Diskussion:Kapitalismus/Archiv/2013

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Kapitalismuskritik

Im Uni-Report der Goethe-Universität Frankfurt vom 10. April 2013 steht auf S. 2 ein Artikel von Prof. Werner Plumpe mit dem Titel "Der Kapitalismus und seine Kritiker". Dort ist im ersten Absatz zu lesen:

  • Die frühen Kapitalismuskritiker des 18. Jahrhunderts waren keineswegs "linke" Theoretiker und Politiker, sondern Verfechter einer alteuropäischen Lebensform, die im Kapitalismus und der mit ihm sich durchsetzenden individuellen Rationalitätsvorstellung eine Bedrohung des "guten Lebens" sahen. Die moderne Gesellschaft ermögliche, ja verlange "schrankenloses Erwerbsstreben" und "beunruhige" den Menschen, der sich über die Jagd nach dem Geld selbst verliere, lauteten die gängigen Vorwürfe, die zumeist in Erziehungsprogramme gegnüber den insofern besonders gefährdeten Unterschichten endeten. Gerade sie seien durch die Neigung zum Konsum von überflüssigen und wenig wertvollen Gütern besonders gefährdet. Hier gelte es, durch Zucht und Bildung entgegenzuwirken. Die "linke" Kapitalismus-Kritik des 19. Jahrhunderts, namentlich Karl Marx und Friedrich Engels, setzen anders an: Sie störte nicht der plötzliche Warenüberfluss an sich, sondern etc.

Diesen Widerstand der alten Mächte gegen den entstehenden Kapitalismus finde ich weder im Artikel "Kapitalismus" noch "Kapitalismuskritik" ausgeführt. Dies sollte behoben werden. --Thalimed (Diskussion) 15:54, 13. Mai 2013 (CEST)

Verelendungstendenzen der Arbeiterklasse traten ebenso wenig ein wie....

Hallo, Im Kapitel "Industrialismus" steht: "Die von Marx und Engels prognostizierten Verelendungstendenzen der Arbeiterklasse traten ebenso wenig ein wie die sich zuspitzenden Klassenkämpfe mit einem proletarischen Umsturz der kapitalistischen Produktionsweise."

Das ist definitiv falsch und bitte darum, daß das geändert wird!

Ich kenne Berichte über Rußland in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg, sowie Geschichten von Leuten (arm und reich) die seinerzeit dort gelebt haben, und deshalb weiß ich, doch, der Arbeiterklasse ging es in der Tat immer dreckiger, weil sich vor allem deutsche Unternehmer mithilfe der billigstbezahlten russischen Arbeiterschaft in Rußland ihr persönliches kleines Imperium aufgebaut haben. Und weil es den Leuten immer schlechter ging, kam es in der Tat zu Klassenkämpfen, weshalb sich dann viele Deutsche kaum mehr vor die Tür getraut haben (zumindest nicht ohne Bodyguards). Diese Verelendung der Arbeiter hat dann auch der Bolschewiki-Bewegung enormen Wind in den Segeln geben, welche im Rahmen des 1. Weltkrieges dann die Regierugn in Rußland übernommen hat. (nicht signierter Beitrag von 95.117.154.146 (Diskussion) 21:54, 2. Apr. 2013 (CEST))

Der Hauptgrund, den zitierten Satz als ideologisch zurückzuweisen ist zweifach: 1) Wurde die Verelendung ausgelagert in die Periphereie des Weltsystems und 2) wird seit mehreren Jahrzehnten (->Neoliberalismus) die Erosion des Sozialstaats betrieben, maW the shitbird is coming home. Es findet ein globales race to the bottom statt.

Die "Prognosen" von Marx & Engels ergeben sich aus der Logik ihrer Theorie aber sie besagen nicht, wann & wo diese Enwicklung eintreten wird, u.a. weil es auch entgegenwirkende Kräfte gibt. Zu behaupten, die Prognose trat nicht ein ist äquivalent dazu ein Ende der Geschichte zu behaupten oder beschränkt sich auf die entwickelten Länder. Allerhöchstens könnte man behaupten, daß die Verelendung bisher noch nicht eingetreten sei, wenngleich die seit 20 Jahren stagnierenden Löhne in allen Industrieländern auch daran Zweifel erwecken.

Zumindest sollte der kritisierte Satz durch entsprechende Zahlen unterfüttert werden, ansonsten ist er eine bloße Behauptung von interessierter Seite. (nicht signierter Beitrag von 78.52.225.177 (Diskussion) 04:59, 9. Jun. 2014 (CEST))
Ich hab da mal eine vorsichtige Änderung vorgenommen; das ist aber sicher noch verbesserungs- und präzisierungsbedürftig:
Die vorindustrielle Ausgangslage war schon ziemlich elend. Wurde es noch elender? Auch: Wie ist es mit relativer Verelendung, objektiv betrachtet, d.h. ging die "Schere" weiter auseinander, und wenn: wann und wo?
Die Dialektik der gesellschaftlichen Entwicklung lässt sich nicht einfach wie ein lineares Fortschreitten vorherberechnen.
Ob Marx und Engels Verelendungstendenzen der Arbeiterklasse prognostizierten, ist zumindest umstritten. Nach Werner Hofmann haben sie den Begriff „Verelendungstheorie“, den vermutlich erst Eduard Bernstein eingeführte, nicht verwendet[1]
--Merlinschnee (Diskussion) 16:12, 10. Jun. 2014 (CEST)
  1. Werner Hofmann: Einkommenstheorie. Vom Merkantilismus bis zur Gegenwart. Sozialökonomische Studientexte, Duncker & Humblot, Berlin 1965., S. 150.