die eine Zeitkarte besitzen, um etwa nach [[Düsseldorf]] oder [[Köln]] zu pendeln, erhalten einen Zuschuss von 40 Euro im Monat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bahnen-monheim.de/tickets/monheim-ticket |titel=Monheim-Ticket |hrsg=Bahnen Monheim |abruf=2021-05-05}}</ref>

[[Tübingen]] bietet seit 10. Februar 2018 den „ticketfreien Samstag“, wodurch jeden Samstag (einschließlich Sonntag bis 5 Uhr) alle Stadtbusse sowie die [[Ammertalbahn]] bis [[Unterjesingen]] kostenlos und ohne Ticket benutzt werden können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.swtue.de/oepnv/fahrgastinformationen/ticketfreier-samstag-im-tuebus.html |titel=Ticketfreier Samstag im TüBus Stadtwerke Tübingen |sprache=de-DE |abruf=2021-10-04}}</ref>

Im November 2018 wurde bekannt, dass auch in [[Aschaffenburg]] der „ticketfreie Samstag“, beginnend am 1. Dezember 2018, im öffentlichen Nahverkehr der Stadt eingeführt wird. Er gilt für die Stadtbusse und den Bahnverkehr zwischen [[Aschaffenburg Hauptbahnhof]] und [[Obernau (Aschaffenburg)|Obernau]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/bayern/oeffentlicher-nahverkehr-aschaffenburg-fuehrt-null-euro-tickets-fuer-bus-und-bahn-ein-1.4219010 |titel=Aschaffenburg führt Null-Euro-Tickets für Bus und Bahn ein |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2018-11-20 |abruf=2019-05-04}}</ref>

Die nebeneinander liegenden Städte [[Ulm]] und [[Neu-Ulm]] boten seit April 2019 einen kostenlosen Nahverkehr am Samstagen an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.b4bschwaben.de/b4b-nachrichten/ulm-neu-ulm_artikel,-oepnv-in-neuulm-und-ulm-ist-samstags-kostenlos-_arid,257248.html |titel=ÖPNV in Neu-Ulm und Ulm ist samstags kostenlos - Neu-Ulm / Ulm - B4B Schwaben |abruf=2021-05-05}}</ref> Im Dezember 2019 wurde dieses Angebot bis Ende 2022 verlängert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ulm.de/aktuelle-meldungen/zöa/dezember-2019/oepnv-im-ulm-bis-ende-2022-jeden-samstag-kostenlos |titel=ÖPNV in Ulm bis Ende 2022 jeden Samstag kostenlos |abruf=2021-05-05 |werk=ulm.de}}</ref> Im Juli 2021 wurde berichtet, dass der ticketfreie Samstag in Ulm und Neu-Ulm nur noch bis zum Ende des Jahres 2021 fortgeführt würde.<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Mayr |url=https://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Kostenlos-mit-Bus-und-Tram-Ulm-schafft-ticketfreie-Samstage-ab-id60093911.html |titel=Kostenlos mit Bus und Tram: Ulm schafft ticketfreie Samstage ab |hrsg=Augsburger Allgemeine |datum=2021-07-15 |sprache=de |abruf=2021-07-18}}</ref>

{{Annotiertes Bild
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{{Annotation|left=55 |top=135|background-color=#00FF00 |text=mit zentralen Haltestellen<br />[[Königsplatz (Augsburg)|Königsplatz]] und [[Moritzplatz (Augsburg)|Moritzplatz]] + je eine Station| font-size=16 | font-weight=bold | color=FF0000}}
| caption = Kostenlose City-Zone in Augsburg (Trambahnhaltestellen) ab 1. Januar 2020
| alt = Ausschnitt aus dem ÖPNV-Netzplan für die kostenlose City-Zone in Augsburg ab 1. Januar 2020 mit den beiden Zentralhaltestellen Königsplatz und Moritzplatz und den direkt angrenzenden (+ 1) Straßenbahn- und Bushaltestellen, etwa auch den Hauptbahnhof der auch nur eine Haltestelle vom Kö entfernt liegt.
}}
In [[Augsburg]] wird seit dem 1. Januar 2020 der Nahverkehr in der Innenstadt für alle Fahrgäste kostenfrei angeboten. Eingeführt wurde eine sogenannte „City-Zone“, die sich vom [[Königsplatz (Augsburg)|Königsplatz]] / [[Moritzplatz (Augsburg)|Moritzplatz]] jeweils eine Haltestelle weit erstreckt. Somit wird auch der [[Augsburg Hauptbahnhof|Augsburger Hauptbahnhof]] eine Station in der City-Zone.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sw-augsburg.de/magazin/detail/gratis-durch-die-city-zone/ |titel=Gratis durch die City-Zone |werk=sw-augsburg.de |datum=2020-01-02 |abruf=2021-05-05}}</ref>

In [[Erlangen]] kann seit 2022 die sogenannte „Klinik-Linie 299“ vom Großparkplatz am Hauptbahnhof in die nördliche Altstadt und zu den Uni-Kliniken ohne Entgelt benutzt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=ESTW-Erlanger Stadtwerke AG |url=https://stadtbus.estw.de/fahrplaene |titel=Fahrpläne |sprache=de |abruf=2022-01-01}}</ref> Ab 2023 soll aus der „Klinik-Linie“ eine „City-Line“ werden, die dann weitere Teile, auch der südlichen Innenstadt, erschließen wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Redaktion |url=https://www.wiesentbote.de/2021/04/30/rathausreport-der-stadt-erlangen-vom-30-april-2021/ |titel=RathausReport der Stadt Erlangen vom 30. April 2021 |datum=2021-04-30 |abruf=2021-05-17 |sprache=de-DE}}</ref>

Die Stadtverordneten von [[Senftenberg]] beschlossen im September 2019, dass der Stadtbusverkehr künftig kostenlos sein soll. Jedoch steht noch kein konkreter Termin für die Umsetzung fest.<ref>{{Internetquelle |werk=[[Lausitzer Rundschau]] |url=https://www.lr-online.de/lausitz/senftenberg/plan-in-senftenberg-busfahren-soll-kostenlos-werden-39629265.html |titel=Plan in Senftenberg: Busfahren soll kostenlos werden |datum=2019-09-23 |abruf=2021-05-06}}</ref> Auch im Februar 2022 war noch offen, ob und wann dies umgesetzt wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Lausitzer Rundschau |url=https://www.lr-online.de/lausitz/senftenberg/oepnv-in-brandenburg-kostenloser-busverkehr-in-senftenberg-weiter-offen-62447551.html |titel=ÖPNV in Brandenburg: Wann kommt der kostenlose Busverkehr in Senftenberg? |datum=2022-02-04 |sprache=de |abruf=2022-04-07}}</ref>

Die [[Rostock]]er Bürgerschaft beschloss im Oktober 2018 mehrheitlich, die Freifahrt für Schüler einzuführen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/In-Rostock-fahren-Schueler-bald-kostenlos-Bus-und-Bahn |titel=In Rostock fahren Schüler bald kostenlos Bus und Bahn |werk=Hannoversche Allgemeine Zeitung |datum=2018-10-18 |abruf=2019-05-04}}</ref> Dies wurde zum Beginn des Schuljahres 2019/20 umgesetzt – Anspruch darauf haben ohne Altersbegrenzung alle Schüler mit Hauptwohnsitz in Rostock, Auszubildende jedoch nicht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rsag-online.de/tickets/ticketuebersicht/abonnement-karten/schuelerticket/ |titel=Rostocker Straßenbahn AG: SchülerTicket |abruf=2021-05-05}}</ref>

Die [[SPD Berlin]] beschloss auf ihrem Landesparteitag im November 2018, die Freifahrt für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren einzuführen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/bvg-ticket-spd-will-berliner-schueler-umsonst-fahren-lassen/23651282.html |titel=SPD will Berliner Schüler umsonst fahren lassen |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2018-11-18 |abruf=2019-05-04}}</ref> Die Koalitionspartner stimmten zu. Im Mai 2019 wurde bekannt, dass die konkrete Regelung jedem Schüler mit dem Berliner Schülerausweis I (d. h. allen Schülern von allgemeinbildenden Schulen sowie berufsbildenden Schulen mit Vollzeitunterricht, nicht jedoch Schülern im zweiten Bildungsweg) ohne Altersbegrenzung die kostenlose "fahrCard" zubilligt. Die Neuregelung trat zum 1. August 2019 in Kraft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/rot-rot-gruen-berliner-schueler-bekommen-kostenloses-bvg-ticket/23712452.html |titel=Berliner Schüler bekommen kostenloses BVG-Ticket |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2018-12-04 |abruf=2019-05-04}}</ref>

