Wikiup:WikiReader/Wikipedia Kapitel 4
Disclaimer: Dieser Text wurde aus den entsprechenden Texten im Wikipedia-Namensraum-Artikeln zusammengestellt, indem die Artikel umformuliert, gekürzt oder ergänzt wurden. Die Verlinkung ist noch nicht konsequent bzw. ungelöst, weil noch eine Lösung für die Verlinkung innerhalb des Buches (ggf. durch grafische Hinweise) und von dort auf externe Seiten wie z.B. die Wikipedia selbst gefunden werden muß. Eingriffe in den Text sollten jetzt möglichst sparsam gemacht werden, Ergänzungen sind hochwillkommen, Edit-Wars zu vermeiden ;)
Artikel verfassen
Wikipedia ist ein gemeinschaftliches Projekt mit dem Ziel, die größte Enzyklopädie aller Zeiten zu schaffen. „Die größte Enzyklopädie“ meint dabei sowohl die Breite als auch die Tiefe der Artikel. Da die Wikipedianer gemeinschaftlich arbeiten ist es unerlässlich einige Regeln und Richtlinien aufzustellen, die dem Benutzer helfen sollen sich zurechtzufinden und das gemeinsame Arbeiten so gut es geht zu strukturieren. Für die Arbeit an der Wikipedia gelten daher einige Richtlinien und Empfehlungen, deren Einhaltung von den Teilnehmern als notwendig, wichtig oder gar essenziell eingestuft wird. Einige dieser Richtlinien stecken noch in der Entwicklungsphase, andere betrachten die meisten Mitarbeiter als endgültig. An einige Richtlinien sollte man sich halten (siehe das Kapitel: „Die vier unumstößlichen Richtlinien der Wikipedia”), andere muss man nicht befolgen. Wer Regeln generell ablehnt, kann auch gerne einfach drauflos schreiben, sollte aber darauf gefasst sein, dass jemand anderes möglicherweise die Beiträge den hier vorgeschlagenen Empfehlungen anpasst.
Alle Artikel sollten nach Möglichkeit einheitlich und konsistent benannt werden. Wenn Sie Änderungen an einem Artikel vornehmen, dann sollten Sie immer eine Zusammenfassung Ihrer Änderungen angeben. Diese kann auch ganz kurz sein: „typo“ für die Verbesserung eines Rechtschreibfehlers, „Linkfix“ für einen eingebauten oder korrigierten Link, „überarbeitet“ für eine Überarbeitung des gesamten Artikels oder eines Absatzes etc.. Der Phantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Die Hauptsache ist, dass der nächste Leser eine Vorstellung davon bekommt, was warum geändert wurde. Bitte beachten Sie die Hinweise zum Einbinden von Bildern. Das ist sehr wichtig, denn Bilder, die nicht einer akzeptierten freien Lizenz unterliegen oder nicht klar mit solch einer Lizenz versehen sind, müssen gelöscht werden. Wer seine Bilder von Anfang an klar auszeichnet, spart sich unter Umständen zeitraubende und lästige Diskussionen. Neu angelegte und bestehende Artikel sollten immer sinnvoll verlinkt sein. Natürlich kann man grundsätzlich jedes Wort verlinken, schließlich gibt es in der Wikipedia mehr als genug Lemmata, die passend wären. Aber nicht an jeder Stelle ist es wirklich hilfreich oder zielführend, wenn eine Stadt oder das Wort Mensch verlinkt werden (siehe weiter unten etwas ausführlicher im Kapitel „Links”).
Wenn Sie einen so schlechten oder gänzlich falschen Artikel finden, für den Sie einen Löschantrag stellen möchten, dann bedenken Sie, dass Löschanträge immer das letzte Mittel der Wahl für Inhalte sind. So mancher Artikel ist nicht gut geschrieben, ist fehlerhaft oder viel zu kurz. Da kann man schon einmal die Geduld verlieren und würde diesen Artikel am liebsten dem Vergessen anheim geben. Das ist verständlich und jedem Wikipedianer ging und geht das einmal so. Aber bevor man einen anderen Bearbeiter – womöglich einen wohlmeinenden Neuling – brüskiert, sollte man überlegen, ob man nicht selbst durch ein paar Korrekturen, eine schnelle Internetrecherche oder den Blick in ein hilfreiches Buch die nötigen Fakten zusammenstellen und dann den Artikel korrigieren kann. Manchmal hilft es auch, den Bearbeiter oder Ersteller des Artikels auf seiner Benutzerseite anzusprechen und höflich nachzufragen: Manchmal ist ein Bearbeiter so in seinem eigenen Thema bewandert, dass ihm gar nicht auffällt, dass jemand anderes nicht verstehen könnte, was der Artikelersteller meint. Löschanträge für Artikel sind immer schmerzhaft für den Ersteller des Artikels und ziehen meist lange Diskussionen nach sich: Man sollte immer überlegen, ob es nicht bessere, schnellere oder effektivere Möglichkeiten gibt, einen Artikel zu retten. Eine Verbesserung des Artikels mit einem Löschantrag zu erzwingen gilt in der Wikipedia allgemein als sehr unhöflich und wird meist mit scharfen Worten kommentiert. In der Wikipedia bemühen sich alle Mitarbeiter um die Qualität des Gesamtwerkes und nehmen ihre Aufgabe sehr ernst. Die meisten Wikipedianer haben „ihr“ Themengebiet an dem sie arbeiten und in dem sie viele Lücken finden, die sie in mühsamer Recherche-Arbeit versuchen zu schließen. Daher sollte man sich nicht wundern, wenn ein Kommentar wie „In diesem Artikel steht nur Schrott, kann das nicht mal jemand ordentlich machen?“ mit einem trockenen „Machs doch selbst“ beantwortet wird.
Jeder, der in der Wikipedia mitarbeitet, ist ein Wikipedia-Editor, es gibt keinen Chefredakteur oder eine vergleichbare Instanz. Aktive Mitglieder schauen sich die Wikipedia-Seite der „letzten Änderungen“ an und korrigieren Inhalt und Format der dort aufgeführten Artikel. Jeder Teilnehmer ist gleichzeitig Autor und Redakteur. Und darum ist auch jeder Teilnehmer aufgefordert nicht nur kritisch zu lesen, sondern auch kritisch zu arbeiten, Fehler selbst zu verbessern und diese nicht nur zur Notiz zu nehmen. Wer etwas beitragen kann, der sollte das einfach tun. Es ist ein Wiki. Sollten sich Meinungsverschiedenheiten mit anderen Benutzern zur Auslegung oder Anwendung der Richtlinien ergeben, dann sollte das auf der Diskussionsseite des jeweiligen Artikels geklärt werden und nicht durch ständiges Rückgängigmachen von Änderungen ein sogenannter Edit-War (ein Bearbeitungskrieg; siehe das entsprechende Kapitel in diesem Buch) begonnen werden.
Wenn sich mehrere Benutzer nicht einigen können und es zu einem Edit-War kommt, können Administratoren betroffene Artikel vorübergehend gegen weitere Änderungen sperren. In extremen Fällen können die Administratoren auch uneinsichtige Benutzer sperren, so dass diese von der weiteren Mitarbeit an der Wikipedia vorerst ausgeschlossen sind. Benutzersperren sind immer das äußerste Mittel: In der Wikipedia legt man größten Wert darauf sich in Diskussionen zu einigen und jeder Mitarbeiter sollte bestrebt sein, seine Interessen und Argumente in einer sachlichen Diskussion darzulegen und sie nicht mit Gewalt in einem Artikel unterbringen zu wollen.
Die Richtlinien der Wikipedia sind meist aus Gewohnheit oder durch das Konsensprinzip entstanden und entwickeln sich im Lauf der Zeit weiter. Offene Fragen werden auf Diskussionsseiten, durch sogenannte Meinungsbilder|Meinungsbilder und auf den Mailinglisten erörtert. Die Teilnahme an den Mailinglisten der Wikipedia ist zu empfehlen, da sie häufig eine schnelle Lösungsfindung ermöglichen.
Kommen wir nun zum zentralen Teil der Arbeit in der Wikipedia: Dem Verfassen von Artikeln. Dabei gibt es auch einiges zu beachten und einige Regeln. Das alles ist aber eigentlich recht überschaubar:
Wie schreibe ich gute Artikel?
