Benutzer Diskussion:Olaf Simons/Nachdenken

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Unterstützer/Kritiker

Wenn sich da Leute eintragen sollen: Ein Mini-Einladung (etwa "Ich freue mich über Eure Meinungen:" oder sowas) würde bestimmt nicht schaden. ;-) --Martina Nolte Disk. 22:34, 17. Dez. 2010 (CET)

Erst mal meinen Dank - ich zog mich, nachdem die Grippe dieses Winters sich nicht mehr aufschieben ließ, mit Fieber ins Bett zurück. Drei Tage Pause, Montag soll alles wieder besser sein. --Olaf Simons 15:56, 18. Dez. 2010 (CET)

Es kann nicht darum gehen das Geld, das die Community macht, in diese zurückzupumpen. Das würde den Spaß am unentgeltlichen Wisssen-Beisteuern töten.

Also, was nun? Entweder man gibt den Leuten Gelder an die Hand, damit sie das realisieren können, was _sie_ für maßgeblich halten oder man entwirft eine strategischen Masterplan, nach dem sich dann alles ausrichten soll. Das ist eine grundsätzliche Entscheidung, ob man eben top-down oder buttom-up-Prozesse haben will. Viel funktioniert da meiner Meinung nach im Moment nicht, da man immer noch die Marschrichtung angeben will und hierfür eben ein paar kostenlose Arbeitskräfte zur Verfügug gestellt haben will. Und dann wundert man sich, dass sich dazu niemand bereit erklärt. Grüße, --Anneke 12:20, 12. Aug. 2011 (CEST) P.S. Zur Überschrift: Der Spaß wird meiner Meinung nach zurzeit in erster Linie dadurch getötet, dass Leute, die für ihre Projekte tatsächlich Gelder beantragen, da nicht selten über Schwierigkeiten berichten, z.B. WP:WtA --Anneke 12:20, 12. Aug. 2011 (CEST)

Also mit Geld zurückpumpen meine ich: Wir können keine Ausschüttung machen: Du schreibst in WP und kriegst dann das Geld wieder, das wir einnehmen. Natürlich - und darum ging es in dem Nachdenken, kosten Projekte Geld und ist Manchens Komplexes nur machtbar, wenn es dafür einmal eine Arbeitskraft gibt, die bezahlt wird. Das muss eher wie ein Stipendium begriffen werden. Angestellten-Strukturen sind fatal, sobald sie außerhalb des Bereichs wachsen, in dem wir Stabilität effektiv brauchen - denn natürlich ist es bei Fund-Raising und Arbeitsverträgen, Büro-Unterhalt in Berlin etc. gut, feste Leute zu haben. Auch ein fester Projekt-Betreuer, der Orga abnimmt ist gut. Aber haarig wird es, wenn wir Leute schaffen, die in sukzessiven Projekten die Mitarbeiter werden und am Ende einen Bereich ganz eigener Logik bilden. An der Stelle passiert es dann, dass diese Personen ihre Projekte gegenüber anderen neuen verteidigen und dass wir selbst unsinnige Projekte ewig weiterlaufen lassen, weil das an die Personen gekoppelt ist, die sie machen. Das Community-Projekt war die richtige Richtung, da es den Weg in stpendierte Einzelaktionen einschlug. Ich kann mir Projekte mit Laufzeiten bis zu 3 Jahren vorstellen, die wie Stipendien bei Dissertationen vergeben werden. --Olaf Simons 12:44, 12. Aug. 2011 (CEST)
Das nebenbei: Unnütze Schwierigkeiten werden geringer, wenn die Verfahren offen geschehen, da Personen, deren Aufgabe es ist als Diensleister zu helfen, sich offen weit weniger gerne als Bremser eines bereits bewilligten Projektes betätigen. --Olaf Simons 12:58, 12. Aug. 2011 (CEST)

Statistik

Ich halte diese: http://stats.wikimedia.org/EN/TablesWikipediaDE.htm für besser, als die spezielle Revertstatistik. liesel Schreibsklave 09:37, 13. Aug. 2011 (CEST)

puh, cool, gibts da schon Visualisierungen? Ich setz das sonst bei Gelegenheit in ne Exceltabelle und guck was man da sieht... --Olaf Simons 01:05, 14. Aug. 2011 (CEST)

Super!

