Quelltext der Seite Vought F4U

{{Infobox Flugzeug
|Name                = Vought F4U ''Corsair''
|Bild                = [[Datei:AU-1 Corsair in flight 1952.jpg|300px]]<br />''AU-1 (F4U-6) des U.S. Marine Corps 1952''
|Typ                 = [[Jagdflugzeug]] und [[Jagdbomber]]
|Entwicklungsland    = {{USA}}
|Hersteller          = [[Vought]]-[[Sikorsky Aircraft|Sikorsky]] Aircraft<br />bzw. Vought Aircraft
|Erstflug            = 29. Mai 1940
|Indienststellung    = 1942
|Produktionszeitraum = 1940 bis 1953
|Stückzahl           = 12.581
}}

Die '''Vought F4U „Corsair“''' war ein [[Kampfflugzeug]] des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Herstellers ''[[Vought]]-[[Sikorsky Aircraft|Sikorsky]] Aircraft'' (ab 1942 ''Vought Aircraft''). Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der einmotorige [[Tiefdecker]] mit den charakteristischen [[Knickflügel]]n im [[Pazifikkrieg]] als [[Flugzeugträger|Trägerflugzeug]] beim [[United States Marine Corps|US Marine Corps]] sowie bei der [[United States Navy|US Navy]] eingesetzt. Von 1940 bis 1953 wurden 12.581 Maschinen in verschiedenen Varianten gebaut.

Die Corsairs fanden noch im [[Koreakrieg]] Verwendung, ebenso bei den [[Aéronavale|französischen Marinefliegern]] in den Kriegen der 1950er-Jahre. Ihre letzten Einsätze waren 1969 im „[[Fußballkrieg]]“ zwischen [[Honduras]] und [[El Salvador]].

== Entwicklung ==
[[Datei:XF4U-1 NACA 1940.jpeg|mini|Prototyp XF4U-1 1940/41]]
[[Datei:F4U-Corsair OE-EAS OTT 2013 05 wing folding mechanism.jpg|mini|Faltmechanismus an einer Tragfläche der F4U-4]]
Der Prototyp der F4U wurde 1938 entworfen. Die primären Entwicklungsziele der F4U waren minimaler Luftwiderstand und maximale Geschwindigkeit. Dazu wurde der stärkste verfügbare Motor&nbsp;– der 18-Zylinder-Doppelsternmotor [[Pratt & Whitney R-2800]] mit einer Leistung von 1.342&nbsp;kW (1.824 PS)&nbsp;– in den kleinstmöglichen Rumpf eingebaut. Um die Leistung des Motors in Geschwindigkeit umzusetzen, war ein Propeller mit vier Metern Durchmesser erforderlich, der die Verwendung eines konventionellen Fahrwerks erschwerte, da damit ohne weitere Änderung der für den großen Propeller nötige Abstand der Propellerspitzen vom Boden nicht zu erreichen war. Voughts Chefingenieur Rex B. Beisel versah deshalb die Maschine mit einem invertierten [[Knickflügel]], durch den die F4U ihr charakteristisches Aussehen erhielt. Dadurch wurde der nötige Abstand zum Boden erreicht ohne das Fahrwerk verlängern zu müssen.

Der erste Prototyp des von Vought als V-166B bezeichneten Entwurfs wurde im Juni 1938 bestellt. Der Erstflug der XF4U-1 fand am 29.&nbsp;Mai 1940 statt. Am 1. Oktober 1940 erreichte sie im Geradeausflug eine Geschwindigkeit von 648&nbsp;km/h (405 [[Miles per hour|mph]]).<ref>Michael O’Leary: ''Vought F4U Corsair – Database''. In: Aeroplane Monthly Oktober 2002, S. 44</ref> Mitte 1941 bestellte die U.S. Navy mehrere hundert Maschinen, die jedoch einige Modifikationen aufweisen sollten. So bekam die F4U in der Serienproduktion noch [[Selbstabdichtender Tank|selbstabdichtende Treibstofftanks]] und anstelle des R-2800-X-2 wurde der R-2800-8 eingesetzt, der eine um 149&nbsp;kW (203 PS) höhere Leistung aufwies. Außerdem wurde das Cockpit um 91&nbsp;cm nach hinten verlegt. Die erste Serienmaschine startete am 25.&nbsp;Juni 1942 zum Jungfernflug und einen Monat später wurden die ersten Maschinen ausgeliefert.

