Diskussion:Reproduzierbarkeit

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Reproduzierbarkeit in der Chemie

Laut verschiedenen Quellen (1,2,3) ist die Wiederholpräzision kein Bestandteil der Reproduzierbarkeit, und Vergleichspräzision und Laborpräzision beschreiben auch keine unterschiedlichen Ausprägungen derselben.

"Reproduzierbarkeit" (reproducibility) steht für Präzision unter Vergleichsbedingungen, bei denen eine Probe in verschiedenen Laboratorien, aber mit derselben Methode untersucht wird. Die "Laborpräzision" (intermediated precision, laborinterne Vergleichspräzision) wird auch unter Vergleichsbedingungen ermittelt, dabei werden aber die Bedingungen innerhalb eines Labors geändert. Zum Beispiel wird an verschiedenen Tagen oder durch verschiedene Bearbeiter gemessen.

Die "Wiederholpräzision" (repeatability, Wiederholbarkeit) ist etwas völlig anderes und wird unter Wiederholbedingungen ermittelt. Dabei wird dieselbe Probe unter identischen Bedindungen in einem Labor innerhalb kurzer Zeitabstände mehrmals analysiert.

1 http://eurachem2011.fc.ul.pt/pdf/QUAM2011_DIS1.pdf 2 https://www.gtfch.org/cms/files/GTFCh_Richtlinie_Anhang%20B_Validierung_Version%201.pdf 3 Kromidas, Stavros: Validierung in der Analytik. Wiley-VCH, Weinheim 1999 -- KaroKaffee 11:51, 24. Jul. 2011 (CEST)

ernsthafte (philosophische) Frage

Ich hätte mal eine ernsthafte Frage: Wieso soll eigentlich (auch und insbesondere für die Naturwissenschaften) die Reproduzierbarkeit überhaupt von belang sein? Anders herum formuliert: Wieso muss eine (naturwissenschaftliche) Sache reproduzierbar sein, um wissenschaftlich (anerkannt) zu sein? Beispiele:

1.)Für Coca Cola war das Rezept über lange Jahre geheim. Mal hypothetisch angenommen alle, die das Rezept wissen/wussten sterben auf einmal und der Tresor, wo das Rezept aufbewahrt wird, wird auch - aus welchem Grund auch immer - in die Luft gesprengt. Dann ist Coca Cola auch nicht mehr reproduzierbar.

2.)Sofern ich informiert bin ist von den Fenstern der Kathedrale von Chartres das sog. "Chartres-Blau" bis heute nicht reproduzierbar.

3.)Allgemein (und das soll jetzt nichts Esoterisches sein) wissen wir doch, dass es in der Industrie, aber auch beim Militär für die Produktion sog. "Firmen-, bzw. Militärgeheimnisse" gibt (was ja nicht unbedingt etwas Schlimmes ist). Hier ist einfach das Phänomen, über dessen Reproduzierbarkeit nur eine kleine Gruppe von Menschen etwas wissen. Wenn diese Menschen - aus welchen Gründen auch immer - sterben, geht im Extremfall Wissen verloren (wenn der Algorithmus zur Reproduktion nirgendwo aufgeschrieben wurde).

Aber dann kann man doch nicht allen Ernstes behaupten, das Phänomen habe nie existiert, bzw. habe keinen wissenschaftlichen Wert. Es fällt einfach unter die Rubrik "unerklärbares Phänomen", bzw. "Phänomen, das (noch) nicht gänzlich erklärt werden kann", oder einfach "Phänomen, das einmal reproduziert werden konnte, aber jetzt nicht mehr reproduziert werden kann". Wieso soll also allgemein die Frage der (Nicht-) Reproduzierbarkeit überhaupt eine Rolle spielen? (nicht signierter Beitrag von 89.204.138.202 (Diskussion) 19:52, 10. Mai 2015 (CEST))