Wow, das ist mal eine wirklich interessante Seite im Benutzerraum, vielen Dank für dein versammeltes brainstorming, Olaf! (Plattformen des Wissens wäre eine ganz tolle Sache, auch wenn im Moment wohl nch utopisch.) ich lese mich jetzt gerade ins Archiv ein, mal sehn, was noch kommt ;) Gruß --Rax post 22:47, 21. Sep. 2011 (CEST)

Guck hier, ich habs begonnen: Wikipedia:Bibliographisch-archivalische Datenbank. Kann man das mit Büchern, kann man es mit allem Möglichen. (Erstaunt, dass diese Seite irgendjemand liest - ich denke hier eher für mich so nach. Mit-nachdenken ist aber immer willkommen. --Olaf Simons 13:38, 22. Sep. 2011 (CEST)
naja, wenn du "nur" für dich schreiben wollen würdest, würdest du dirs zu Hause an die Wand hängen ;) du hast sie ja unter dem Bild auf deiner Benutzerseite verlinkt; und als ich zunächst auf der WikiCon und dann hier auf der RK-Disk durch dich seit langem mal wieder herausgefordert war, meine Position zu den RK zu reflektieren, ist es mir wieder eingefallen ;) --Rax post 17:25, 22. Sep. 2011 (CEST)

Meine Erfahrungen

Hallo Herr Simons,

durch Zufall (über Ihren WP-Artikel "Literatur") bin ich auf Ihre Benutzer-Seite gestoßen und habe mit großem Interesse Ihre Überlegungen zum Verhältnis zwischen Wikipedia und Wissenschaft sowie das mit Ihnen geführte FAZ-Interview gelesen. In Ihrem Interview sagen Sie: "Ein Professor macht es nicht, weil es seine Reputation gefährdet." In mir haben Sie gewissermaßen ein Gegenbeispiel; seit Anfang 2013 schreibe ich sehr intensiv an der WP mit (ausschließlich zum Themenbereich Islam, meinem Fachgebiet) und ich denke in vielen Punkten wie Sie, etwa was die gesellschaftliche Verantwortung betrifft. Auch habe ich viele Probleme wiedererkannt, die Sie ansprechen, die Entwertung des eigenen Wissens, das "nicht mehr zitierfähig ist" und die fehlende Honorierung der eigenen Arbeit durch die Fach-Community. Am schlimmsten ist es auf Fachkongressen, in dem die eigentliche Währung die Überreichung von Belegexemplaren eigener Forschungsarbeiten ist. Wenn dann aber schon alles Wissen, was man erarbeitet hat, für jedermann zugänglich ist, wo ist dann die symbolische Distinktion, mit der man sein Gegenüber ausstatten kann?

Mir ist in den letzten Monaten immer mehr bewusst geworden, wie stark unser Wissenschaftssystem (einschließlich der Verlage) gerade von der Verknappung des Wissens lebt. Nur wenn Wissen eine knappe Ressource bleibt, lässt sich damit wirtschaften, behält es seinen Wert als kulturelles Kapital, das sich in materielles Kapital (Karrierechancen) konvertieren lässt. Hier greift zum Teil die Kritik von Jaron Lanier. Dennoch glaube ich, dass er unrecht hat. WP ist ein Projekt, das auf die Demokratisierung des Wissens ausgerichtet ist und nicht deswegen aufgegeben werden sollte, weil die allgemeine Zugänglichkeit des Wissens die bestehenden Strukturen gefährdet. Im Gegenteil, Politik und Gesellschaft müssen auf diesen Demokratisierungsschub reagieren und über die Schaffung neuer Strukturen nachdenken, die es ermöglichen, ohne künstliche Verknappung des Wissens von Wissenschaft leben zu können.

