Benutzer:Shw/Spielwiese
Biografie
Alan Ayckbourn wurde am 12. April 1939 im Londoner Stadtteil Hampstead geboren. Seine Mutter heiratete später den Filialleiter einer Bank, der berufsbedingt mehrmals mit seiner Familie in Sussex umzog[1]. Alan wurde auf eine berühmte Privatschule geschickt (Haileybury), verließ diese jedoch mit siebzehn, um ans Theater zu gehen. Schon als Kind hatte er andere Kinder dazu gebracht, mit ihm im Gartenschuppen Theater zu spielen, und als Schüler spielte Ayckbourn verschiedene Rollen unter der Leitung von Edgar Matthews, einem der Lehrer an der Haileybury School, der ihn zu Aufführungen in Holland, Kanada, und den USA mitnahm.
Edgar Matthews war es auch, der Ayckbourn dem Schauspieler und Regisseur Donald Wolfit empfahl. Für das Edinburgh Festival 1956 gab Wolfit Alan eine Stelle als Bühnenassistent. Danach arbeitete Ayckbourn als Bühnenassistent und manchmal als Darsteller kleinerer Rollen für Wolfit in Worthing, Leatherhead, Scarborough und Oxford.
1957 bewarb Ayckbourn sich als Inspizient am Library Theatre bei Stephen Joseph in Scarborough. Er bekam die Stelle, und seither ist er (mit kurzen Unterbrechungen) nicht mehr von Scarborough losgekommen.
Das Library Theatre war 1955 als Großbritanniens erstes Theatre-in-the-round von Stephen Joseph gegründet worden[2]. Stephen Joseph erkannte schnell Ayckbourns Talent, nicht nur bei Theaterstücken mitzuspielen: Als Ayckbourn sich über eine Rolle beschwerte, empfahl ihm Joseph, seine Stücke selbst zu schreiben [3]. Daraufhin entstand entstand The Square Cat (1959), und Love After All noch im gleichen Jahr. Seitdem hat Ayckbourn zahlreiche Stücke für das Theatre-in-the-round in Scarborough geschrieben, von denen viele auch in London und in New York aufgeführt wurden. Übersetzungen machten ihn im nicht-englischsprachigen Ausland bekannt. Für seine Verdienste um das Theater wurden ihm viele Preise und Ehrungen verliehen. Schon 1987 wurde er zum CBE und 1997 zum Ritter ernannt.
1967 starb Stephen Joseph. Nach einer Übergangsperiode, in der Alan Ayckbourn zusammen mit anderen Künstlern und Regisseuren das Fortbestehen des Library Theatre sicherte, wurde er 1972 sein Künstlerischer Leiter.
Nachdem er 2006 einen Schlaganfall hatte, zog Alan Ayckbourn sich von diesem Posten 2009 zurück. Er schreibt aber weiterhin Stücke für das Theatre-in-the-round in Scarborough, die dann von anderen Bühnen übernommen werden. Oft führt er dabei selbst Regie.
Werk
Alan Ayckbourn schrieb bereits im Alter von zehn Jahren Stücke, begann allerdings Ende der 1950er Jahre als Schauspieler seine Theaterkarriere. Mittlerweile hat Ayckbourn mehr als 70 Theaterstücke geschrieben und gilt als einer der erfolgreichsten Komödienautoren der neueren Zeit in Europa. Seine Theaterstücke wurden in vierzig Sprachen übersetzt. Zugleich arbeitete Ayckbourn als Regisseur.
Ayckbourns Werke enthüllen meist menschliche Schwächen der englischen oberen Mittelschicht im Umgang miteinander. Ayckbourn gilt auch als Meister der Farce.
Ayckbourn überrage alle zeitgenössischen Dramatiker, so das Verzeichnis des British Council und die Einschätzung von Prof. Dr. Gerd Dose.
Kommentare über Alan Ayckbourn und seine Werke
- Ayckbourn ... schreibt über die Mühen der modernen Menschheit, den Pleuelstangen, Zahnrädern, Kolben des "großen Mechanismus" auszuweichen. Wo Shakespeare die Menschen exemplarisch fallen lässt, sieht Ayckbourn sie alltäglich hüpfen, stolpern und tanzen. Wo bei Shakespeare die Männer Macht und Bedeutung haben, sind bei Ayckbourn längst die Frauen Trägerinnen der Potenz und des Lebenswillens. In seinem Werk finden wir Damen vom Schlag Camilla Parker Bowles'; seine Männer sind einfühlsame, zaudernde Wichte.–. [4]
Stücke
Fast alle Stücke Ayckbourns wurden im Stephen Joseph Theatre in Scarborough erstaufgeführt. Dort ist Ayckbourn künstlerischer Leiter (Artistic Director).
