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Als Marburger Lenchen wird im Volksmund das Totalpräparat einer hochschwangeren Frau bezeichnet, welches im Museum anatomicum der Universitätsstadt Marburg ausgestellt ist. Das Präparat soll die anatomischen Umstände der Geburt darstellen und zeigt einen topographischen Sagittalschnitt durch den die inneren Organe im Längsschnitt sichtbar gemacht werden. Es entstand vermutlich um 1900. Die Herkunft der Frau ist ungewiss, jedoch legen zeitgenössische Umstände nahe, dass es sich um eine aus ärmlichen Verhältnissen stammende Person handelt.[1]


Das Präparat aus medizinischer Sicht

Beim Marburger Lenchen handelt es sich um ein sogenanntes Feuchtpräparat, welches, eingelegt in Formaldehyd, haltbar gemacht worden ist und somit auch heute noch gut erhalten ist. Zu sehen ist der Torso der Frau, welcher mit einem Saggitalschnitt versehen, die inneren Organe sichtbar macht. Der Fötus wurde einzeln präpariert und wieder eingesetzt. Die Verkrümmung der Wirbelsäule deutet auf eine Skoliose. Dadurch war das Becken stark verengt und eine Geburt unter normalen Bedingungen nicht möglich. Durch die sichtbare Tatsache, dass der Kopf des Kindes schon sehr weit im Geburtskanal war, kann man von dem intrauterinen Tod des Kindes ausgehen.[2]

Leben

Vermutungen über die Gründe für den Selbstmord

Präparierung und Ausstellung

Parallelen zum Buch "Der krasse Fuchs"

Einzelnachweise

  1. Kornelia Grundmann u.a. (Hrsg.): Das Marburger Medizinhistorische Museum Museum Anatomicum: Geschichte und Ausstellungsgegenstände, (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, 98), S. 95
  2. Kornelia Grundmann u.a. (Hrsg.): Das Marburger Medizinhistorische Museum Museum Anatomicum: Geschichte und Ausstellungsgegenstände, (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, 98), S. 96

Literatur

  • Marita Metz-Becker: Frauen in der Marburger Stadtgeschichte. Ein biographisches Handbuch, Marburg, 2012, (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, 99)
  • Kornelia Grundmann u.a. (Hrsg.): Das Marburger Medizinhistorische Museum Museum Anatomicum: Geschichte und Ausstellungsgegenstände, (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur, 98)
  • Walter Bloem: Der krasse Fuchs, Nachdr. der Ausg. Leipzig: Grethlein, 1911

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