Die Trägererprobung, zuletzt im September 1942 auf der [[USS Sangamon (CVE-26)|USS Sangamon]], förderte Mängel wie schwierige Landeeigenschaften und ungenügende Sicht nach vorn zu Tage. Die Navy setzte die Maschinen bis zur Verfügbarkeit der verbesserten und ab April 1943 ausgelieferten F4U-1A nicht auf den Flugzeugträgern ein. Bei den neuen Maschinen wurde das Cockpit angehoben und eine neue Rundumsichthaube eingeführt. Die Corsair wurde bei ''Vought-[[Sikorsky Aircraft|Sikorsky]]'' in [[Stratford (Connecticut)]], ab 1948 auch bei ''Chance Vought Aircraft'' im neuen Werk in [[Grand Prairie (Texas)]] in der Nähe von Dallas, sowie (als F3A) auch bei [[Brewster Aeronautical Corporation|Brewster]] auf [[Long Island]] und als FG-1 bei [[Goodyear (Luftschiff)|Goodyear]] in [[Akron]] (Ohio) gebaut.<ref name="FR_2011_08">FliegerRevue August 2011, S. 54–57, ''F4U Corsair''</ref>

== Einsatz ==
[[Datei:Corsair fighter firing on Okinawa.jpg|mini|F4U-1D beim Abfeuern von Raketen auf eine Stellung der [[Kaiserlich Japanische Armee|japanischen Armee]] auf [[Schlacht um Okinawa|Okinawa]]]]
[[Datei:F4U-1A 29 Kepford klein72.jpg|mini|F4U-1A der U.S. Navy Fighting Squadron VF-17 „Jolly Rogers“, geflogen von Lieutenant (jg) Ira „Ike“ Kepford, Bougainville im März 1944]]
[[Datei:Boyingtons Corsair.jpg|mini|Vought F4U-1A Corsair, [[Bureau Number|BuNo]] 17883, Gregory „Pappy“ Boyington, [[Commanding Officer|CO]] der [[VMA-214|VMF-214]], Vella Lavella, Jahresende 1943]]

