Quelltext der Seite Verordnung (EG) Nr. 834/2007 (Öko-Verordnung)

{{Veraltet|dieses Artikels|Die Verordnung (EG) Nr. 834/2007 ist mit Wirkung zum 1. Januar 2022 außer Kraft getreten und durch die [http://data.europa.eu/eli/reg/2018/848/2022-01-01/deu Verordnung (EU) 2018/848] ersetzt worden.|seit=1. Januar 2022}}{{Infobox Rechtsakt (EU)
| Typ = Verordnung
| Jahr = 2007
| Nummer = 834
| Vertrag = EG
| Geltungsbereich = [[EU]]
| Titel = Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91
| Bezeichnung = Öko-Verordnung<br />EG-Öko-Verordnung
| Rechtsmaterie = [[Landwirtschaftsrecht]], [[Umweltrecht]], [[Naturschutzrecht]]
| Grundlage = [[Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft|EGV]] insbesondere {{CELEX|12006E037|Art. 37}}
| DossierTyp = CNS
| DossierJahr = 2005
| DossierNummer = 278
| Fundstelle = ABl. L 189 vom 20. Juli 2007, S. 1–23

| Ausfertigung = 28. Juni 2007
| Veröffentlichung = 20. Juli 2007
| Inkrafttreten =  27 Juli 2007 <!-- = Veröffentlichung +7 d -->

| Anzuwenden = 1. Januar 2009

| Gültig = anwendbar
| ErsetztDurch = [[Verordnung (EU) 2018/848]]
| Außerkrafttreten = <!-- Außerkrafttreten zum 31. Dezember 2021 aufgehoben -->
}}
{{Infobox Rechtsakt (EU)
| Typ = Verordnung
| Jahr = 2018
| Nummer = 848
| Vertrag = EU
| Geltungsbereich = [[EU]]
| Titel = Verordnung (EU) 2018/848 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. Mai 2018 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen sowie zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates
| Grundlage = [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union|AEUV]], insbesondere {{CELEX|12016E043|Art. 43 Abs. 2}}
| DossierTyp = COD
| DossierJahr = 2014
| DossierNummer = 100
| Fundstelle = ABl. L 150, 14. Juni 2018, S. 1–92

| Ausfertigung = 30. Mai 2018

| Veröffentlichung = 14. Juni 2018
| Inkrafttreten =  17. Juni 2018 <!-- = Veröffentlichung + 3 Tage -->
| Anzuwenden = 1. Januar 2022
| Gültig = inkraft
}}

[[Datei:Organic-Logo.svg|mini|Neues Logo des Siegels ab Juli 2010]]
[[Datei:Bio-Siegel-EG-Öko-VO-Deutschland.svg|alternativtext=|mini|Die deutsche Version des Gemeinschaftszeichens der EU-Kommission („EU-Siegel“) für Produkte aus ökologischem Landbau gemäß Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 welches zwischen 2000 und 2010 verwendet wurde.]]
Die '''''[[Verordnung (EU)|Verordnung]] (EG) Nr. 834/2007''' des Rates vom 28. Juni 2007 über die [[Ökologische Landwirtschaft|ökologische/biologische Produktion]] und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen'' ('''Europäische Öko-Verordnung''' oder '''EG-Öko-Verordnung''') regelt für alle Produktions- und Vermarktungsstufen die Bedingungen, unter denen landwirtschaftliche Erzeugnisse einschließlich Aquakulturen wie [[Lebensmittel]], Futtermittel oder Saatgut unter der Bezeichnung als ökologisches oder biologisches Produkt in der [[Europäische Union|EU]] [[Inverkehrbringen|in Verkehr gebracht]] oder [[Werbung|beworben]] werden dürfen. Sie ist Nachfolgerin der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91, die sie zum 1. Januar 2009 aufgehoben hat.<ref>Art. 1 Abs. 2 {{EU-Verordnung|2007|834|titel=des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91}} zum Regelungsbereich, Art. 39 zur Aufhebung der vorigen Verordnung zum Regelungsbereich</ref> Sie wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2022 durch die Verordnung (EU) 2018/848 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen aufgehoben, die – zum Teil inhaltsgleich – an ihre Stelle treten wird.

Die erste EG-Verordnung knüpfte an die Basisrichtlinien der [[Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen|Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen]] IFOAM an, in der etwa 750 Verbände aus über 108 [[Nation]]en organisiert sind.

== Kennzeichnung ==
Nur Produkte, die mindestens die EU-Öko-Verordnung erfüllen,
* dürfen die Begriffe ''Bio-'', ''Öko-'', ''biologisch'', ''ökologisch'', oder Synonyme verwenden.
* dürfen bzw. müssen die Angabe der prüfenden Öko-Kontrollstelle (Kontrollstellen-Code, z.&nbsp;B.: ''DE-ÖKO-XXX'') verwenden.
* dürfen das [[Bio-Siegel#Europäisches Bio-Siegel|europäische Bio-Siegel]] und gegebenenfalls nationale [[Bio-Siegel]] und den Namen und das Logo des [[Anbauverband|Bio-Anbauverbands]], dessen Mitglied sie sind, tragen.

Bis Juli 2006 durften noch einige Lebensmittel, deren Warenzeichen mit dem Wort-Bestandteil „bio“ vor Inkrafttreten der Öko-Verordnung eingetragen wurden, den entsprechenden Namensbestandteil benutzen, auch wenn sie nicht biologisch erzeugt werden, beispielsweise „Bioghurt“, „Biofit“ und „Bioreform“.