Der Stadtrat von [[Magdeburg]] beschloss im Oktober 2019, dass ab 2021 Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre) mit Hauptwohnsitz in Magdeburg Busse und Straßenbahnen kostenlos nutzen können.<ref name="volkssti-Freie_Fa">{{Internetquelle|autor=Katja Tessnow |url=https://www.volksstimme.de/lokal/magdeburg/nahverkehr-freie-fahrt-in-magdeburg-ist-beschlossen |titel=Freie Fahrt in Magdeburg ist beschlossen |werk=volksstimme.de |datum=2019-10-17 |abruf=2020-05-15}}</ref> Dies sollte ab dem Schuljahr 2021/22 möglich sein.<ref>{{Internetquelle |werk=mdr.de |url=https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/schuelerticket-entscheidung-truemper-100.html |titel=Entscheidung im Stadtrat: Das kostenlose "Magdeburger Schülerticket" kommt |abruf=2021-05-05}}</ref> Im April 2021 wurde die geplante Einführung der Freifahrt für Schüler jedoch vom Landesverwaltungsamt untersagt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.volksstimme.de/article/kampf-ums-schulerticket-stadte-3164165 |titel=Kampf ums Schülerticket: Stadtelternrat Magdeburg schießt scharf gegen Finanzprüfer aus Halle |abruf=2021-05-11 |sprache=de}}</ref>

Im Dezember 2020 hat der Stadtrat von [[Schwerin]] beschlossen, dass Schüler der Klassen 7 bis 13 Busse und Straßenbahnen in der Stadt kostenlos benutzen können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Schwerin-Nahverkehr-fuer-Schueler-ab-siebter-Klasse-kostenlos,schwerin766.html |titel=Schwerin: Nahverkehr für Schüler ab siebter Klasse kostenlos |werk=[[NDR]] |datum=2020-12-08 |abruf=2021-05-05}}</ref> Dies wurde zum 1. März 2022 umgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nahverkehr-schwerin.de/de/neuigkeiten/kostenfreie-schuelerbefoerderung-ab-dem-1-maerz-2022.html |titel=Kostenfreie Schülerbeförderung ab dem 1. März 2022 |hrsg=Nahverkehr Schwerin |sprache=de |abruf=2022-03-03}}</ref>

In [[Penzberg]] in Oberbayern dürfen alle Schüler Penzberger Schulen seit Anfang 2019 den Stadtbus gratis benutzen. Dies gilt auch an den Wochenenden und in den Ferien. Aktuell gilt dieses Angebot bis August 2022.<ref>{{Internetquelle |autor=Alexandra Vecchiato |url=https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/beitrag-zur-verkehrswende-penzberger-schueler-fahren-weiter-gratis-bus-1.5220270 |titel=Penzberger Schüler fahren weiter gratis Bus |werk= |hrsg=Süddeutsche Zeitung |datum=2021-02-28 |abruf=2021-05-05}}</ref>

Die Stadtbusse im nahen [[Weilheim in Oberbayern|Weilheim]] waren ab Januar 2020 für zwei Jahre gratis.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.busundbahn.de/nachrichten/marketing-service/detail/news/stadtbus-weilheim-ab-januar-gilt-der-nulltarif.html |titel=Stadtbus Weilheim: Ab Januar gilt der Nulltarif |werk= |hrsg=Bus&Bahn |datum=2019-11-19 |abruf=2021-05-05}}</ref> Seit Januar 2022 sind sie wieder kostenpflichtig – Kinder bis zu 14 Jahren sowie Schüler fahren jedoch weiterhin umsonst.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/neue-tarife-fuer-stadtbus-weilheim-stehen-fest-90485974.html |titel=Tarife für Weilheimer Stadtbus sind fix: „Wir dürfen den Bus jetzt nicht schlechtreden“ |datum=2021-05-04 |sprache=de |abruf=2021-10-04}}</ref>

Im Landkreis [[Anhalt-Bitterfeld]] können Schüler der Klassen 1 bis 10 ab 2020 kostenlos mit dem Bus fahren, jedoch nicht mit anderen Verkehrsmitteln. Das Projekt soll zunächst bis Juli 2023 laufen.<ref name="volkssti-Kostenlo">{{Internetquelle|autor=Thomas Kirchner |url=https://www.volksstimme.de/lokal/zerbst/nahverkehr-kostenlose-bustickets-fuer-schueler |titel=Kostenlose Bustickets für Schüler |werk=volksstimme.de |datum=2019-06-12 |abruf=2020-05-15}}</ref>

Schüler ab Klasse 5 in [[Minden]] erhalten seit Februar 2022 ein kostenfreies ''SchülerTicket Westfalen''. Dieses gilt im gesamten Geltungsbereich des [[Westfalentarif]].<ref>{{Internetquelle |autor=Hj - Mv |url=https://www.huculvi.de/minden-kostenloses-schuelerticket-westfalen-fuer-kinder-und-jugendliche |titel=Minden: Kostenloses SchülerTicket Westfalen für Kinder und Jugendliche |werk=Nachrichten für Minden, Hannover und Überregional |datum=2022-02-02 |sprache=de-DE |abruf=2022-04-07}}</ref>

[[Carsten Sieling]], der Bürgermeister der [[Freie Hansestadt Bremen|Freien Hansestadt Bremen]], kündigte an, bei einem Sieg der SPD bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 2019]] den kostenlosen Personennahverkehr für Kinder und junge Erwachsene bis 18 Jahre einzuführen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.weser-kurier.de/bremen/buergerschaftswahl-2019_artikel,-sieling-minderjaehrige-sollen-in-bremen-kostenlos-bus-und-bahn-fahren-koennen-_arid,1819632.html |titel=Sieling: Minderjährige sollen in Bremen kostenlos Bus und Bahn fahren können |werk=Weser Kurier |datum=2019-04-04 |abruf=2019-05-04}}</ref> Auch die CDU Bremen kündigte in ihrem Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl an, sie wolle "im Rahmen eines Landesprojektes allen Schülerinnen und  Schülern ab Klasse fünf an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen bis zum 21. Lebensjahr, ein kostenloses Monatsticket zur Verfügung stellen".<ref>https://partei.cdu-bremen.de/image/inhalte/file/Wahlprogramm%202019.pdf</ref> In den Koalitionsverhandlungen nach der Wahl wurde die Freifahrt für Minderjährige jedoch nicht umgesetzt. Allerdings wurde beschlossen, Schülermonatskarten deutlich billiger zu machen.<ref name="taz-5606238">{{Internetquelle | autor=Klaus Wolschner |  url=https://taz.de/Koalitionsverhandlungen-in-Bremen/!5606238/ | titel=Koalitionsverhandlungen in Bremen: Wie rot wird Rot-Grün-Rot? | werk=[[Die Tageszeitung|taz.de]] | datum=2019-06-26 | abruf=2020-05-15}}</ref> In [[Bremen]] erhalten Kinder und Jugendliche aus Familien, die von Sozialleistungen leben, das ''StadtTicket'' seit 2021 kostenlos.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vbn.de/tickets/ticketangebot/monatsticket/ |titel=MonatsTicket |werk=vbn.de |abruf=2021-05-05}}</ref>

[[Peter Tschentscher]], Bürgermeister der Stadt [[Hamburg]], kündigte im August 2019 an, im Laufe der nächsten Legislaturperiode (2020 bis 2025) den ÖPNV für Schüler schrittweise kostenlos zu machen. Dies solle im Herbst 2019 in das Programm der [[SPD Hamburg]] für die [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020]] aufgenommen werden.<ref name="welt-199123275">{{Internetquelle  |url=http://www.welt.de/regionales/hamburg/article199123275/Tschentschers-Idee-Kritik-an-Vorstoss-fuer-kostenfreies-HVV-Schuelerticket.html |titel=Tschentschers Idee: Kritik an Vorstoß für kostenfreies HVV-Schülerticket |werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] |datum=2019-08-25 |abruf=2020-05-15}}</ref> Dies wurde auch in den im Juni 2020 vereinbarten Koalitionsvertrag aufgenommen, in dem jedoch keine konkreten Termine genannt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spd-hamburg.de/fileadmin-hamburg/user_upload/Koalitionsvertrag2020.pdf |titel=Koalitionsvertrag 2020 |format=PDF |werk=spd-hamburg.de |abruf=2021-05-06}}</ref> Dies wurde bisher (Stand Oktober 2021) nicht umgesetzt. Jedoch wurde der Preis der Schülermonatskarten gesenkt.<ref>{{Internetquelle |url=https://astrid-hennies.de/schule/verguenstigtes-hvv-schuelerticket-ab-1-august-fuer-1-euro-am-tag-durch-hamburg/ |titel=Vergünstigtes HVV-Schülerticket ab 1. August: Für 1 Euro am Tag durch Hamburg {{!}} Astrid Hennies {{!}} |hrsg=Astrid Hennies - Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft |datum=2021-06-22 |sprache=de-DE |abruf=2021-10-04}}</ref>

Der Stadtrat von [[Wolfratshausen]] beschloss im Dezember 2019, dass ortsansässige Senioren (ab 65 Jahre) den Stadtbus ab 1. Januar 2020 kostenfrei nutzen dürfen. Dazu erhalten sie von der Stadt bezahlte Einzelfahrkarten.<ref name="merkur-338624">{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/wolfratshausen-ort29708/wolfratshausen-sehr-gute-nachrichten-fuer-senioren-13338624.html |titel=Wolfratshausen: Sehr gute Nachrichten für Senioren – Wolfratshausen |werk=merkur.de |datum=2020-05-15 |abruf=2020-05-15}}</ref>

