Emil Tonutti

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Februar 2016 um 19:17 Uhr durch imported>MAY(143424) (→‎Einzelnachweise).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Emil Tonutti (* 8. Februar 1909 in Raisting;[1]16. September 1987 in Riederau;[2] in Studentenkreisen auch „Hoden-Emil“ genannt[3]) war ein deutscher Anatom.

Leben

Tonutti war der Sohn eines Bauunternehmers. Er studierte ab 1929 Medizin an der Universität München, absolvierte 1934 das Staatsexamen und promovierte 1935. Anschließend wurde er Assistent von Heinrich Friedrich von Eggeling an der Universität Breslau, wo er 1939 habilitiert und 1940 zum Privatdozenten für Anatomie berufen wurde. Im selben Jahr heiratete er Emilie Seiler, mit der er eine Tochter und einen Sohn hatte. 1941 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt und ging als Leiter der Abteilung für Histologie und Titularprofessor ans Anatomische Institut der Universität Freiburg im Üechtland. 1946 wurde er Leiter der Abteilung für experimentelle Medizin am Heiligenberg-Institut. 1950 ging er an die Universität Gießen, wo er 1952 zum Ordinarius für Anatomie ernannt wurde. 1958 wurde er als Nachfolger von Walther Jacobj (1890–1965) Leiter des Anatomischen Institutes der Universität Tübingen.[4] 1962 wechselte er an die Universität Bonn und 1966 an die Universität Ulm. Dort war er von 1967 bis 1970 Prorektor. Tonutti wurde am 31. März 1974 emeritiert.

1974 wurde Tonutti Ehrenbürger der Universität Ulm, 1976 erhielt er den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg und 1977 die Ehrendoktorwürde der Universität Ulm.

Schriften

  • Einheitliche Ableitung der Wirbeltierkopulationsorgane. Fischer, Jena 1934 (Dissertation).
  • Die Vitamin-C-Darstellung im Gewebe und ihre Bedeutung zur funktionellen Analyse von Histosystemen. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig 1940 (Habilitationsschrift).
  • Die männliche Keimdrüse: Struktur, Funktion, Klinik. Grundzüge der Andrologie. Thieme, Stuttgart 1960.

Literatur

  • Klaus D. Mörike: Geschichte der Tübinger Anatomie. Mohr, Tübingen 1988, ISBN 3-16-445346-9, S. 114 (online).
  • Hermann M. Goslar: In memoriam Emil Tonutti. In: Anatomischer Anzeiger. Bd. 167 (1988), H. 2, S. 73–79.
  • Dr. med. Dr. h.c. Emil Tonutti zum Gedenken. In: Zeitschrift für mikroskopisch-anatomische Forschung. Bd. 102 (1988), H. 4–6.
  • Tonutti, Emil. In: Gerhard Bettendorf: Zur Geschichte der Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Springer, Berlin 1955, S. 587 f., doi: 10.1007/978-3-642-79152-9_237.

Einzelnachweise

  1. Klaus D. Mörike: Geschichte der Tübinger Anatomie. Mohr, Tübingen 1988, ISBN 3-16-445346-9, S. 114 (online).
  2. Tonutti, Emil. In: Gerhard Bettendorf: Zur Geschichte der Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Springer, Berlin 1955, S. 587 f., doi: 10.1007/978-3-642-79152-9_237.
  3. Frank Michael Köhn: Prof. Dr. med. Dr. med. habil. W.-B. Schill zum 60. Geburtstag. In: Der Hautarzt. Bd. 50 (1999), H. 11, S. 822–824, doi:10.1007/s001050050994.
  4. Klaus D. Mörike: Hundertfünfzig Jahre Anatomie auf dem Österberg. In: Tübinger Blätter. 71/1984.