Diskussion:Sozialgeographie
Rechtschreibung
Die Neue Rechtschreibung lässt ja auch die alte Schreibweise "Sozialgeographie" zu - bin ich altmodisch, wenn ich diese präferiere? ~~
Erläuterung der Sozialgeografie
Ich würde der Erläuterung der Sozialgeografie, so wie sie zur Zeit (3.12.2005) dargeboten wird, nicht allzuweit trauen! Sie ist äußerst fragmentarisch und z.T. falsch. Die Sozialgeographie hat sich auch nach Ruppert und Schaffer (s. einziger Literaturhinweis am Ende) noch weiter entwickelt. Wenn die Autoren dieses Wikipedia-Beitrags schon den Namen Werlen ins Spiel bringen, könnten sie schon allein mit Blick in dessen Veröffentlichungen sehen, dass die Sache mit der Sozialgeographie noch etwas weiter geht und um einiges differenzierter ist!
erster deutschsprachiger Vertreter
"Als erster deutschsprachiger Vertreter ist nicht Friedrich Ratzel, sondern der Österreicher Hans Bobek, nach Erscheinen seines programmatischen Aufsatzes (1948) zu nennen." Wie soll dieser Satz verstanden werden, wenn gar nicht gesagt wird, weshalb man denn auf die Idee kommen könnte, Ratzel als ersten deutschsprachigen Vertreter der S. zu sehen??
Überarbeiten: Aus der Wikipedia:Qualitätssicherung/6. Januar 2006
Höchst unvollständig! Entwicklungen und Diskussionen der jüngeren Vergangenheit (nach der Münchner Schule) und der Gegenwart werden fast völlig ausgeblendet! Insbesondere für den Laien, z.T. aber auch den Kenner nicht nachvollziehbare Aussagen (z.B. "Als erster deutschsprachiger Vertreter ist nicht Friedrich Ratzel ..."; "Die stärkste Phase der Sozialgeografie in Deutschland war von den 60ern bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts ...") --141.30.136.22
Meiner Meinung ist die Definition viel zu kompliziert und unverständlich beschrieben! Ich würde den Begriff Sozialgeographie in Kurzform wie folgt erlklären: Die Sozalgeographie untersucht, welche Menschen(nach Heimatort) sich, soziologisch gesehen, wie verhalten. Wie sich Menschen je nach Heimatort in der Gesellschaft organisieren! -- 83.228.145.82 12:17, 12. Okt. 2010 (CEST)
Hab mal den Artikel durch ein paar Zwischenüberschriften besser gegliedert. Vielleicht regt das andere Leute an, ihn weiter zu verbessern (zumindest jeweils in einzelnen Abschnitten), das hat er nämlich immer noch nötig... --Fah 15:38, 1. Apr. 2007 (CEST)
Der begriff Geodeterminismus
ist diskreditiert worden durch den Mißbrauch durch Nationalsozialisten; GD meint nicht, "ein Raum, ein Volk", wie es hier reduzierend dargestellt wird, sondern daß die naturräumliche Ausstattung Einfluß auf gesellschaftsbildende Prozesse hat, was nichts mit Rassismus zu tun hat. Wie hätten sich Hochkulturen mit Städtebau und sozialer Ausdifferenzierung z.B. auf Grönland entwickeln können? Auch ist es schwer nachzuvollziehen, wie die Nationalsozialisten ihre "Blut&Boden"-Ideologie daraus abgeleitet haben; wie ist ein Anspruch auf "Lebensraum im Osten" geodeterministisch begründet?
Im angloamerikanischen Raum gibt es z.B. mit Jared Diamond durchaus moderne Vertreter geodeterministischer Ideen, welcher durchaus plausibel erklärt, daß z.B. zur Herstellung von Stahl Bodenressourcen wie Eisenerz notwendig ist und daher Gesellschaften ohne Zugang zu Eisenerz auch keine Waffen oder Werkzeuge aus Stahl herstellen konnten. Dies nur ein sehr plattes, aber einleuchtendes Beispiel; Diamond ist wesentlich differenzierter und bezieht neben geologischen Faktoren (Ressourcen, Topographie, Klima, ...) auch Flora und Fauna ein
Genetik ist auch durch den NS mißbraucht worden, wird aber heute wieder selbstverständlich akzeptiert. Evtl. ist das Wort "Determinismus" etwas zu hart gegriffen; ich würde "Georelationalismus" sagen, also dem Naturraum zumindest einen großen Einfluß auf die Gesellschaftskonstitution einräumen, wenn auch keinen absoluten. Auch denke ich, daß der Einfluß des Naturraums in der Frühphase einer Gesellschaft wesentlich stärkeren Einfluß hat; durch die Globalisierung hat die naturräumliche Ausstattung einen immer geringeren Stellenwert, da alle Produkte kostengünstig nach überallhin transportiert werden können. (nicht signierter Beitrag von 89.12.45.16 (Diskussion) 18:47, 3. Feb. 2016 (CET))
- Der Begriff Geodeterminismus wurde von den Nationalsozialisten nicht diskreditiert. Sie argumentierten vielmehr geodeterministsch, was nach dem Ende des zweiten Weltkriegs zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Paradigmen der Vorkriegszeit führte. Tatsächlich ist bis heute umstritten inwiefern sich die Nationalsozialisten auf Karl Haushofer beriefen. Unumstritten ist aber die geodeterministsche Argumentation um "Blut & Boden" und "Lebensraum". Geodeterminismus - da du den Begriff nicht richtig auslegst - ist nicht als Paradigma zu verstehen, sondern als Vorwurf: Determinismus bezeichnet ein meist naturalistisches Denken, das alle Phänomene durch bestimmte Vorbedingungen "determiniert" also vorbestimmt sieht. Die Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft, Staat...all das wird also nur durch die geographische Lage bestimmt. Die NS dachten insofern geodeterministisch, als das sie das Volk mit ihrem "Lebensraum" verbunden sahen: Das deutsche Volk sei ein Produkt ihres "Lebensraumes" und eine "gesunde Entwicklung" wäre mit der zwangsläufigen Ausbreitung des Herrschaftsgebietes verbunden. Das offenbarte den gefährlichen Kern des Geodeterminismus. Heute streitet die Geographie keineswegs den Einfluss der räumlichen Lage auf Gesellschaften und Individuuen ab. Sie hat lediglich ihre Perspektive verbreitet. Sprich: Nicht nur der Raum beeinflusst den Menschen; der Mensch beeinflusst auch den Raum. Und Gesellschaften werden auch durch andere Faktoren beeinflusst, wie ihre Geschichte. Geodeterminismus ist faktisch nichts anderes als extreme "Fachidiotie", die wir auch aus anderen Fächern kennen: Der Historizismus besagt, dass die menschliche Geschichte auf Naturgesetzen basiert und vorhersagbar ist. Der Ökonomismus versucht alle gesellschaftlichen Phänomene mit Wirtschaftstheorie zu erklären.
- Im Übrigen wird Jared Diamond für seine Thesen stark kritisiert. ;) --Danny • (Diskussion) • Bewertung 13:35, 24. Aug. 2016 (CEST)