Benutzer:Hvd69/Heinz Lüning

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'Heinz August Adolf Erich Lüning (* 28. März 1911 in Bremen; † November 1942 in Havanna) war ein deutscher Geheimagent im Zweiten Weltkrieg, der in Kuba enttarnt und hingerichtet wurde.

Leben

Heinz Lüning kam als Sohn des Deutschen Stephan August Lüning (1876–1929) und der Italienerin Elise Adelheid Duncker († 1924) zur Welt und wuchs in seiner Geburtsstadt Bremen auf. Sein Vater betrieb gemeinsam mit seinem Onkel (Gustav Adolf Lüning) eine Tabak-Importfirma. Heinz wechselte aufgrund ungenügender schulischer Leistungen vom Gymnasium auf die Realschule. Nach dem Tod beider Eltern zog Lüning 1931 nach Hamburg, wo ihn sein wohlhabender Onkel und dessen deutsch-amerikanische Ehefrau adoptierten. Dort besuchte er eine Handelsschule und machte anschließend eine Kaufmannslehre. 1936 brachte Heinz seine Adoptiveltern in große Verlegenheit, indem er seine Stiefschwester Helga Barbara Magdeburg schwängerte, die Tochter aus erster Ehe seiner Adoptivmutter. Heinz und Barbara wurden im April 1936 zum Zweck einer diskreten Eheschließung nach New York geschickt, wo sie am 8. Mai heirateten.

Von seinem Onkel und Adoptivvater Gustav, der die Dominican Tobacco Company besaß, ließ sich Heinz Lüning für einige Monate nach Santo Domingo schicken, um sich dort im Familienunternehmen nützlich zu machen, sich in Sachen Tabak fortzubilden, und Spanisch zu lernen. Seine Ehefrau brachte im November 1936 in Hamburg den gemeinsamen Sohn Adolf Bartholomae zur Welt. Nachdem Lüning 1937 erneut nach Santo Domingo gesandt worden war, sowie nach New York, um dort Englisch zu lernen, beantragte er erfolgreich eine Niederlassungserlaubnis für Santo Domingo und hoffte, seine Frau und sein Kind nachkommen zu lassen, deren Überfahrt nach New York jedoch an den deutschen Behörden scheiterte, so dass er im selben Jahr nach Hamburg zurückkehrte. Lüning arbeitete weiter in den Unternehmen seines Adoptivvaters und hoffte offenbar, der drohenden Einziehung zum Militärdienst entgehen zu können, da er wie der Rest seiner Familie die Nationalsozialisten ablehnte und nach Möglichkeit mit seiner Frau und dem Sohn zurück nach Übersee gehen wollte. Als 1939 der Krieg ausbrach, wurden Lüning und seiner Familie von den deutschen Behörden keine Reisepässe ausgestellt. Zur Verzögerung seiner Einziehung nutzte Lüning seine Wohnsitzdokumente aus Santo Domingo und seine zur Hälfte italienische Abstammung durch seine Mutter. Auf Anregung seiner Spanischlehrerin verfolgte Lüning nun die Idee, sich bei der Abwehr zu bewerben, dem militärischen Geheimdienst, da er aufgrund seiner Fremdsprachenkenntnisse (neben Spanisch und Englisch auch Französisch und Portugiesisch) Chancen sah, ins Ausland geschickt zu werden. Der Plan ging auf und er erhielt im Juli 1941 erste Ausbildungseinheiten in der Abwehrstelle (Ast) in Hamburg. Anschließend wurde er dem Einsatzgebiet Kuba zugeordnet.

Am 29. September 1941 reiste er mit einem honduranischen Reisepass, der ihn als jüdischer Flüchtling ausgab, nach Kuba ein. Lüning wurde am 31. August 1942 im Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen britischen, US-amerikanischen und kubanischen Behörden verhaftet.


Zum Zeitpunkt der wissenschaftlichen Recherchen Schoonovers zum Fall Lüning (bis 2007) unterlagen noch große Teile der relevanten Archivunterlagen der US-Spionageabwehr der Geheimhaltung. Zu zahlreichen Dokumenten wurden Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz der USA abschlägig beschieden.[1]

In seinem Buch über den Fall Lüning weist Schoonover darauf hin, dass der britische Schriftsteller und ehemalige Geheimagent Graham Greene Lüning mit großer Wahrscheinlichkeit als Vorbild für die Hauptfigur seines Erfolgsromans Unser Mann in Havanna (1958) nutzte.

Literatur

  • Thomas D. Schoonover: Hitler′s Man in Havana: Heinz Lüning and Nazi Espionage in Latin America. The University Press of Kentucky, Lexington 2008 (englisch)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Louis A. Pérez Jr.: Foreword to Schoonover: Hitler′s Man in Havana.