Quelltext der Seite Wiener Außenring Autobahn

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{{Infobox hochrangige Straße
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Die '''Wiener Außenring Autobahn A&nbsp;21''' (ugs. auch ''[[Alland]]er Autobahn'') ist eine [[Autobahn]] in [[Österreich]] und Teil der [[Europastraße&nbsp;60]]. Sie verbindet die [[West Autobahn]] A&nbsp;1 am [[Knoten Steinhäusl]] mit der [[Süd Autobahn]] A&nbsp;2 am Knoten [[Vösendorf]], wo sie in die [[Wiener Außenring Schnellstraße|Wiener Außenring-Schnellstraße]] S&nbsp;1 einmündet.

Die Wiener Außenring Autobahn bildet künftig in Verbindung mit weiteren Schnellstraßen und Autobahnen einen Teil des so genannten [[Regionenring]]s um Wien.

== Ausführung ==
Die A&nbsp;21 ist zwischen Knoten Vösendorf und [[Brunn am Gebirge]] sechsspurig. Die weitere Strecke zum [[Knoten Steinhäusl]] ist grundsätzlich vierspurig, in Steigungsbereichen existiert jedoch jeweils ein zusätzlicher [[Langsamfahrstreifen]].

Die beiden Teilstücke der A&nbsp;21 bei Steinhäusl und [[Gießhübl]] gehören mit maximal 5,2 % zu den steilsten Abschnitten des österreichischen Autobahnnetzes. So muss mehrmals im Jahr, wenn in Ostösterreich Schnee fällt, [[Schneekette]]npflicht für [[Lastkraftwagen|Lkw]] verhängt werden bzw. für diese komplett gesperrt werden.

== Geschichte ==
[[Datei:Weissenbachautobahn.jpg|links|mini|Lager bei der Autobahnbaustelle in [[Weissenbach bei Mödling]]]]
[[Datei:Steinhäusl.jpg|mini|links|[[Knoten Steinhäusl]]]]
Die Wiener Außenring Autobahn wurde bereits in den 1930er Jahren geplant. Mit dem Bau der Talübergänge wurde bereits 1940 begonnen (siehe [[Geschichte Allands]]). So wurden beispielsweise in [[Weissenbach bei Mödling|Weissenbach]] oder [[Sittendorf (Gemeinde Wienerwald)|Sittendorf]]<ref name="Juden in Krems">{{cite web | title=Der Tod baute mit | website=Juden in Krems | url=http://judeninkrems.at/der-tod-baute-mit/ | language=de | access-date=2021-09-13}}</ref> Barackenlager eingerichtet, in denen vorerst reguläre Bauarbeiter untergebracht wurden, später aber als Unterkunft für [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangene]] dienten. So waren im Sittendorfer Lager ursprünglich verhältnismäßig gut bezahlte Arbeiter aus Wien, dem Burgenland, aber auch aus Deutschland untergebracht. Im September 1941 kamen Ukrainer in dieses Lager und wurden als Soldaten ausgebildet. Später kamen aber Gefangene aus Frankreich und später Serbien in das Lager. Bis zu 250&nbsp;Insassen beherbergte das Lager. 1942&nbsp;brach [[Typhus]] aus und forderte zahlreiche Opfer. Nachdem die Baracken noch kurze Zeit als Lager für Flugzeugteile aus der [[Seegrotte]] diente, wurden sie wie die gesamten Baustellen in den Kriegswirren eingestellt.<ref>[[Niederösterreichische Nachrichten]] anlässlich der Errichtung des „Barackendenkmals“ 2007.</ref> Auch an der ''Fischerwiese'' in [[Klausen-Leopoldsdorf]] befand sich ein Lager, wo auch [[Roma]] inhaftiert waren, die als Zwangsarbeiter an der Autobahn arbeiten mussten.<ref>Heribert Artinger: ''Chronik der Freistadt Rust, 1850–1950: Tagebuch der kleinsten Stadt Österreichs mit eigenem Statut''. Vinothek, Graz 2002, S.&nbsp;258&nbsp;ff.</ref> In [[Sittendorf (Gemeinde Wienerwald)|Sittendorf]] wurde auch 1938 ein Barackenlager errichtet, das ursprünglich für die Arbeiter und später französische Kriegsgefangene sowie für serbische Zwangsarbeiter diente. Heute erinnert eine Gedenktafel am ''Erinnerungsort Barackenlager'', sowie am Sittendorfer Friedhof.<ref>[http://iehi.eu/index.php/component/content/article/128-erinnerungsort-barackenlager-sittendorf Erinnerungsort Barackenlager Sittendorf], abgerufen am 13.&nbsp;Oktober 2018.</ref>

Nach dem Krieg fielen die bereits eingetauschten oder abgelösten Grundstücke als ''Deutsches Eigentum'' in sowjetische Hände und gelangten erst nach dem [[Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrag]] im Jahr 1955 wieder in Besitz der Republik Österreich.