- 1959: The Square Cat
- 1959: Love After All
- 1960: Dad's Tale
- 1961: Standing Room Only
- 1962: Christmas V Mastermind
- 1963: Mr Whatnot
- 1965: Meet My Father, Relatively Speaking
- 1967: The Sparrow
- 1969: How The Other Half Loves
- 1970: The Story So Far..., Me Times Me Times Me, Family Circles
- 1971: Time And Time Again (deutsch: In bestem Einvernehmen – Uraufführung 1971 in London, Deutsche Uraufführung 1974 im Theater in der Josefstadt Wien)
- 1972: Absurd Person Singular (deutsch: Frohe Feste – Uraufführung 1972 in London, deutsche Uraufführung 1974 im Thalia Theater Hamburg – Regie: Harry Meyen)
- 1973: Fancy Meeting You, Table Manners (Norman Conquests)
- 1973: Make Yourself At Home, Living Together (Norman Conquests) (deutsch: Trautes Heim)
- 1973: Round And Round The Garden (Norman Conquests) (Bei den drei letztgenannten Stücken, deutsch: Normans Eroberungen, handelt es sich um eine Geschichte, die aus drei unterschiedlichen Perspektiven dargestellt wird. Jedes der Stücke spielt an einem anderen Ort: Esszimmer, Wohnzimmer und Garten)
- 1974: Absent Friends (deutsch: Freunde in der Not – Uraufführung 1974 in London, deutsche Erstaufführung 1978 im Staatstheater Saarbrücken)
- 1974: Confusions (Sammlung von 5 Einaktern, darunter Mother Figure und A Talk in the Park)
- 1975: Jeeves (1966, umgeschrieben 1996 als By Jeeves)
- 1975: Bedroom Farce (deutsch: Schlafzimmergäste)
- 1976: Just Between Ourselves
- 1977: Ten Times Table (deutsch: Das Festkomitee – Uraufführung 1977 Stephen Joseph Theatre, Scarborough; deutsche Erstaufführung 1980 Theater am Kurfürstendamm, Berlin)
- 1978: Joking Apart (deutsch: Spaß beiseite – Uraufführung 1978 in Scarborough, deutsche Erstaufführung 1979 Deutsches Schauspielhaus in Hamburg – Regie: Peter Zadek)
- 1979: Sisterly Feelings
- 1979: Taking Steps
- 1980: Suburban Strains
- 1980: Season's Greetings
- 1981: Way Upstream
- 1981: Making Tracks
- 1982: Intimate Exchanges Consisting Of 8 Plays
- 1983: It Could Be Any One Of Us
- 1984: A Chorus Of Disapproval
- 1985: Woman In Mind
- 1987: A Small Family Business
- 1987: Henceforward...
- 1988: Man Of The Moment
- 1988: Mr A's Amazing Maze Plays
- 1989: The Revengers' Comedies
- 1989: Invisible Friends
- 1990: Body Language
- 1990: This Is Where We Came In
- 1990: Callisto 5 (1990 umgeschrieben in Callisto 7)
- 1991: Wildest Dreams
- 1991: My Very Own Story
- 1992: Time Of My Life
- 1992: Dreams From A Summer House
- 1994: Communicating Doors
- 1994: Haunting Julia
- 1994: The Musical Jigsaw Play
- 1995: A Word From Our Sponsor
- 1996: The Champion Of Paribanou
- 1997: Things We Do For Love
- 1998: Comic Potential
- 1998: The Boy Who Fell Into A Book
- 1999: House (House & Garden – ein sog. "double play", das vor zwei unterschiedlichen Zuschauerschaften zeitgleich vorgeführt wird)
- 1999: Garden (House & Garden – siehe House)
- 2000: Virtual Reality
- 2000: Whenever
- 2001: MutProbe (Verfolgte Unschuld)
- 2001: UmTausch (Verfolgte Unschuld)
- 2001: RollenSpiel (Verfolgte Unschuld)
- 2002: Snake In The Grass
- 2003: My Sister Sadie
- 2003: Sugar Daddies
- 2004: Drowning on Dry Land
- 2004: Private Fears in Public Places
- 2004: Miss Yesterday
- 2005: Improbable Fiction
- 2006: If I were You
- 2008: Life And Beth
- 2008: Awaking Beauty
Texte
- The Crafty Art of Playmaking, London 2002
- Theaterhandwerk – 101 selbstverständliche Regeln zum Schreiben und Inszenieren, Berlin, Alexander Verlag, 2006
Verfilmungen
- 1988: Alles nur Theater (A chorus of disapproval) – Regie: Michael Winner
- 1993: Smoking / No Smoking – Regie: Alain Resnais – Vorlage: Bühnenstücke Intimate Exchanges
- 1997: Hering auf der Hose (Rache ist süß) (The revenger’s comedies) – Regie: Malcolm Mowbray
- 2006: Herzen (Cœurs) – Regie: Alain Resnais – nach dem Stück Private Fears in Public Places
Weblinks
- Literatur von und über Shw/Spielwiese im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Homepage
- Swiss Education – Materialien für Schüler
- Contemporary Authors
Einzelnachweise
- ↑ www.bookrags.com/biography/alan-ayckbourn-dlb
- ↑ http://biography.alanayckbourn.net/BiographyBio.htm
- ↑ http://biography.alanayckbourn.net/BiographyBio.htm
- ↑ (DIE ZEIT)
{{SORTIERUNG:Ayckbourn, Alan}}
[[Kategorie:Alan Ayckbourn| Alan Ayckbourn]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Literatur (Englisch)]]
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Drama]]
[[Kategorie:Commander des Order of the British Empire]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Geboren 1939]]
[[Kategorie:Mann]]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ayckbourn, Alan |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Dramatiker |
GEBURTSDATUM | 12. April 1939 |
GEBURTSORT | Hampstead, London |