Seit 2020 dürfen in [[Bad Wiessee]] lebende Senioren ab 65 Jahren gratis in der Tarifzone "Oberland" des [[Regionalverkehr Oberbayern]] fahren. Dazu wird eine entsprechende "Silver-Ager-Card" ausgegeben.<ref name="tegernse-Gratis-&">{{Internetquelle|autor=Klaus Wiendl |url=https://tegernseerstimme.de/gratis-silver-ager-jahres-card-fuer-den-bus/ |titel=Gratis-„Silver-Ager-Jahres-Card“ für den Bus |werk=tegernseerstimme.de |datum=2019-09-17 |abruf=2020-05-15}}</ref>

Soldaten der [[Bundeswehr]] in Uniform können seit 2020 kostenfrei die 2. Klasse in Zügen der Deutschen Bahn benutzen.<ref name="SPON-1297999">{{Internetquelle|autor=Matthias Gebauer |url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ministerium-befiehlt-tadelloses-benehmen-bei-gratis-zugfahrten-a-1297999.html |titel=Bundeswehr: Ministerium befiehlt tadelloses Benehmen bei Gratis-Zugfahrten |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2019-11-24 |abruf=2020-05-15}}</ref>

Im Jahr 2021 befürworteten 84 Prozent aller Befragten in einer repräsentativen Befragung im Zusammenhang mit der Studie „Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland“ die Einführung eines kostenlosen ÖPNV.<ref>{{Internetquelle |autor=Verena Kern |url=http://www.klimareporter.de/gesellschaft/vom-wollen-zum-machen |titel=Vom Wollen zum Machen |werk=Klimareporter |datum=2021-07-03 |sprache=de-de |abruf=2021-07-07}}</ref>

In [[Walldorf]] und [[St. Leon-Rot]] ist der städtische Nahverkehr seit 2022 kostenlos.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.walldorf-und-st-leon-rot-nahverkehr-in-zwei-kommunen-ab-januar-kostenlos.198f64a0-9557-475f-b5c0-ced142ad5546.html |titel=Walldorf und St. Leon-Rot: Nahverkehr in zwei Kommunen ab Januar kostenlos |hrsg=Stuttgarter Zeitung |datum=2021-12-29 |sprache=de |abruf=2022-01-01}}</ref>

Seit dem 1. September 2021 erhalten [[Stralsund]]er Einwohner ab 70 Jahren gratis das ''70+Ticket''. Dieses gilt im Stadtgebiet Stralsund bis voraussichtlich zum Jahresende 2022.<ref>{{Internetquelle |autor=VVR |url=https://www.vvr-bus.de/vvr/news/?news=447-mit-70-jahren-kostenfrei-den-stadtverkehr-stralsund-nutzen |titel=VVR - Verkehrgesellschaft Vorpommern-Rügen mbH - News |datum=2021-08-27 |sprache=de |abruf=2021-09-02}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stralsund.de/shared/Nachrichtenportal/Archiv/2022/06/Stralsunder-Seniorenticket-70-geht-in-die-Verlaengerung |titel=Stralsunder Seniorenticket 70+ geht in die Verlängerung |hrsg=Hansestadt Stralsund |datum=2022-06-23 |abruf=2022-08-05}}</ref>

In [[Heidelberg]] wurde die schrittweise Einführung eines kostenlosen ÖPNV angekündigt: Noch 2021 sollte der ÖPNV am Wochenende für alle kostenfrei werden. Ab 2022 sollten unter 18-Jährige und Rentner gratis fahren. 2023 sollte Stufe 3, in der Busse und Bahnen für alle gratis sein sollen, folgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-bus-und-bahn-sollen-zuegig-kostenfrei-werden-_arid,749728.html |titel=Heidelberg: Bus und Bahn sollen zügig kostenfrei werden |hrsg=Rhein-Neckar-Zeitung |datum=2021-10-05 |sprache=de |abruf=2021-10-09}}</ref> Die zu Ende November 2021 geplante Einführung des Gratis-ÖPNV am Wochenende wurde wegen der Pandemielage auf das Frühjahr 2022 verschoben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-doch-kein-gratis-Oepnv-im-advent-update-_arid,749728.html |titel=Heidelberg: Doch kein Gratis-ÖPNV im Advent (Update) |hrsg=Rhein-Neckar-Zeitung |datum=2021-11-25 |sprache=de |abruf=2021-11-27}}</ref> Im April 2022 wurden die Pläne dahingehend modifiziert, dass ein Gratis-Nahverkehr nur noch für unter 18-Jährige angestrebt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-fraktionen-ist-gratis-nahverkehr-zu-teuer-_arid,858160.html |titel=Heidelberg: Fraktionen ist Gratis-Nahverkehr zu teuer |hrsg=Rhein-Neckar-Zeitung |datum=2022-04-01 |sprache=de |abruf=2022-04-03}}</ref>  Zum 1. September 2022 wird ein Monatsticket für 3 Euro für Kinder, Jugendliche und Schüler unter 21 Jahren eingeführt. Personen ab 60 Jahren erhalten eine bezuschusste ''Karte ab 60'' und zahlen künftig 365 Euro im Jahr.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.heidelberg.de/2185800.html |titel=Heidelberg macht´s möglich: Schülerticket für 3 Euro im Monat und andere bezuschusste Abos Schüler und Inhaber des HD Pass bezahlen für Jahreskarten ab 1. September nur 3 Euro im Monat/ „Karte ab 60“ auf 365 Euro im Jahr vergünstigt / Bestandskunden der rnv müssen nichts unternehmen |hrsg=Stadt Heidelberg |datum=2022-08-12 |sprache=de |abruf=2022-08-16}}</ref>

Schüler im [[Landkreis Vorpommern-Rügen]] können ab dem 15. August 2022 kostenlos den Nahverkehr des Landkreises benutzen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Kostenloser-Nahverkehr-fuer-Kinder-in-Vorpommern-Ruegen,nahverkehr378.html |titel=Kostenloser Nahverkehr für Kinder in Vorpommern-Rügen |hrsg=NDR |datum=2022-06-28 |sprache=de |abruf=2022-07-02}}</ref>

==== Situation in Belgien ====

Der Verkehrsbetrieb für die Region Brüssel, [[Société des Transports Intercommunaux de Bruxelles/Maatschappij voor het Intercommunaal Vervoer te Brussel]], hat angekündigt, ab September 2021 alle Personen unter 25 Jahren gratis zu befördern.<ref>{{Internetquelle |url=https://cities-today.com/brussels-announces-free-public-transport-for-under-25s-from-next-year/ |titel=Brussels announces free public transport for under-25s from next year |datum=2020-11-23 |abruf=2021-05-05 |sprache=en-GB}}</ref>  Letztlich wurde dies nicht umgesetzt, aber es wurden bzw. werden sehr billige Jahreskarten für diese Altersgruppe eingeführt (12 Euro/Jahr).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.brusselstimes.com/brussels-2/162183/brussels-slashes-annual-student-transport-fare-to-12-euros-from-july/ |titel=Annual STIB pass to cost only 12 euros for students from July |werk=The Brussels Times |datum=2021-03-28 |sprache=en |abruf=2021-07-25}}</ref>

==== Situation in Estland ====
Zum 1. Juli 2018 wurde angekündigt, dass in 11 von 15 Landkreisen Estlands die Benutzung öffentlicher Busse durch Bewohner des jeweiligen Landkreises kostenfrei ist, nachdem dies zuvor schon in der Hauptstadt Tallinn der Fall war.<ref>{{Internetquelle |werk=ERR.ee |url=https://news.err.ee/843291/public-transport-free-in-11-counties-starting-1-july |titel=Public transport free in 11 counties starting 1 July |datum=2018-06-30 |abruf=2021-05-05 |sprache=en}}</ref>

==== Situation in Luxemburg ====
[[Datei:Mobilité gratuite au Luxembourg.jpg|mini|Mobilité gratuite zur Einführung Ende [[Februar 2020]]]]
Nach der [[Kammerwahl 2018]] kündigte der Premierminister [[Xavier Bettel]] Ende November 2018 die Einführung eines kostenlosen ÖPNV in Luxemburg an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/subdir/luxemburg-plant-kostenlosen-oepnv-und-mehr-urlaub_aid-34812449 |titel=Luxemburg plant kostenlosen ÖPNV und mehr Urlaub |werk=Saarbrücker Zeitung |datum=2018-11-29 |abruf=2019-05-04}}</ref> Dies wurde schließlich zum 29. Februar 2020 umgesetzt – seitdem ist der ÖPNV, darunter die neu ausgebaute [[Stater Tram]] und die Eisenbahn in der 2. Klasse, im ganzen Staat als erstem der Erde gratis (die 1. Klasse bleibt kostenpflichtig).<ref>[https://www.wort.lu/de/lokales/gratis-transport-auch-hauptstadt-macht-mit-5c45a9cbda2cc1784e33c110 Gratis-Transport: Auch Hauptstadt macht mit] [[Luxemburger Wort]], 21. Januar 2020</ref><ref>Matthias Kirsch: [https://www.spiegel.de/auto/luxemburg-und-der-gratis-oepnv-es-hapert-mit-dem-vorzeigeprojekt-a-2f8d9a0f-6b32-4493-82fe-2d5dad51e9bf ''Abgefahren !''] [[Spiegel Online]], 29. Februar 2020</ref> Die Kosten von 41 Mio. Euro pro Jahr werden als soziales Projekt für die [[Verkehrswende]] aus Steuermitteln finanziert, neben weiteren Investitionen zur Steigerung der Attraktivität Luxemburgs.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/luxemburg-kostenloser-nahverkehr-101.html ''Kostenloser ÖPNV ist erst der Anfang''], [[tagesschau.de]], 29. Februar 2020.</ref> Nach Aussage von Verkehrsminister [[François Bausch]] hat die Luxemburger Entscheidung erleichtert, dass die direkten Fahrgelderlöse nur einen sehr geringen Anteil zu den gesamten Betriebskosten beigesteuert haben, da der Verkehr in Luxemburg bereits vor Einführung der Kostenfreiheit stark subventioniert wurde.<ref>[https://öpnv-archiv.de/SingleView.aspx?show=1810636 NaNa-Brief, Ausgabe 30/20 vom 21. Juli 2020: ''ApS trommelt für mehr und stetigeres Bundesgeld für die Schiene'']. DVV Media GmbH, Hamburg. Abruf am 18. Februar 2020.</ref>

