Diskussion:Nitrifikationshemmer

Product-Placement für ökologischen Sondermüll

Der vorliegende Artikel ist sicher ein Product-Placement der chemischen Industrie bei Wikipedia.

Angesichts der in Europa flächendeckenden Eutrophierung mit Stickstoffverbindungen - insbesondere aus der Tiermast! - scheint es mir ziemlich wahnsinnig zu sein, Ammoniak oxidierende Bakterien zu vergiften. Gülle wird als Stickstoffdünger im Überfluss eingesetzt, weil das eine billige Methode ist, überschüssige Gülle zu "entsorgen". Der Gehalt der Luft mit Ammoniak und Ammoniumsalzen ist in Deutschland extrem. Die Aufbringung von zusätzlichem Ammonium auf Anbauflächen ist schädlich. Zusätzlich aufgetragenes Dicyandiamid verstärkt den Schaden. Dass die ökologisch schädliche Substanz Dicyandiamid gesundheitlich unbedenklich sein soll, glaubt bestenfalls ein Idiot.

Das im Artikel angepriesene Nitrapyrin ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten. Wie ich nun mit Entsetzen festgestellt habe, treiben anderswo Chemie-Konzerne einen schwunghaften Handel damit. Reines Werbegewäsch ist:

"Nach Hunderten von Labor-, Gewächshaus- und Feldversuchen mit unterschiedlichen Pflanzen, Böden, Düngungsmethoden und -techniken, Witterungsbedingungen und Klimata, usw. kann von einem positiven ökologischen und ökonomischen Profil der etablierten Nitrifikationshemmer ausgegangen werden. Die benötigten Aufwandsmengen sind mit 0,5 bis 1,5 kg/ha für DMPP sehr gering."

Eine "Aufwandsmenge" von 0,5 bis 1,5 kg kann die Stickstoff-Elimination der Abwasserreinigungsanlage einer mittelgroßen Stadt über Tage ruinieren und den Fluss (Vorfluter), in den die Kläranlage ihr Wasser entlässt, in eine tote Brühe verwandeln.

Die Pseudo-Wissenschaftlichkeit von "Nitrifikationshemmer" zeigt sich unter anderem darin, dass den Autoren nichtmal klar ist, welche Mikroorganismen abgetötet werden. Nitrosolobus wird durch Nitrifikationshemmer abgetötet, ebenso wie eine ganze Reihe von notwendigen Bodenbakterien.--Asw-hamburg (Diskussion) 23:47, 16. Aug. 2015 (CEST)