=== Zweiter Weltkrieg ===
Die ersten Kampfeinsätze von Corsairs wurden Anfang 1943 sehr erfolgreich von Marineflieger-Geschwadern des [[United States Marine Corps]] im Rahmen der [[Schlacht um Guadalcanal]] durchgeführt. Die Maschine war aufgrund ihrer erstaunlichen Beschleunigung und Geschwindigkeit bei den Piloten der ''[[Cactus Air Force]]'' beliebt. Der Einsatz auf Flugzeugträgern wurde anfänglich verworfen, da auf Grund des großen Rumpftanks zwischen Motor und Cockpit der Pilot einen vier Meter langen Vorderrumpf vor sich hatte, der die Sicht beim Landeanflug stark einschränkte. Erst nach einer Erhöhung von Pilotensitz und Haube um 16&nbsp;Zentimeter wurde die F4U auch auf den Flugzeugträgern der [[Royal Navy]] (ab Herbst 1943) und der US Navy (ab Sommer 1944) eingeführt. Nach wie vor war es jedoch nicht ungefährlich, die F4U auf einem Flugzeugträger zu nutzen. Das hohe Drehmoment des Motors wurde für unerfahrene Piloten besonders beim Start zum Problem, denn das Flugzeug rollte viel schneller nach links als nach rechts, im Extremfall schlug das Flugzeug auf den Rücken um. Zusätzliche Schwierigkeiten verursachte der großdimensionierte Propeller aufgrund des [[Gyroskopischer Effekt|gyroskopischen Effekts]] (siehe auch [[Präzession]]). Bei der Landung neigte die Maschine zu schwer kontrollierbaren Sprüngen und Richtungsänderungen auf dem Deck. Die F4U bekam schnell Spitznamen wie „Ensign Killer“, „Ensign Eliminator“ oder auch „Ensign Burner“ (dt. „[[Fähnrich]]-Mörder“). Erfahrene Piloten merkten jedoch an, dass die Maschine nicht schwieriger zu fliegen sei als vergleichbare Flugzeuge. Abgesehen von diesen Schwierigkeiten war die Corsair in ihrer Gesamtleistung stärker als fast alle vergleichbaren japanischen Jäger. Verglichen mit dem modernen japanischen Abfangjäger [[Mitsubishi J2M|J2M ''Raiden'']] war die Corsair F4U-1 um 60&nbsp;km/h schneller und hatte eine um 650&nbsp;km höhere Reichweite. Die [[Nakajima Ki-84]] der [[Kaiserlich Japanische Heeresluftstreitkräfte|japanischen Heeresluftwaffe]] war allerdings ein ernstzunehmender Gegner, da sie in niedrigen und mittleren Höhen der F4U deutlich überlegen war, was Steigleistung, Wendigkeit und Geschwindigkeit anging. Zudem war sie schwerer bewaffnet.

Der populäre Luftfahrt-Pionier [[Charles Lindbergh]] war ab 1944 als Trainer für Corsair-Piloten im Pazifikraum im Einsatz und flog auch selbst gegen japanische Ziele.<ref>Barrett Tillman: ''Corsair. The F4U in World War II and Korea.'' Naval Institute Press, 2014, Erstveröffentlichung 1979, S. 68ff, S. 82f.</ref>

Allein im Pazifik konnten mit der Maschine in Luftkämpfen 2140 japanische Flugzeuge bei 189 eigenen Verlusten abgeschossen werden. Auch als Jagdbomber gegen Bodenziele wurde die Maschine sehr erfolgreich eingesetzt.<ref name="FR_2011_08" />

=== Koreakrieg ===
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Maschine weiterentwickelt&nbsp;– zwischen 1947 und 1948 folgte die F4U-5 als Jäger und die F4U-5N als [[Nachtjäger]] mit [[Radar]]gerät, im [[Koreakrieg]] stützten sich die US Navy und US Marines hauptsächlich auf die verschiedenen Corsair-Versionen. So übernahmen in den ersten zehn Monaten des Krieges die Corsair 82 % aller taktischen Unterstützungseinsätze der U.S. Navy und des Marine Corps.<ref name="FR_2011_08" /> Während die F4U-5 als Jagdbomber zum Einsatz kam, übernahmen die F4U-5N die nächtlichen Angriffe gegen Nachschublinien. Sie kämpften auch gegen die nächtlichen Störangriffe der nordkoreanischen Luftwaffe mit alten [[Po-2]]- oder [[Jakowlew Jak-18|Jak-18-Flugzeugen]]. Am 10.&nbsp;September 1952 gelang es einer F4U-4B, einen [[MiG-15]]-Jet abzuschießen. Eine kleine Zahl von F4U-5P mit Kameras wurde zur Aufklärung eingesetzt. Da die US Marines in Korea dringend ein Erdkampfflugzeug brauchten, entwickelte Vought die F4U-6, kurze Zeit später wurde sie in AU-1 umbenannt. Diese spezielle Version erhielt eine verstärkte und erweiterte Panzerung und konnte nun an insgesamt 13 Außenlastenstationen unterschiedliche Waffen wie Sprengbomben, Napalmbehälter oder ungelenkte 70-mm-, 127-mm- und 292-mm-Raketen tragen. Von der F4U-5 wurden insgesamt 223 Exemplare gebaut; die F4U-5N kam auf 214 Stück und die AU-1 auf insgesamt 111 gebaute Maschinen. In diesem Krieg gingen 312 Corsair verloren.