Wir möchten an dieser Stelle einige Ratschläge für einen guten Schreibstil geben. Jeder ist gebeten, sie zu beherzigen und niemand sollte beschämt sein oder sich angegriffen fühlen, wenn sein Artikel grammatisch oder stilistisch überarbeitet wurde. Wir alle lernen voneinander und die meisten Wikipedianer helfen gerne. Am besten lernt es sich aus Beispielen: Lesen Sie die Artikel, die auf den Wikipedia-Seiten „Wikipedia:Review” und „Wikipedia:Kandidaten für exzellente Artikel” vorgestellt und diskutiert werden. Hier arbeiten engagierte Wikipedianer gemeinsam an einem Artikel und geben gute Hinweise zur Verbesserung der Texte. Anleitungen zur Formatierung von Texten und zur Typografie finden Sie in den Wikipedia-Artikeln „Wikipedia:Neue Seite anlegen”, „Wikipedia:Textgestaltung” und „Wikipedia:Typografie”.
Vorarbeiten und Recherche
Bevor Sie mit dem Schreiben loslegen, lohnt es sich, ein wenig Zeit in Vorarbeiten zu investieren. Zunächst einmal empfiehlt es sich, herauszufinden, was zum geplanten Thema an Artikeln in der Wikipedia schon existiert. Damit vermeidet man es, aus Versehen einen Artikel anzulegen, den es schon gibt. Die Suchfunktion der Wikipedia (zu finden unter „Wikipedia:Suche”) kann dabei eine gute Hilfe sein. Bei Begriffen mit internationaler Bedeutung empfiehlt sich auch ein Blick in die englische Wikipedia.
Existiert der Artikel noch nicht, sollten Sie sich ernsthaft fragen, ob er wirklich in eine Enzyklopädie passt. Das Kapitel „Was Wikipedia nicht ist“ liefert hierzu Hinweise. Egal wie schön ein Text geschrieben ist: Artikel zu völlig abseitigen Themen riskieren, schnell wieder gelöscht zu werden. Beim Schreiben sollten Sie sich immer überlegen, was den Leser an diesem Thema besonders interessieren könnte und was er alles darüber wissen sollte. Man sollte immer konzentriert am Thema bleiben und nicht abschweifen, im Zweifelsfalle sollte man hinsichtlich verwandter Themen lieber auf bereits existierende Seiten verweisen.
Wenn Sie Experte für ein Thema sind, dann bedenken Sie bitte, dass die Wikipedia eine allgemeine Enzyklopädie ist und kein Fachbuch. Jeder Artikel sollte deshalb auch für Laien verständlich sein. Fachausdrücke, die nicht allgemein bekannt sind, sollten so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Lässt sich ein Fachausdruck nicht vermeiden, sollte er erklärt oder zumindest verlinkt werden. Wenn das Verständnis eines Themas Spezialwissen erfordert, dann sollte es die Einleitung dem Laien ermöglichen, den Gegenstand wenigstens vernünftig einzuordnen. In diesem Fall sollten die einfacheren Aspekte des Themas möglichst am Anfang und die schwierigeren am Ende des Artikels behandelt werden.
Bei Fremdwörtern ist es angeraten ihr deutsches Gegenstück aufzuspüren: „Hörsaal“ statt „Auditorium“, „Unterschied“ statt „Differenz“, „herausfinden“ statt „eruieren“.
Aufbau eines Artikels
Auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Formatvorlagen” finden Sie die formalen Konventionen, die ein guter Artikel beachten sollte. Die folgenden Abschnitte konzentrieren sich dagegen mehr auf das Inhaltliche.
Begriffsdefinition und Einleitung
Der erste Satz sollte das Thema des Artikels (Lemma) definieren. Der Titel des Beitrags wird dabei im ersten Satz in Fettschrift wiederholt. Beispiele:
- Aszites (von griech. askites „Bauchwassersucht“) ist eine Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle.
- Als Aszites oder Bauchwassersucht bezeichnet man in der Medizin eine anormale Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle.
Bei längeren Artikeln sollte unmittelbar im Anschluss eine kurze Einleitung mit einer Zusammenfassung des Artikelinhalts folgen. Sie ermöglicht dem Leser einen Überblick über das Thema, ohne dass er unbedingt einen langen Text lesen muss.
Überschriften und Absätze
Anschließend beginnt der Hauptteil des Artikels, der ab hier mit Überschriften gegliedert werden kann. Da das Inhaltsverzeichnis ab drei Überschriften automatisch angelegt wird, beginnt es unmittelbar hinter der Einleitung. Es dient insbesondere zur bequemen Navigation.
Damit ein Artikel gut lesbar wird und die Leser durch eine ungegliederte Textmasse nicht abschreckt, helfen Zwischenüberschriften. Übertreiben sollten Sie es mit den Überschriften jedoch nicht: Einzelne Sätze rechtfertigen keine eigene Überschrift. Jedes neue Thema und jeder neue Gedanke sollte mit einem neuen Absatz beginnen. Passende Illustrationen lockern einen Text auf, unpassende zerstören jedoch schnell das Vertrauen in die Kompetenz des Autors.
Länge eines Artikels
Der Artikel sollte eine dem Thema angemessene Länge haben. Gegebenenfalls kann man Teile des Artikels in weiterführende Artikel auslagern. In diesem Fall sollte eine ausführliche Zusammenfassung des ausgelagerten Texts an seine Stelle treten. Bei sehr langen Artikeln zu Städten und Staaten hat es sich bewährt, Abschnitte in so genannten Hauptartikeln unterzubringen. So verweist der allgemeine Artikel zum Land Argentinien am Anfang des Abschnitts „Geschichte” auf den Hauptartikel „Geschichte Argentiniens”; diesem Verweis folgt ein kompakter Überblick zu diesem Thema im allgemeinen Artikel.
Links
Interne Wikipedia-Links sollen zur Verständlichkeit eines Artikels beitragen. Vor allem Fachwörter und thematisch verwandte Artikel sollten verlinkt werden. Damit die Links nicht auf den falschen Artikel führen, sollte man vorher überprüfen, auf welchen Artikel das verlinkte Lemma zeigen wird: Bei mehrdeutigen Begriffen führt der Link meist zu einer sogenannten Begriffsklärung, die dem Leser mehrere Möglichkeiten einer Begriffsbedeutung bietet. Ein Link soll immer eindeutig zu dem an dieser Stelle gemeinten Lemma führen. Man tut dem Leser keinen Gefallen, wenn man ihm die Wahl lässt, weil er unter Umständen ratlos vor den verschiedenen Wortbedeutungen steht und gar nicht weiß, welches Lemma das passende ist.
Sollte der Leser beispielsweise unter „Wahrzeichen“ in der Beschreibung einer Stadt nur einen allgemeinen Verweis auf „Wahrzeichen“ aber nicht auf das Wahrzeichen der betreffenden Stadt finden, hat er sich bereits verirrt. Weiter gilt: Das Verlinken nicht übertreiben. Sonst bleibt nur die Feststellung, dass alles irgendwie mit allem zusammenhängt und niemand wird schlauer daraus. Beim Verlinken prüfen Sie bitte lieber noch einmal, ob das von Ihnen verlinkte Lemma direkt zur gewünschten Erklärung führt.
Eine kleine, sorgfältig ausgewählte Kollektion externer Links rundet den Artikel ab. Sie sollten genau wie die Literaturhinweise weiterführende Informationen bieten. Sie stehen in einem eigenen Abschnitt „Weblinks“ am Ende des Artikels. Auch hier gilt: Klasse ist besser als Masse – Wikipedia ist keine Linksammlung. Im Artikeltext sollten in der Regel keine externen Links auftauchen.
