Quelltext der Seite Weingut St. Antony

Das '''Weingut St. Antony''' ist ein [[Mittelstand|mittelständisches]] [[Weingut]] in [[Nierstein]] am [[Rhein]] und besitzt ca. 60 [[Hektar]] [[Weinberg]]e, davon 15 ha [[Steillagenweinbau|Steillagen]].<ref>[https://www.st-antony.de/weingut/ueber-uns/ Über uns] Webseite des Weinguts ''st-antony.de''. Abgerufen am 2. März 2021.</ref> Das Weingut ist seit 1990 Mitglied im [[Verband Deutscher Prädikatsweingüter]] (VDP).<ref>[https://www.vdp.de/de/die-winzer/rheinhessen/stantony Weingut St. Antony] Steckbrief auf ''vdp.de''. Abgerufen am 2. März 2021.</ref> Der Weinbergsbesitz erstreckt sich innerhalb des [[Weinbaugebiet]]s [[Rheinhessen (Weinbaugebiet)|Rheinhessen]] am [[Roter Hang (Rheinhessen)|Roten Hang]] in Nierstein auf die [[Lage (Weinbau)|Lage]]n „Orbel“, „Pettenthal“, „[[Hipping (Weinlage)|Hipping]]“ und „Ölberg“.

== Geschichte ==
Der Name geht auf die erste Eisenhütte des Ruhrgebiets zurück. Die St.-Antony-Hütte, gegründet 1758, gilt als eine Wiege der Ruhrindustrie. 1873 wurde sie in den Actienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, [[Gutehoffnungshütte]] integriert. Im Jahr 1912 kaufte die Gutehoffnungshütte im Süden von Nierstein eine [[Calciumcarbonat|Kalk]]grube mitsamt den benachbarten Weinbergen. Der Kalk wurde für die Eisenproduktion im [[Ruhrgebiet]] benötigt. 

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] herrschte kein Bedarf mehr an Kalk, daher entschloss man sich, die umliegenden Weinberge zu bewirtschaften. 1920 wurde der erste [[Wein]] produziert und unter der Bezeichnung „Wiesengewann“ vom Weingut der Gutehoffnungshuette abgefüllt, die Weine wurden vor allem im [[Konzern]] getrunken und an die Kunden verschenkt und vertrieben. Die Kalkgrube wurde 1955 veräußert und der [[Erlös]] in das Weingut und seine Kellerei investiert, im Zuge dessen wurden Weinberge in den berühmten Niersteiner Lagen gekauft.
[[Datei:Weinetiketten.jpg|mini|Weinetiketten 1987, 1983]]
In den achtziger Jahren wurde der Konzern umstrukturiert und firmierte unter dem Namen [[MAN]]. Das Weingut erhielt 1986 den Namen ''St. Antony'' nach der [[St.-Antony-Hütte]], der ersten [[Eisenhütte]] in [[Oberhausen]].

Die Verantwortung für das Weingut lag beim [[Gutehoffnungshütte#Vorstandsvorsitzende der GHH (ab 1873)|Vorstand]] des Konzerns, und das Weingut erarbeitete sich einen Platz unter den hundert besten in Deutschland. 1990 konnte es Mitglied des Vereins Deutscher Prädikatsweingüter VDP werden.
[[Datei:Jubiläumsfass der MAN 1995.jpg|mini|links|Jubiläumsfass der MAN 1995]]
1995, im 75. Jubiläumsjahr des Weingutes, spendierte der MAN-Vorstand unter Vorsitz von Klaus Götte dem Weingut ein großes Holzfass (2.400 l, [[Fasswein|Doppelstück-Fass]]) erster Güte mit geschnitzter Front

Betriebsleiter waren von 1952 bis 1976 Horst Michalsky, ab dann bis 2005 dessen Sohn Dr. Alexander Michalsky, der das Weingut weiter in die Spitzenliga deutscher Winzer führte.
2006 übernahm Felix Peters die Weingutsleitung und ab 2019 Dirk Würtz, je als Geschäftsführer. Sebastian Strub ist Produktions- und Kenneth Barnes Vertriebsleiter.
[[Datei:Weinetikett St. Antony.jpg|mini|Weinetiketten 2017, 2019]]
2005 wurde das Weingut an den Investor Detlev Meyer verkauft. Das alteingesessene Niersteiner [[Weingut Heyl zu Herrnsheim]] gehört ebenfalls zu seinem Besitz, es  wurde 2008 offiziell aufgelöst und existiert nun als eine [[Marke (Recht)|Marke]] der St. Antony Weingut GmbH & Co. KG.

== Rezeption ==
Der britische Wein-Fachautor [[Stuart Pigott]] zählte in seinem Buch ''Die großen deutschen Rieslingweine'' (1994) die Niersteiner Rieslinge zu den Spitzenweinen der Welt. Pigott lobt die junge Generation deutscher Rieslingwinzer, die nach traditionellem Vorbild „einzigartige Weine in immer größerer Zahl“ produzieren.<ref>[https://www.nierstein.de/wein-tourismus-kultur/riesling/ Riesling] Eintrag auf der Webseite ''nierstein.de''. Abgerufen am 2. März 2021.</ref>

[[Robert Parker]] zeichnete den „2015 Riesling Nierstein Orbel Großes Gewächs“ mit 92–93 Punkten aus.<ref>[https://wirwinzer.de/2019-st-antony-orbel-riesling-gg-st-antony-1.html 2019 Niersteiner Orbel Riesling VDP.Großes Gewächs trocken - St. Antony] Auf der Webseite ''wirwinzer.de''. Abgerufen am 2. März 2021.</ref> 

Die Wein-Kritikerin [[Jancis Robinson]] zählte das Weingut 2008 zu den 30 besten Weinbaubetrieben in Deutschland.<ref name="Hawesko">[https://www.hawesko.de/unsere-winzer/weingut-st-antony Weingut St. Antony] Steckbrief auf hawesko.de. Abgerufen am 2. März 2021.</ref>

== Auszeichnungen (Auszug) ==
Die Weine des Weinguts wurden verschiedentlich ausgezeichnet<ref name="Hawesko" />, unter anderem von:
* [[Gault-Millau]]
* [[Eichelmann Deutschlands Weine|Eichelmann]]
* [[Wein-Plus]]
* [[Vinum (Zeitschrift)]]
* [[Falstaff (Weinjournal)]]

== Weblinks ==
* [http://www.st-antony.de Weingut St. Antony]
* [http://www.heyl-zu-herrnsheim.de Weingut Freiherr Heyl zu Herrnsheim]

== Literatur ==
* Stuart Pigott/Horst Dippel (Hrsg.): ''Die großen deutschen Rieslingweine.'' Econ Verlag, Düsseldorf 1994, ISBN  978-3430174886.
* [[Daniel Deckers]]: Der Wein der „Gutehoffnungshütte“: 100 Jahre Weingut St. Antony in:Schriften zur rheinisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte, 2021, ISBN 978-3412523152

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Weingut (Rheinhessen)|Antony]]
[[Kategorie:Weingut (Verband Deutscher Prädikatsweingüter)]]
[[Kategorie:Nierstein]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Landkreis Mainz-Bingen)]]
[[Kategorie:Gegründet 1920]]