Benutzer:Sängerkrieg auf Wartburg/Baustelle16

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Emissaries
Studioalbum von Melechesh

Veröffent-
lichung(en)

2006

Genre(s)

Thrash Metal

Titel (Anzahl)

10

Länge

52:09

Besetzung
  • Gitarre: Moloch
  • Bass: AI’Hazred
  • Schlagzeug: Xul
  • Gitarre, Gesang: Ashmedi
Chronologie
The Ziggurat Scrolls (EP, 2004) Emissaries The Epigenesis (2010)

Emissaries ist das vierte Studioalbum der Band Melechesh.

Entstehung

Im Januar 2006 ging Melechesh für vier Wochen in die Woodhouse-Studios in Deutschland, wo unter anderem Grip Inc., Samael, Therion und Moonspell bereits aufgenommen hatten. Im Februar 2006 wurde das Album erstmals abgemischt, da der Mischer laut der Band keine geeignete Wahl war, fand im Mai und Juni eine zweite Abmischung statt. Im Juli wurde das Album gemastert, die Veröffentlichung sollte am 30. Oktober 2006 in Europa und in Nordamerika am 23. Januar 2007 folgen.[1] Proscriptor war durch Xul ersetzt worden und nicht mehr Teil der Band, Ashmedi bat ihn jedoch „als Geste guten Willens“, als Gastsänger mitzuwirken.[2]

Titelliste

  1. Rebirth of the Nemesis – 6:38 (Ashmedi, Moloch)
  2. Ladders to Sumeria – 4:02 (Ashmedi)
  3. Deluge of Delusional Dreams – 6:25 (Ashmedi)
  4. Touching the Spheres of Sephiroth – 3:10 (Al'Hazred, Ashmedi)
  5. Gyroscope (The-Tea-Party-Cover) – 2:58
  6. Double Helixed Sceptre – 5:56 (Ashmedi)
  7. The Scribes of Kur – 6:35 (Ashmedi, Moloch)
  8. Leper Jerusalem – 3:49 (Ashmedi)
  9. Sand Grain Universe – 5:16 (Ashmedi)
  10. Emissaries and the Mysterium Magnum – 7:20 (Ashmedi, Moloch)

Gestaltung

Musikstil und Texte

Der Titel Emissaries bezieht sich auf die Anunnaki, die älteren Götter der mesopotamischen Mythen, die vom Planeten Nebiru kamen, um die (von Sumer ausgehend die Zivilisationen zu gründen. Ashmedi erwähnt auch eine zweite Bedeutung, nach der sich der Titel auf Melechesh selbst als Gesandte Mesopotamiens, seiner Kultur und des mesopotamischen Metal beziehen könnte.[2] Laut Eduardo Rivadavia von Allmusic ist das Album „von Kopf bis Fuß durchdrungen von chaldäischer Mythologie“ und „eine Sammlung sumerischer Zaubersprüche und mesopotamischer Mystik, unterstützt von einem mörderischen Sperrfeuer von Extreme-Metal-Wildheit“, die zur Brutalität der erzählten Geschichten passe. Rebirth of the Nemesis etwa schreibt das babylonische Schöpfungsepos Enūma eliš neu, wobei die Gottheit Tiamat wiederbelebt wird, um sich an Marduk zu rächen, die Musik dazu orientiert sich an Black Metal mit östlichen Melodien und Rhythmen.[3] Götz Kühnemund vom Rock Hard verglich die Band vom technischen Niveau her mit Keep of Kalessin, der „technischen Speerspitze im Black Metal“. Die Band würze ihre orientalischen Harmonien „mit einem elektrisierenden Schuss Chaos, der an die genialen Absu erinnert. Ein Höchstmaß an Melodie sorgt jedoch bei aller Härte und allem Speed dafür, dass ‚Emissaries‘ nie in konzeptloses Gehacke ausartet. Vocalist und Bandkopf Ashmedi setzt zudem sein Black-Metal-Organ genauso flexibel und ausdrucksstark ein wie damals Chuck Schuldiner seine Stimme im Death Metal.“[4] Laut Björn Thorsten Jaschinski vom Metal Hammer wird Melechesh „[w]egen ihrer verqueren Rhythmik und den zunächst bizarren, orientalischen Gitarrenläufen“ auch als „System Of A Down der schwarzen Künste“ bezeichnet. Ashmedi ließ sich für die Texte durch einen erneuten Besuch in Israel inspirieren, was sich im Lied Leper Jerusalem widerspiegelt: Seine Geburtsstadt Jerusalem habe „sehr viel Energie innerhalb ihrer Mauern, in ihrer Erde und Luft. Spirituell veranlagte Menschen merken das.“[5] Das Album sei gegenüber den vorigen eine Progression, habe die besten Elemente, sei reifer, aber dennoch wilder und magischer. Das in der Titelliste nicht aufgeführte letzte Stück ist eine Jamsession[2][6], die wegen eines Nervenleidens Ashmedis zur Entspannung eingelegt wurde[6]. Dieser wurden nach der Aufnahme mehr Gitarren hinzugefügt[2]. Laut Jaschinskis Kollegen Gunnar Sauermann bestimmen neben einer „fetzigen Thrash-Grundlage, die deutlich hörbar aus den Achtzigern stammt, und vereinzelten Black Metal-Anklängen […] orientalische Rhythmen sowie asiatisch wirkende Melodien das Klangbild. Diese fremden Elemente sind dabei derart geschickt und unauffällig eingeflochten, dass sie nicht den nervigen Eindruck einer nur gewollten Exotik machen. Stattdessen gehen Orient und Metal eine organische Verbindung ein, an der sich höchsten religiöse Fanatiker aller Glaubensrichtung stören können. Diese werden wohl auch auf Textzeilen aus akkadisch-sumerischen Keilschriften mit okkultem Inhalt nicht erfreut reagieren.“[7] Chad Bowar von About.com attestiert der Band einen einzigartigen und sofort wiedererkennbaren Klang. Das Album sei sehr vielseitig und zugänglich, vermutlich ihr zugänglichstes Werk. Melechesh verbinde melodischen Black Metal mit östlichen Instrumenten und sehr eingängigen Thrash-Riffs.[8]