==== Situation in Österreich ====
Die [[Straßenbahn Graz]] kann im Innenstadtbereich kostenlos benutzt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.holding-graz.at/de/mobilitaet/altstadtbim/ |titel=Altstadtbim |abruf=2021-05-05 |werk=holding-graz.at}}</ref> Kinder und Jugendliche bis zum 15. Geburtstag fahren während der Sommerferien in Graz (Tarifzone 101) gratis.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.verbundlinie.at/tickets/ermaessigungen/kinder-jugendliche |titel=Bis 26 |werk=verbundlinie.at |abruf=2021-05-06}}</ref>

Bei den [[Wiener Linien]] fahren Kinder und Jugendliche bis zum 15. Geburtstag während der Wiener Schulferien sowie an Sonn- und Feiertagen kostenlos. Für Schüler österreichischer Schulen gilt diese Regelung bis zum 24. Geburtstag.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wienerlinien.at/eportal3/ep/programView.do?pageTypeId=66526&channelId=-46640&programId=84704 |titel=Ermäßigungen und Freifahrt |werk=wienerlinien.at |abruf=2021-05-05}}</ref>

Vom 1. April bis zum 9. September 2022 konnten an Freitagen alle Linienbusse, die Zügen des Nah- und Regionalverkehrs (S-Bahn, Regionalzug und REX) sowie die Fernverkehrszüge der ÖBB (RJ, IC, EC, ICE) innerhalb des [[Land Salzburg|Bundeslandes Salzburg]] im Rahmen der ''Benzinfreitage'' kostenlos benutzt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg-ag.at/bus-bahn/aktuelle-meldungen/benzin-frei-tage-2022.html |titel=Benzin Freitage 2022: Jeden Freitag gratis Öffis für Alle |hrsg=Salzburg AG |sprache=de |abruf=2022-06-15}}</ref>

