Gertrud Tressnitz

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Gertrud Tressnitz, eigentlich Gertrud Katharina Trebitz, (* 1881; † um 1946), war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Tressnitz, Tochter des Pastors Johann Christian Karl Trebitz, feierte im Fach der Sentimentalen und jugendlichen Heroine vor allem am Königlichen Hoftheater in Dresden ihre Erfolge. Nach Engagements am Hoftheater Meiningen (1904/1905) und am Hoftheater Dessau übernahm sie in Dresden am 19. September 1907 als Antrittsrolle die Kriemhild in Die Nibelungen von Friedrich Hebbel. Sie wurde am 1. Juli 1907 auf fünf Jahre anstelle der Hofschauspielerin Alice Politz engagiert. Ihr Engagement in Dresden dauerte bis Juni 1917.

Sie wirkte auch im Jahr 1911 bei der Eröffnungsfeier der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden mit. Es gibt mehrere Fotos von ihr, die der Dresdner Theaterfotograf Hugo Erfurth gefertigt hat.

Nach Beendigung ihrer Theaterlaufbahn trat sie insbesondere in Berlin mit Rilke-Rezitationsabenden auf. Sidonie Nadherny erwähnt sie in einem Schreiben an Rilke: „Mein lieber Rainer - heute nur einige Zeilen über Frln. Tressnitz, ein rührend lieber, guter Mensch, bei der ich jetzt in Berlin einige Tage wohnte, nachdem ich zuerst bei Lichnowskys war, die dann verreisen mussten. Ihr Lebenswerk ist Rilkeabende zu halte; sie hatte jetzt einen in Dresden zu Ehren Ihres 50. Geburtstages. Sie war in Leipzig beim Inselverlag, um ihn für Rilkeabende zu interessieren. Sie warf Dr. Krippenberg, der übrigens unter einer großen psych. Depression leidet, sehr vor, dass der Verlag so gar nichts zur Feier Ihres 50. unternahm.“ (Briefwechsel R. M. Rilke/Sidonie Nadherny 1906–1926, 2007, S. 407).

Ohne feste Engagements sind gelegentliche Gastspiele Winter 1918/1919 in Dresden, April 1921 Staatstheater Berlin, November 1921 Großes Schauspielhaus Berlin, Januar 1922 Lessingtheater Berlin, August 1922 Hauptmann-Festspiele Breslau, Oktober/November 1922 und Januar/Februar 1922 Staatstheater Dresden, Januar 1923 Staatstheater Arnstadt belegt (Staatsarchiv Dresden).

Die Staatliche Kunstsammlungen Dresden weisen eine Skulptur (Büste, Gips, 1924, Inventarnummer ASN 0918) nach, die Gertrud Tressnitz darstellt und von Oelsner von Lorck, Glenny gefertigt worden ist.