Vor dem Weiterbau wurden auch andere Trassenvarianten in Betracht gezogen. So war eine Variante, die A&nbsp;21 ab Alland südlicher verlaufen zu lassen. Da aber das [[Helenental]], ein enges Tal, landschaftlich zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden wäre, ließ man diese Variante wieder fallen. Nur im Bereich von [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz]] wurde die Trasse weiter vom Ort weg verlegt, um das [[Stift Heiligenkreuz]] nicht zu beeinträchtigen. Außerdem war ein großer Teil der für den Bau notwendigen Grundstücke bereits abgelöst. So wurde erst 1964 mit dem Weiterbau begonnen.

Auf dem 1962 eröffneten ersten Teilstück zwischen Knoten [[Vösendorf]] und [[Brunn am Gebirge]] stand nur eine Richtungsfahrbahn zur Verfügung. Erst 1968 war es in beide Richtungen befahrbar. Die letzten Abschnitte zwischen [[Mayerling]] und [[Hinterbrühl]] wurden 1982 fertiggestellt. Ferner sollte die Autobahn auch noch weiter verlaufen und dann bei Schwechat in die [[Ost Autobahn|A&nbsp;4]] übergehen. Dieser Abschnitt wurde in Form der 2006 eröffneten [[Wiener Außenring Schnellstraße|S&nbsp;1]] ausgeführt.

Bald nach Eröffnung der durchgehenden Autobahn sollte am Standort des heutigen Rastplatzes ''Hinterbrühl'' eine Raststation errichtet werden. Nach teilweisem Widerstand der ortsansässigen Bevölkerung, die eine Beeinträchtigung ihres Lebensraumes befürchtete, wurde der Plan fallen gelassen und die Raststation in Alland errichtet.

{| class="wikitable"
|-
! style="width:150px; background:#276FB7;"| <span style="color:white"> Eröffnung </span>
! style="width:250px; background:#276FB7;"|<span style="color:white"> Streckenabschnitt</span>
! style="width:150px; background:#276FB7;"|<span style="color:white"> Länge</span>
|-
|align="right"|19.&nbsp;Dezember 1962|| align="center"|[[Anschlussstelle (Autobahn)|ASt]] Brunn/Gebirge – Knoten Vösendorf (rechte [[Straßenquerschnitt#Fahrbahn|RFB]])|| align="right"|2,116&nbsp;km
|-
|align="right"|11.&nbsp;April 1968|| align="center"|ASt Brunn/Gebirge – Knoten Vösendorf (linke RFB)|| align="right"|2,116&nbsp;km
|-
|align="right"|24.&nbsp;September 1971|| align="center"|Knoten Steinhäusl – Klausen-Leopoldsdorf|| align="right"|13,200&nbsp;km
|-
|align="right"|7.&nbsp;Oktober 1977|| align="center"|Klausen-Leopoldsdorf – ASt Mayerling|| align="right"|4,017&nbsp;km
|-
|align="right"|24.&nbsp;Oktober 1980|| align="center"|ASt Hinterbrühl – ASt Brunn/Gebirge|| align="right"|10,442&nbsp;km
|-
|align="right"|29.&nbsp;September 1982|| align="center"|ASt Heiligenkreuz – ASt Hinterbrühl|| align="right"|3,031&nbsp;km
|-
|align="right"|29.&nbsp;September 1982|| align="center"|ASt Mayerling – ASt Heiligenkreuz (linke RFB)|| align="right"|5,437&nbsp;km
|-
|align="right"|29.&nbsp;Oktober 1982|| align="center"|ASt Mayerling – ASt Heiligenkreuz (rechte RFB)|| align="right"|5,437&nbsp;km
|-
|}