Literaturhinweise
Zu einem guten Artikel gehören selbstverständlich – wie in einem gedruckten Lexikon – auch weiterführende Literaturhinweise, die auf einem möglichst aktuellen Stand zu halten sind, damit sich der Leser eigenverantwortlich weiter in die Materie einarbeiten kann. Dabei ist die vollständige Angabe inklusive der ISBN ein Service, der allen Beteiligten nur nutzen kann. Eine regelrechte Bibliographie am Ende eines Artikels aufzutürmen, ist nach dem Stand der bisherigen internen Diskussionen nicht die Aufgabe der Wikipedia. Ein Verweis auf ein Standardwerk der Forschung oder eine jüngere Publikation erfüllen für den interessierten Leser nahezu denselben Zweck. Längere Literaturlisten sollten kommentiert sein, um dem Leser die Orientierung zu erleichtern. Weiterführende Hinweise finden Sie auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Literatur”.
Stilistisch gut schreiben
Voraussetzung eines guten Wikipedia-Artikels sind ganze Sätze. Hingeworfene Stichpunkte mögen in einem anderen Umfeld durchgehen, der Wikipedia-Leser erwartet jedoch flüssige Formulierungen. Die Sätze dürfen kurz sein, wichtig ist aber, dass sie eine Aussage enthalten. Aufpassen heißt es hier besonders bei den Verben „sein“ und „haben“ – solche statischen Informationen lassen sich meist in den vorhergehenden oder anschließenden Satz integrieren. „Sie studierte in Heidelberg Theologie. Ihre Lehrer waren X und Y.“ lässt sich bequem umformen in ein eleganteres „Sie studierte bei X und Y in Heidelberg Theologie.“ Verschachtelte Satzkonstruktionen sind meist unnötig.
Listen und Aufzählungen sind nicht schön. Gerade historische Artikel und Biografien sollten ausformuliert und inhaltliche Zusammenhänge zwischen Ereignissen hergestellt werden, statt eine „Datum – Ereignis“-Liste abzuliefern. Viel wichtiger als zu wissen, wann etwas geschah, sind die Fragen nach Ursache, Motiv oder Folgen. Dennoch gibt es einige gute Gründe, die für Listen sprechen, wir gehen darauf im Kapitel „Listen“ noch einmal ausführlicher ein.
Verben sind die Seele des Satzes. Substantivierte Verben wirken spröde und oft ungenau. Wenn die Texte mit „erfolgt“ und „durchgeführt“ gespickt sind, dann „ung“en sie ganz bestimmt auch. So wie hier: „Die Durchführung der Aufführung des Stückes erfolgte durch die Schüler.“ Viel besser: „Die Schüler führten das Stück auf“. Nach dem Schreiben sollten man sich die Verben anschauen, die man verwendet hat: Sind dort nur „haben“, „sein“, „erfolgen“ und ähnliche blasse Verben zu finden, dann sollte man den Text noch einmal bearbeiten.
Wenn Sie ein schönes, treffendes Verb gefunden haben, sollten Sie es nicht durch eine Passivkonstruktion „vergewaltigen“, denn Passivsätze machen einen Artikel steif und langweilig. Beispiel: „Die Ampel wurde von dem Autofahrer übersehen.“ Der Satz in aktiver Form klingt dagegen viel flüssiger und benennt den „Täter“: „Der Autofahrer übersah die Ampel.“
Nach dem Schreiben sollte der Text auf überflüssige Konjunktionen (aber, auch, nun, dann, doch, wohl, allerdings, eigentlich) geprüft werden. Mindestens die Hälfte kann man in der Regel streichen, ohne den Sinn zu entstellen.
Eigentlich selbstverständlich: Der Artikel sollte grammatisch korrekt sein. Als Stolperfalle erweist sich gerne mal der Dativ aus der Umgangssprache. So klingt beispielsweise das richtige wegen des Gewitters doch viel eleganter als das falsche wegen dem Gewitter.
Auf gar keinen Fall sollten Angaben wie „gestern“, „letzte Woche“, „vor kurzem“, „derzeit“ verwendet werden, da diese Informationen schnell veraltet sind und so zu Missverständnissen führen können. Wenn jemand beispielsweise schreibt, „die Autobahn 15 musste vorige Woche aufgrund eines schweren Unfalls für voraussichtlich zwei Monate gesperrt werden“, so ist dies schon nach wenigen Tagen eine komplett falsche Aussage. Besser formuliert müsste es heißen: „Mitte 2005 musste die Autobahn 15 wegen eines schweren Unfalls für mehrere Wochen gesperrt werden“.
Zu sich verändernden Sachverhalten sollte immer der Zeitpunkt hinzugefügt werden, an dem sie gültig waren. Beispiel: Politiker sind nur ein paar Jahre im Amt. Es sollte also heißen: „Bürgermeister ist Herr Meier (Stand 200x)“. Sonst ist der Artikelinhalt nach der nächsten Wahl falsch. Fremde Leser erkennen nicht, dass der Artikel noch nicht aktualisiert wurde.
Je nach Thema sind in Wikipedia Präsens (Gegenwartsform) oder Präteritum (Vergangenheitsform) angebracht. Wenn man sich für eine Zeitform entschieden hat, sollte man nicht unbegründet zwischen den Zeiten wechseln.
Die Wikipedia ist kein Kleinanzeigenmarkt, in dem man für Zeichen bezahlen muss – wir haben genug Platz. Nur die wenigen üblichen Abkürzungen, die auch im täglichen Schriftgebrauch verwendet werden, können Sie verwenden und auch die so sparsam wie möglich. Den Artikelnamen sollte man auf keinen Fall abkürzen. Viele Abkürzungen lassen sich mit etwas Phantasie vermeiden: statt „z. B.“ kann man so auch „beispielsweise“ schreiben, statt „i. d. R.“ auch „meistens“ oder einfach nur „meist“.
Organisationsnamen und ähnliches, von denen meistens nur die abgekürzte Fassung verwendet wird, sollte man abkürzen, am besten mit einer Auflösung der Abkürzung beim ersten Auftreten: Beispielsweise „Allgemeiner Deutscher Automobil Club (ADAC)“ und im weiteren Verlauf einfach „ADAC“, „NATO“ statt „North Atlantic Treaty Organisation“ oder „BGB“ anstelle von „Bürgerliches Gesetzbuch“.
Abschließend seien noch einmal kurz einige Hinweise gegeben:
- Überlegen Sie sich, ob Sie sich dem gewählten Thema gewachsen fühlen – auch wenn der Artikel noch so dringend erscheint, ist es oft befriedigender, kleinere Brötchen zu backen und sich auf „Handfestes“ zu beschränken, statt an großen Themen wie „Existenz“ oder „Realität“ zu scheitern.
- Recherchieren Sie online und offline. Trauen Sie nicht der ersten Jahreszahl, die Ihnen begegnet, denn Tippfehler können sich überall eingeschlichen haben. Nicht alles steht im Internet!
- Beginnen Sie den Artikel mit einer Einleitung, die das Thema so präzise wie möglich kurz umreißt, und in der das Wichtigste schon enthalten ist, so dass der Leser gleich einen Eindruck davon hat, worum es geht.
- Stellen Sie durch eine Referenz einen Rückbezug zu einem größeren Zusammenhang her, zum Beispiel „Kohle ist ein Brennstoff“ oder „Hasenhausen ist ein kleiner Weiler in Niedersachsen“.
- Lassen Sie sich ruhig Zeit. Ein schnell hingeworfener „gewünschter Artikel“ ist mitunter weniger wert als zunächst gar kein Artikel.
- Versuchen Sie, das Thema so objektiv wie möglich darzustellen. Wichtige Ansichten und Meinungen kann man natürlich erwähnen. Es sollte aber immer deutlich werden, dass es sich um eine Meinung handelt. Das kann z.B. erreicht werden, indem man Vertreter dieser Meinung namentlich erwähnt (wir haben das schon ausführlich im Kapitel zum Neutralen Standpunkt dargelegt).
- Bei Fremdwörtern sollte immer ein Hinweis zur Bedeutung des Wortes hinzugefügt werden (siehe auch die Wikipedia-Seite „Wikipedia:Fremdwortformatierung”).
- Geben Sie immer Ihre Quellen an: Fügen Sie die wichtigsten als Literatur- und/oder Weblink-Verzeichnis dem Artikel hinzu und erwähnen Sie weniger Bedeutsames auf der Diskussionsseite des Artikels (siehe auch die Wikipedia- Seite „Wikipedia:Quellenangaben”).