==== Situation in Frankreich ====

* [[Dunkerque]], 88.000 Einwohner: Seit September 2018 ist dort die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs gratis.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/auto/aktuell/duenkirchen-fuehrt-gratis-oepnv-ein-a-1215775.html |titel=In Dünkirchen dürfen alle gratis Bus fahren |werk=Spiegel Online |datum=2018-06-29 |abruf=2019-05-04}}</ref>
* [[Calais]], 73.000 Einwohner: Seit dem 21. Dezember 2019 ist der ÖPNV in Calais kostenlos.<ref>{{Internetquelle |autor=Olivier MEYER |url=https://www.transbus.org/actualite/actu-2019-12-transports-publics-gratuits-calais-sitac.html |titel=Transports publics gratuits à Calais |datum=2019-12-25 |sprache=fr |abruf=2021-09-01}}</ref>
* [[Montpellier]],  290.000 Einwohner: Seit dem 1. September 2021 werden Personen unter 18 und ab 65 Jahren kostenlos befördert. Die kostenlose Beförderung soll ab 2023 auf alle Personen ausgeweitet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lejournaltoulousain.fr/occitanie/comment-montpellier-gagne-pari-transports-gratuits-128589/ |titel=Comment Montpellier gagne le pari des transports gratuits |werk=Le Journal Toulousain |datum=2021-08-30 |sprache=fr |abruf=2021-09-01}}</ref>
* [[Douai]], 40.000 Einwohner: Im Raum Douai ist seit 2022 der öffentliche Nahverkehr für insgesamt 220.000 Einwohner kostenlos. Das ist das größte Gebiet Europas mit kostenlosem Nahverkehr.<ref>{{Internetquelle |url=https://france3-regions.francetvinfo.fr/hauts-de-france/nord-0/douai/douai-les-transports-en-commun-gratuits-pour-tous-a-partir-du-1er-janvier-2022-une-belle-victoire-pour-les-citoyens-2110207.html |titel=Douai : les transports en commun gratuits pour tous à partir du 1er janvier 2022, "une belle victoire pour les citoyens" |datum=2021-05-28 |sprache=fr |abruf=2021-09-01}}</ref>
* [[Straßburg]], 280.000 Einwohner: Unter 18-Jährige können seit September 2021 kostenfrei den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Für dieses kostenlose Abonnement haben sich  mittlerweile fast die Hälfte der rund 80.000 Minderjährigen registriert.<ref>{{Internetquelle |autor=Saarländischer Rundfunk |url=https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/vis_a_vis/oepnv_wird_fuer_kinder_und_jugendliche_in_strassburg_kostenlos_100.html |titel=ÖPNV in Straßburg für Unter-18-Jährige bald kostenlos |datum=2021-08-24 |sprache=de |abruf=2021-09-21}}</ref>
* [[Nantes]], 310.000 Einwohner: Seit dem 24. April 2021 kostenloser ÖPNV an den Wochenenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://hitwest.ouest-france.fr/news/les-transports-en-commun-gratuits-a-nantes-des-le-24-avril-38479 |titel=Les transports en commun gratuits à Nantes dès le 24 avril - HIT WEST |datum=2021-03-14 |sprache=fr |abruf=2021-09-23}}</ref>
* [[Clermont-Ferrand]], 147.000 Einwohner: Seit dem 4. Dezember 2021 kostenloser ÖPNV an den Wochenenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://france3-regions.francetvinfo.fr/auvergne-rhone-alpes/puy-de-dome/clermont-ferrand/clermont-ferrand-un-premier-jour-de-transports-en-commun-gratuits-2365222.html |titel=Clermont-Ferrand : un premier jour de transports en commun gratuits |hrsg=France3-regions |datum=2021-12-04 |sprache=fr |abruf=2021-12-20}}</ref>
* [[Niort]], 59.000 Einwohner: Seit dem 1. September 20217 kostenloser ÖPNV.<ref>{{Internetquelle |autor=Communauté d'Agglomération du Niortais-service communication |url=https://www.niortagglo.fr/habiter-etudier/transports-et-deplacements/index.html |titel=Transports et déplacements |sprache=fr |abruf=2022-01-09}}</ref>
* [[Métropole Européenne de Lille]], 1.179.000 Einwohner: Seit dem 1. Januar 2022 werden Personen unter 18 Jahren kostenlos befördert.<ref>{{Internetquelle |autor=SAMI CHEBAH |url=https://www.lavoixdunord.fr/1101637/article/2021-11-19/gratuite-des-transports-ilevia-pour-les-moins-de-18-ans-vous-explique-comment-l |titel=Gratuité des transports Ilévia pour les moins de 18 ans: on vous explique comment l’obtenir |hrsg=LA VOIX DU NORD |datum=2021-11-19 |sprache=fr |abruf=2022-05-28}}</ref>
==== Situation in Malta ====
Der öffentliche Nahverkehr soll in Malta ab dem 1. Oktober 2022 für Einwohner Maltas kostenlos werden. Aktuell ist er bereits für Personen von 14 bis 20 Jahren, Senioren ab 70 Jahren und Studenten kostenlos.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.maltatoday.com.mt/news/national/118605/tallinja_card_still_required_for_free_bus_service |titel=Tallinja card still required for free bus service |hrsg=Maltatoday |datum=2022-09-06 |sprache=en |abruf=2022-09-07}}</ref>
==== Pläne in Los Angeles ====
Die [[Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority|Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority (LACMTA)]] prüft seit Herbst 2020 einen kostenlosen Nahverkehr für einkommensschwache Bürger und Studenten.<ref>{{Internetquelle |url=https://laist.com/news/los-angeles-metro-fareless-transit-pilot |titel=Most LA Metro Riders Could Ride For Free Starting Next Year Under New Pilot Plan |datum=2021-02-26 |abruf=2021-05-05 |sprache=en}}</ref>
=== {{Anker|Bürgerticket}} Solidaritätstarif/Bürgerticket/Nahverkehrsabgabe/Mobilitätspass ===
Eine bestimmte Personengruppe – zum Beispiel alle Bürger einer Stadt, alle Studenten einer Universität oder alle Gäste eines Kurorts – entrichten jährlich ("'''Bürgerticket'''" bzw. "'''Mobilitätspass'''"),<ref>{{Internetquelle |url=https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/mobilitaetspass-und-mobilitaetsgarantie-gehen-in-naechste-phase/ |titel=Mobilitätspass und Mobilitätsgarantie gehen in nächste Phase |sprache=de |abruf=2022-05-30}}</ref> je Semester ([[Semesterticket]]) beziehungsweise pro Übernachtung ([[Ortstaxe|"Orts-" bzw. "Kurtaxe"]]) oder bei Nutzung eines eigenen Fahrzeugs eine pauschale '''Nahverkehrsabgabe''', um den ÖPNV attraktiver zu gestalten. Diese erlaubt ihnen nach dem [[Solidaritätsprinzip]] die unbegrenzte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im jeweiligen Gebiet, ohne dass ein weiteres Ticket erworben werden muss. Das Modell basiert auf einer [[Mischkalkulation]], das heißt, diejenigen Zahlenden, welche das Angebot gar nicht nutzen, [[subvention]]ieren die tatsächlichen Fahrgäste und die Ausgaben kommen nicht allein aus Steuermitteln. Neben dem Semesterticket und dem ÖPNV-Anteil der Kurtaxe können auch andere [[Zeitkarte]]n wie zum Beispiel die [[Bahncard#Bahncard 100|BahnCard 100]] als [[Flatrate]]-Modelle für den öffentlichen Verkehr und insofern als Vorläufer für Bürgertickets angesehen werden; bei diesen Zeitkarten besteht allerdings keine Verpflichtung zum Kauf. Derzeit prüfen einzelne Kommunen, ob die Einführung des Konzepts der Bürgertickets oder (allgemeiner) einer Nahverkehrsabgabe machbar ist. Hierzu zählen zum Beispiel [[Erfurt]]<ref name="gehrke-etal">{{Internetquelle |autor=Marvin Gehrke, Stefan Groß |url=http://www.ivp.tu-berlin.de/fileadmin/fg93/Dokumente/Discussion_Paper/DP3_Gehrke.pdf |titel=Fahrscheinfrei im ÖPNV |werk=IVP-Discussion Papers 03/2014 |hrsg=TU Berlin |datum=2014 |abruf=2015-04-10 |format=PDF}}</ref> [[Tübingen]]<ref name="gehrke-etal" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.mobilogisch.de/aktuell/41-ml/artikel/162-oepnv-nulltarif.html |titel=Fahrscheinfrei, umlagefinanziert, Bürgerticket oder Nulltarif? |hrsg=mobilogisch!<!--sic--> Zeitschrift für Ökologie, Politik & Bewegung |abruf=2015-04-09}}</ref>, [[Leipzig]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mdr.de/mdr-info/buergerticket100.html |titel=Nahverkehr: Ein Bürgerticket für Leipzig? |hrsg=mdr |abruf=2015-04-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvz.de/Region/Altenburg/Buergerticket-Taxe-Grundsteuer-Finanz-Ideen-fuer-den-Nahverkehr |titel=Bürgerticket, Taxe, Grundsteuer: Finanz-Ideen für den Nahverkehr |hrsg=Leipziger Volkszeitung |datum=2016-12-08 |abruf=2017-01-12}}</ref> und [[Berlin]].<ref name="Nahverkehrsplan 2019–2023">[https://www.berlin.de/senuvk/verkehr/politik_planung/oepnv/nahverkehrsplan/de/downloads.shtml Nahverkehrsplan 2019–2023], Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, 25. Februar 2019, S. 362</ref> In [[Osnabrück]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/495417/stadt-osnabruck-pruft-fahrscheinlosen-nahverkehr |titel=Machbarkeitsstudie für Bürgerticket: Stadt Osnabrück prüft fahrscheinlosen Nahverkehr |hrsg=Neue Osnabrücker Zeitung |datum=2014-08-01 |abruf=2015-04-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/476559/opnv-flatrate-fur-osnabruck-kritisch-gesehen#gallery&0&0&476559 |titel=Deiters: Taktzeiten entscheidend. ÖPNV-Flatrate für Osnabrück kritisch gesehen |hrsg=Neue Osnabrücker Zeitung |datum=2014-05-20 |abruf=2015-04-09}}</ref> wurden solche Pläne im März 2015 eingestellt<ref>{{Internetquelle |url=http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/557861/kein-burgerticket-fur-opnv-in-osnabruck |titel=Kein Bürgerticket für ÖPNV in Osnabrück |hrsg=Neue Osnabrücker Zeitung |datum=2015-03-19 |abruf=2017-01-12}}</ref>.
Zur Umsetzung einer Nahverkehrsabgabe sind verschiedene Modelle genannt worden, deren Definition daraus besteht, dass für den Kreis der Betroffenen eine Zahlungspflicht besteht und die Mittel zweckgebunden als [[Lenkungsabgabe]] für den ÖPNV eingesetzt werden, darunter befinden sich:
* eine Halterabgabe, bei der jeder [[Fahrzeughalter|Halter eines Kraftfahrzeugs]] eine Abgabe (zusätzlich zur [[Kraftfahrzeugsteuer]]) zu zahlen hat, wobei der Betrag für den ersten Kraftwagen höher oder niedriger sein kann als für zweite und weitere Kraftwagen;<ref name="staudacher-2011-S155-157">{{cite book|author=Richard Staudacher|title=Verfassungsrechtliche Zulässigkeit von Sonderabgaben|url=http://books.google.com/books?id=x-H9BQAAQBAJ&pg=PA156|date=27. Juni 2011|publisher=Springer-Verlag|isbn=978-3-642-17128-4|pages=155–157}}</ref>
* eine Straßenbenutzungsabgabe ([[Innenstadtmaut]]), auch „Innenstadtzufahrtsabgabe“ oder „Citymaut“ genannt.<ref name="zm">{{Internetquelle |autor=Martin Randelhoff |url=http://www.zukunft-mobilitaet.net/28179/analyse/finanzierung-des-oepnv-in-deutschland/#more-28179 |titel=Die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs in Deutschland: Struktur, Probleme und Alternativen |werk=Zukunft Mobilität |datum=2013-08-20 |abruf=2015-04-09}}</ref> Diese wird in [[Stockholm]] als ''trängselskatt'' und in London als ''[[London Congestion Charge]]'' bezeichnet<ref name="staudacher-2011-S155-157" />
* eine [[Umlage]] der Kosten auf alle Einwohner oder Haushalte,<ref name="staudacher-2011-S155-157" /> ggf.&nbsp;mit Anrechnung des gezahlten Betrags auf den Kauf von [[Fahrschein]]en;
* eine Pendlerabgabe für Unternehmen;<ref name="staudacher-2011-S155-157" /> In Wien wurde etwa 1970 die [[Dienstgeberabgabe]] (auch ''U-Bahn-Steuer'' genannt) geschaffen, bei der der Dienstgeber pro Person unter 55 Jahren, die mehr als 10 Wochenstunden für ihn arbeitet, eine Abgabe zur Mitfinanzierung der [[U-Bahn Wien]] zu entrichten hat.<ref name="zm" /><ref>[http://www.wien.gv.at/recht/landesrecht-wien/rechtsvorschriften/html/f3000000.htm Gesetz über die Einhebung einer Dienstgeberabgabe], Wien</ref> In Frankreich wurde eine Transportabgabe ''([[versement transport]])'' eingeführt: Unternehmen mit mehr als neun<ref>{{Internetquelle |url=http://www.urssaf.fr/profil/employeurs/dossiers_reglementaires/dossiers_reglementaires/le_versement_transport_%28vt%29_01.html |titel=Le versement transport (VT) |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150414220931/http://www.urssaf.fr/profil/employeurs/dossiers_reglementaires/dossiers_reglementaires/le_versement_transport_%28vt%29_01.html |archiv-datum=2015-04-14 |abruf=2015-04-09 |sprache=fr |offline=1}}</ref> Mitarbeitern müssen zwischen 0,55 und 1,75 % der Lohnsumme zur Förderung des ÖPNV entrichten. 2010 deckte der ''versement transport'' 44,2 % der Ausgaben für den städtischen Verkehr und war damit das wichtigste Finanzierungsinstrument im ÖPNV Frankreichs.<ref name="zm" />
* eine Großveranstaltungsabgabe etwa in Form von [[Kombiticket]]s;<ref name="staudacher-2011-S155-157" />
* eine Nahverkehrsabgabe auf den Handel;<ref>H. Netz: ''Menschenrecht auf Billigfluege'', 2003, Umwelt: kommunale, ökologische Briefe, Band 8, Nr. 13/14, {{ISSN|1431-7184}}, Öko-Test-Verlag. ([http://trid.trb.org/view.aspx?id=953598 Zusammenfassung]).</ref> In New York wird auf Wareneinkäufe ein Zuschlag von 0,375 % für den öffentlichen Nahverkehr der [[Metropolitan Transportation Authority|MTA]] erhoben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/reise/usa-reisen-guenstig-shoppen-das-boese-erwachen-an-der-kasse-1.1081157 |titel=Das böse Erwachen an der Kasse |hrsg=sueddeutsche.de |datum=2011-04-05 |abruf=2015-04-09}}</ref>
* ein Bürgerticket ähnlich dem [[Semesterticket]] für Studenten.
Auch weitere Maßnahmen wie eine Erhöhung der Parkgebühren zum Zweck der Lenkung des [[Verkehrsverhalten]]s werden im Zusammenhang von Nahverkehrsabgaben betrachtet.<ref name="staudacher-2011-S155-157" /> Unterschiedlich wird in Deutschland seitens der Verkehrswissenschaft die Frage bewertet, inwieweit die Erhebung einer Nahverkehrsabgabe rechtlich zulässig ist. Bislang nicht abschließend geklärt ist, ob in Deutschland eine Nahverkehrsabgabe zum Beispiel als [[Beitrag]], [[Gebühr]], [[Sonderabgabe]], oder [[Steuerrecht (Deutschland)|Steuer]] erhoben werden kann.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.peterlang.com/index.cfm?event=cmp.ccc.seitenstruktur.detailseiten&seitentyp=produkt&pk=15574 |titel=Über das Buch |hrsg=Peter Lang Verlag |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150413172047/http://www.peterlang.com/index.cfm?event=cmp.ccc.seitenstruktur.detailseiten&seitentyp=produkt&pk=15574 |archiv-datum=2015-04-13 |abruf=2015-04-09}} Überblick zum Buch: Thorsten Krause, ''Die Nahverkehrsabgabe. Verfassungsrechtliche Probleme unter Berücksichtigung der verkehrspolitischen Diskussion in Hamburg'', Europäische Hochschulschriften, Band 2026, Peter Lang Verlag, 1996, ISBN 978-3-631-30959-9.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frank Decker |url=http://pw-portal.de/rezension/2936-die-nahverkehrsabgabe_3845 |titel=Rezension zu: Thorsten Krause: Die Nahverkehrsabgabe. Frankfurt a. M. u. a.: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft |datum=2006-01-01 |abruf=2015-04-09}}</ref>