Nach einem Urteil des BGH vom 13. September 2012 ist die Verwendung der Bezeichnung „BIO-Mineralwasser“ rechtlich grundsätzlich zulässig, die Verwendung eines Bio-Mineralwasser-Zeichens im Sinne eines Bio-Siegels dagegen nicht.<ref>BGH Urteil vom 13. September 2012 [https://openjur.de/u/600564.html Az. I ZR 230/11]</ref><ref>[http://www.bio-mineralwasser.de/ Informationsseiten von Biomineralwasser e.V.]</ref>

== Inhalte ==
Für Lebensmittel, die aus mehreren Zutaten zusammengesetzt sind, gilt folgende Kennzeichnungsregelung:
* Besteht das Produkt zu mindestens 95 % aus Bio-Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs, darf die Bezeichnung ''biologisch'' bzw. ''ökologisch'' in der Verkehrsbezeichnung geführt werden. Die verbleibenden 5 % konventionellen Zutaten müssen in einer Positivliste der EU-Öko-VO aufgeführt sein, so dass Bio-Produkte in der Regel ausschließlich aus Bio-Zutaten bestehen.
* Sind weniger als 95 %, aber mindestens 70 % der Zutaten ökologisch erzeugt, dürfen diese in der Zutatenliste als solche gekennzeichnet werden – in der Regel mit einem Sternchen und einer Fußnote.

Die Verordnung regelt auch die Einfuhr von ökologischen Erzeugnissen aus [[Drittland|Drittländern]].

[[Genetisch veränderter Organismus|Genetisch veränderte Organismen]] und daraus hergestellte Produkte dürfen im Öko-Landbau und in der Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln nicht verwendet werden. Auch diese Verordnung ist durch die unten genannten Durchführungsverordnungen obsolet.

Die [[Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen]] (IFOAM) als weltweite Dachorganisation, in der etwa 750 [[Anbauverband|Anbauverbände]] aus über hundert Nationen organisiert sind, hat Basisrichtlinien für den ökologischen Anbau entwickelt, an denen sich die Gesetzgebung der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und die nationalen Regelungen vieler weiterer Staaten weltweit orientierten.

Details der Produktionsvorschriften, der Kontrollvorgaben, der Kennzeichnungsregeln und der Regeln für Drittlandsimporte sind in den Durchführungsverordnungen (EG) Nr. 889/2008 vom 5. September 2008<ref>{{EU-Verordnung|2008|889|text= Durchführungsverordnung (EG) Nr. 889/2008}}</ref> und (EG) Nr. 1235/2008 vom 8. Dezember 2008<ref>{{EU-Verordnung|2008|1235|text= Durchführungsverordnung (EG) Nr. 1235/2008}}</ref> (Regelung der Einfuhren aus Drittländern) enthalten.

Seit Juli 2010 werden alle vorverpackten Produkte nach der Verordnung verbindlich mit dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet, das als Ergebnis eines Wettbewerbes ausgewählt wurde.<ref>''[http://ec.europa.eu/agriculture/organic/files/news/i10_Logo_de.pdf Neues Logo für alle EU-Bioprodukte] (PDF; 60&nbsp;kB).'' Presseerklärung der Europäischen Kommission vom 8. Februar 2010.</ref> Produkte nach diesem Standard werden oft mit ''kbA (kontrolliert biologischer Anbau)'' abgekürzt.

== Umsetzung ==
In Deutschland dient der Durchführung sowie der Überwachung der Einhaltung der direkt gültigen Bestimmungen der EU-Verordnung insbesondere das Öko-Landbaugesetz (ÖLG) von 2008. So regelt es die Zulassung der Kontrollstellen, die Überwachung etwa über die [[Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung]] und die Zollbehörden und enthält es Straf- und Bußgeldvorschriften vor allem zum Schutz vor Irreführung der Verbraucher durch Missbrauch von Öko-/Bio-Kennzeichnungen.<ref>{{§|12|_lg_2009|juris}} ÖLG (zu Strafnormen, §&nbsp;1 zum Anwendungsbereich)</ref>

== US-amerikanisches Pendant ==
Als Entsprechung zum EU-Biosiegel kann die US-amerikanische Zertifizierung biologischer Lebensmittel ''NOP'' ([[National Organic Program]]) gesehen werden. Es wird vom US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium vergeben.<ref>''[http://www.ams.usda.gov/AMSv1.0/nop Website des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums über die NOP-Zertifizierung]'' (englisch)</ref>

== Siehe auch ==
* [[Bio-Siegel]]
* [[Öko-Kontrollstelle]]

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
* [http://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachhaltige-Landnutzung/Oekolandbau/_Texte/EG-Oeko-VerordnungFolgerecht.html EG-Öko-Verordnung und Folgerecht, Informationen des BMELV]
* [http://www.bioland.de/fileadmin/dateien/HP_Dokumente/Richtlinien/Vergleich-BL-EGVO_25.Juni_2015.pdf Bioland.de – Unterschied zwischen den Bioland und den EG-Ökorichtlinien] (PDF-Datei; 161&nbsp;kB)
* [http://ec.europa.eu/agriculture/organic/home_de Informationsseite der EU zum Ökologischen Landbau]

{{Rechtshinweis}}

[[Kategorie:Verordnung (EU)|OkoVerordnung]]
[[Kategorie:Rechtsquelle (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Naturschutzrecht (Europäische Union)]]
[[Kategorie:Lebensmittelrecht (Europäische Union)]]
[[Kategorie:Ökologische Landwirtschaft]]
[[Kategorie:Europäische Auszeichnung|BioSiegel]]
[[Kategorie:Umweltgütesiegel|EUBioSiegel]]
[[Kategorie:Gentechnikrecht]]