Einen neuen Artikel anlegen
Bevor Sie einen neuen Artikel anlegen, überlegen Sie bitte, ob der Inhalt wirklich ein eigenes Stichwort verdient, oder ob er nicht sinnvoller in einem anderen Artikel untergebracht wäre. Beispielsweise ist ein selbständiger Artikel über den „Berufsverband staatlich geprüfter Nasen- und Ohrenhaarpfleger” wenig sinnvoll, im Artikel „Nasenhaarpflege” wäre der Inhalt aber vermutlich eine sinnvolle Ergänzung.
Sollte nach diesem ersten gründlichen Nachdenken feststehen, dass ein eigener Artikel gerechtfertigt ist, so suchen Sie zunächst einen Artikel, zu dem die neu anzulegende Seite einen Bezug hat. In diesem Artikel tragen Sie in doppelten eckigen Klammern den Titel des neuen Artikels ein und speichern den Artikel. Den roten Link auf dieser Seite können Sie jetzt anklicken, und mit dem Schreiben des neuen Artikels beginnen.
Einen Artikel können Sie auch anlegen, indem Sie nach dem Begriff, zu dem die Seite noch fehlt, über die Suchfunktion suchen: Sie geben den Begriff in das Suchfeld ein und klicken dann auf „Artikel” klicken. Sie erhalten dann den Hinweis, dass diese Seite noch nicht existiert und es wird dabei mit einem direkten Link angeboten, den Artikel neu anzulegen. Alternativ können Sie auch die URL der neuen Seite in die Adresszeile des Browsers eingeben und „Return“ drücken. Leerzeichen müssen aber durch Unterstriche ersetzt werden und der erste Buchstabe muss großgeschrieben sein. Zum Beispiel kann man die momentane URL
durch:
ersetzen und dann „Return“ drücken. Diese Methode eignet sich am besten für Seitennamen aus nur einem Wort.
Beide Methoden sollten nur in Ausnahmefällen verwendet werden, da dadurch leicht sogenannte verwaiste Artikel entstehen, die mit keiner anderen Seite verlinkt sind und nur über die interne Suche gefunden werden könnten (die aber unter Umständen abgeschaltet ist). Die Suche über eine externe Suchmaschine wie Google muss versagen, da ja kein Link dort hinführt, über den der neue Artikel indiziert werden könnte. Wenn man einen Artikel auf diese Art angelegt hat, sollte man also im Nachhinein den eigenen eben frisch angelegten Artikel in anderen, thematisch passenden Artikeln verlinken.
Sollten Sie erwägen einen Artikel über sich selbst oder Ihnen nahe stehende Personen zu verfassen, sollten Sie unbedingt das Kapitel „Selbstdarsteller“ lesen.
Es kommt häufig vor, dass es zu einem Begriff zwei oder mehr gebräuchliche Namen gibt, die synonym verwendet werden. Diesen Fall kann man mit sogenannten „Weiterleitungen” (oder „Redirects”; siehe die Wikipedia-Seite „Wikipedia:Weiterleitung”) lösen. Man muss nicht einen identischen Artikeltext unter verschiedenen Titeln mehrfach speichern.
Nicht immer muss ein neuer Artikel vom Start weg lang und ausführlich sein, es kann durchaus ausreichen, wenn nur ein paar Sätze das Thema zusammenfassen. In der Wikipedia existiert für solche sehr kurzen Artikel der Ausdruck „Stub”. Stubs sind in der Wikipedia erwünscht, jedoch sollten Sie ein paar Hinweiise beachten, bevor Sie einen solchen Kurzartikel anlegen:
Stubs
Ein „Stub” (englisch für „Stubben” (norddeutsch), „Stummel”, „Stumpf”) ist in der Wikipedia der Begriff, der für informationskarge und sehr unvollständige Artikel verwendet wird. Stubs zeichnen sich dadurch aus, dass sie meistens extrem kurz sind (ein bis drei Sätze); sie können in der Regel über die Wikipedia-Seite „Spezial:Shortpages” gefunden werden. Allerdings ist nicht jeder kurze Artikel automatisch ein Stub: Manche Begriffe kann man umfassend in wenigen Worten erklären. Stubs haben ihre Vor- und ihre Nachteile. Die Vorteile überwiegen, je mehr Information in dem kurzen Artikel steckt.
Drei Beispiele, wie unser Wikipedia-Artikel über ”Ludwig II. (Bayern)” aussähe, wenn er (noch) ein Stub wäre:
- Ein guter (also echter) Stub wäre: „Ludwig II. (* 25. August 1845; † 13. Juni 1886) war König von Bayern (10. März 1864 – 13. Juni 1886)”
- Ein schlechter (also falscher) Stub wäre: „Ludwig II. war bayerischer König man nennt ihn auch Märchenkönig” oder auch: „Ludwig II. war ein König von Bayern”
- Ein noch schlechterer Stub wäre: „Opfer einer verschwörung – Wurde umgebracht”
Ein paar Merkmale muß jeder gute Stub aufweisen: Er muß auf jeden Fall das Thema definieren („Essen ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen”, nicht „Essen hat knapp 600.000 Einwohner”). Bei Stubs zu Personen sollte wenigstens die Kopfzeile aus der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Formatvorlage Biographie” eingehalten werden, also Geburts- und Sterbedaten enthalten, sowie der Grund, warum die Person Aufnahme finden sollte, ersichtlich sein. Der Text sollte in vernünftigem Deutsch, in ganzen Sätzen und mit nicht allzu vielen Rechtschreibfehlern geschrieben sein. Außerdem sollte der Text etwas mehr als eine blanke Definition sein („Ludwig II. war bayerischer König. Sein Ableben gab und gibt noch immer Anlass zu Spekulationen über eine Verschwörung” ist besser als nur „Ludwig II. war bayerischer König”). Das regt zum Weiterschreiben an.
Ein Stub sollte knapp und prägnant bereits drei der „vier W-Fragen” (Wer, wann und was) beantworten. Das „wie” wird später automatisch beantwortet werden, wenn der Artikelstart Lust zum Weiterschreiben macht. Wenn Sie einen Stub angelegt haben, dann sollten Sie sich idealerweise für ihn verantwortlich fühlen. Wenn diesen Text niemand anpacken will, sollten Sie es vielleicht selbst tun. Über die Liste der eigenen Benutzerbeiträge lassen sich eigene Artikel wiederfinden. Kurz und knapp gesagt: Ein Artikel darf ruhig kurz sein und aus ein oder zwei Sätzen bestehen, solange es „gute“ Sätze sind.
Ein Vorteil der Stubs fällt Ihnen sicher auf: Auch wer keine umfassenden Kenntnisse oder Informationen zu einem Thema besitzt, der kann mit drei oder vier Sätzen schon einmal einen guten Eindruck vom Thema geben und ein paar wichtige Informationen aufschreiben. So kann er den nächsten Leser animieren, sein eigenes Wissen beizutragen und so den Artikel zu erweitern. Stubs haben aber auch einige große Nachteile: Begriffe, für die ein Stub angelegt wurde, fallen nicht mehr als gewünschte Artikel (die ja in jedem Artikel, in dem sie verlinkt sind, in roter Farbe dargestellt werden) auf und sind so nicht mehr so leicht für wirklich interessierte Schreiber aufzufinden. Die Links auf einen Stub-Artikel werden in vielen Webbrowsern blau, nicht rot dargestellt (allerdings existiert eine Möglichkeit in den Benutzereinstellungen, dies so zu steuern, dass auch vorhandene, aber zu kurze Artikel rot angezeigt werden. Dies ist in einigen Webbrowsern sogar Standard). Für jeden Leser ist aber bei einem blauen Link in der Regel klar, dass sich hinter dem blauen Link „Ludwig II. (Bayern)” Information verbirgt. Wenn der Leser nun ein Fachmann für Ludwig II. ist, besteht die Möglichkeit, dass er dort nicht hinklicken und schauen wird, was dort geschrieben steht, weil er davon ausgeht, dass dort bereits alles Wesentliche gesagt ist. Ist der Link dagegen noch rot, klickt er möglicherweise diesen roten Link an und schreibt einen kurzen aussagefähigen Artikel.
