Benutzer:GerhardSchuhmacher/79. mot. Infanteriedivision
79th Infantry-Division (U.S.)
Die Einheit stand im Sommer 1944 im Zweiten Weltkrieg nach der Landung der Westalliierten in der Normandie Operation Overlord zur Bildung einer zweiten Front auf dem Kontinent zur Unterstützung der Roten Armee gegen die deutsche Wehrmacht beim Ausbruch aus dem Landekopf zusammen mit der 6. US-Panzerdivision im VIII. US-Korps auf dem äussersten rechten Flügel am Atlantik.
Einsatz in der Operation Cobra:
Nach einem vorausgegangenen Bombardement der alliierten Luftwaffe kämpfte die 79. Infanteriedivision gegen vereinzelten Widerstand die Straße frei, auf der die 6. Panzerdivision folgte. Nach Westen benachbart kam die 4. Panzerdivision des VII. US-Korps trotz eines heftigen Gefechtes am 28. Juli 1944 noch besser voran und besetzte am 30. Juli 1944 abends Avranches an der Grenze zur Bretagne. Am folgenden Tag wurde auf der Brücke von Pontabauldt über die Selune von Generalleutnant George S. Patton, der am 1. August 1944 den Oberbefehl über die aus dem VII. und VIII. Korps neu gebildete 3. US-Armee erhielt, der Weitermarsch durch einen Kreisverkehr mit drei Abzweigungen organisiert.
Patton schleuste die 6. US-Panzerdivision nach rechts, Richtung Brest, dann folgte die 79. mot. Infanteriedivision ebenfalls in Richtung Brest. Schon am darauf folgenden Tag, „am Nachmittag des 2. August hielt Bradley die 79. Division, die auf dem Weg nach Westen war, persönlich an und ließ sie südostwärts auf Fougeres eindrehen. Am nächsten Tag gab Bradley die Weisungen zu dem allgemeinen Vormarsch nach Osten heraus ...“[1]
Die 79. Infanterie-Division wurde nicht in die Kämpfe im Kessel von Falaise verwickelt und stiess nach Unterstellung unter das XV. US-Korps über Dreux gegen Paris vor. „Dort in der Nordflanke, wo man den stärksten Widerstand hätte erwarten sollen, fanden die 5. US-Panzer-Division und die 79. Infanterie-Division die Hauptstraßen nach Paris unbeschädigt und fast unverteidigt vor. Am 15. August legte die völlig motorisierte 79. Infanterie-Division die 60 Meilen von La Mele-sur-Sarthe bis Noigent-le-Roi in 11 Stunden zurück und meldete: ‚Keine Fühlung mit dem Feind.‘[2]
„Am 18. August ... stand die 79. Infanterie-Division (unter Generalmajor I. T. Wyche) bei Mantes-Gassicourt westlich von Paris 3 Meilen vor dem Fluß.“ (Seine) Am nächsten Tag wurde über ein unvollständig zerstörtes Wehr ein Fufgängerübergang gefunden ... „und am 20. August hatte Wyche, vom Feinde ungestört, einen festen Brückenkopf errichtet.“[3]
Beim Vormarsch der britischen 21. Heeresgruppe durch Nordfrankreich nach Belgien deckte die 79. Infanteriedivision im Rahmen der 1. amerikanischen Armee Hodges den linken Flügel der Briten; am 4. September 1944 wurde es „von der äußersten linken Flanke der amerikanischen Front in die äußerste rechte ...“ (zu Patton) gebracht – eine angesichts angespannter Treibstofflage viel kritisierte Aktion, die den britischen Vormarsch nachhaltig schwächte: „So war das Ergebnis der Entscheidung, die 3. Armee zum Vormarsch an die Mosel mit Benzin zu versehen, daß die 1. Armee zur Deckung Pattons mit ihrem rechten Flügel vorstoßen mußte, statt zur Unterstützung Montgomerys mit ihrem linken Flügel auf die Ruhr loszumarschieren.“[4]
Damit war der Plan Montgomerys, Deutschland noch 1944 durch einen konzentrierten Vorstoß ins Ruhrgebiet zu lähmen, zugunsten der Strategie des Oberkommandierenden des interalliierten Heeres, Eisenhower, eine breite Front von der Nordsee bis zur Schweiz zu entwickeln, faktisch aufgehoben.[5] Die damit verbundene Schwächung wirkte sich auf den für die Briten ungünstigen Verlauf der Luftlandungen bei Arnheim, der Operation Market Garden vom 17. bis 27. September 1944 nachteilig aus.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Chester Wilmot: "Der Kampf um Europa", Büchergilde Gutenberg, Atrium-Verlag, Zürich 1955, S. 422 Anm.1).
- ↑ Gefechtsbericht der 79. Division, August 1944.‘ zitiert in Wilmot: "Europa", S. 449.
- ↑ Wilmot: "Europa", S. 453f.
- ↑ Wilmot: "Europa", S. 516.
- ↑ Wilmot: "Europa", S. 516-522.
- ↑ Wilmot: "Europa", S. 562.