=== Weitere Verwendung ===
Als letzter Kunde orderte die [[Aéronavale|französische Marineluftwaffe]] später noch als trägergestütztes Mehrzweckflugzeug 94 Maschinen des Typs F4U-7, die bis Ende 1952 gebaut wurden und in [[Indochinakrieg|Indochina]], [[Algerienkrieg|Algerien]] und der [[Sueskrise|Suez-Krise]] zum Einsatz kamen. Nach der Ausmusterung durch die USA im Dezember 1955 (die Maschine verblieb noch zwei Jahre im Reservestatus) und später auch in Frankreich wurden zahlreiche Maschinen von kleineren Luftwaffen erworben. Unter anderem wurde die F4U noch 1969 im [[Fußballkrieg]] zwischen Honduras und El&nbsp;Salvador auf beiden Seiten eingesetzt.

== Nutzer ==
; {{ARG}}
: 1956/57 beschaffte die argentinische Marine im Rahmen eines militärischen Hilfsprogramms 26 ehemalige US-Navy-F4U-5 und -5NL. Die Maschinen wurden nur für Patrouille-Zwecke eingesetzt.
; {{FRA}}
: Die französische [[Aéronavale]] setzte in den Konflikten in Indochina, Algerien und Suez die F4U-7- und AU-1-Varianten zur Luftnahunterstützung ein. Die Ausmusterung erfolgte 1964.
; {{SLV}}
: El Salvador verwendete ab 1957 die FG-1D. Bei den Luftkämpfen im Konflikt mit Honduras kämpften zum ersten und einzigen Mal Corsair gegeneinander. Die FG-1D wurden 1971 ausgemustert.
; {{HND}}
; {{NZL}}
: [[Royal New Zealand Air Force]]
; {{GBR}}
: [[Royal Navy]]
; {{USA}}
: [[US Navy]]
: [[US Marine Corps|US Marines]]

== Technische Daten der einzelnen Versionen ==
[[Datei:Vought F4U-1 Corsairs of VF-17 in flight, 1943.jpg|mini|F4U-1 der Staffel VF-17 1943]]
[[Datei:Chance-Vought Corsairs with British markings.jpg|mini|Corsair Mk.I der [[Royal Navy]]]]
[[Datei:FG-1D F4U Navy Museum.jpg|mini|Goodyear FG-1D im U.S. Navy Museum]]
Die Maschinen vom Typ F4U-1 waren mit 671&nbsp;km/h Höchstgeschwindigkeit und ihren sechs 12,7-mm-[[Maschinengewehr]]en (alternativ vier 20-mm-Kanonen, dann F4U-1C) bei den [[Japan]]ern gefürchtet.
Unter dem Rumpf konnte die F4U bis zu drei [[Bombe]]n oder einen [[Torpedo]] tragen (ab der D-Version), zusätzlich waren bis zu acht [[Rakete]]n (AU-1 zehn Raketen) unter den Tragflächen möglich. Von allen F4U-1-Varianten wurden 4699 Exemplare von Vought gebaut. 688 F4U-1 hatten einen niedrigen Pilotensitz mit stark verstrebter Kanzel. Britische Bezeichnung: ''Corsair Mk.I''

* Alle Leistungsdaten beziehen sich auf [[Höhe über dem Meeresspiegel|Meeresspiegelhöhe]] und [[Normatmosphäre|Standardatmosphäre]].