Ein wirkliches Problem sind unechte Stubs, die – um es böse zu sagen – „hingeschludert“ sind, wie im obigen zweiten Beispiel, bei dem noch nicht einmal ein Geburtsdatum zu finden ist, oder im dritten, das uns nur noch irgendeinen Informations-Brocken vor die Füße wirft, die zwar irgendetwas mit Ludwig zu tun haben, aber als Artikel doch etwas am Thema vorbei gehen. Sie mögen vielleicht folgendes denken: „Was soll ich den Unsinn von anderen Leuten verbessern?”. Aber bedenken Sie bitte, dass man mit einem guten Mini-Artikel den nächsten Leser ermuntern kann den Artikel zu erweitern und damit zu verbessern. Mit einem schlechten Mini-Artikel schrecken Sie alle Leser eher ab. Denken Sie dabei auch an die Nicht-Wikipedianer, an unsere Leser, die schlicht eine Information suchen und angesichts eines solchen Pseudo-Artikels sagen mögen: „So ein Unsinn – das soll ein Enzyklopädie-Artikel sein?” Ein derart abgeschreckter Leser dürfte fortan für die Wikipedia nicht nur als Leser, sondern auch als neuer Autor wohl verloren sein.
Stubs haben noch einige Vorteile mehr: Sie können dabei helfen, in unübersichtlichem Terrain eine Struktur für die Artikelnamen festzulegen. Das kann in Bereichen relevant sein, wo für ein und denselben Begriff unterschiedliche Bezeichnungen verwendet werden. In dem Fall kann man mit Stubs das Feld erst einmal systematisch vorbereiten und gliedern, und erst dann mit ausführlichem Inhalt füllen. Und Wikipedia-Artikel können wie Perlen sein: Sie können als Stub starten und sich zu einem wunderbaren Artikel entwickeln, wie eine Perle, die um ein Sandkorn herum wächst. Dies zeigt zum Beispiel unser Artikel „Joghurt”, der als klassischer Stub startete.
Wie die Beobachtung gezeigt hat, wachsen Stubs, wenn sich viele Bearbeiter ihrer annehmen, weil so die Aufmerksamkeit der anderen Bearbeiter auf sie gelenkt wird. Das gilt eigentlich für die meisten Artikel: Entweder es erfolgen viele Änderungen in einem kurzen Zeitraum (weil der Artikel zu diesem Zeitraum Aufmerksamkeit hat) oder über einen langen Zeitraum keine Änderungen, weil der Artikel in der Versenkung verschwunden ist – Ausnahmen bestätigen dabei die Regel.
Damit ein Stub also wachsen kann, muss er für andere Bearbeiter einladend sein. Aller Erfahrung nach sind die oben erwähnten „guten” Stubs einladend, die schlechten eher nicht. Das heißt, ein guter Stub wird bearbeitet; ein schlechter Stub, auf den ein Leser oder Bearbeiter trifft, wird nicht bearbeitet und verschwindet – unbearbeitet und ohne gewachsen zu sein – in der Versenkung. Dann hat er das zusätzliche Problem, nicht nur ein Stub, sondern sogar ein schlechter Stub geblieben zu sein, mit dem oben genannten Abschreckungseffekt. Es gibt auch Stubs, die wie von alleine wachsen: das sind solche, die den Anfang für Artikel bilden, die viele Leser von sich aus anschauen, weil sie ihnen inhaltlich wichtig sind.
Um die Vorteile der Stubs auszunutzen, die Nachteile aber möglichst nicht mitzunehmen, empfiehlt sich folgende Richtschnur: Ergänzen Sie einen Stub, lassen Sie ihn wachsen und gedeihen. Wenn Sie nichts zum Thema beitragen können, dann lassen Sie ihn stehen; vielleicht kennen Sie auch einen Wikipedianer der sich mit dem Thema gut auskennt? Machen Sie ihn ruhig auf den Stub aufmerksam. Wenn Sie einen falschen Stub finden, überlegen Sie sich, ob Sie trotzdem Lust haben, ihn wachsen und gedeihen zu lassen und ihn zu einem richtigen Stub zu machen. Wenn Sie einen falschen Stub finden und nicht genug Kenntnisse haben, ihn zu einem richtigen Stub auszubauen, dann können Sie ihn auch zur Löschung vormerken.
Listen
In der Wikipedia findet täglich ein enormes Wachstum der Informationsmenge statt, dementsprechend wächst der Bedarf an organisierten und thematisch geordneten Inhaltsverzeichnissen, Wörterbüchern und anderen Listen. Das automatisch generierte alphabetische Artikelverzeichnis dagegen ist für viele neue Benutzer wegen der großen Anzahl von Weiterleitungen schwierig zu überblicken. Listen können daher hervorragende Wege durch den Informationswald Wikipedia sein, vorausgesetzt, sie werden – eben wie Wege im wachsenden Dickicht – sinnvoll strukturiert, regelmäßig kontrolliert, instandgehalten, erweitert und miteinander in Verbindung gebracht.
Zum Teil sind Listen inzwischen durch die Technik der Kategorien abgelöst. Vor dem Erstellen neuer Listen sollten Sie sich mit den Kategorien auseinandersetzen. Das Kategorien-System der Wikipedia wurde in der Mitte des Jahres 2004 eingeführt und befindet sich mittlerweile in einem einigermaßen stabilen, aber noch nicht durchgehend konsistenten Stadium. Den aktuellen Stand der Diskussion finden Sie auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Kategorien”.
Sinn und Zweck von Listen
Listen erfüllen mehrere Aufgaben:
- Sie zeigen an, welche Artikel zum Thema noch fehlen. Noch nicht geschriebene Artikel erscheinen als roter Link und zeigen damit jedem Leser an, dass hier noch etwas unvollständig ist. Damit dienen sie einer Überprüfung der Vollständigkeit der Wikipedia und regen zum Schreiben an.
- Sie helfen, die Einhaltung der Namenskonventionen bei manchen Artikelnamen sicherzustellen; außerdem sind sie nützlich um sehr schnell festzustellen, ob eine Namenskonvention an ihre Grenzen stößt. Jeder, der einen neuen Artikel schreiben möchte, kann sich anhand der anderen schon angelegten Artikel ein Bild verschaffen, wie dieser spezielle Bereich in der Wikipedia organisiert ist. Die Listen der Kaiser, Könige etc., die beispielsweise in der „Liste der Herrscher mit Namen Wilhelm“ stehen, geben auch für zukünftig zu schreibende Artikel einen guten Anhaltspunkt wie man das neue Lemma anlegen sollte. Diese Listen geben darüber hinaus einen schnellen Überblick, welcher Herrscher wann gelebt hat. Häufig findet man in historischen Artikeln nur einen Namen eines Herrschers (etwa „König Wilhelm II.“) und möchte diesen dann korrekt auf den entsprechenden Artikel verlinken bzw. wissen, wie der Herrscher in der Wikipedia tatsächlich benannt ist.
Metalisten
Einen Überblick über alle Listen in der Wikipedia versuchen wir auf der Wikipedia-Seite „Liste der Referenztabellen“ auf dem aktuellen Stand zu halten. Jede neu angelegte oder jeder gerade entdeckte Listenartikel sollte dort eingeordnet werden. Über den Listen sollten Sie das Ziel, schöne Artikel zu verfassen, nicht aus den Augen verlieren. Auf der Wikipedia-Seite „Kategorie:Wikipedia:NurListe” sind Artikel eingetragen, die in Fließtext ausformuliert werden sollten. Hier bietet sich für neue Bearbeiter ein schönes Betätigungsfeld, in dem sie das Editieren in der Wikipedia und das Arbeiten mit der Wikipedia üben können.
Anlage einer Liste
Bevor Sie eine Liste neu anlegen, überlegen Sie bitte, ob diese Liste wirklich sinnvoll ist. Es ist natürlich verlockend als neuen Artikel eine Liste aller Alben einer Band zu erstellen oder eine Liste aller Mitglieder eines Sportvereins. So etwas kommt meist nicht gut an, vor allem wenn es auch keinen erläuternden Text gibt, der die Liste in einen größeren thematischen Zusammenhang stellt oder klar macht, warum es in diesem Fall besser ist die Information wirklich nur als reine Liste zur Verfügung zu stellen. Auf jeden Fall sollte die Liste auch von den Artikeln aus verlinkt sein, die in ihr aufgeführt sind. Das erleichtert jedem Leser thematisch zugehörige Artikel zu finden und stellt den einzelnen Artikel wieder in einen größeren Zusammenhang.
