Benutzer:Thomasschwebach/DirkKoch

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Dirk Koch

Dirk Koch (* 10. März 1943 in Amsterdam), ist ein deutscher Journalist und Buchautor, der im Rheinland und in Irland zu Hause ist. Koch war von 1973 bis 1997 Leiter der Hauptstadtredaktion des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL in der Bundeshauptstadt Bonn, danach bis 2006 SPIEGEL-Chef am Sitz der EU in Brüssel.


Ausbildung und Beruf

Schon während der Schulzeit ( Abitur 1962 auf dem Siebengebirgs-Gymnasium Bad Honnef) jobbte Koch für die Regionalprogramme des WDR . Er schrieb parallel zum Geschichtsstudium in Bonn als freier Journalist für die NRZ und den Bonner GENERAL-ANZEIGER , bei dem er dann als Volontär ausgebildet und als Redakteur in das Ressort POLITIK übernommen wurde. 1966 wechselte Koch in die Bundeshauptstadt-Redaktion der DEUTSCHEN PRESSE-AGENTUR (dpa), von dort 1968 in die Parlamentsredaktion der STUTTGARTER ZEITUNG, zuständig für Seite-Drei-Reportagen und Kommentare. 1970 warb ihn DER SPIEGEL für seine Bonner politische Redaktion ab, deren Leitung Koch 1973 übernahm.

Mit der von ihm entwickelten Methode des Kooperativen Journalismus formte Koch die zwanzigköpfige Bonner SPIEGEL-Redaktion zu jenem legendären schlagkräftigen Team, das mit seinen exklusiven Geschichten und Interviews die Grundlage für den Werbeslogan „Montag ist SPIEGEL-Tag“ legte.

Das Nachrichtenmagazin wurde zur Pflichtlektüre der politisch Interessierten, gefürchtet in allen Parteien und Regierungsstellen wegen seiner bestens recherchierten Enthüllungsstories.

„Der SPIEGEL“, hielt Chefredakteur Erich Böhme 2006 fest, „ feierte die Hochzeit des investigativen Journalismus in Deutschland.“ Koch und seine Kollegen „verdienten den Ehrentitel des `rat pack´ der westdeutschen Demokratie“.


Schwerpunkte

Kochs Zielsetzung: Einen journalistischen Beitrag zu leisten, auf dass jenes durch zwei Weltkriege und den Kalten Krieg zerrissene Europa sich wieder zusammen findet und versöhnt.

  • Koch ist dabei, als 1969, ein Jahr nach der Invasion des Warschauer Paktes im reformbereiten Bruderstaat Tschechoslowakei, der damalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Helmut Schmidt, in Moskau zu erkunden versucht, ob sich nicht dennoch Wege zur Entspannung zwischen Ost und West auftun könnten, und Schmidt Vorarbeit für die deutsche Ost- und Friedenspolitik leistet.
  • Koch sitzt 1970 mit im Sonderzug nach Erfurt, als Willy Brandt der DDR den ersten Kanzlerbesuch abstattet.
  • Beim Ringen um die Ostverträge pendelt Koch zwischen Bonn, Warschau, Moskau. Der Streit um die Verträge gipfelt im –gescheiterten- Misstrauensvotum des Bundestags gegen SPD-Bundeskanzler Brandt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Julius Steiner legt wenig später Koch gegenüber das Geständnis ab, nicht für den CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Rainer Barzel gestimmt zu haben.
  • FDP-Außenminister Hans Dietrich Genscher hat Koch an seiner Seite auf der Besichtigungstour der strategischen Nuklearwaffen der USA, zu der Henry Kissinger eingeladen hat. Die in verbunkerten Silos abschussbereiten Interkontinentalraketen und die in Dreier-Packs gebündelten Atombomben in den Strategischen Bombern bestätigen Koch in seiner Überzeugung: Zur Politik der Entspannung und des Friedens gibt es keine Alternative.
  • „Zeithistorisches Verdienst erwarb sich Koch“, so die ´info` 3/06 der SPIEGEL-Gruppe, „ als er inmitten der deutschen Wendezeit dem Attentatsopfer Schäuble half, dessen Mitwirkung am Werden der Einheit zu beschreiben. Das Werk („Der Vertrag“), gemeinsam mit dem Freund und Kollegen Klaus Wirtgen verfasst, gehört seitdem zu den Standardwerken der Einheitsliteratur.“


Kochs Leidenschaft: Kontrolle der Mächtigen durch die Presse als Vierter Gewalt im Staat. Und Koch war erfolgreich, „Undemokratisches, Korruption, faulen Kompromiss, Freunderlwirtschaft ans demokratische Licht zu ziehen“ (Erich Böhme). Franz-Josef Strauß, Helmut Kohl, Helmut Schmidt, auch Willy Brandt bekamen es zu spüren. Koch deckte 1981 die Flick-Spendenaffäre auf und zugleich die geheimen Absprachen der Bonner Politiker, sich selbst zu amnestieren.

SPIEGEL-Gründer und -Herausgeber Rudolf Augstein, FDP, selbst Betroffener in Sachen Parteispenden, schrieb dazu: Wer hat den ermittelnden Staatsanwälten und Steuerfahndern Rückhalt gegeben und dafür gesorgt, dass sie ungehindert arbeiten konnten? „Dies war mit Sicherheit der Leiter des Bonner SPIEGEL-Büros, Dirk Koch, der die Chefredaktion ständig bedrängt hat, die staatstragenden Stützen der Republik zu schleifen. Es war Dirk Koch, der uns davon überzeugte, dass die Öffentlichkeit angerufen werden musste.“(Rowohlt:“Flick- Die gekaufte Republik“,1983)

Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff, der Schmiergelder für die FDP angenommen hatte, musste zurücktreten. Er ernannte Koch deshalb zum Chef einer journalistischen „Todesschwadron“.

Arbeit als Author

Seit über 40 Jahren hält sich Koch regelmäßig an der irischen Südwest-Küste auf, zur Buchmesse in Leipzig hat der renommierte „Büchermacher“ Vito von Eichborn in seiner Edition den Titel „DIRK KOCH: Murt und Harry- Ein Roman aus Irland“ herausgebracht.

Von Eichborn über Kochs Buch :“ Irische Ansicht von innen-toll geschrieben, geradezu ein Muss für jeden Irland-Liebhaber“.

Leser Norbert Blüm, Bundesminister a.D. : „Ein Buch voller zarter Grobheit. Man versteht Irland und die Iren besser, wenn man `Murt und Harry gelesen hat“.