Diskussion:Goa-Katholiken

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Spekulation

Der Satz
Ein nicht geringer Anreiz zur Konversion war sicherlich neben rein religiösen Motiven der dadurch automatisch bedingte soziale Aufstieg in den portugiesischen Kolonialgebieten.
ist "sicherlich" kein bißchen weniger spekulativ als die entfernte Passage. Zudem sind sie auch stilistisch schlecht, "nicht gering" (viel, stark?) ist genau so schlecht wie "nicht gerade gut" (schlecht). Da war ich "nicht gerade sehr erfreut"... --Roxanna (Diskussion) 15:38, 6. Mär. 2012 (CET)

Hallo, dein Artikel ist ansonsten gut und hat mich gefreut. Aber es haben nicht alle Goa-Katholiken aus dem gesellschaftlichen Aspekt heraus konvertiert. Das ist einfach falsch. Die Familie meiner Frau z.B. - auch Goa-Katholiken - hat es wie viele, aus Überzeugung getan. Ansonsten wären aus den Goa-Katholiken sicher keine Persönlichkeiten wie der heilige Gonsalo Garcia (http://en.wikipedia.org/wiki/Gonsalo_Garcia) oder der selige Joseph Vaz hervorgegangen. Die Vielschichtigkeit der Gründe bei großen Konversionsbewegungen ist immer gegeben, insbesondere wenn sie mit einer Kolonisierung des Landes einherging. Es gab Opportunisten ebenso wie wirklich Bekehrte und man darf das nicht so einseitig schreiben. Das mit der Inquisition gehört - wenn überhaupt - nach Portugiesisch-Indien und hat nichts mit den Goa-Katholiken zu tun. Die gab es anderswo auch und sie hörte auch nicht 1812 auf. Die Inquisition hat in Indien niemanden gezwungen zu konvertieren, sie hat nur die Glaubensreinheit überwacht - allerdings manchmal (oft?) unerfreulich grausam und übertrieben. Solltest Du Belege für die Zwangskonversionen durch die Inquisition haben, setz es rein und belege es mit einer Quelle, ansonsten lass es bitte draußen. Gruß --Joachim Specht (Diskussion) 16:54, 6. Mär. 2012 (CET)

Nein, wir mißverstehen uns. Ich will keine Zwangskonversion aufzeigen. Mir ging es eigentlich nur darum zu zeigen, wie aus Indern Portugiesen wurden. Deine Ergänzungen sind durchaus interessant. Doch wenn Du Gründe für die Konversion nennst (besser vielleicht man nennt eben keine), dann mußt Du dafür eben auch einen Beleg finden. Einfach zu behaupten, es habe mit sozialem Aufstieg zu tun (die Behandlung der Neuchristen durch die Inquistion spricht eher dagegen), reicht nicht. Durch die von mir angefügte Quelle ist das jedenfalls nicht abgedeckt. --Roxanna (Diskussion) 18:04, 6. Mär. 2012 (CET)

Hallo, ich kenne mich da etwas aus (aus familiären Gründen). Ich versuche eine gedruckte Quelle anzufügen. Aber es ist in Indien und auch anderswo bekannt - so war es früher bei uns in Deutschland, bei den Franken auch - dass oft bei Bekehrungen der soziale Status mitspielte. Manchmal auch Überzeugung und gesellschaftlicher Aufstieg zusammen. Meine Frau beispielsweise stammt von Fischern ab. Die galten dort vor 300 Jahren unter den Hindus nicht viel. Dann kamen die Jesuiten aus Goa nach Quilon und behandelten sie ohne soziale Unterschiede zu machen. Die Familienangehörigen wurden missioniert und waren eifrige und gläubige Katholiken, aus deren Reihen viele Nonnen und Priester hervorgingen. Aber hätten sie sich auch so um den Glauben bemüht, wenn damit nicht auch automatisch ein Ausscheren aus dem dortigen Kastensystem verbunden gewesen wäre? Ich weiß es nicht und die Vorfahren meiner Frau haben ihr Geheimnis mit ins Grab genommen. Noch heute blicken die alteingesessenen Thomaschristen in Kerala etwas geringschätzig auf die Lateiner herab, da diese alle aus "niederen Kasten" stammen würden, was wahrscheinlich sogar oft stimmt. (Trotzdem ist Dein Artikel gut und hat mich sehr gefreut) Viele Grüße --Joachim Specht (Diskussion) 18:23, 6. Mär. 2012 (CET)
Idealerweise schreibst Du auch gleich einen Artikel über Froilano. LG --Roxanna (Diskussion) 18:27, 6. Mär. 2012 (CET)

Hallo Roxanna, ich muss (zu meiner Schande!) gestehen, dass ich Froilano erst aus Deinem Artikel kennen lernte. Ich will mich aber gerne kundig über ihn machen. Es gibt da übrigens sogar weit unten in Süd-Indien alle möglichen (teils befremdliche) portugiesischen Bräuche, mit riesigen Karfreitagsprozessionen, wo sich Leute richtig ans Kreuz schlagen und fesseln lassen und dann herumgetragen werden. Als ich vor 25 Jahren erstmals dort hin kam, habe ich richtig gestaunt. Und all die portugiesischen Namen, obwohl die Gegend nie zu Portgiesisch-Indien gehört hatte. Erst später ging mir dann die Verbindung auf. Die Verwandten meiner Frau heißen übrigens auch Fernandez und D´Cruz. Ein Suffraganbischof von Goa, Bischof Clemens Joseph Colaco Leitao von Cochin hatte sich vor den Holländern nach Quilon geflüchtet und ist dort gestorben. Übrigens ein sehr mutiger Mann der sich auch mit der Inquisition angelegt hat - sogar schriftlich. Ebenfalls LG --Joachim Specht (Diskussion) 18:49, 6. Mär. 2012 (CET)