Als Anhaltspunkt für das Anlegen von Listen können folgende Fragen dienen:
- Welchen Informationsgehalt besitzt die Liste?
- Lässt sich die Information nicht besser in ganzen Sätzen vermitteln?
- Existieren Duplikate oder Überschneidungen mit anderen Listen? Dies ist besonders für die spätere Pflege der Listen wichtig: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein neuer Artikel zu einem expressionistischen Dichter tatsächlich sowohl in der „Liste der Dichter“, der „Liste der deutschsprachigen Dichter“, der „Liste der Dichter des Expressionismus“ und der „Liste wichtiger Persönlichkeiten des Expressionismus“ eingetragen wird? Bevor Sie eine neue Liste anlegen sollten Sie also prüfen, ob es nicht schon eine thematisch ähnliche oder genau passende Liste nur unter einem etwas anderen Lemma gibt: Nichts ist schlimmer als stundenlang an einer vollständigen Übersicht zu arbeiten und dann feststellen zu müssen, dass sich schon jemand anderer vorher diese Arbeit gemacht hat und die eigene Arbeit vollkommen umsonst war.
- Ist die Liste begrenzt oder offen? Wenn eine Liste von vorneherein auf wenige Einträge begrenzt ist (zum Beispiel „Liste der Elefanten, die in Comics vorkommen“), lassen sich die Verweise möglicherweise besser direkt in dem oder den passenden Artikeln aufführen.
Einführender Text
Eine Liste sollte stets mit einer Einleitung versehen sein, aus der hervorgeht, welchen Zweck die Liste verfolgt und auf welche Weise sie gewartet werden soll. Dies ist besonders dann notwendig, wenn der Zweck sich nicht sofort aus dem Titel erschließt. Die Einleitung ist aber auch in diesen Fällen nötig, um Nutzern von außerhalb der Wikipedia einen Anhaltspunkt zu geben, was wir hier bezwecken.
Benennung
Als Namenskonvention hat sich die Benennung mit „Liste“ etabliert, um Listenartikel klar abzugrenzen. Dabei sollten die Regeln der deutschen Sprache beachtet und korrekte Genitive verwendet werden. Zum Beispiel heißt es „Liste deutschsprachiger Dichter“, nicht „Liste von deutschsprachigen Dichtern“.
Aufsplittung
Eine Liste sollte nicht in alphabetisch sortierte Unterartikel aufgeteilt werden, um die Artikelzahl innerhalb der Wikipedia nicht künstlich aufzublähen. Eventuell kann eine Aufsplittung in Betracht gezogen werden, wenn sie zu lang für eine Seite geworden ist und bereits zu einer signifikanten Zahl der dort verlinkten Begriffe Artikel existieren. Die Unterseiten sollten nach dem Schema Liste der Beispiele/A usw. angelegt werden.
Form
Jede längere Liste sollte eine Navigationsleiste enthalten. Ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis lässt sich mit {{subst:TOC}} erzeugen (siehe die Wikipedia-Seite „Wikipedia:Vorlagen”). Dazu muss die Seite alphabetische Überschriften wie auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Formatvorlagen” dargestellt enthalten.
Bilder
Eine gute Bebilderung ist für jeden erklärenden Text geradezu unerlässlich. Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte und gute Abbildungen können einen langen Text optisch gliedern und auflockern. Gute Fotos in Artikeln über Städte können dem Leser Lust auf einen Besuch dort machen und Tierbilder können verschiedene Verhaltensweisen eines Tieres zeigen, die mit Worten schwer zu beschreiben sind. Fotos von Landschaften können einen guten Eindruck einer Gegend vermitteln. Es gibt viele gute Gründe in einen Artikel ein oder mehrere gute Fotos oder Abbildungen einzubauen, aber auch hier sollte man sparsam vorgehen: Es sollte immer der besten Abbildung der Vorzug gegeben werden; Sie sollten also nicht zu enttäuscht sein, wenn das eigene Bild einmal von einem anderen Benutzer durch ein anderes und besseres ausgetauscht wird. Bilder und Text sollten natürlich in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen: Nur drei Sätze Text aber sieben Bilder wirken nicht besonders überzeugend.
In Lexikonartikeln zum Themengebiet Geschichte ist eine sehr sorgfältige Auswahl der Bilder und ihre präzise Beschriftung wichtig. In vielen Artikeln finden sich Abbildungen die zwar auch in populären Werken zu finden sind, die aber bestenfalls historisierend zu nennen sind, weil sie nicht aus der Zeit stammen und oftmals nur ein idealisiertes Bild und nicht den Tatsachen entsprechendes Porträt einer Person zeigen. Geschichtsbilder, also Bilder, die ihren Gegenstand aus der Vergangenheit nehmen, stehen immer in einem bestimmten Entstehungskontext. Ein Historiengemälde aus dem 19. Jahrhundert, das uns eine Szene aus dem Vierten Kreuzzug zeigt, sagt uns zumeist wenig über das Mittelalter, aber viel über die zur Zeit seiner Entstehung vorherrschenden Vorstellungen vom Mittelalter. Gerade diese im 19. Jahrhundert so beliebten Historienbilder dienten häufig der verherrlichenden Erinnerung bzw. der historischen Legitimation der Gegenwart oder Zukunft. Im Gegensatz zum so genannten Ereignisbild liegt ihre Intention nicht in der nachrichtlichen Beschreibung des Dargestellten, sondern in dessen Übertragung und Steigerung ins Symbolhafte. Zur Blütezeit der Historienmalerei gehörten Prachtbände wie der Bildersaal deutscher Geschichte zum beliebten Schmuck bürgerlicher Wohnzimmer. Die Bilder selbst erfreuten sich einer heute kaum mehr nachvollziehbaren Popularität und prägten stark das nationale Selbstbewusstsein.
Wenn diese Art von Bildquellen heute überhaupt noch in einem Lexikonartikel zu dulden ist, dann doch eher zur Erläuterung ihrer Wirkungsabsicht und nicht zur Bebilderung von Ereignissen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, gehört unter so ein Bild eine Bildunterschrift, die den Leser darüber aufklärt, um welche Art von Bild es sich hier handelt, also etwa: „Dandolo verhandelt mit Alexios V. Murtzouphlos. Stark romantisierende Darstellung des französischen Graphikers Gustave Doré aus dem 19. Jhd.“. Besser wäre es allerdings, wenn dem Artikel ein eigener Abschnitt zur Rezeptionsgeschichte spendiert würde. Darin kann dann stehen, warum Doré solche Graphiken erstellt hat, was er damit bezwecken wollte und in welcher Tradition er damit stand. Wenn Sie nicht sicher sind, ob ein Bild zur Illustration eines Artikels geeignet ist, dann fragen Sie auf der Diskussionsseite des entsprechenden Artikels nach. Sie können natürlich auch einfach „mutig“ sein und es einbauen: Dann allerdings kann es durchaus passieren, dass das Bild innerhalb kürzester Zeit wieder entfernt wird.
Quellenangaben
Wikipedia-Artikel sollten jeden Leser umfassend informieren und ihm auch die Möglichkeit geben, das Gelesene zu überprüfen. Es ist also gut, wenn beispielsweise über eine Literaturliste die Werke nachgewiesen werden, die der Autor bei der Erstellung des Artikels verwendet hat. Ein Leser, der sich weitergehend über das Thema informieren möchte, ist zudem dankbar, wenn er ein paar gute und brauchbare Bücher oder Internetseiten empfohlen bekommt. Wikipedia-Artikel – und damit auch die Wikipedia-Autoren – sollten ihre Quellen angeben und sich nur auf zuverlässige Quellen stützen. Quellen meint im Folgenden diejenigen Vorlagen, die bei der Erstellung oder der Bearbeitung eines Artikels benützt werden, aus denen also die Informationen stammen.
Quellenangaben haben viele Vorteile:
- Sie bieten nützliche und weiterführende Informationen für den Leser.
- Sie tragen zur Glaubwürdigkeit der Wikipedia als einer zuverlässigen Quelle bei, da skeptische Leser die Möglichkeit der Überprüfung haben.
