Benutzer:Xocolatl/Villa Oppenheim (Kairo)
Die Villa Oppenheim in Kairo wurde 1863/1864 nach Plänen von Carl von Diebitsch gestaltet.
Der Bankier Oppenheim wollte den Prachtbau in der Vorstadt Schubra in Rekordzeit errichtet und ausgeschmückt sehen, da er im Jahr 1864 den ägyptischen Vizekönig in seiner Villa empfangen wollte. Ismail Pascha, der seit 1863 regierte, hatte Kredite in dreistelliger Millionenhöhe von Oppenheim erhalten, der nun seinen Hauptwohnsitz von Alexandria nach Kairo verlegte.
Von Diebitsch reiste im Herbst 1863 mit fünfzehn Fachkräften aus Berlin an, um die Arbeiten an der Villa zu übernehmen. Geplant war eine neue Innenausstattung und der Einbau einer gusseisernen Treppe aus Lauchhammer, während das Äußere des Hauses wohl nur durch einen neuen Anstrich und diverse Vergoldungen aufgefrischt wurde.
Diebitsch hatte gehofft, durch Vorarbeiten in Deutschland und raschen Transport der Einzelteile den Zeitplan Oppenheims einhalten zu können, stieß aber sofort auf verschiedene Schwierigkeiten. Die Vorarbeiten vor Ort waren durch italienische Arbeitskräfte in unzureichender Qualität geleistet worden, die Transporte der Materialien nach Ägypten verzögerten sich, zahlreiche Bauteile kamen in zerstörtem Zustand an und konnten vor Ort nur schlecht oder gar nicht repariert werden und die Qualität des in Ägypten handelsüblichen Gipses reichte für die geplanten Stuckdekorationen nicht aus.
Weblinks
Literatur
- E. Pflugradt-Abdel Aziz, Islamisierte Architektur in Kairo. Carl von Diebitsch und der Hofarchitekt Julius Franz - Preußisches Unternehmertum im Ägypten des 19. Jahrhunderts, Bonn 2003
- Wolfgang Schwanitz (Hg.), 125 Jahre Sueskanal - Lauchhammers Eisenguß am Nil, Olms, S. 71-77