Benutzer:Gerhart Ryffel/ad Glyphosatresistenz

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Resistenzentwicklung bei Unkräutern

Amaranthus palmeri; in mehreren US-Bundesstaaten hat dieses weit verbreitete Unkraut eine Glyphosatresistenz entwickelt.[1]

Der umfangreiche und einseitige Einsatz von Glyphosat, besonders auf Flächen mit glyphosatresistenten Kulturpflanzen, hat zur Entwicklung von glyphosatresistenten Unkräutern geführt. Dabei haben diese Pflanzen durch Mutationen und den hohen Selektionsdruck Resistenzen entwickelt, die die vom Glyphosat blockierten Stoffwechselwege überbrücken und damit das Überleben der Pflanzen trotz Glyphosateinsatz ermöglichen.[1]

Die starke Anwendung von herbizidresistenten Kulturpflanzen in den USA, Argentinien und Brasilien hat diese Entwicklung begünstigt[2]. Aber auch in Europa sind bereits Resistenzen von Unkräutern bekannt geworden, obwohl kaum transgene Pflanzen angebaut werden, Glyphosat aber auch in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt wird. 2017 werden in einer internationalen Datenbank 37 glyphosatresistente Pflanzen aufgeführt.[3] Aufgrund der breiten Verwendung glyphosathaltiger Produkte wird erwartet, dass dieser Prozess sich in Zukunft verstärken wird. Vor diesem Hintergrund werden Maßnahmen empfohlen, die den Selektionsdruck auf Unkräuter reduzieren und es wird eine breiter gefächerte Unkrautbekämpfung angeraten. Als Möglichkeiten werden genetische Innovationen, neuartige full-dose-Herbizidmischungen und Alternativen zu Glyphosat genannt. Mechanische und feinmechanische Ackerbauverfahren sowie pflanzenbauliche Praktiken wie Pflanz- und Fruchtfolgeplanung sollen eingesetzt werden, um die Abhängigkeit von Glyphosat zu reduzieren. Dieser vielfältige Ansatz sei erforderlich, damit die Vorteile von Glyphosat aber auch anderer Herbizide in Zukunft weiterhin genutzt werden können.[2].

Unerwünschte glyphosatresistente Pflanzen können auch durch Auskreuzung des EPSPS-Gens aus resistenten transgenen Pflanzen in nicht-resistente Kultursorten oder Wildformen entstehen. Dies trifft für Raps, Mais und Baumwolle zu. Bei Raps und weißem Straußgras wurde sogar eine Übertragung auf verwandte Arten beobachtet.[4] Im Baseler Rheinhafen wurde das Auskreuzen des EPSPS-Gens auf Raps nachgewiesen, obwohl der Anbau gentechnisch-veränderten Rapses in der Schweiz nicht zugelassen ist.[5] Es scheint, dass konventioneller Weizen aus Kanada mit glyphosatresistenten Rapssamen verunreinigt ist und so beim Umladen im Rheinhafen sich in der Schweiz ansiedeln konnte.[6]

Einzelnachweise

  1. a b Gaines, T. A., et al. (2011). "Mechanism of resistance of evolved glyphosate-resistant Palmer amaranth (Amaranthus palmeri)." J Agric Food Chem 59(11): 5886-5889.doi:10.1021/jf104719k
  2. a b Green, J. M. (2016). "The rise and future of glyphosate and glyphosate-resistant crops." Pest Manag Sci: in press.doi:10.1002/ps.4462
  3. Heap, I.  The International Survey of Herbicide Resistant Weeds.  Online.  Internet.  Tuesday, August 8, 2017 [[1]]
  4. Ryffel, G. U. (2014). "Transgene flow: Facts, speculations and possible countermeasures." GM Crops Food 5(4): 249-258.doi:10.4161/21645698.2014.945883
  5. Schulze, J., et al. (2014). "Unexpected Diversity of Feral Genetically Modified Oilseed Rape (Brassica napus L.) Despite a Cultivation and Import Ban in Switzerland." PLoS ONE 9(12): e114477.doi:10.1371/journal.pone.0114477
  6. Schulze, J., et al. (2015). "Low level impurities in imported wheat are a likely source of feral transgenic oilseed rape (Brassica napus L.) in Switzerland." Environ Sci Pollut Res Int 22(21): 16936-16942.doi:10.1007/s11356-015-4903-y

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Kategorie:Pflanzenschutz Kategorie:Gentechnik