- Sie treten dem Eindruck entgegen, es handle sich um erfundenes Wissen. Artikel, die unter einem solchen Verdacht stehen, müssen im Zweifel gelöscht werden, wenn sie keine überprüfbare Quelle angeben oder eine solche nicht durch eine schnelle Internetrecherche ermittelt werden kann.
- Sie ermöglichen es anderen Bearbeitern, rasch Fakten und damit die Zuverlässigkeit des Artikels zu überprüfen.
- Sie ermöglichen es erfahrenen Lesern und Bearbeitern, die Zuverlässigkeit des Inhalts anhand ihrer Kenntnisse über die Zuverlässigkeit der angegebenen Quellen zu beurteilen.
- Sie helfen Streitigkeiten (siehe auch das Kapitel Edit-War) um die Richtigkeit bestimmter Inhalte zu vermeiden.
- Sie helfen Urheberrechtsverletzungen oder Plagiate und unredliche Verwendung von Vorlagen zu entdecken.
Mögliche Formen von Quellenangaben
Es bestehen unterschiedliche Möglichkeiten, Quellen nachzuweisen. Man kann sie als Kommentare in den Quelltext einfügen, was aber ungünstig ist, weil nur derjenige, der den Text editiert, von ihrer Existenz etwas erfährt. Besser ist es am Ende des Textes die Literaturangaben und Weblinks anzugeben. So wird es in den allermeisten Fällen auch gemacht und das garantiert auch eine gewisse Übersichtlichkeit, weil im Inhaltsverzeichnis des Artikels die Literaturangaben als eigener Absatz ausgewiesen werden. Wer also nur grundlegende Literatur sucht kann mit einem Klick an dieser Stelle fündig werden. Als Richtwert für Literaturangaben und Weblinks gelten 5-8 Angaben, in Ausnahmefällen sind mehr Angaben aber akzeptiert. Gibt man zusätzlich weiterführende Literatur an, die man nicht benutzt hat, kann man sie gegebenenfalls mit einem Zusatz wie nicht eingesehen versehen, damit ein anderer Bearbeiter gezielt die Quelle überprüfen und zusätzliche Angaben einarbeiten kann.
Es ist möglich und manchmal auch sehr sinnvoll an Ort und Stelle im Text einen kurzen Einzelnachweis für die soeben gemachte Aussage etwa in Klammern anzufügen (Mustermann 1972, S. 55) und sich dabei auf das Literaturverzeichnis zu beziehen (zur technischen Umsetzung siehe die Wikipedia-Seite „Wikipedia:Literatur”). Dies wird so in vielen ausführlichen, insbesondere exzellenten Artikeln praktiziert. Einzelnachweise zu bestimmten Aussagen können auch auf der Diskussionsseite des Artikels untergebracht werden, wenn der Bezug zum betreffenden Abschnitt im Artikel klar ist. Hier können auch strittige Fragen mit genauen Nachweisen in eher anspruchsvoller Form erörtert werden. Das wird gelegentlich praktiziert.
Quellen können auch gleich beim Editieren im Feld Zusammenfassung und Quellen angegeben werden. Zwar ermöglicht dies die dauerhafte Zuordnung einer Quelle zu einer konkreten Version, doch solche Quellenangaben können vom normalen Leser, der die Versionsgeschichte nicht aufruft oder nicht eine mehrseitige Versionsgeschichte durchblättern will, nicht gefunden werden. Diese Quellenangaben sind auch nicht durchsuchbar, während Quellenangaben im Artikel, wenn sie als Link auf Standardwerke mit einem eigenen Wikipedia-Artikel realisiert sind, über das Werkzeug „Links auf diese Seite” gefunden werden können.
Pflicht zur Quellenangabe
Werden kurze wörtliche Zitate aus modernen Arbeiten im Artikel verwendet, besteht nach dem Urheberrecht der deutschsprachigen Länder die Rechtspflicht zur genauen Quellenangabe im Sinne der Angabe der Fundstelle. Dies bedeutet unter anderem, dass bei einem zitierten Buch auch die Seitenzahl anzugeben ist. Auch aus den Gepflogenheiten des wissenschaftlichen Arbeitens kann sich bei fachlich anspruchsvollen Artikeln die Pflicht zur Quellenangabe ergeben.
Empfehlungen zu Quellenangaben
Erfahrungsgemäß weist nur ein Teil der neu angelegten Artikel Quellenangaben in irgendeiner Form auf. Das ist unbefriedigend, selbst wenn man in Rechnung stellt, dass bei manchen Kategorien von Artikeln Quellenangaben weitgehend entbehrlich erscheinen (beispielsweise bei Alltagsgegenständen, die aus eigener Erfahrung beschrieben werden). Es wird daher empfohlen, bei allen neuen Artikeln wenigstens die Hauptquellen, aus denen die Informationen stammen, in geeigneter Form anzugeben. Geeignet ist insbesondere die Angabe von Literatur und Weblinks, um eine Überprüfung zu ermöglichen. Je fachlich anspruchsvoller ein Artikel ist, um so mehr kann es ratsam sein, wichtige oder strittige Aussagen detailliert in Form von Einzelnachweisen zu belegen, also zum Beispiel die wichtigsten Vertreter einer Meinung bei strittigen Thesen anzugeben oder das wichtigste Fachbuch anzugeben, in dem die jeweilige Meinung vertreten wird. Natürlich soll ein Artikel in der Wikipedia keine Abhandlung im Sinne eines Aufsatzes in einer Fachzeitschrift oder eines Fachbuches sein, aber der Leser der in diesem Artikel über die herrschende Lehrmeinung unterrichtet werden oder sich ein Bild über kontroverse Thesen machen möchte, sollte auch die Möglichkeit haben sich unter Umständen selbst ausgewogen über den Wikipedia-Artikel hinaus zu informieren.
Relevanz
Wir haben das Thema „enzyklopädisch relevanter Artikel“ schon mehrfach angeschnitten und erwähnt. Mit Sicherheit gehört dieses zu den Themen, die in der Wikipedia am meisten und wohl auch am erbittertsten diskutiert werden. Die so genannten Relevanzkriterien sind ständig im Fluss und werden stetig neu definiert und ausgehandelt. Wir beschränken uns hier darauf, ein paar allgemeine Hinweise zu geben und verweisen auf die Seite „Wikipedia:Relevanzkriterien“ in der Wikipedia selbst, die stets den aktuellen Diskussionsstand abbildet. Das Nichterfüllen von Relevanzkriterien allein ist nicht unbedingt ein Argument zum Ausschluss eines Artikels aus der Wikipedia, sondern bedeutet lediglich, dass dann eine Einzelfallprüfung und -diskussion vorgenommen werden sollte. Gleichzeitig müssen wir betonen, dass das Erfüllen eines Relevanzkriteriums nicht heißt, dass der Artikel zum relevanten Lemma erhaltenswert ist. Soll heißen, das Lemma kann ohne große Diskussionen behalten werden, wenn der Artikel die allgemein notwendige Qualität erreicht oder andersherum: Auch wenn das Lemma relevant ist, der Artikel aber sehr unzureichend, dann kann der Artikel gelöscht werden (besser ist es natürlich, wenn der Artikel sofort überarbeitet und in die entsprechende Form gebracht wird!).
Als allgemeines Relevanzkriterium kann die folgende Definition gelten:
„Ein Interesse an enzyklopädischer Erfassung sollte dann gegeben sein, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich eine ausreichende Anzahl Personen mit lexikalischem Interesse darüber informieren wollen. Die gegenwärtige Praxis ist, dass nur hinreichend bekanntes und relevantes Wissens aufgenommen werden soll. Im Zweifelsfall kann ein Löschantrag zur Verbesserung oder dem Nachweis der strittigen Relevanz dienen.”
