Quelltext der Seite Vatikanstadt und die Europäische Union

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| align="center" |[[Datei:Flag of the Vatican City.svg|120px|border|Vatikanstadt]]
| align="center" |[[Datei:Flag of Europe.svg|160px|Europäische Union]]
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| align="center" colspan="3" |[[Datei:European Union Vatican City Locator.png|300px|Die Vatikanstadt und die EU in Europa]]
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| align="center" colspan="3" | <div align="left">{{Farblegende|#3C9D3C|Europäische Union}}{{Farblegende|#E3801C|Vatikanstadt}}</div>
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Der '''Staat Vatikanstadt und die Europäische Union''' unterhalten besondere Beziehungen, die teilweise durch bilaterale Verträge des [[Stadtstaat]]es mit dem EU-Mitgliedsland [[Italien]] geprägt sind. Der [[Vatikanstadt|Vatikan]] ist aber kein Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Es gibt auch keine direkten diplomatischen Beziehungen, sondern diese werden vom [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]] wahrgenommen.

Der Vatikan hat offene Grenzen mit Italien und plant, dem [[Schengener Abkommen]] beizutreten. Als assoziierter Staat wird der [[Euro]] als [[Währung]] verwendet, und es werden auch [[Vatikanische Euromünzen|eigene Münzen]] geprägt.

== Geschichte der Beziehungen EU-Staat Vatikanstadt ==
Der erste [[Apostolischer Nuntius|Apostolische Nuntius]] wurde 1970 bei der damaligen [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft]] als Vertreter des Heiligen Stuhls akkreditiert. Seit 2006 ist der Leiter der EU-Delegation bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] in Rom auch beim Heiligen Stuhl akkreditiert. Die Beziehungen sind problemfrei.

== Schengen ==
Der Staat [[Vatikanstadt]] hat mit [[Italien]] offene Grenzen. Sein nur 0,44&nbsp;km² großes [[Territorium der Vatikanstadt|Staatsgebiet]] ist komplett von der Hauptstadt [[Rom]] umgeben. Schengen-Visa werden für die Einreise in den Staat Vatikanstadt anerkannt. Er unterliegt allerdings nicht den Regeln des [[Schengener Abkommen]]s. Eine Assoziierung schließt der Vatikan aber mittelfristig nicht aus.<ref>[http://euobserver.com/9/20680 „Vatican seeks to join Schengen borderless zone“], ''EUobserver'', 13. Januar 2006.</ref>

== Zölle ==
Der Staat [[Vatikanstadt]] gehört weder dem [[Europäischer Binnenmarkt|EU-Binnenmarkt]] noch dem [[Zollgebiet der Union]] an. Die Zollvorschriften zwischen dem Staat Vatikanstadt und der [[Europäische Union|EU]] gehen auf ein Abkommen mit dem [[Königreich Italien (1861–1946)|Königreich Italien]] aus dem Jahr 1930 zurück, das kurz nach Inkrafttreten der [[Lateranverträge]] geschlossen wurde. Danach ist die Vatikanstadt von allen [[Zoll (Abgabe)|Zöllen]] und [[Abgabe]]n im gegenseitigen Handel ausgenommen. Die im Vatikan hergestellten und nach Italien exportierten Waren sind von Zöllen befreit und kommen in den Genuss eines präferenziellen Handelssystems.

== Euro ==
[[Datei:2EuroVatikan2017.png|mini|Vatikanische Euromünze (2 Euro), 2017]]
Bis zur Einführung des [[Euro]] in Italien galt die [[italienische Lira]] zusammen mit der [[Vatikanische Lira|vatikanischen]] und [[San-marinesische Lira|san-marinesischen]] als offizielle Währung im Staat Vatikanstadt. Die EU-Finanzminister gaben Italien im Hinblick auf die Euro-Einführung (2002) ihre Zustimmung, ein Währungsabkommen mit dem Staat Vatikanstadt auszuhandeln, das im Jahr 2000 unterzeichnet wurde.<ref>{{CELEX|22001A1025(01)|Währungsvereinbarung zwischen der Italienischen Republik — im Namen der Europäischen Gemeinschaft — und dem Staat Vatikanstadt, vertreten durch den Heiligen Stuhl}}</ref>

Das Währungsabkommen gestattet dem Staat Vatikanstadt, vatikanische Euromünzen in Umlauf zu bringen, die im gesamten Euro-Raum als gültiges Zahlungsmittel anerkannt werden. Es sieht das Recht des Staats Vatikanstadt vor, ab dem 1. Januar 2002 jährlich Euro-Münzen bis zu einer Höhe von 670.000 Euro in Umlauf zu bringen. Sie werden dem Anteil Italiens an den umlaufenden Euro-Münzen zugerechnet. In Zeiten der [[Sedisvakanz]] ist es dem Staat Vatikanstadt gestattet, zusätzlich Münzen in Höhe eines Nennwerts von 201.000 Euro jährlich in Verkehr zu bringen. Gleiches gilt für die Jahre, in denen ein [[Konzil (römisch-katholische Kirche)|Ökumenisches Konzil]] stattfindet oder es sich um ein [[Jubeljahr#Heilige Jahre|Heiliges Jahr der katholischen Kirche]] handelt.

Am 1. Januar 2010 trat ein neues Währungsabkommen zwischen der EU und dem Staat Vatikanstadt in Kraft.<ref>{{CELEX|22010A0204(01)|Währungsvereinbarung zwischen der Europäischen Union und dem Staat Vatikanstadt}}</ref> Es sieht eine Erhöhung des maximalen [[Nennwert|Nominalwerts]] auf jährlich eine Million Euro vor.

Der Staat Vatikanstadt behält weiterhin das Recht, [[Gedenkmünze|Sammlermünzen]] zu prägen. Diese sind allerdings kein Zahlungsmittel im Euro-Raum.

== Ausblick ==
Die Frage eines vatikanischen Beitrittsantrags zur Europäischen Union stellt sich nicht. Der Staat ist bewusst kein Mitglied in den meisten internationalen Organisationen. International vertritt ihn der [[Heiliger Stuhl|Heilige Stuhl]], der in verschiedenen internationalen Organisationen [[Beobachterstatus]] hat, darunter auch im [[Europarat]]. Der Staat Vatikanstadt würde auch nicht die politischen Bedingungen zur Aufnahme in die EU, die sogenannten [[Kopenhagener Kriterien]], erfüllen. Sie setzen eine demokratische Ordnung des Staates voraus. Der Staat Vatikanstadt ist hingegen eine absolute [[Wahlmonarchie|Monarchie]] ohne direkte demokratische Mitbestimmungsrechte seiner Staatsangehörigen.

== Weblinks ==
* [http://eeas.europa.eu/vatican/index_en.htm EAD: Heiliger Stuhl (Vatikan)]
* [http://ec.europa.eu/world/agreements/searchByCountryAndContinent.do?countryId=3806&countryName=Vatican Abkommen zwischen dem Staat Vatikanstadt und der Europäischen Union]
* [http://www.vaticanstate.va/ Offizielle Internetseite des Staats der Vatikanstadt]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste EU und Nachbarländer}}

[[Kategorie:Außenpolitik der Europäischen Union]]
[[Kategorie:Außenpolitik (Vatikanstadt)|Europaische Union]]
[[Kategorie:Recht (Vatikanstadt)]]