Bislang wird in Deutschland keine Nahverkehrsabgabe erhoben; lediglich [[Semesterticket]]s und einzelne Beispiele eines ÖPNV-Beitrags im Rahmen der [[Kurtaxe]] werden in diesem Zusammenhang als vergleichbar genannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschlandradiokultur.de/verkehrswissenschaftler-will-buergerticket-fuer-alle.954.de.html?dram:article_id=234326 |titel=Verkehrswissenschaftler will „Bürgerticket“ für alle. Heiner Monheim plädiert für beitragsfinanzierten Nulltarif |hrsg=Deutschlandradio |datum=2013-01-15 |abruf=2015-04-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Heiner Monheim]] |url=http://www.leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzig-de/Stadt/02.6_Dez6_Stadtentwicklung_Bau/66_Verkehrs_und_Tiefbauamt/Fachgutachten_Monheim.pdf |titel=Gutachten Finanzierung der Verkehrssysteme im ÖPNV – Wege zur Nutzerfinanzierung oder Bürgerticket? |abruf=2015-04-09 |format=PDF}} S. 28.</ref> Die Diskussion um eine (allgemeine) Nahverkehrsabgabe, die in Deutschland weitgehend als eine [[Umweltabgabe]] betrachtet worden ist, kam Ende der 1990er Jahre weitgehend zum Erliegen. Als Gründe hierfür werden unter anderem die Diskussion um den „[[Standort Deutschland]]“ sowie das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum [[Kohlepfennig]] genannt.<ref name="smeddinck-1996-S128">Ulrich Smeddinck, ''Umweltverkehr: Bausteine für eine zukunftsfähige Verkehrswelt'', Blottner, 1996, ISBN 978-3-89367-060-4, [http://books.google.com/books?id=lDVZxEQKyFsC&pg=PA128 S. 128].</ref> Vereinzelt wurde vorgeschlagen, Kommunen durch Landesgesetz zu ermächtigen, eine Nahverkehrsabgabe als lokal respektive regional einsetzbares [[Finanzierungsinstrument]] zu erheben.<ref>C. Heintze, ''Quo vadis, OEPNV?'', 2000, Umwelt: kommunale, ökologische Briefe, Band 5, Nr. 5, {{ISSN|1431-7184}}, Öko-Test-Verlag. ([http://trid.trb.org/view.aspx?id=959871 Zusammenfassung]).</ref> In den letzten Jahren wurde in der [[Kommunalpolitik]] einzelner Städte die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, eine Nahverkehrsabgabe in Form eines Bürgertickets einzuführen. Vereinzelt wurde erwogen, beim Bund per „Experimentalklausel“ eine [[Ausnahmegenehmigung]] zu beantragen.<ref>{{Internetquelle |autor=Volker Rekittke |url=http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Viel-Zuspruch-fuer-umlagefinanzierten-Stadtverkehr-_arid,161389.html |titel=Viel Zuspruch für umlagefinanzierten Stadtverkehr |hrsg=Schwäbisches Tageblatt |datum=2012-01-27 |abruf=2015-04-09}}</ref>

Das [[Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg|Verkehrsministerium von Baden-Württemberg]] hat im Jahr 2016 eine Grundlagenuntersuchung zur “Drittnutzerfinanzierung” veröffentlicht<ref>[https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/Dateien/PDF/OEPNV_Grundlagenuntersuchung_Instrumente_Drittnutzerfinanzierung_BW.pdf Grundlagenuntersuchung „Instrumente zur Drittnutzerfinanzierung für den ÖPNV in Baden-Württemberg“], Endbericht für das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Hamburg Institut, 18. Oktober 2016</ref> und im November 2020 ein Gutachten veröffentlicht, mit dem geklärt werden sollte, ob eine Nahverkehrsabgabe ein geeignetes Mittel ist.<ref>[https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/mobilitaetspass-erleichtert-zugang-zum-oepnv/ Mobilitätspass erleichtert Zugang zum ÖPNV], Verkehrsministerium Baden-Württemberg, 20. November 2020</ref> Als zweites Bundesland will [[Berlin]] bis zum Jahr 2023 die Einführung eines Bürgertickets prüfen.<ref name="Nahverkehrsplan 2019–2023" /> In den letzten Jahren wurde in der [[Kommunalpolitik]] einzelner Städte die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, eine Nahverkehrsabgabe in Form eines Bürgertickets einzuführen. Vereinzelt wurde erwogen, beim Bund per „Experimentalklausel“ eine [[Ausnahmegenehmigung]] zu beantragen.

Die [[SPD Bremen|SPD in Bremen]] schlug im März 2021 vor, den dortigen ÖPNV für Einwohner der Stadt ab 2023 fahrscheinfrei zu machen. Finanziert werden soll dies durch einen Mobilitätszuschlag, der mit der [[Grundsteuer (Deutschland)|Grundsteuer]] eingezogen werden soll. Er würde ca.&nbsp;14 Euro pro Haushalt und Monat betragen.<ref>{{Internetquelle |autor=Pascal Faltermann |url=https://www.weser-kurier.de/bremen/kostenloser-oepnv-zustimmunung-kritik-fuer-spd-vorstoss-doc7fbolqv5a8w18bydbavi |titel=Kostenloser ÖPNV: Zustimmunung Kritik für SPD-Vorstoß - WESER-KURIER |datum=2021-03-13 |sprache=de |abruf=2021-08-03}}</ref> In einem später vorgelegten Konzept war von 18 Euro pro Monat und Haushalt die Rede.<ref>{{Internetquelle |autor=Falk Wagner |url=https://spd-bremen.de/2022/03/22/der-spritpreisexplosion-mit-dem-bremen-ticket-davonfahren/ |titel=Der Spritpreisexplosion mit dem Bremen-Ticket davonfahren! |werk=SPD Bremen |datum=2022-03-22 |sprache=de-DE |abruf=2022-05-20}}</ref>

=== Einheitstarif ===
Der Fahrpreis ist innerhalb des Tarifgebietes immer derselbe, das heißt, er ist unabhängig von der darin zurückgelegten [[Verkehrsverbindung|Relation]].<ref>Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Berlin und Wien 1913. Nach:[http://de.academic.ru/dic.nsf/eisenbahnwesens/844/Einheitstarif de.academic.ru], Eintrag „Einheitstarif“, abgerufen am 9. Mai 2011</ref> Beispiel: einheitlicher Stadttarif innerhalb eines gesamten Stadtgebietes.

=== Einsteigetarif / Umsteigetarif ===
Es gilt ein fester Fahrpreis für die Nutzung des Verkehrsmittels unabhängig von der darin zurückgelegten Strecke. Häufig gibt es bei diesem Tarifsystem auch einen zusätzlichen [[Umstieg|Umsteigetarif]], der dazu berechtigt, gegen einen Aufpreis in ein weiteres Verkehrsmittel des Verkehrsunternehmens umzusteigen. Dieses Tarifsystem ist bis heute noch vor allem in den Vereinigten Staaten („Pay-per-Ride“ mit „Transfer Ticket“) und in Osteuropa verbreitet.