=== F4U-1 ===
Erste Hauptserienversion.
* Gewicht: leer 4025&nbsp;kg, normal beladen 5388&nbsp;kg, maximal 6280&nbsp;kg
* Länge/Spannweite/Höhe: 9,99 m / 12,49 m / 4,58 m
* Flügelfläche: 29,17 m²
* '''Antrieb''': Ein 18-Zylinder-Doppelsternmotor [[Pratt & Whitney R-2800|Pratt & Whitney-R-2800-8]] mit einer [[Startleistung (Triebwerk)|Startleistung]] von 1470&nbsp;kW (2000 PS) und einer Dauerleistung von 1231&nbsp;kW (1675 PS) in 6858 m Höhe
** Dreiblatt-Propeller mit 4,04 m Durchmesser
* Treibstoffvorrat: 1366 l sowie ein abwerfbarer Zusatztank mit 662 l Fassungsvermögen
* '''Leistung''' bei Standardbeladung:
** maximale Reichweite: 1722&nbsp;km
** maximale Reichweite mit maximaler Betankung und Zusatztank: 2792&nbsp;km<br /> (in 1500 m Flughöhe bei 285&nbsp;km/h Marschgeschwindigkeit)
** Höchstgeschwindigkeit: 671&nbsp;km/h<br />(in 6600 m Höhe)
** Steigfähigkeit: von 0 m auf 3000 m in 5 Minuten
** Dienstgipfelhöhe: 11.310 m
* '''Bewaffnung''':
** 6 × 12,7-mm-MG [[Browning M2]]
** Munition: 400 Patronen für die vier inneren MG und 375 Patronen für die zwei äußeren MG
** bis zu 1800&nbsp;kg Bombenzuladung

==== F4U-1A ====
F4U-1 mit erhöhtem Pilotensitz und neuer Kanzel. Zusätzlich wurden ein 897-Liter-Tank vor dem Cockpit und je ein 235&nbsp;Liter fassender Tank in den Tragflächen eingebaut. Dadurch stieg die Reichweite bei Standardbewaffnung auf 2425&nbsp;Kilometer. 2066 Stück gebaut.
* Spätere Nachrüstung vieler F4U-1A mit R-2800-8W mit Wasser-/Alkoholeinspritzung.
* Viele F4U-1A für das [[United States Marine Corps]] wurden mit nicht faltbaren Tragflächen und ohne Fanghaken ausgeliefert.
* Goodyear stellte weitere 1704 FG-1 und FG-1A her, Brewster 738 F3A-1/F3A-1D ''(Corsair Mk.IV)''.

==== F4U-1B ====
* Bezeichnung für F4U-1A der Royal Navy mit verkürzter Spannweite, um in die Hangars britischer Träger zu passen. Britische Bezeichnung: ''Corsair Mk.II''.

==== F4U-1C ====
[[Datei:F4U-2 Corsairs of VMF(N)-532 aboard USS Windham Bay (CVE-92) on 12 July 1945 (80-G-262657).jpg|mini|Nachtjäger F4U-2 1944]]
* 200 Flugzeuge mit vier 20-mm-Kanonen [[Hispano-Suiza HS.404|AN/M2]] (anstatt der sechs 12,7-mm-MG).

==== F4U-1D ====
* serienmäßiger Einbau des P&W R-2800-8W mit Wasser-Alkohol-Einspritzung, wodurch die Höchstgeschwindigkeit auf 684&nbsp;km/h stieg. Entfernung der 235-Liter-Tragflächentanks.
* Startvorrichtungen für acht Raketen unter den Tragflächen, Ausrüstung mit zwei Unterflügelstationen für Zusatztanks oder 407-kg-Bomben.
* Goodyear lieferte weitere 2303 FG-1D ''(Corsair Mk.III)''.
* Erneut höherer Pilotensitz und neue geblasene Kanzel.

==== F4U-1P ====
* Umbau einiger F4U-1 zu Fotoaufklärern.