Anders als Sie sehe ich den Rückgang der Autorenzahlen nicht als so gravierend an. Die WP ist aus ihrer Hauptausbauphase heraus, und wie bei jeder saturierten Wirtschaft geht das quantitative Wachstum zurück, was nicht heißt, dass es kein Qualitätswachstum mehr gibt. Auch ich glaube, dass es gut wäre, mehr Wissenschaftler in die WP zu ziehen, allerdings bin ich nicht sicher, ob jede/r Wissenschaftler/in wirklich eine Bereicherung für das Projekt wäre. Es gibt viele Wissenschaftler, die nicht imstande sind, ihr Wissen einem größeren Publikum in verständlicher Weise zu präsentieren. Und deshalb meine ich, dass wir den Sichtungsprozess zur Qualitätssicherung beibehalten sollten. Die WP ist kein rein wissenschaftliches, sondern eben ein gesamtgesellschaftliches Projekt, und wenn sich Wissenschaftler daran beteiligen wollen, müssen sie sich den hier gelten Gesetzmäßigkeiten unterwerfen. Dafür ist ihnen umgekehrt größere Aufmerksamkeit sicher, als bei ihren Veröffentlichungen im "wissenschaftlichen Schutzraum" der Fachzeitschriften. Übrigens schafft der Aufstieg innerhalb der WP-Hierarchie (Sichter/Administrator) ja auch wieder eine gewisse Distinktion, die diejenigen Wissenschaftler, die an der WP mitarbeiten, den anderen Wissenschaftlern, die das nicht tun, entgegenhalten können. Zum Beispiel war mir auf den letzten Fachkongressen sofort das Interesse der Kollegen sicher, wenn ich aus dem Innenleben der WP und den dortigen Instrumenten der Qualtitätssicherung berichtete.

Natürlich ist es richtig, dass viele Kollegen deswegen nicht mitschreiben, weil ihr Name nicht unter dem Artikel erscheint. Jedem ist aber doch freigestellt, unter Klarnamen zu schreiben, so dass er in der Versionsgeschichte auftaucht, oder ihn zumindest auf der Benutzerseite zu nennen (so tue ich es). Die große Masse bekommt dann zwar nicht mit, wer den Artikel geschrieben hat, aber wer sich mit der WP auskennt, kann es sehr schnell ermitteln. Hier liegt doch die eigentliche Krux, dass unseren Studierenden die WP-Kompetenz fehlt, und dem gilt es entgegenzuwirken. Ich selbst beziehe den Umgang mit dem Medium mittlerweile in meine Lehrveranstaltungen ein und weise auf solche Instrumente wie Wikihistory hin. Auch erlaube ich bei ermittelbaren wissenschaftlichen Autoren Zitate aus der Wikipedia. Auf diese Weise und durch Hinweis auf meine WP-Tätigkeit im Kollegenkreis versuche ich, dazu beizutragen, dass eine Kultur der Wertschätzung für WP-Aktivitäten entsteht.

Ich finde es aber sehr wichtig, dass die WP ein gesamtgesellschaftliches Projekt bleibt, und sehe Beiträge von Schülern, Hausfrauen, Senioren (die Gruppen, die Sie nennen) weiter als hochwillkommen an. Auch wir als wissenschaftliche Autoren können von solchen Beiträgen häufig noch etwas lernen oder sehen uns zu einer Klärung gezwungen. Eine Zweiteilung der Artikel in Laien- und Expertenbereiche sehe ich skeptisch. Wer soll schon beurteilen, was Laien- und was Expertenwissen ist? Wir sehen es doch schon in den universitären Veranstaltungen, wie unterschiedlich Wissen gestreut ist. Außerdem gibt es doch schon eine Zweiteilung: vor dem Inhaltsverzeichnis und nach dem Inhaltsverzeichnis. Ich versuche mich an den Grundsatz zu halten, vor dem Inhaltsverzeichnis alle wichtigen Informationen zum Thema kurz zusammenzufassen. Wer es dann genauer wissen will, kann nach dem Inhaltsverzeichnis weiterlesen.

Nur ein paar Gedanken zu den von Ihnen angeschnittenen Fragen... Beste Grüße,--PaFra (Diskussion) 17:16, 10. Jun. 2014 (CEST)