=== Kurzzeittarif ===
Der Fahrpreis wird danach bestimmt, wie lange der Fahrgast die Verkehrsmittel eines Verkehrsunternehmens nutzen darf. Diese Tarife gehören zu den [[Zeitkarte]]n, sie gelten daher auch für Rück- und Rundfahrten und erlauben beliebiges Umsteigen sowie Fahrtunterbrechungen. In [[Dopravný podnik Bratislava|Bratislava]] und [[Ostrava]]<ref>s. Dopravní Podnik Ostrava: {{Webarchiv |url=http://www.dpo.cz/germany/dpo_ger.htm |text=Der öffentliche Verkehr in Ostrava |wayback=20110902014251}}, abgerufen am 9. Mai 2011</ref> werden beispielsweise Tickets für 15 und 60&nbsp;Minuten angeboten, die dort Kurzstrecken- und Einzelfahrkarten in Kombination mit einem Einheitstarif für das jeweilige Stadtgebiet ersetzen. Bei der [[Straßenbahn Liepāja]], die nur aus einer Linie besteht, werden Fahrscheine mit einer Geltungsdauer von 24 Minuten ausgegeben. Dies reicht exakt aus, um von Endstation zu Endstation fahren zu können.

=== Relationstarif ===
Der Fahrpreis wird für jedes Haltestellenpaar (das heißt für jede Kombination von Start- und Zielhaltestelle) im Tarifgebiet gesondert festgelegt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.infras.ch/downloadpdf.php?filename=Schlussbericht%20Evaluation%20Tarifgestaltung%20im%20Personenverkehr-final-29-3-2010.pdf |text=Evaluation Tarifgestaltung im Personenverkehr |wayback=20160304185506}} (PDF; 1,1&nbsp;MB), Seite 12, abgerufen am 9. Mai 2011</ref>

=== Kilometertarif ===
Der Fahrpreis berechnet sich nach der zwischen Start- und Zielhaltestelle zurückgelegten Strecke. Basis für diese Berechnung ist der sogenannte [[Tarifkilometer]].<ref>[http://www.voev.ch/dcs/users/117/Bericht_Distanzzuschlaege_d.pdf Objektivierung der Tarifkilometer und Distanzzuschläge auf dem Liniennetz des Direkten Verkehrs der Schweiz] (PDF; 1,9&nbsp;MB), S. 7, abgerufen am 9. Mai 2011</ref> Ein Beispiel dafür ist der [[Südtirol Pass]].<ref name="bz-Süd">{{Internetquelle|autor= |url=https://www.sii.bz.it/de/tickets/suedtirol-pass-ein-pass-fuer-alle |titel=Südtirol Pass, ein Pass für alle |werk=sii.bz.it |datum= |abruf=2020-05-15}}</ref>

=== Haltestellentarif ===
Der Fahrpreis berechnet sich nach der Zahl an Haltestellen, die zwischen Start- und Zielhaltestelle zurückgelegt werden. Wegen der Übersichtlichkeit werden solche Tarife oft für Kurzstreckenfahrkarten über eine bis sechs Stationen angewendet, oft ohne Umsteigeberechtigung.

=== Tarifkantentarif ===
Zwischen Start- und Zielhaltestelle werden einzelne Streckenabschnitte befahren. Jedem dieser Streckenabschnitte ist eine bestimmte Zahl von Tarifeinheiten zugeordnet. Der Fahrpreis berechnet sich dann nach der Summe der den einzelnen Streckenabschnitten zugewiesenen Tarifeinheiten (Beispiel: Tarifsystem des [[Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien|ZVON]]).

=== Teilstreckentarif ===
Der Fahrpreis berechnet sich nach der Zahl der durchfahrenen Teilstrecken. Teilstrecken teilen eine [[Linie (Verkehr)|Verkehrslinie]] in mehrere Abschnitte ein, die durch Teilstreckenpunkte (Zahlgrenzen) voneinander abgetrennt werden. Die Teilstreckenpunkte fallen typischerweise mit bestimmten Haltestellen an der durchfahrenen Strecke zusammen. Es ist aber ebenso möglich, dass ein oder mehrere Teilstreckenpunkte zwischen zwei Haltestellen auf freier Strecke liegen.

=== Flächenzonentarif ===
Der Fahrpreis berechnet sich nach der Zahl der zwischen Start- und Zielhaltestelle durchfahrenen [[Tarifzone]]n.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.personenverkehr.eu/Tarifgestaltung/ |text=Personenverkehr in Deutschland |wayback=20141109175530}}, abgerufen am 9. Mai 2011</ref> Es gibt sehr unterschiedliche Formen, wie Tarifzonen aufgebaut werden können: Ringzonen (vor allem in [[Zentraler Ort|monozentrisch]] ausgerichteten Tarifräumen), Waben (vor allem in [[Konurbation|polyzentrisch]] ausgerichteten Tarifräumen) oder Tarifgebiete, die sich beispielsweise an Verwaltungsgrenzen orientieren. Im weiteren Sinne zählen auch Gesamtnetzkarten von Verkehrs- oder Tarifverbünden und [[Länderticket]]s zu den auf Flächenzonen beruhenden Tarifen.

Flächenzonen können sich überschneiden oder nebeneinander – auch ausschließlich – angeordnet werden. Orientieren sich diese an kommunalen Verwaltungsgrenzen, dann liegen die Tarifgrenzen sehr häufig ''zwischen'' den Haltestellen bzw. Bahnhöfen. Damit wird der Kauf von [[Zusatzticket|Anschlussfahrkarten]] zur Weiterfahrt über den jeweiligen Geltungsbereich der [[Zeitkarte]]n erschwert, wenn die letzte Haltestelle im jeweiligen Tarifgebiet als Tarifgrenze gilt. In diesem Fall kommt es ohne ein Angebot an besonderen Anschlusskarten zu Doppeltarifierungen, da Ergänzungstickets spätestens an der Tarifgrenze gelöst werden müssen. Einige auf kommunalen Grenzen basierende Tarifsysteme vermeiden sämtliche Überlappungen und sogar die Zugehörigkeit einzelner Haltestellen zu mehr als einem Tarifgebiet (beispielsweise in [[OWL Verkehr|Ostwestfalen-Lippe]]).

=== Kurzstreckentarif ===
Im Zusammenhang mit Flächenzonentarifen wird häufig ein Kurzstreckentarif angeboten, der ansonsten zu hohe Fahrpreise für kurze Fahrten über eine Tarifzonengrenze hinweg ausgleichen soll.<ref>Ein Beispiel hierzu findet sich in [http://verlag-sr.de/lokal/text.php3?satz=13667 diesem Artikel]{{Toter Link|url=http://verlag-sr.de/lokal/text.php3?satz=13667 |date=2019-05}} (abgerufen am 9. Mai 2011) der Südostbayrischen Rundschau.</ref> Eine Kurzstrecke wird meist anhand einer festgelegten Zahl der Haltestellen definiert, wobei in Verkehrsmitteln mit großen Haltestellenabständen wie S-Bahnen oder U-Bahnen meist weniger Haltestellen zurückgelegt werden dürfen. In anderen Fällen wird eine Kilometergrenze festgelegt, anhand eines Aushangs an der Haltestelle kann der Fahrgast dann entnehmen, welche Haltestellen er mit einem Kurzstreckenfahrschein erreichen kann. Weiter darf mit Kurzstreckenfahrscheinen oft nicht umgestiegen werden.

=== Mischtarife ===
Hierbei werden mehrere Tarifsysteme miteinander kombiniert, beispielsweise ein Einheitstarif für [[Stadtverkehr]]e mit einem Kilometertarif für [[Regionalverkehr (Schweiz)|Regionalstrecken]]<ref>Walter Noé: {{Webarchiv |url=http://www.ziv.de/veranstaltungen/symposien/downloads/20070614/Noe_FIV_OeV-Preise_07-06-14.pdf |text=Nutzungsabhängige Finanzierung von Mobilität |wayback=20151207055942}} (PDF; 1,1&nbsp;MB), Folie 6, abgerufen am 9. Mai 2011</ref> oder einem Flächenzonentarif.

=== Berg- und Taltarif ===
Bei [[Bergbahn]]en ist es üblich, die Talfahrt günstiger anzubieten als die Bergfahrt. Vereinzelt war dieses Modell auch bei Straßenbahnen anzutreffen die größere Höhenunterschiede überwanden. So zum Beispiel bei der [[Straßenbahn Esslingen–Nellingen–Denkendorf]] zwischen 1926 und 1952.<ref>50 Jahre Straßenbahn Esslingen–Nellingen–Denkendorf 1926–1976, Offizielle Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum, Seite 48</ref>

=== Einheimischentarif ===
Bei touristisch geprägten Bahnen wird Ortsansässigen häufig ein günstigerer Tarif eingeräumt. So zum Beispiel bei der früheren [[Strassenbahn St. Moritz]], wo Einheimische nur die Hälfte des Fahrpreises entrichten mussten.<ref>[http://www.stmoritz-energie.ch/index.php?id=130 Geschichte des Elektrizitätswerks der Gemeinde St. Moritz]{{Toter Link|url=http://www.stmoritz-energie.ch/index.php?id=130 |date=2019-05}}</ref>

=== Sondertarif für Oberleitungsbusse ===
[[Datei:Fahrkarten Stadtverkehr Bukarest aus den 1980er Jahren.jpg|mini|[[Entwerter#Lochentwerter|Lochentwerter]]-Fahrkarten mit nach Verkehrsmittel gestaffeltem Tarif aus der rumänischen Hauptstadt [[Bukarest]], ausgegeben in den 1980er Jahren]]
Typisch für die [[Realsozialismus|realsozialistischen]] Staaten des [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe]] (RGW) war es, [[Geschichte des Oberleitungsbusses#Gesonderte Tarife im Oberleitungsbusverkehr|dem Oberleitungsbus einen eigenen Tarif zuzuweisen]]. Dieser war dann günstiger als der Autobus, aber teurer als die Straßenbahn, oder aber mit Letzterer tariflich gleichgestellt.