=== F4U-2 ===
[[Datei:XF4U-3 NAN6 46.jpg|mini|XF4U-3 mit Höhen-Turbolader]]
* Umbau von 32 F4U-1 zu Nachtjägern mit Radar, erste von Flugzeugträgern aus eingesetzte Variante, 1944 von der Staffel VF(N)-101 auf den Trägern [[USS Enterprise (CV-6)]] und [[USS Intrepid (CV-11)]] eingesetzt, von VF(N)-75 im Südwestpazifik.
* Bewaffnung wegen des Radars an der rechten Flügelvorderkante auf fünf Browning M2 reduziert
* Flammendämpfer für das Abgassystem

=== XF4U-3 ===
* Drei F4U-1 mit R-2800-14- und -16-Motor mit Höhen-Turbolader (2028 PS in 7620 m Flughöhe), flogen 1946, eine als FG-3 von Goodyear gebaut.
* Höchstgeschwindigkeit: 663 km/h in 9144 m Flughöhe
* max. Flughöhe: 11704 m
* max. Startgewicht: 5962 kg

=== F4U-4 ===
[[Datei:F4U-4B Corsair of VMF-214 aboard USS Sicily (CVE-118) off Korea, in 1950 (80-G-419929).jpg|mini|F4U-4B auf der [[USS Sicily]] 1950]]
Die F4U-4 war die zweite Hauptserienversion. Ihr Prototyp startete im April 1944 zum Erstflug und die ersten Exemplare wurden Ende Oktober 1944 an die US-Marine ausgeliefert. Gegenüber der ersten Serienversion wurden ein durch Wassereinspritzung leistungsgesteigerter Motor, ein neuer Vergaser und eine neue Luftschraube eingesetzt. Insgesamt wurden bis 1947 2357 F4U-4 aller Versionen gebaut.<ref name="FR_2011_08" />
* Länge: 10,26 m
* Spannweite: 12,48 m
* ein Doppelsternmotor [[Pratt & Whitney]]-R-2800-18W mit 1567&nbsp;kW (2130 PS)
* max. Startmasse: 6654&nbsp;kg
* Höchstgeschwindigkeit: 714&nbsp;km/h (ohne Außenlasten)
* max. Flughöhe: 12.500 m
* Steigleistung: 18,8&nbsp;m/s
* Bewaffnung: 6 × 12,7-mm-MG, 908&nbsp;kg Bomben, ungelenkte Raketen

==== F4U-4B ====
* 297 gebaute F4U-4 mit vier 20-mm-Kanonen AN/M3

==== F4U-4C ====
* F4U-4 mit vier 20-mm-Kanonen M2

==== F4U-4E und F4U-4N ====
* Nachtangriffsflugzeug mit Radar

==== F4U-4P ====
* Sieben Fotoaufklärer

=== F4U-5 ===
[[Datei:Vought F4U-5N Corsair in flight, circa in 1949.jpg|mini|Nachtjäger F4U-5N. Im Behälter am rechten Flügel ist das Radargerät untergebracht.]]
Die F4U-5 war das erste Nachkriegsmodell der F4. Die F4U-5 zeichnete sich durch ihr für große Flughöhen optimiertes Triebwerk aus. Die Flugtests des Prototyps begannen am 4.&nbsp;April 1946. Die verschiedenen Versionen wurden bis Oktober 1951 produziert. Insgesamt wurden 223 Stück gebaut.
* ein Doppelsternmotor [[Pratt & Whitney]]-R-2800-32W mit 1715&nbsp;kW (2332 PS) Startleistung, 2058 kW (2798 PS) Kampfleistung (mit Wassereinspritzung)
* Höchstgeschwindigkeit: 756 km/h in 8230 m
* max. Steigleistung: 24,4 m/s
* max. Flughöhe: 12.802 m
* Leergewicht: 4392 kg
* max. Startmasse: 6627 kg
* max. Reichweite: 2466 km (mit Außentanks)
* vier 20-mm-Kanonen M3 (231 Schuss pro Lauf)

