Diaeta

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Diaeta (Plural: Diaetae) ist in der römischen Architektur ein architektonisch abgesetzter und/oder funktionell getrennter Teil einer Gesamtanlage. Neben den Bedeutungen „geregelte Lebensführung“ und „Diät“ bezeichnete der lateinische Begriff (wie auch das griechische

δίαιτα

) den Wohnort oder Wohnraum.

Spezifisch wurde der Begriff insbesondere in den Villenbriefen von Plinius dem Jüngeren gebraucht für Gruppen von Räumen innerhalb einer Villa, aber auch für separate Lust- und Sommerhäuser.[1] In den Kaiserpalästen trugen Diaetae eigene Namen, z. B. Diaeta Hermaeum.[2] Die Aufsicht über die Diaeta führte ein Freigelassener oder ein Sklave, der Diaetarchus.

Später wurden auch einzelne Räume als Diaeta bezeichnet.[3]

Schließlich ist die Bezeichnung Diaeta noch für die Wohnung eines Aufsehers von Grabanlagen, bzw. für die Grabbauten selbst belegt.[4] Auch Schiffskabinen wurden Diaeta genannt.

Literatur

  • Walter Hatto Gross: Diaeta. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 1505 f.
  • Reinhard Förtsch: Archäologischer Kommentar zu den Villenbriefen des Jüngeren Plinius. Beiträge zur Erschließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur 13. Zabern, Mainz 1993, ISBN 3-8053-1317-9. Lateinischer und deutscher Text.

Weblinks

  • The Roman House auf LacusCurtius (Auszug aus Artikel in William Smith: A Dictionary of Greek and Roman Antiquities. John Murray, London, 1875)

Einzelnachweise

  1. Digesta Iustiniani 30 tit. 1 s.43 [1] und 7 tit. 1 s13 § 8 [2]
  2. Sueton Claudius 10.1
  3. Sidonius Apollinaris epistulae 2.2.11
  4. CIL VI 10876 und VIII 9433