Kleinmeister-Schalen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Oktober 2016 um 15:02 Uhr durch imported>Vergrätztes Reptil(2448637) (Grammatikfehler behoben.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Randschale des Töpfers Xenokles
Bandschale eines unbekannten attischen Künstlers, um 540 v. Chr.
Droop-Schale eines unbekannten attischen Künstlers, um 550/30 v. Chr.
Kassel-Schale eines unbekannten attischen Künstlers, um 540 v. Chr.

Kleinmeister-Schalen sind eine Gattung der attisch-schwarzfigurigen Schalen, die in der Mitte und im 3. Viertel des 6. Jahrhunderts v. Chr. produziert wurden. Sie sind nach ihrer zierlichen, kleinformatigen Bemalung benannt.

Kleinmeister-Schalen sind jünger als Sianaschalen, beide Formen wurden jedoch noch längere Zeit produziert. Die Kleinmeister bemalten nur noch den oberen kleinen Fries über dem „Knick“ der Schalen, eventuell auch die Lippe oder die Henkelzonen. Wahrscheinlich haben nur wenige Sianaschalenmaler auch Kleinmeisterschalen bemalt. Einer der ersten Künstler, die diese Vasenform in Athen einführten, war Klitias; der erste Vasenmaler, dem derzeit Kleinmeisterschalen zugeschrieben werden können, ist der Kassandra-Maler. Die Veränderung der Dekoration ging mit einer Streckung der Schalenfüße einher. Kleinmeister haben nur selten größere Vasentypen bemalt (wiewohl von guten Malern größerer Vasen auch des Öfteren Kleinmeisterschalen bekannt sind). Stilistische Vergleiche zwischen großen und kleinen Vasen fallen bis heute schwer.

Von den Kleinmeistern sind viele Signaturen bekannt (vor allem bei Randschalen), da die Signatur häufig als Bestandteil des Gesamtdekors genutzt wurde. Es überwiegen Signaturen von Töpfern, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Qualität der Töpferarbeiten nicht selten die der Malereien übertrifft.

Typen sowie verwandte und abgeleitete Formen

Es sind mehrere verschiedene Typen von Kleinmeister-Schalen bekannt:

Literatur

  • John D. Beazley: Little-master Cups. In: Journal of Hellenic Studies. Band 52, 1932, S. 167–204.
  • John D. Beazley: Attic Black-Figure Vase-Painters. Clarendon Press, Oxford 1956, S. 159–197.
  • Dieter Metzler: Eine attische Kleinmeisterschale mit Töpferszenen in Karlsruhe. In: Archäologischer Anzeiger. 1969, S. 138–152.
  • John D. Beazley: Paralipomena. Additions to Attic black-figure vase-painters and to Attic red-figure vase-painters. 2nd edition. Clarendon Press, Oxford 1971, S. 67–80.
  • Joan Tarlow Haldenstein: Little master cups. Studies in 6th century Attic black-figure vase painting. Dissertation University of Cincinnati 1975.
  • Heide Mommsen: Kleinmeister-Schalen. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 563.
  • Rudolf Wachter: Drinking inscriptions on Attic little-master cups. A catalogue (AVI 3). In: Kadmos. Band 42, 2003, S. 141–189.
  • Peter Heesen: Drinking inscriptions on Attic little-master cups. Does size matter? A contribution to the AVI Project. In: Museum Helveticum. Band 63, 2006, S. 44–62 (doi:10.5169/seals-48689).