Benutzer:GerhardSchuhmacher/Der Steik der Berliner Hoch- und Fachhochschulen 1976/77

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Im Wintersemester 1976/77 kam es völlig überraschend zu einem Streik der Studenten an der Freien Universität (FU) Berlin, der rasch auch auf die Technische Universität (TU), auf die meisten Fachhochschulen, die Institute des Zweiten Bildungsweges und selbst auf einige Schulen übergriff. Wenig später schlossen sich auch zahlreiche Universitäten und Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich an.

Transparente an der Hochschule der Künste (HdK) in Berlin

In dem auch ‚Berufsverbotestreik‘ genannten Ausstand konkretisierte sich mit dieser politisch klingenden Bezeichnung ein allgemeiner Unmut der neuen Studentengenerationen der 70er-Jahre nicht nur über eine staatliche Maßnahme, sondern auch über das als Verschlechterung der Studienbedingungen empfundene neue Hochschulrahmengesetz (HRG). Zudem kam die Ablehnung des ‚autoritären Politikstils‘ der miteinander verfeindeten Studentenorganisationen: der maoistischen ‚K-Gruppen‘ und der DDR-orientierten ‚Aktion von Demokraten und Sozialisten – ADS‘ in Berlin sowie entsprechender Gruppen in Westdeutschland, die bis dahin die Aktivitäten auf dem Campus als auch in den Gremien dominierten. Diese bundesweite Streibewegung, die es nicht bei den üblichen politischen Protestaktionen beließ, sondern sich durch eine Vielfalt auch praktischer Aktivitäten auszeichnete, die sich bald auch auf andere Bevölkerungsgruppen übertrug, markiert das Ende der Dominanz der 68er-Generation und den Übergang zu den sozialen Bewegungen der 70/80er-Jahre.

Auftakt des Streiks in Berlin

Nachdem die Studenten des Fachbereichs Germanistik der FU schon einige Wochen gegen die Suspendierung ihres Professors Wolfgang Bauer und des Dozenten Rothe aufgrund deren Mitgliedschaft in der maoistischen KPD ergebnislos gestreikt hatten, organisierten sie am November 1976 eine studentische Vollversammlung (VV) im Auditorium Maximum (Audimax) der Freien Universität. Die Veranstaltung war mit 4 - 5000 Besuchern so überfüllt, dass nahegelegene große Hörsäale per Lautsprecher angeschlossen wurden.

Nach kurzen Berichten aus dem Fachbereich Germanistik beschloß die Versammlung einhellig den Übergang zu einem 'aktiven Streik' an der gesamten Universität und löste sich auf, damit die Teilnehmer sofort zu ihren Instituten fahren konnten, um dort umgehend den Streik vorzubereiten. Im Mittelpunkt stand jeweils die Organisation von Urabstimmungen, um den Grad an Unterstützung festzustellen und eine erste Bildung von Arbeitsgruppen. Dieser Streikbeschluss besaß im politisch-juristischen Gefüge der Universität keine Rechtskraft, doch war er die Basis der sich nun bildenden Substrukturen.

Die Umsetzung des Streikbeschlusses

Anmerkungen