„Ludwig Hatschek“ – Versionsunterschied
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Aktuelle Version vom 14. Mai 2021, 06:32 Uhr
Ludwig Hatschek (* 9. Oktober 1856 in Těšetice (Tieschetitz) bei Olmütz, Mähren; † 15. Juli 1914 in Linz) war ein österreichischer Industrieller. Bekannt ist er als Gründer der Eternit-Werke in Vöcklabruck.[1]
Leben
Mit 10 Jahren übersiedelte Ludwig Hatschek mit seiner Familie von Mähren nach Linz. Er besuchte die Handelsschule und absolvierte die Brauereischule in Weihenstephan bei München. Neben seiner späteren Beschäftigung in der Brauerei des Vaters, der Linzer Aktienbrauerei und Malzfabrik, unternahm er ausgedehnte Reisen. Um 1890 stieg er aus dem väterlichen Unternehmen aus und ließ sich seinen Anteil von 100 000 Gulden ausbezahlen. Während er in Großbritannien ein neues Betätigungsfeld suchte, suchte seine Frau, die Bankierstochter Rosa Würzburger in Oberösterreich ein geeignetes Geschäftslokal. 1893 wurde eine stillgelegte Papiermühle in Schöndorf bei Vöcklabruck gekauft. Für diese Fabrik erwarb er gebrauchte Asbest-Spinnmaschinen aus einer abgebrannten Spinnerei in Lend. In dem neu gegründeten Unternehmen entwickelte er in den Jahren danach eine unbrennbare Dacheindeckung aus Asbestzement, die er im Jahr 1900 patentieren ließ. Im Jahr 1903 gab er dem entwickelten Produkt den Markennamen Eternit. Auch Rohre wurden in der Folge produziert. Der dazu nötige Zement kam ab 1908 von einer eigens errichteten Zementfabrik aus Pinsdorf.
Die einst wüste Sandgrube auf dem Bauernberg wurde von Ludwig Hatschek 1910–1913 mit großem finanziellen Aufwand in eine großzügige Parkanlage umgewandelt und der Stadt Linz geschenkt. 1914 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenbürger, 1945 wurde ein Straßenzug nach ihm benannt.
Ab 1910 wurde das Leben des zum Kaiserlichen Rat ernannten Unternehmers durch eine schwere Krankheit bestimmt. Er unternahm noch zahlreiche Kuraufenthalte auch im Ausland. Im Juli 1914 starb er schließlich in seinem Wohnsitz, der prächtigen, im Jugendstil gehaltenen Hatschekvilla in Linz.
1953 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Hatschekgasse nach ihm benannt.
Sein Sohn Hans Hatschek folgte ihm an der Unternehmensspitze nach.
Auf der Luisenhöhe bei Haag am Hausruck erinnert eine Jahrestafel am "Pfad der Sinne" an die Patentanmeldung von Eternit durch Ludwig Hatschek.
Literatur
- Hatschek Ludwig. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 208.
- Neue österreichische Biographie. Band 10.
- Hans Kreczi: Linz, Stadt an der Donau. Linz 1951, S. 19 und 50.
- Gustav Otruba: Hatschek, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 58 f. (Digitalisat).
- Karl Steiger: Die Grünanlagen der Gemeinde Linz. In: Die Städte Deutschösterreichs. Berlin 1927, S. 336–340.
- Alfred Zerlik: Sudetendeutsche in Oberösterreich. Linz 1981, S. 135f.
Weblinks
- Eintrag zu Ludwig Hatschek im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Ludwig Hatschek in den Oberösterreichischen Nachrichten vom 24. Februar 2006
Einzelnachweise
- ↑ Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften. 2. Auflage. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart und Leipzig 1920 (zeno.org [abgerufen am 7. Mai 2019] Lexikoneintrag „Schiefer“).
Personendaten | |
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NAME | Hatschek, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1856 |
GEBURTSORT | Těšetice bei Olmütz, Mähren |
STERBEDATUM | 15. Juli 1914 |
STERBEORT | Linz |