== Siehe auch ==
* [[Gemeinsamer Internationaler Tarif für die Beförderung von Personen]]
* Liste [[Liste deutscher Tarif- und Verkehrsverbünde|deutscher]], [[Liste der Schweizer Tarifverbünde|Schweizer]] und [[Liste österreichischer Tarif- und Verkehrsverbünde|österreichischer]] Tarif- und Verkehrsverbünde
* [[Mobilitätsmanagement]]
* [[Multimodaler Verkehr]]
* [[Preissystem der Deutschen Bahn]]
* [[Roter-Punkt-Aktion]]
* [[Sanfte Mobilität]]
* [[Unentgeltliche Beförderung]] (Schwerbehinderte)
* [[Verkehrsgemeinschaft|Tarifgemeinschaft]]
* [[Verkehrsverbund|Tarifverbund]]

== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Christian Maaß, Gregor Waluga, Raphael Weyland |Titel=Grundlagen- und Machbarkeitsstudie. Fahrscheinloser ÖPNV in Berlin |Auflage=1. |Ort=Berlin |Datum=2015 |ISBN=978-3-9817262-1-3 |Seiten=143 |Online=https://www.piratenfraktion-berlin.de/wp-content/uploads/2015/06/Piratenfraktion_Studie_Fahrscheinloser_OEPNV_Berlin_Juni_2015.pdf |Format=PDF |KBytes=1800}}
* [https://www.researchgate.net/publication/256505958_Verkehrspolitik_unter_dem_Druck_der_Strae._Die_Dortmunder_Fahrpreisunruhen_von_1971?ev=prf_pub Hans-Heinrich Bass: Verkehrspolitik unter dem Druck der Straße, in: ''Werkstatt Geschichte'', hrsg. vom Verein für kritische Geschichtsschreibung e.V., Nr. 61: „geschichte und kritik“, 2013, S. 49–64.]
* {{Literatur |Autor=Gregor Waluga |Titel=Das Bürgerticket für den öffentlichen Personennahverkehr. Nutzen, Kosten, Klimaschutz |Reihe=Wuppertaler Schriften zur Forschung für eine nachhaltige Entwicklung |NummerReihe=9 |Verlag=Oekom Verlag |Ort=München |Datum=2017 |ISBN=978-3-96006-238-7 |Umfang=356 |URN=nbn:de:bsz:wup4-opus-67518}}
* Tilman Bracher, Jürgen Gies, Irene Schlünder, Thomas Warnecke: ''Finanzierung des ÖPNV durch Beiträge. Ist das Beitragsmodell eine Handlungsoption zur Finanzierung eines attraktiven ÖPNV-Betriebs?'' [[Deutsches Institut für Urbanistik]], Berlin 2014
* Angelika Klein: ''Die französische Nahverkehrsabgabe Versement Transport – ein Modell für Deutschland?'', Der Nahverkehr: Zeitschrift für Verkehr in Stadt und Region (Offizielles Organ des Verbandes Öffentlicher Verkehrsbetriebe und des Bundesverbandes Deutscher Eisenbahnen). Band 14, Nummer 6 (1996), S. 54–62
* Thorsten Krause. ''Die Nahverkehrsabgabe. Verfassungsrechtliche Probleme unter Berücksichtigung der verkehrspolitischen Diskussion in Hamburg'', Europäische Hochschulschriften, Band 2026, Peter Lang Verlag (1996), ISBN 978-3-631-30959-9
* Gerhard Krönes: ''Nahverkehrsabgabe – ein Ausweg aus der Finanzierungsproblematik im öffentlichen Nahverkehr?'' Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen (ZögU), Band 14, Nummer 2 (1991), S. 142–155, Nomos Verlagsgesellschaft.
* [[Thomas Schomerus]]: ''Nahverkehrsabgaben-Modelle'', in: Ulrich Smeddinck, ''Umweltverkehr: Bausteine für eine zukunftsfähige Verkehrswelt'', Blottner (1996), ISBN 978-3-89367-060-4, [http://books.google.com/books?id=lDVZxEQKyFsC&pg=PA127 S. 127–144]

== Weblinks ==
* [http://www.freepublictransports.com/ Fare Free Public Transport] – Städte mit vollständig oder teilweise kostenfreiem Nahverkehr (englisch)
* [https://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/Redaktion/Publikationsdatenbank/OEffentlicher_Personennahverkehr/VCD_Hintergrund_OEPNV_Nulltarif_2012.pdf ÖPNV zum Nulltarif – Möglichkeiten und Grenzen], Verkehrsclub Deutschland (VCD) 2012 (PDF; 20 S.)
* [http://www.robinwood.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Magazin/2016-3/130-22-23-verk-oepnv-free-neu.pdf „Kostenloser Nahverkehr – Ein Ausweg aus der Autostadt?“], Zusammenfassender Debattenbeitrag zum Thema kostenloser Nahverkehr, [[Robin Wood|Robin-Wood]]-Magazin Nr. 130 / 3.2016
* [http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte-42013/finanzierung-des-oepnv-betriebes-durch-beitraege.html Difu-Berichte 4/2013 – Finanzierung des ÖPNV-Betriebes durch Beiträge]
* [https://ia902803.us.archive.org/3/items/ger-bt-drucksache-19-1359/1901359.pdf Bundestagsdrucksache 19/1359 – Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr schrittweise einführen]

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="manager2015">
{{Internetquelle |autor=Boris Palmer |url=http://www.manager-magazin.de/politik/meinungen/tuebinger-ob-will-kostenlosen-nahverkehr-fuer-alle-a-1040245.html |titel=Öffentlichen Nahverkehr kostenfrei anbieten – Nie mehr schwarzfahren. |werk=Manager Magazin online |datum=2015-06-26 |abruf=2015-12-12}}
</ref>
<ref name="dlf2015">
{{Internetquelle |autor=Agnes Steinbauer |url=http://www.deutschlandfunk.de/vision-nahverkehr-ideen-gegen-die-blechlawine.1170.de.html?dram:article_id=334849 |titel=Vision Nahverkehr – Ideen gegen die Blechlawine |hrsg=Deutschlandfunk |datum=2015-12-04 |abruf=2015-12-12 |format=PDF; 427 kB; 27 S. / MP3; 42 MB, 44 min.}}
</ref>
<ref name="fairkehr2005">
{{Internetquelle |url=http://www.fairkehr-magazin.de/fileadmin/user_upload/fairkehr/archiv/2005/fair_0205/politik/mut.htm |titel=ÖPNV-Finanzierung – Mehr Mut zum Erfolg |werk=fairkehr |hrsg=Verkehrsclub Deutschland |datum=2005-02 |abruf=2015-12-12}}
</ref>
<ref name="ptua2013">
{{Internetquelle |url=http://www.ptua.org.au/myths/free |titel=Myth: Making public transport free will encourage use |hrsg=PTUA – Public Transport Users Association, Australia |datum=2013-10-10 |abruf=2015-12-12 |sprache=en}}
</ref>
<ref name="tages2013">
{{Internetquelle |autor=Stefan Jacobs |url=http://www.tagesspiegel.de/9159568.html |titel=Diskussion um Gratis-Fahrten in Berlin. Kostenloser Nahverkehr ist in anderen Städten gescheitert. |werk=Der Tagesspiegel |datum=2013-12-03 |abruf=2015-12-12}}
</ref>
<ref name="fes2010">
{{Literatur |Autor=René Bormann, Tilman Bracher, Oliver Dümmler u. a. |Hrsg=Friedrich-Ebert-Stiftung |Titel=Neuordnung der Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Bündelung, Subsidiarität und Anreize für ein zukunftsfähiges Angebot |Reihe=WISO Diskurs: Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik |Ort=Bonn |Datum=2010 |ISBN=978-3-86872-550-6 |Seiten=11–12 |Online=http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07641.pdf |Format=PDF |KBytes= |Umfang=60}}
</ref>
<ref name="tübingen2015">
{{Internetquelle |autor=Boris Palmer |url=http://www.tuebingen.de/Dateien/kostenfreier_nahverkehr.pdf |titel=Kostenfrei nutzbarer Nahverkehr in Tübingen |hrsg=Stadt Tübingen |datum=2015-07-24 |abruf=2015-12-12 |format=PDF; 82 kB; 21 S.}} S. 9.
</ref>
<ref name="faz2013">
{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gratis-busse-und-bahnen-tallinn-setzt-auf-freie-fahrt-im-nahverkehr-12025740.html |titel=Gratis-Busse und -Bahnen – Tallinn setzt auf freie Fahrt im Nahverkehr |werk=FAZ.net |datum=2013-01-19 |abruf=2015-12-12}}
</ref>
</references>

[[Kategorie:Öffentlicher Verkehr]]
[[Kategorie:Preispolitik]]