==== F4U-5N/NL ====
* 315 gebaut, Nachtjäger (NL mit Winterausrüstung). Tropfenförmigen Verkleidung in der rechten Tragfläche für ein AN/APS-19-Radar mit 8&nbsp;km Reichweite.
* Eclipse-Pioneer P 1 [[Autopilot]]
* AN/APN-1 [[Funkhöhenmesser]]
* APX-2 [[Transponder]] (Freund/Feind-Erkennung)

==== F4U-5P ====
* 30 Fotoaufklärer

=== XF4U-6/AU-1 ===
[[Datei:Vought AU-1 Corsair in flight, in 1952.jpg|mini|AU-1 des U.S. Marine Corps]]
Die XF4U-6 war der Prototyp einer zum Jagdbomber für Tiefflugangriffe weiterentwickelten Version. Er war mit einer durch 25 Platten verstärkten Panzerung ausgerüstet und konnte eine größere Waffenlast von bis zu 1814&nbsp;kg tragen. Trotz einiger negativer Bewertungen durch die Marineeinrichtung NATC wurde die Maschine ab 1952 als AU-1 in Serie gefertigt.<ref name="FR_2011_08" />
* 111 gebaut
* max. Startmasse: 8799&nbsp;kg
* Doppelsternmotor [[Pratt & Whitney]]-R-2800-83W mit 1715&nbsp;kW (2330 PS) für niedrige Höhen, Höchstgeschwindigkeit 400&nbsp;km/h, Reichweite 810&nbsp;km
* Bodenangriffsvariante mit Unterflügelstationen für bis zu vier 407-kg-Bomben

=== F4U-7 ===
[[Datei:F4U-7 NAN3-53.jpg|mini|F4U-7 der ''[[Aéronavale]]'' 1952]]
Letzte Baureihe der F4U, gebaut bis 2. Juli 1952. 94 Stück gebaut für die französische Marine, von der sie bis 1964 eingesetzt wurden. Dabei wurde die Zelle einer F4U-6(AU-1) mit dem Triebwerk einer F4U-4 kombiniert.
* Doppelsternmotor [[Pratt & Whitney]]-R-2800-18W mit 1567&nbsp;kW (2130 PS)
* Länge: 10,39 m
* Spannweite: 12,48 m
* Höchstgeschwindigkeit: 718&nbsp;km/h ohne und 683&nbsp;km/h mit Außenlasten
* max. Flughöhe: 13.000 m
* Einsatzreichweite: 1560&nbsp;km
* max. Startgewicht: 8799&nbsp;kg

=== F2G ===
[[Datei:F2G-1 Bu88458.jpg|mini|Die einzige noch flugfähige F2G in den Farben als Rennflugzeug]]
* 28-Zylinder-Vierfachsternmotor Pratt & Whitney R-4360 Wasp Major mit 2206&nbsp;kW (3000 PS)
* Vollsichtkanzel
* Goodyear baute je fünf F2G-1 (ohne faltbare Tragflächen) und F2G-2 (mit faltbaren Tragflächen)
* Länge: 10,30 m
* Spannweite: 12,50 m
* Höchstgeschwindigkeit: 694&nbsp;km/h
* max. Flughöhe: 11.800 m
* Reichweite: 3146&nbsp;km mit Zusatztanks
* max. Startgewicht: 6995&nbsp;kg

