„BDŽ Nr. 1.76 bis 10.76“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
imported>Anonym~dewiki(31560)
(Sichtung am 16.2.2018)
 
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 17. Februar 2018, 14:38 Uhr

BDŽ Nr. 1.76 bis 10.76
Abbildung
Abbildung
Nummerierung: BDŽ 1.76 – 10.76
Anzahl: 10
Hersteller: Rheinmetall
Baujahr(e): 1922
Ausmusterung: bis 1970
Bauart: C1’ n2vt
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Puffer: 8.395 mm
Höhe: 3.240 mm
Fester Radstand: 2.050 mm
Gesamtradstand: 4.150 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 40 m
Leermasse: 25 t
Dienstmasse: 33 t
Reibungsmasse: 27 t
Radsatzfahrmasse: 9 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Anfahrzugkraft: 43 kN
Treibraddurchmesser: 850 mm
Laufraddurchmesser: 680 mm
Zylinderanzahl: 2
HD-Zylinderdurchmesser: 375 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 545 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 0,99 m²
Verdampfungsheizfläche: 52,7 m²
Wasservorrat: 4 m³
Brennstoffvorrat: 0,85 t Kohle
Bremse: Westinghouse
Steuerung: Heusinger

Die BDŽ Nr. 1.76 bis 10.76 waren Dampflokomotiven der bulgarische Staatsbahn BDŽ, die für den Betrieb auf den in Bosnischer Spurweite ausgeführten Schmalspurbahnen von der Firma Rheinmetall gebaut wurden und nach der Ablösung auf den Schmalspurbahnen noch einige Jahre in privaten Betrieben eingesetzt wurden. Die Lokomotiven sind aus der JDŽ 72 der Jugoslawischen Schmalspurbahnen hervorgegangen und galten als die ersten Maschinen eigener Produktion in dieser Spurweite. Zwei Lokomotiven dieser Reihe sind bis heute erhalten geblieben.

Geschichte

Die ersten Lokomotiven für den Betrieb der bulgarischen Schmalspurbahnen in bosnischer Spurweite kamen aus Serbien. Zur Eröffnung der Schmalspurstrecke in Červen Brjag um 1918 waren noch keine eigenen Lokomotiven vorhanden.[1] Es ist heute nicht mehr genau feststellbar, wie viele Lokomotiven vor der Lieferung der eigenen Maschinen auf dieser Strecke verkehrten. Die Eröffnung der ersten Teilstrecken der Rhodopenbahn wurde jedoch auch von diesen kleinen Lokomotiven übernommen.[2] Die Lokomotiven erwiesen sich aber bald als zu klein und zu leistungsschwach, sodass sie ab 1927 von der Reihe 500 abgelöst wurden. In Septemwri verblieben nur drei Lokomotiven, die wahrscheinlich den Personenzugdienst bis zum Eintreffen der Triebwagen sowie den Rangierdienst übernahmen. Die restlichen Maschinen waren in Červen Brjag beheimatet. Durch den sich steigernden Gesamtverkehr waren die Fahrzeuge bald auch auf dieser Strecke überlastet, sodass die Maschinen der Reihe 500 auf dieser Linie fortan den Güterverkehr übernahmen. Der Personenverkehr wurde auch weiterhin von Lokomotiven der Reihe 1–10 durchgeführt.[3]

Erst als auf der Rhodopenbahn die neue Reihe 75 sämtliche Dampflokomotiven und Triebwagen ablöste, hatte die letzte Stunde der kleinen Dampfloks geschlagen. Die Triebwagen der Reihe 82 wurden nach Červen Brjag umgesetzt, konnten dort allerdings die Dampflokomotiven nicht vollständig ersetzen.[4] Erst die ebenfalls nach Červen Brjag umgesetzten Lokomotiven der Reihe 600 ersetzten die Lokomotiven der Reihe 1–10 vollständig, so dass im Jahr 1967 alle Lokomotiven der Reihe 1–10 ausgemustert wurden. Die Lokomotive 1 wurde danach nach Septemvri abgegeben, wo sie bis 1970 verschiedene Dienste übernahm. Danach wurde die Lokomotive in das Eisenbahnmuseum Ruse verlegt,[5] nach 2002 kam die Lokomotive wieder nach Septemvri zurück, wo sie auf eine Aufarbeitung wartet. Ob betrieblich, oder nur äußerlich, ist nicht bekannt.[6] Auch die letzte Lokomotive 10.76 ist erhalten geblieben; die Lokomotive war nach ihrer Ausmusterung 1966 in Septemvri vom selben Jahr an bis 1970 Werklokomotive in der Papierfabrik Raslog. Danach war die Lokomotive Museumslokomotive in Bansko bis 1998 und ist nun auf dem Hauptbahnhof Plowdiw als Denkmal aufgestellt.[7] Im Februar 2018 findet sich die Lok im Depot Septemvri, der dortige Hauptbahnhof erfährt eine umfassende bauliche Sanierung.

Technische Beschreibung

Über die Herkunft der Lokomotiven und ihre technischen Beschreibungen gibt es heute wenig fundierte technischen Angaben. Ihre Herkunft wird als Ableitung der JDŽ 72, einer ebenfalls bisher wenig bekannten Lokomotive, bezeichnet, von der einige Maschinen vor Eintreffen der eigenen Lokomotiven den Verkehr auf der Schmalspurbahn in Červen Brjag eröffneten.[1] Diese Maschinen waren auf den serbischen Schmalspurbahnen bewährte Lokomotiven, sodass man sich entschloss, sie als erste Lokomotiven der bulgarischen Schmalspurbahnen nachzubauen. Außer den technischen Daten sind aus der Literatur lediglich die Werksnummern 429 bis 438 bekannt.[7]

Sie waren von den Abmessungen her etwas größer als die bekannte Reihe U gleicher Bauart. Ansonsten waren die Lokomotiven als Zweizylinder-Verbundlokomotiven aufgebaut. Mit ihrer Verdampfungsheizfläche waren die Lokomotiven reichlich bemessen und nur wenig unter denen der zwei von BMAG gebauten Lokomotiven der Reihe 500 gelegen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Fotos von Schmalspur-Dampfloks aus Bulgarien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0
  • Dimiter Dejanow: Die 760-mm-Schmalspurbahn YSeptemvri-Dobrinischte in Der Modelleisenbahner 3/1980, Seite 74

Einzelnachweise

  1. a b Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 58
  2. Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 76
  3. Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 59
  4. Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag, Malmö 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 63
  5. Internetseite auf Pospichal über die Führung der Lokomotive 1.76 im Eisenbahnmuseum Ruse
  6. Foto der Lokomotive 1.76 im Depot Septemvri im Jahr 2014
  7. a b Paul Engelbert: Schmalspurig durch Bulgarien, Stenvalls Verlag Trelleborg, 2002, ISBN 91-7266-155-0, Seite 90