„Diskussion:Der blonde Eckbert“ – Versionsunterschied

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Aktuelle Version vom 16. Oktober 2011, 18:15 Uhr

Anmerkungen:
1. Als eine romantische Erzählung geht es NICHT um den Inhalt des Textes, sondern darum, wie dieser funktioniert. Oder anders gesagt: Das Erzählen thematisiert sich selbst; Stichwort Selbstreflexivität! Unter diesem Aspekt ist der Versuch eine Interpretation des Textes über den Inhalt fragwürdig! Vornehmlich schon aus dem Grund, als dass die anfänglich (scheinbar) klare Trennung von Rahmenhandlung-Binnehandlung am Ende der Erzählung aufgehoben wird, wenn der Protagonist Eckbert eben an jenen märchenhaften Ort gelangt, in dem alles den Anfang genommen hat. Es geht primär darum zu zeigen, WIE erzählen funktioniert. Hierbei ist primäres Charakteristikum´der Romantik, dass der Text eine nicht greifbare Schwebe zwischen Glaubwürdigkeit und Unglaubwürdigkeit herstellt. Der leser vermag nicht zu sagen, was Wierklichkeit, was Traum, was Wahnsinn, was "real" was "märchenhaft" ist!
2. Auch wenn der Text es explizit zu sagen scheint, dass Berta nun eine Geschichte erzählt, so darf trotzdem die Erzählerinstanz der Binnehnaldung NICHT mit Berta gleichgesetzt werden (auch darin verbirgt sich u.a. das Prinzip romatischen Erzählens; es wird so gestaltet, als sei es so...) eine Aussage wie "Berta ist die Erzählerin der Binnehanldung" ist falsch! Eine neue Narrationsebene bedeutet eine neue Erzählerinstanz! dies gilt für alles RH-BH-Konstruktionen (Der Autor ist ja auch nicht Erzähler seines Werkes!) Und noch hierzu: Wo in der Binnehandlung wird Berta beim Namen genannt? Genau, ich glaube nirgends! Fazit: Der Text macht es an keiner Stelle entscheidbar, wie er zu verstehen ist. Er widerspricht sich ständig selbst (= romantisches Printzip!) eben um die benannte Schwebe = Verunsicherung des Lesers zu erzeugen. Es wird nirgends eine eindeutige, zweifelsfreie Aussage getroffen. Es bleibt eben in der Schwebe ob das Berichtete (wahnsinniges) Geistesprodukt des Protagonisten Eckberts ist oder glaubwürdige Aussage der Erzählerinstanz... M.


Richtig; Detlef Kremer erklärt in "Romantik": Die gesamte fiktive Erlebnisrealität des Märchens erweist sich als traumhafte Projektion des männlichen Helden" - der, als er realisiert dass es die anderen Figuren gar nicht gibt ("in welcher entsetzlichen Einsamkeit hab ich dann mein Leben hingebracht"), wahnsinnig wird. --88.76.47.233 20:15, 16. Okt. 2011 (CEST)