== Produktion ==
'''Abnahme der Corsair durch die US Navy:<ref>''Statistical Digest of the USAF 1946.'' S. 94 ff; 1947, S. 115; 1948II, S. 16; 1949, S. 164 ff.; 1951, S. 153 ff.; 1952, S. 153 ff.; 1953, S. 180 ff.; www.uswarplanes.net</ref> '''
{| class="wikitable"
|-
! Hersteller
! Version
! 1940
! 1941
! 1942
! 1943
! 1944
! 1945
! 1946
! 1947
! 1948
! 1949
! 1950
! 1951
! 1952
! 1953
! SUMME
|-
|Vought-Sikorsky, Stratford
|XF4U-1
|align="right" |1
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|align="right" |1
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| rowspan="3" |Vought, Stratford
|F4U-1
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|align="right" |178
|align="right" |1.780
|align="right" |2.668
|align="right" |73
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|align="right" |4.699
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|XF4U-4
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|align="right" |5
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|F4U-4
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|align="right" |1.973
|align="right" |246
|align="right" |132
|&nbsp;
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|align="right" |2.351
|-
|(Chance-)Vought, Stratford
|F4U-5
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|&nbsp;
|align="right" |71
|align="right" |256
|align="right" |61
|align="right" |107
|align="right" |73
|&nbsp;
|&nbsp;
|align="right" |568
|-
|Chance-Vought, Stratford
|F4U-7 MDAP
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|align="right" |79
|align="right" |15
|align="right" |94
|-
|Brewster, Johnsville
|F3A-1
|&nbsp;
|&nbsp;
|&nbsp;
|align="right" |136
|align="right" |599
|&nbsp;
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|align="right" |735
|-
| rowspan="4" |Goodyear, Akron
|FG-1
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|align="right" |377
|align="right" |1.327
|&nbsp;
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|align="right" |1.704
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|FG-1D
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|align="right" |781
|align="right" |1.522
|&nbsp;
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|&nbsp;
|&nbsp;
|align="right" |2.303
|-
|F2G-1
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|&nbsp;
|&nbsp;
|align="right" |5
|&nbsp;
|&nbsp;
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|&nbsp;
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|&nbsp;
|&nbsp;
|align="right" |5
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|F2G-2
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|align="right" |2
|align="right" |2
|align="right" |1
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|Chance-Vought, Stratford
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!12.581
|}

== Trivia ==
[[Datei:Corsair at Oshkosh.jpg|mini|F4U Warbird]]

Wegen ihres im Anflug typisch pfeifenden Fluggeräusches, das die Kühler verursachten, wurden sie als {{" |Text=Whistling Death |Übersetzung=pfeifender Tod |Sprache=en}} bezeichnet. Die Bezeichnung {{" |Text=Whispering Death |Übersetzung=flüsternder Tod |Sprache=en}}, der auch oft der F4U zugeschrieben wird, bezieht sich aber auf die [[Bristol Beaufighter]].

In der US-amerikanischen Fernsehserie [[Pazifikgeschwader 214]] über die [[VMA-214|Marines-Staffel 214]], genannt „die schwarzen Schafe“, wurden sechs ''F4U Corsair'' eingesetzt.

== Weblinks ==
{{Commons|F4U Corsair|Chance Vought F4U}}
* [http://web.comporium.net/~howardds/id3.htm Zeitgenössische Leistungsdaten und Vergleichstests]
* [http://www.ffaa.net/aircraft/corsair/corsair.htm AU-1 und F4U-7 Corsair in französischen Diensten]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{NaviBlock
|Navigationsleiste USN-/USMC-Jagdflugzeuge
|Navigationsleiste USN/USMC-Bodenangriffsflugzeuge
|Navigationsleiste Vought
}}

{{Normdaten|TYP=s|GND=4243459-2}}

[[Kategorie:Jagdbomber]]
[[Kategorie:Jagdflugzeug (1940–1949)]]
[[Kategorie:Flugzeugtyp des Zweiten Weltkrieges (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:Luftfahrzeug im Koreakrieg]]
[[Kategorie:Trägergestütztes Flugzeug]]
[[Kategorie:Militärluftfahrzeug (Frankreich)]]
[[Kategorie:Luftfahrzeug des Fleet Air Arm]]
[[Kategorie:Militärluftfahrzeug (Argentinien)]]
[[Kategorie:Erstflug 1940]]
[[Kategorie:Einmotoriges Flugzeug mit Kolbenmotor]]