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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2013, 18:32 Uhr
Anemonen- Einsiedler | ||||||||||||
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Pagurus prideaux | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pagurus Prideaux | ||||||||||||
(Risso, 1827) |
Der Anemonen-Einsiedler (Pagurus prideaux) gehört zur Gattung der Einsiedlerkrebse aus der Familie der Rechtshändigen Einsiedlerkrebse (Paguridae). Man findet ihn in seichten Gewässern an den Küsten Europas, sowie im Roten Meer[1], wo er normalerweise in Symbiose mit der Seeanemone Adamsia palliata lebt.
Körperbau
Den fünf bis sechs Zentimeter langen Körper des P. prideaux kann man, wie bei allen Einsiedlerkrebsen, in einen Vorderleib (Cephalothorax) und einen Hinterleib (Abdomen) unterteilen. Der Vorderleib besteht aus einem Kopf- und einem Brustbereich, die miteinander verwachsen und hart gepanzert sind. Der Hinterleib dagegen ist ungepanzert, spiralförmig und undeutlich segmentiert.
Am bis zu 14 mm langen Vorderleib[2] befinden sich fünf Extremitätenpaare. Das erste Beinpaar ist in zwei unterschiedlich große Scheren umgewandelt, wobei die Rechte etwas größer ist. Damit gehört er zu den rechtshändigen Einsiedlerkrebsen. Das zweite und das dritte Beinpaar dienen der Fortbewegung. Dabei ist das dritte wesentlich schwächer und kürzer als das kräftig ausgebildete zweite Beinpaar. Mit dem letzten Beinpaar klammern sich Einsiedlerkrebse an die Spindel (Columella) einer Meeresschneckenschale, in der sie ihren Hinterleib als Schutz vor Fressfeinden, Strahlung und mechanischer Beschädigung verbergen. Durch Kontratkion der Längsmuskulatur im Hinterleib üben sie einen gleichmäßigen Druck auf die Schalenwand aus, wodurch der Halt verstärkt wird. Die Schale können sie mit ihren artspezifisch entwickelten Scheren verteidigen und sogar verschließen, indem sie den Eingang mit einer Schere versperren.
Im Gegensatz zu anderen Einsiedlerkrebsen bewohnt der Anemoneneinsiedler vor allem kleine, leichte Gehäuse von Schnecken, die zwar seinen Hinterleib schützen, in die er sich jedoch nicht vollständig zurückziehen kann. Weiteren Schutz bekommt er durch eine auf der Unterseite der Schale angebrachten Mantelaktinie (Adamsia palliata).[3]
Darüber hinaus besitzen Einsiedlerkrebse ein Paar Antennen. Diese sind wichtige Sinnesorgane für die Reizaufnahme und Nahrungsbeschaffung.
Der Panzer des Anemonen-Einsiedlers ist orange bis bräunlich-rot mit helleren Flecken und besteht aus Chitin. Seine Augen sind braun und sitzen auf weißen Augenstielen, während seine Antennen glasig-weißlich bis rötlich gefärbt sind. Seine Beine sind mit Dornen und Borsten besetzt.
Der Einsiedlerkrebs muss seinen Panzer etwa zweimal im Jahr wechseln, da dieser, wie auch bei anderen Schalentieren, nicht mitwächst. Für die Häutung sucht er einen angemessenen Platz auf, der geschützt ist und in dem er auch danach längere Zeit wohnen kann. Er benötigt ein sicheres Versteck, da er in der Zeit in der sich der neue Chitinpanzer vollständig ausbildet, leicht angreifbar ist. Um ein solches Heim zu finden benötigt es einige Zeit, denn es herrscht ein massiver Häuserkampf unter den Krebsen.
Entwicklung
Der Anemoneneinsiedler durchlebt mehrere schwimmfähige Larvenstadien, bevor er sich zum Jungkrebs entwickelt. Danach führt er ein Leben auf dem Boden und bleibt schwimmunfähig.
Verbreitung und Lebensraum
P. prideaux hält sich vorwiegend im Sand, Kies und Schlamm in 10 Meter Tiefe und tiefer auf. Die Wassertemperatur ist ein essentielles Merkmal für den Lebensraum des Einsiedlerkrebses, denn er reagiert auf zu warmes Wasser mit Abwanderung wegen Sauerstoffmangel. Ideal sind 18-21°C, welche er im Roten Meer, im Mittelmeer, in der Nordsee und im Nordostatlantik von Kap Verde über die Azoren und die Britischen Inseln bis nach Norwegen hin vorfindet[1].
Nahrung
Der Einsiedler zählt nicht zu den Räubern. Er ist ein Aasfresser und ernährt sich von totem, organischem Material pflanzlicher oder tierischer Natur. Pagurus prideaux jagt aber durchaus anderen Einsiedlerkrebsen ihre Beute ab.[3] Mit Hilfe seiner Antennen tastet er die gefundene Nahrung ab, wobei er sie anschließend mittels seiner Scheren zerkleinert und in die Mundöffnung schiebt. Mit den Mundwerkzeugen zerkleinert er die Nahrung weiter, stoßt sie wieder aus, wirbelt sie auf und zerkleinert sie erneut - bis zur gewünschten Größe.
Ökologie
P. prideaux lebt häufig in einer Symbiose mit der Seeanemone Adamsia palliata (Mantelaktinie). Die Anemone wird vom Krebs an der Unterseite der von ihm bewohnten Schneckenschale angesiedelt. Dadurch kann die Anemone nur seitlich wachsen und so langsam einen Ring um den Einsiedlerkrebs bilden. Der Anemoneneinsiedler wird durch die Nesselfäden der Mantelaktinie geschützt und diese profitiert von den besseren Nahrungsverhältnissen. Wächst der Krebs, so rückt sein Mund weiter hinaus. Die Aktinie kann sich über den Schneckenrand hinausschieben und an ihrer Fußscheibe eine chitinähnliche Schicht bilden. Damit kann sie das Gehäuse auf die Krebsgröße anpassen, wodurch sie ihm Umzüge erspart. Muss er dennoch umziehen, so wird die Mantelaktinie mitgenommen.[3]
Es ist allerdings nicht sicher, ob tatsächlich beide Partner einen Nutzen aus dieser Lebensgemeinschaft ziehen, nachdem nicht sicher gestellt ist, ob die Mantelaktinie tatsächlich Vorteile aus seinem Nahrungsverhalten ziehen kann, oder ob der Anemoneneinsiedler die Mantelaktine auf seine Schale "zwingt".
Häufig kommen in der Spitze (Apex) der Schneckenschale auch Larven und adulte Tiere aus der Klasse der Vielborster (Polychaeta) vor. Mittelgroße Würmer werden in Kiemenkammern und in Zwischenräumen auf der Unterseite des Panzers gefunden.
Einzelnachweise
- ↑ a b Pagurus prideaux auf WoRMS (World Register of Marine Species), aggerufen am 9. Oktober 2013
- ↑ Pagurus prideaux auf MarLIN (Marine Life Information Network) abgerufen am 9. Oktober 2013
- ↑ a b c A.E. Brehm (1918): Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs (Band 1: Niedere Tiere): 150-152. Brehms Tierleben auf Biodiversity Heritage Library, abgerufen am 9. Oktober 2013
Literaturnachweise und Weblinks
Malien Laurien: Symbiose zwischen Einsiedlerkrebs und Seeanemone. Fachbereichsarbeit aus Biologie und Umweltkunde, Gleisdorf 2011.
http://en.wikipedia.org/wiki/Pagurus_prideaux