== Unfälle ==
In der Nacht zum 22.&nbsp;Februar 2010 fuhr in Richtung Steinhäusl ein deutscher [[Reisebus]] auf einen vor ihm fahrenden LKW auf. Es waren dabei sechs Tote, zehn Schwerstverletzte und zwanzig Leichtverletzte zu verzeichnen. Temperaturen um den Gefrierpunkt erschwerten den Einsatz der Kräfte auf der gesperrten Autobahn.<ref>{{Webarchiv |url=http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/541435/NOe_Busunfall-auf-A21-fordert-sechs-Todesopfer |text=NÖ: Busunfall auf A21 fordert sechs Todesopfer |wayback=20180615214757}} in der Presse vom 22.&nbsp;Februar 2010.</ref><ref>[http://noe122.noet.at/filearchive/517b8607b76d14c5f957bba91a7e2790.pdf Die Tragödie auf der A&nbsp;21] in Brandaus von 3/2010 (PDF; 14&nbsp;MB)</ref>

== Probleme ==
Am 2.&nbsp;Dezember 2010 blieben nach starkem Schneefall 80 Lkw auf der A&nbsp;21 hängen und die gesamte Autobahn war fünf Stunden lang gesperrt. Nach heftigen Schneefällen musste am 1.&nbsp;Dezember 2016 die A&nbsp;21 beim Knoten Steinhäusl gesperrt werden, da dort trotz Winterausrüstung Lkw hängen geblieben waren. Ein Grund war die dortige Steigung von mehr als 5 %.<ref>[http://www.heute.at/oesterreich/niederoesterreich/story/23244842 Chaos durch hängengebliebene LKW trotz Winterausrüstung]</ref> Erneut kam es am 19.&nbsp;April 2017 nach starken Schneefällen zu einer Sperre, da etliche Lastwagen und viele Pkw, die bereits auf Sommerreifen unterwegs waren, auf der A&nbsp;21 für Stunden hängen geblieben waren.<ref>[http://www.fireworld.at/berichte/details/news/noe-schnee-chaos-auf-der-a21-teil-2-feuerwehren-die-nacht-hindurch-im-einsatz/ Wintereinbruch zu Ostern 2017]</ref> Die [[Asfinag]] entgegnete auf die Kritik, zu spät auf die Schneefälle reagiert zu haben, dass man schon Stunden vor dem Einsetzen der stärksten Schneefälle die Schneepflüge auf Straße gesandt habe. Querstehende Laster und das Nichtbilden der [[Rettungsgasse]] durch Kraftfahrer hätten es verunmöglicht, mit den Schneepflügen durchzukommen.<ref>[http://noe.orf.at/news/stories/2762936/ "ASFINAG weist Schuld an Schneechaos zurück"]</ref> In einer Stellungnahme vom 20.&nbsp;April 2017 erklärte Infrastrukturminister Leichtfried dazu, die Winterreifenpflicht für LKW bis zum 15.&nbsp;Mai zu verlängern.<ref>[https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/lenker-ueben-kritik-an-der-asfinag-nach-schneechaos-auf-a21/259.507.337 Verlängerung der Winterreifenpflicht angedacht.]</ref>

== Literatur ==
* Bernd Kreuzer: ''Der Bau der Autobahnen und Schnellstraße in Österreich.'' In: ASFINAG (Hrsg.): ''Das Autobahnnetz in Österreich. 30 Jahre Asfinag.'' Wien 2012, S.&nbsp;99.

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
{{Commonscat|Wiener Außenring Autobahn A21}}
* {{Webarchiv |url=https://www.asfinag.at/documents/10180/13369/de_Buch+30+Jahre+ASFINAG.pdf/8af1a7eb-9bda-4f3c-86a9-81181d4bacb9 |text= 30 Jahre „Allander“ Autobahn – die A&nbsp;21 feiert Geburtstag|wayback=20130318093958}} auf asfinag.at.

{{NaviBlock
|Navigationsleiste Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich
|Navigationsleiste Autobahnknoten an der Wiener Außenring Autobahn
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{{SORTIERUNG:Wiener Aussenring Autobahn}}
[[Kategorie:Autobahn in Österreich]]
[[Kategorie:Straße in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Bezirk Baden (Niederösterreich)]]
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[[Kategorie:Bauwerk im Mostviertel]]