Benutzer:NinaGospo/ingonussbaumer

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Ingo Nussbaumer (* 1. Januar 1956 in Leibnitz) ist ein österreichischer Künstler und Kunsttheoretiker.

Leben

Ingo Nussbaumer wuchs als Kind einer Lehrerfamilie in St. Nikolai ob Draßling in der Südsteiermark auf. Zwischen 1976 bis 1982 studierte er Malerei und Philosophie in Basel, Salzburg und Wien, wo er anschließend sein Atelier in der Myrthengasse bezog.

Gemeinsam mit Eva Blinlinger, Ela Hornung-Ichikawa und Johannes Matthiesen führte Ingo Nussbaumer 1987 eine Zweigstelle der Free International University (FIU) in Wien, um ein zeitgenössisches Dissukssionsforum für Kunst in Wien zu schaffen. Die Veranstaltungen im Rahmen der FIU fanden im Atelier von Ingo Nussbaumer statt, bis die Zweigstelle 1989 aufgehoben wurde.

2014 übernahm Nussbaumer einen Lehrauftrag als Gastprofessor an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Ingo Nussbaumer lebt und arbeitet in Wien und Stettenhof.

Werk

Die Auseinandersetzung und phänomenologische Erforschung von Farbe und Farbwirkungen steht im Zentrum von Ingo Nussbaumers kunsttheoretischen und bildnerischen Werk.[1] Das bildnerische Gesamtwerk des Künstlers lässt sich in zwei Gruppen unterteilen: Gemälde und Lichtobjekte.

Neben dem Bauhaus und dem abstrakten Expressionismus haben die Ansätze der nichtrelationalen Malerei von Donald Judd und Frank Stella seine frühe Malerei beeinflusst. Sein Stil ist seit Beginn geprägt durch das systematische Anfertigen von Gemäldeserien. Damit konnte Nussbaumer Farben in diversen Wirkungszusammenhängen, wie beispielsweise das Verhalten von Farbflächen, Licht, Schatten oder die Entstehung von Farbräumen untersuchen und neue Zugänge herausarbeiten.[2] Seit 1997 werden Gemälde mit dem Titel "color proposition" versehen, um zu verdeutlichen, dass Farbgefüge bildnerische Ausdrücke formulieren, die inhaltsstiftende Funktionen besitzen können, welche über bloß abbildende Bedeutungen hinausgehen.[3]


Nussbaumer erstellt sowohl Gemälde auf Öl- und Alkyd-Basis, als auch Aquarelle. Auf dem Gebiet des Aquarells entwickelte Nussbaumer eine eigene Schablonentechnik zur Erzeugung von Farbflächen, um scharfkantige Verzahnungen und Verschränkungen von Farben zu erzielen.[4] Auch seine Aquarelle werden in der Regel zu Bildblöcken oder Serien zusammengefasst, wie beispielsweise die Serie "Kaspar Hausers Versuch die befohlene Tonlage zu torpedieren", welche zwischen 2013 und 2015 entstanden ist und vom 24. - 27. September 2015 auf der Kunstmesse viennacontemporary (Galerie Hubert Winter) gezeigt wurde.

Seine Lichtinstallationen greifen das Thema Farbe auf spektraler Ebene wieder auf und gehen auf intensive Experimente mit Farbphänomenen zurück. Zwischen 1994 und 1995 untersuchte Nussbaumer die Wechselwirkung prismatischer Farben[5], welche durchaus als Fortführung der Arbeit "Interaction of Color" von Josef Albers gesehen werden können[6], wobei Nussbaumer sich in seinen Untersuchungen jedoch auf Spektralfarben konzentriert. Bezugnehmend auf den methodischen Ansatz in Goethes Farbenlehre, gelang es ihm Goethes Experimente weiterzuentwickeln, wobei er Newtons Experimente gezielt miteinbezog.(Olaf Müller) Dies führte schließlich zur Entdeckung sechs weiterer neuer Farbspektren. [7] Gekoppelt mit der Aufarbeitung des Experimentum Crucis von Newton initiierte Nussbaumer einen Diskurs zwischen Kunst, Philosophie und Physik. (Quelle)

Seine Lichtobjekte operieren alle mit spektralen Farbphänomenen. Dazu werden große Wasserprismen benutzt, durch die Licht von Diaprojektoren über Spalte und Stege geschleust Spektren auf eigens entwickelten Auffangschablonen werfen, durch die dann die spektralen Farberscheinungen fragmentiert werden. In dem durch weitere im Raum aufgestellte Prismen die fragmentierten Spektren angeschaut werden können, fügen sich die Ausgangsfarben zu neuen Farben und Konstellationen zusammen.


Ausstellungen

Veröffentlichungen

  • Olaf Müller: Mehr Licht: Goethe mit Newton im Streit um die Farben. S. FISCHER, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-10-002207-3.
  • Ingo Nussbaumer: Zur Farbenlehre: Entdeckung der unordentlichen Spektren. Edition Splitter, Wien 2008, ISBN 978-3-901190-38-4.
  • Ingo Nussbaumer: Die Idee des Bildes: Als Beitrag zu einer Noetik der Kunst. Edition Splitter, Wien 2002, ISBN 978-3-901190-86-4.

Weblinks


Einzelnachweise

  1. fair Zeitung für Kunst und Ästhetik. Nr. 11 / IV-2010, Seite 20 – 21 , abgerufen am 21.06.2017.
  2. Hartwig Knack: homme solitaire Ingo Nussmauber und János Megyik In: Parnass Kunstmagazin 04/2015, November - Dezember, Seite 134-135 .
  3. Margareta Sandhofer: Die Befreiung der Farbe In: artmagazine 26. Mai 2013 .
  4. Anne Katrin Fessler: Farbdynamik in zwei Varianten In: Der Standard 16. Mai 2013.
  5. Doc Baumann: Alles so schön bunt hier In: DOCMA. Magazin für Bildbearbeitung 15. Juni 2015.
  6. Josef Albers: Interaction of Color – Grundlegung einer Didaktik des Sehens. Übersetzung aus dem Amerikanischen von Gui Bonsiepe. Nachdruck: DuMont, Köln 1997. Originalausgabe Yale U.P., New Haven 1963, erste deutsche Textausgabe DuMont, Köln 1970.
  7. Ingo Nussbaumer: Zur Farbenlehre: Entdeckung der unordentlichen Spektren. Edition Splitter, Wien 2008.

Kategorie:Bildender Künstler (Österreich) Kategorie:Österreicher Kategorie:Geboren 1956 Kategorie:Mann