Benutzer:Kustern/Pteropus seychellensis
Seychellen-Flughunde
Die Seychellen-Flughunde (Pteropus seychellensis) gehören zur Familie der Flughunde (Pteropodidae). Ihr französischer Name lautet Roussette, im Mahorischen werden die Flughunde "Ndrema" oder "Fanihy" genannt. Die kupferrot-braunen Flughunde sind auf den Inseln Mayotte, Anjouan, Mohéli, Große Komoren und der Ile de Mafia (bei Tanzania) verbreitet. Ihre Anzahl wird auf rund 900 bis 1200 Tiere geschätzt. Damit gehören sie zu einer geschützten Species.
Beschreibung
Adulte Tiere erreichen eine Körpergröße von 25 bis 30 cm und eine Flügelspannweite von 1 bis 1,20 m. Ihr Körpergewicht beträgt zwischen 500 und 700g. Die Tiere können ein Alter über 20 Jahre erreichen.
Lebensweise
Die in Gruppen von 5 bis 50 Individuen lebenden Tiere sind diurnal, wobei die Hauptaktivitätszeit am späten Nachmittag und frühen Abend zu verzeichnen ist. Als Nist- und Schlafplätze werden bevorzugt hohe weitästige Bäume wie Baobabs und Kapokbäume gewählt. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit 1 bis 3 Jahren. Die Paarungszeit liegt zwischen April und Mai. Nach einer Tragezeit von fünf Monaten wird lediglich ein Jungtier zur Welt gebracht, wobei die Weibchen, wie bei allen Vertretern ihrer Familie, die Geburten zu synchronisieren vermögen. Die Jungtiere werden vier bis sechs Monate lang gesäugt und werden zwischen Januar und Februar flügge.
Ernährung
Sie ernähren sich fructivor; neben Früchten verzehren sie jedoch auch Blüten, deren Nektar und auch Pollen. Daher tragen sie eine bedeutende Rolle bei der Pollinisation (Bestäubung) als auch bei der Dissemination (Verbreitung der Samen) der verzehrten Früchte. Ihre Hauptnahrung besteht aus Papayas, Mangos, Bananen, Feigen, Brotfrüchte, Seemandeln und Guyaven.
Geschichte
Eine mahorische Geschichte besagt, dass vor sehr langer Zeit eine gute Hexe einem verzweifelten Maki, welcher erfolglos versuchte an sehr hoch gewachsene Früchte heranzukommen, Flügel verlieh, was ihn zum Urvater der Flughunde machte. Aufgrund der Tatsache, dass die Flughunde ursprünglich die einzigen Säugetiere der Inseln waren, träfe es eine umgekehrte Sage eher. Eine gewisse Ähnlichkeit der Schädelform und Grösse und aufgrund der Tatsache, dass sich diese beiden unterschiedlichen Tierarten des Öfteren zusammen in Früchte-tragenden Bäumen streiten, lässt die Geschichte aber schon beinahe glaubhaft aussehen (Augenzwinkern).
Einzelnachweise
Naturalistes Mayotte, Environment & Patrimoine