Benutzer:Gleiberg/Myelotoxizität

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Als Myelotoxizität bezeichnet man eine schädigende Wirkung von verschiedenen Stoffen auf die blutzellbildende Stammzellen des Knochenmarks (griech. myelon: Mark). Man spricht dabei auch von knochenmarkdepressiver Wirkung oder Myelosuppression. Dabei kann es sich um Nebenwirkungen von Arzneistoffen oder um einen erwünschten Effekt im Rahmen einer Therapie, beispielsweise bei verschiedenen Krebsformen der blutbildenden Zellen oder vor einer Knochenmarktransplantation, handeln. Auch können Erreger von Infektionskrankheiten myelotoxisch wirken, entweder durch Infektion der Knochenmarkzellen oder durch zirkulierende, vom Erreger produzierte Toxine.

Myelotoxische Substanzen

Alkylantien: Busulfan,

Azathioprin

Chloramphenicol

Clindamycin

Nitrosoharnstoffe: Fotemustin, Semustin

Taxotere, Navelbine, Gemzar, Taxol

Mitomycin, Antidot B6

Carboanhydrasehemmer

Myelotoxizität bei der Chemotherapie von Tumoren

Myelophthise

Myelosuppression

Myeloablation, therapeutisch vor KMT bei hämatologischen Malignomen

Myelosklerose

Agranulozytose Typ 2 (Metamizol)

Nadir-angepasste Dosierung

hämatopoetische Wachstumsfaktoren, Immunsuppression, Infektionsprophylaxe

Additive Myelotoxizität

Bei Patienten im höheren Alter kommt es zu einer Verschiebung des Stammzellenpools vom Knochenmark in periphere Pools (beispielsweise Leber, Fettgewebe) und zusätzlich zu einer Verminderung der Granulozytopoese und Aktivität der Granulozyten. Daher ist bei Personen ab dem 70. Lebensjahr eine erhöhte Empfindlichkeit auf myelotoxische Substanzen zu beobachten und bereits früher die Gabe von myelopoetischen Wachstumsfaktoren zu erwägen.[1]

[2]

[3]

PMID 7016519

Spezielle Myelotoxizität bei Tieren

PMID 2203070

Oestrogene (Katzen, Hunde) [4]

Myelotoxische Reaktion bei Infektionen

Hepatitis A, Parvovirus B19

Einzelnachweise

  1. G. F. Kolb: Knochenmarks- und Granulozytenfunktion, Neutropenie und myeloische Wachstumsfaktoren in der Altersonkologie. European Journal of Geriatrics (2008) 10,1: S. 6-13 [1]