Rezeption

Emissaries erschien auf einigen Listen der besten Veröffentlichungen des Jahres 2006.[8] Bowar bezeichnete das Album als „wirklich gute Black-Metal-CD mit einprägsamen Liedern, die die melodischen Gitarren und traditionellen Instrummente mit der Harschheit des Gesangs schön balancieren“.[8] Sauermann schrieb in seiner Rezension: „Hier ist endlich mal wieder ein Album mit höchst originellem Sound, der obendrein auch klangtechnisch überzeugt. EMISSARIES bietet außerdem herrlich aggressive Riff-Attacken, viele spannende Ideen und von Anfang bis Ende zündende Songs. Eine wirklich gelungene Überraschung!“ Er vergab sechs von sieben Punkten.[9] Rivadavia schrieb, es sei nicht zu beantworten, ob Emissaries eines der besten Black-Metal-Alben oder der besten „World-Metal“-Alben des Jahres 2006 sei. Es sei „eine konsistent hypnotisierende Reise in selten erkundete Musikreiche“, vergleichbar mit Orphaned Land, und „neue Hochwassermarke für die Gruppe“.[3] Laut Kühnemund hat Melechesh mit Emissaries „das Highlight des Monats abgeliefert - und zwar nicht nur nach Black-Metal-Maßstäben“. Das „außergewöhnliche technische Niveau der Band“ sollte „jeden auf Anhieb überzeugen, der auf schnellen, harten, originellen Metal abfährt“. „Es geht kaum noch besser und anspruchsvoller. Wer die Klasse von MELECHESH nicht erkennt, hat im (extremen) Metal so viel verloren wie der Papst in unserer heutigen Welt.“[4] Das Rock Hard nahm die Veröffentlichung in die Liste der „250 Black-Metal-Alben, die man kennen sollte“ auf.[10] Joe vom Ancient-Spirit-Magazine schrieb in seiner Rezension, Djinn stelle für ihn nach wie vor „das Nonplusultra“ dar, und er glaube auch, dass „MELECHESH dieses Meisterwerk selbst nicht mehr toppen können“, gab dem Album jedoch eine gute Note. Sein Kollege Hage schrieb, die Band wisse „auch mit ihrem neuen Album einmal mehr völlig zu überzeugen und mitzureißen. Ihr sehr stark vom Mesopotamischen Mystizismus und dem nahöstlichen Okkultismus geprägte Sound ist absolut originell, höchst aggressiv, technisch sehr versiert, stets für Überraschungen gut und kann es locker mit ähnlich gelagerten Formationen wie NILE, ABSU, ANCIENT RITES oder RUDRA aufnehmen. Sehr cool!“[11]

Einzelnachweise

  1. BIOGRAPHY. Archiviert vom Original am 14. September 2008; abgerufen am 4. März 2015 (englisch).
  2. a b c d Melechesh. MetalAct.RO, 7. Oktober 2006, abgerufen am 4. März 2015 (englisch).
  3. a b Eduardo Rivadavia: Emissaries - Melechesh. Allmusic, abgerufen am 20. Februar 2015 (englisch).
  4. a b Götz Kühnemund: Melechesh. Emissaries. In: Rock Hard. Nr. 235 (rockhard.de [abgerufen am 2. März 2015]).
  5. Björn Thorsten Jaschinski: Melechesh. Vagabundenseelen. In: Metal Hammer. Axel Springer Mediahouse München GmbH, Januar 2007, ISSN 1614-2292, S. 95.
  6. a b Joe, Hage: MELECHESH-Interview 2006. Ancient-Spirit-Magazine, 2006, abgerufen am 4. März 2015 (englisch).
  7. Gunnar Sauermann: Melechesh. Emissaries. In: Metal Hammer. Axel Springer Mediahouse München GmbH, November 2006, ISSN 1614-2292, S. 112 f.
  8. a b c Chad Bowar: Melechesh - Emissaries. About.com, abgerufen am 4. März 2015 (englisch).
  9. Gunnar Sauermann: Melechesh. Emissaries. In: Metal Hammer. Axel Springer Mediahouse München GmbH, November 2006, ISSN 1614-2292, S. 113.
  10. 250 Black-Metal-Alben, die man kennen sollte. In: Rock Hard. Nr. 269, Oktober 2009, S. 75.
  11. Joe: MELECHESH. Emissaries. Ancient-Spirit-Magazine, abgerufen am 4. März 2015.

[[Kategorie:Album 2006]]