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Joachim Rönneper
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Foto: Martin Oloff]]
Joachim Rönneper (*18. Mai 1958 in Düsseldorf) ist ein deutscher Autor, Konzeptkünstler, Herausgeber zahlreicher Anthologien und Gründer des ersten deutschen Staubmuseums. 1995/96 war er Lehrbeauftragter an der Kunstakademie Münster im Fachbereich Kunstwissenschaft und erhielt 1996 das Max-Imdahl-Stipendium für Kunstvermittlung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. 1997/98 arbeitete er als Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Freiburg am Institut für Evangelische und Katholische Theologie, 1998/99 als Sekretär im Umwelt-Zentrum Düsseldorf und seit 2000 ist er neben seinen künstlerischen Tätigkeiten Hauptschullehrer in Teilzeit. Er lebt und arbeitet in Köln.
Staubmuseum
Das Staubmuseum wurde 1987 von Rönneper in Cloppenburg gegründet. Seit 2001 befindet es sich in Köln. Ziel dieses konzeptuellen Museums ist es unter anderem, Staub aus Museen, von Kunst- und Bauwerken sowie von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens persönlich und/oder brieflich zu sammeln, zu archivieren und zu musealisieren. Das Archiv umfasst ca. 600 Staubproben, zum Beispiel aus der Goldenen Kammer der St.-Ursula-Kirche, Köln; „Aufgewirbelten Staub der Jahre 79-87“ des deutschen Schriftstellers Winfried Bornemann; Atelierstaub des Bildhauers und Erfinders der Stolpersteine Gunter Demnig; radioaktiven Staub aus Tschernobyl (1986, Filterstaubmatte, Museum für Naturkunde, Dortmund); Bohrstaub von der Marmorstatue des Kasseler Apollon; Hausstaub aus The Queen’s Gallery, Buckingham Palace, London; Staub von Giovanni Segantinis Alpentriptychon im Segantini-Museum, Sankt Moritz; Staub aus dem Musée National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris; Staub vom Block Beuys, 1970, dem weltweit größten zusammenhängenden Werkkomplex von Joseph Beuys, Hessisches Landesmuseum, Darmstadt; Blütenstaub vom „Friedhof der Namenlosen“, Wien. 1989 wurde die Sammlung erstmalig in der Ausstellung Stofmuseumstaub im Museum Hedendaagse Kunst in Utrecht präsentiert [niederl.: stof = dt.: Staub]. Joachim Rönneper versteht das Staubmuseum als mobilen Ort einer internationalen und interdisziplinären Staubsammlung zur Spurensicherung, als ein „museum in progress“ und Gesamtkunstwerk im Sinne der Concept Art.
Bibliografie
- Joachim Rönneper: Welt der Museen, Insel Verlag, Frankfurt/Main 1996
- Joachim Rönneper: Kleider machen Leute. Joseph Beuys im Gespräch, Handpressendruck, limitierte Auflage, mit Tonaufnahme, edition fundamental, Köln 1990
- Joachim Rönneper: Maler Moll – Malung & Dichterei, Illustrationen von Norman Junge, Kindermann Verlag, Berlin 2003
- Joachim Rönneper/Georg Kohlen: Museum op Kölsch, Emons Verlag, Köln 2011
- Joachim Rönneper/Georg Kohlen: Museum auf Weanarisch, Emons Verlag, Köln 2012
- Joachim Rönneper/Georg Kohlen: Museum op Öcher Platt, Emons Verlag, Köln 2013
- Joachim Rönneper/Georg Kohlen: Museum auf Bairisch, Emons Verlag, Köln 2013
- DER EMONS-Kalender. Kölner Jahresplaner 2015, Emons Verlag, Köln 2014
- Hans Bender: Jene Trauben des Zeuxis. Aufzeichnungen, ausgewählt v. Joachim Rönneper, Rimbaud Verlag, Aachen 2002
- Picasso geht spazieren. Eine poetische Hommage. Gedichte und Bilder, hrsg. v. Joachim Rönneper, Insel Verlag, Frankfurt/Main und Leipzig 2004
- Rendezvous der Augenblicke. Gedichte über Künstler von Arp bis Zille, hrsg. v. Joachim Rönneper, Arachne Verlag, Gelsenkirchen 2007
- Vor meiner Haustür. „Stolpersteine“ von Gunter Demnig, hrsg. v. Joachim Rönneper, Arachne Verlag, Gelsenkirchen 2010
- Anna Blume und Herr Waldemar – documentaDICHTER, hrsg. v. Joachim Rönneper, Arachne Verlag, Gelsenkirchen 2012
- Momente wie diese – Photographie im Sucher der Literatur, hrsg. v. Joachim Rönneper, Arachne Verlag, Gelsenkirchen 2012
Ausstellungen / Kataloge (u.a.)
- Stofmuseumstaub – Memento homo, quia pulvis es et in pulverem reverteris, Deutsch-Niederländische Museumsreihe Nr. 7, Stofmuseum/Staubmuseum; Museum Hedendaagse Kunst, Utrecht; Stadtmuseum Ratingen, Utrecht 1989
- Kreuzweise. Stationen auf offener Straße, hrsg. v. Joachim Rönneper und Peter Stollenwerk, Kunst-Station Sankt Peter Köln. KJG Verlag, Düsseldorf 1990
- Gedankenstrich. Gedichte — Bilder — Essays, Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf, Anabas-Verlag, Gießen 1992
- Wer nicht sehen will, muss hören – Kunst und Literatur, Max-Imdahl-Stipendiumsprojekt im Rahmen der Ausst. Berlinische Galerie zu Gast in Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1998
- Jandl trifft Junge, kuratiert v. Silvia Bartl und Joachim Rönneper, Literaturhaus Wien, 2009