Eine Enzyklopädie hat aber mitnichten die Aufgabe, jedes Stück Wissen der Welt zu sammeln. Mal ganz abgesehen davon, dass das schon aus Prinzip unmöglich ist (weil das Wissen über das Wissen wiederum zum Wissen gehört, und man in einen unendliche Rekursion gerät), ist der wesentliche Zweck einer Enzyklopädie der, das Wissen aufzubereiten. Da zum Wissen der Welt im enzyklopädischen Zusammenhang nicht das private, das intime oder das triviale Wissen einzelner Personen oder Institutionen zählt, hat eine Aufbereitung gewisse Bedeutungsbezüge zu klären. Nicht jede Kaffeetasse oder jeder Kleintierzüchterverein, nicht jeder Sänger oder jede Bürgerinitiative prägt die Kultur ihres Landes, wird überregional wahrgenommen oder schreibt Geschichte. Manche Fälle sind grenzwertig und müssen im Qualitätssicherungsprozess diskutiert werden. Anders formuliert: Es nützt uns nichts, wenn die Wikipedia ein Datengrab ist, in dem tendenziell unendlich viel Trivialitäten vermerkt sind, aber nationale oder international anerkannte Hochschulen, touristisch bekannte Gebäude oder Dinge mit bedeutender Historie gar nicht bzw. sehr dürftig beschrieben werden.
Gern wird versucht die Relevanz eines Lemmas über die Zahl der Suchtreffer oder Seitennachweise in einschlägigen Suchmaschinen nachzuweisen. Dieses Kriterium besitzt durch vielfältige Manipulationsmöglichkeiten nur eingeschränkte Aussagekraft, kann aber immer dann verwendet werden, wenn Zweifel über den öffentlichen Bekanntheitsgrad eines Eintrages bestehen. Grenzwerte sind hier nicht definierbar, so dürfte ein renommierter Musiker aus dem Bereich der Zwölftonmusik vermutlich weniger Treffer als ein singendes Busenwunder aus dem gerade aktuellen Big-Brother-Container aufzuweisen haben. Ersterer ist relevant, letztere sicher nicht (obwohl es über einige der Big-Brother-Teilnehmer in der Wikipedia Artikel gibt: ein schönes Beispiel dafür, dass hier doch vieles Verhandlungssache ist).
Personen, die bereits vor einiger Zeit verstorben sind, sind am einfachsten zu behandeln, da die Geschichte meistens klaren Aufschluss über Art und Umfang ihrer Bedeutung gibt. Aus der historischen Perspektive gibt es weniger Kontroversen über die Fakten ihrer Beiträge. Der grundlegende Test ist in diesem Fall die Frage: Hat die Person einen weit anerkannten Beitrag geleistet, der dauerhaft Teil der Geschichte des spezifischen Gebietes ist? Kann man diesen Beitrag in einem Artikel gut darstellen und herausarbeiten, steht einem Eintrag in der Wikipedia nichts entgegen.
Schwieriger wird es bei lebenden Personen wie Schauspielern, Managern, Wissenschaftlern, Politikern, Sportlern oder Künstlern: Hier verweisen wir auf den oben genannten Wikipedia-Artikel der Anhaltspunkte und Hinweise gibt, welche Personen unstrittig in der Wikipedia einen Artikel bekommen können bzw. sollten. Hier gibt es auch Vorgaben für Vereine, Stiftungen, Software, Spiele, Musikalben, Straßen, Gebäude, Schulen und Firmen.
Selbstdarstellung
Zu den wichtigsten unter „Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist“ niedergelegten Grundsätzen zählt, dass die Wikipedia keine Plattform für irgendeine Form von Werbung ist. Manchmal stößt dieses Prinzip an seine Grenzen, dann nämlich, wenn Unternehmen, Firmen, Künstler, Schriftsteller oder andere Personen, die aufgrund ihrer Berühmtheit durchaus einen Anspruch auf Aufnahme in diese Enzyklopädie hätten, in Versuchung kommen, einen Artikel über sich selbst, ihr Unternehmen oder ihre Werke zu schreiben.
Unser Ratschlag: „Tun Sie es nicht.” Niemand kann die Bedeutung der eigenen Person bzw. der eigenen Unternehmung objektiv einschätzen. Warten Sie, bis jemand anderer den Artikel schreibt. Falls Sie doch den Versuch wagen wollen, möchten wir, um Ihnen Enttäuschungen zu ersparen, auf folgende Punkte hinweisen:
Alle Einträge in Wikipedia werden von den anderen Teilnehmern beobachtet und gegebenenfalls auch geändert. Ihr Eintrag wird von diesen einerseits gegen „Vandalismus“ (also absichtlich grob verfälschende Eingriffe in den Text oder Löschung großer Teile des Textes) geschützt, ist aber auch einer manchmal alles andere als schmeichelhaften internen Kritik ausgesetzt, die dann wiederum öffentlich in Suchmaschinen erscheint. Da in der Regel Ihr eigener Name über dem Eintrag steht, kann dies letztlich alles andere als werbewirksam für Sie sein.
Beiträge von Selbstdarstellern prüfen die Wikipedia-Teilnehmer erfahrungsgemäß besonders kritisch und mit viel Misstrauen. In den Diskussionen zum Thema, zumal wenn über eine mögliche Löschung des Artikels diskutiert wird, wird meist in einer sehr deutlichen Sprache gesprochen. Sollten Sie also einen Artikel zu dem von Ihnen herausgegebenen Gedichtband verfasst haben, so sollten Sie darauf gefasst sein, dass dieser Artikel ausgesprochen kontrovers und unter Umständen mit wenig freundlichen Worten diskutiert wird. Zudem werden auch die Diskussionsseiten in der Wikipedia über Suchmaschinen indiziert, so dass diese Diskussion über ihren Gedichtband nicht nur aktuell, sondern für immer im Internet zu finden sein wird. Bedenken Sie, das die Wikipedia alle Versionen eines Artikels bewahrt: Es ist nicht möglich die unfreundlichen Kommentare zu ihrem Buch zu löschen. Bevor Sie also versuchen die Wikipedia als Werbeplattform zu verwenden bedenken Sie das die negativen Kommentare in einer Diskussion das genaue Gegenteil bewirken können!
Nach mehrfachen Änderungen durch andere Benutzer hat es schon mancher Autor bereut, den Artikel initiiert zu haben, und verärgert und frustriert selbst einen Löschantrag zu diesem Artikel gestellt. Oft wird dieser dann übrigens abgelehnt.
Hinweise für den Unerschrockenen
Sollten Sie dennoch einen Artikel über sich selbst oder ein eigenes Werk oder eine Erfindung verfassen wollen, dann beachten Sie bitte beim Schreiben besonders:
- Wikipedia sucht nach Einträgen von allgemeinem Interesse, wie sie auch in gedruckten Enzyklopädien oder Lexika nachzulesen sind. (Der erste Beitrag in einer Literaturzeitschrift und auch das erste eigene Buch im Selbstverlag sind meist nicht von allgemeinem Interesse…)
- Ein eisernes Prinzip der Wikipedia heißt Neutraler Standpunkt. Schreiben Sie unbedingt neutral.
- Sofern Sie bereits auf ein bemerkenswerteres Gesamtwerk blicken können, bedenken Sie bitte, dass es hier dennoch nicht um die Bewerbung einzelner Projekte daraus gehen kann. Wenn Sie jedoch einen Schwerpunkt setzen bzw. ein Hauptwerk herausheben wollen, das bereits bei einer breiteren Öffentlichkeit als bekannt vorausgesetzt werden kann (und gegebenfalls in entsprechenden Medien gewürdigt wurde), können Sie dies hier auf moderate Art einbringen. Hier gilt es also einen möglichst nüchtern-sachlichen Ton zu finden.
- Als Vorlage sollten Sie die Vorschläge auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Formatvorlage Biografie“ in Betracht ziehen.
- Unter „Weblinks“ können Sie gern die Adresse Ihrer Homepage und auch fremde Websites mit Rezensionen Ihrer Werke eintragen. Mehr als eine eigene Homepage-Adresse einzubinden sehen dagegen viele Teilnehmer als unlauteren Werbeversuch an.
Kurz gesagt: Wir raten Ihnen – in Ihrem eigenen Interesse – von einer Selbstdarstellung ab. Dagegen ist uns Ihre Mitarbeit bei Artikeln aus Ihrem Fachgebiet höchst willkommen. Ein weites Betätigungsfeld finden Sie in der Wikipedia auf den Wikipedia-Seiten „Wikipedia:Artikelwünsche“ oder unter „Wikipedia:WikiProjekt“.