Diskussion:Bakhshali-Manuskript
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Quelle aus dem 3. Jahrhundert
Laut einer AFP-Meldung in der FAZ vom 18.09.2017 Seite 7 haben Forscher in Oxford (England) in diesem Manuskript ein punktförmiges Zeichen für die Null entdeckt, und das sei über 500 Jahre älter als die bisher älteste Quelle. Wer diesen Fund bestätigen kann, möge ihn in den Artikel setzen und in den Artikeln Null und Indische Ziffern die Altersangaben enger setzen. -- Wegner8 (Diskussion) 10:53, 21. Sep. 2017 (CEST)
- Habe das eingebaut, das Bakhshali MS war für die Erwähnung der Null schon lange bekannt, nur die Datierung war unsicher, was ja jetzt deutlich zu älteren Zeiten hin (bis um die 500 Jahre als vorher allgemein gedacht) revidiert wurde. Damit müssen auch die vorherigen "ältesten" Nachweise im südasiatischen Raum im Artikel Null neu eingestuft werden.--Claude J (Diskussion) 13:06, 21. Sep. 2017 (CEST)
- Die Ergebnisse der Radiokarbondatierung sind allerdings durchaus kontrovers aufgenommen worden. Ich empfehle die Lektüre des kürzlich erschienenen Artikels von Kim Plofker, Agathe Keller, Takao Hayashi, Clemency Montelle und Dominik Wujastyk: (doi:10.18732/H2XT07). Außer der Datierung gehen die Autoren auch auf die Frage ein, ob die Null im Bakhshali als bloßer Platzhaler oder als eigenständige Zahl verwendet wird. Vielleicht mag sich das jemand mit mehr mathematischem Sachverstand auch mal anschauen. --Jbuchholz (Diskussion) 10:11, 24. Okt. 2017 (CEST)
- Die Autoren Plofker, Hayashi etal. haben natürlich erhebliches Gewicht als führende Spezialisten auf dem Gebiet altindische Mathematik. Die Radiokarbondatierung können sie aber gar nicht angreifen, da das nicht ihr Fachgebiet ist. Sie argumentieren vielmehr von der Einheitlichkeit des Textes her, dass es aus der späteren Datierungsphase stammt, die ältesten Birkenholzrinden also auch erst später beschrieben wurden. Allerdings fehlt doch wohl anscheinend die wissenschaftliche Veröffentlichung der Bodleian Library Radkiokarbondaten (und aus den Pressemitteilungen ging nicht so deutlich hervor, was denn genau auf der früh datierten Seite stand).--Claude J (Diskussion) 10:42, 24. Okt. 2017 (CEST)
- Ich denke es gibt drei Möglichkeiten:
- 1) Die per Radiokarbonuntersuchung ermittelten Daten stimmen und sind mit dem Datum der Beschriftung der jeweiligen Blätter identisch. In dem Fall müsste man erklären, warum der Text sich nahtlos von einem Blatt auf das nächste fortsetzt, obwohl die Beschriftung der einzelnen Blätter mehrere Jahrhunderte auseinanderliegt. Hier könnte man annehmen, dass ein altes, beschädigtes Blatt zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Kopie ersetzt wurde. Schwieriger zu erklären ist, warum die Schrift der einzelnen Blätter trotz des Zeitunterschieds von mehreren Jahrhunderten so gleichförmig ist.
- 2) Die per Radiokarbonuntersuchung ermittelten Daten stimmen, sind aber nicht mit dem Datum der Beschriftung der jeweiligen Blätter identisch. In dem Fall müsste man davon ausgehen, dass alle Blätter zum gleichen Zeitpunkt beschrieben wurden, wobei teilweise jahrhundertealte Blätter verwendet wurden. Das hieße, dass das Datum des jüngsten Blattes das Datum für die Beschriftung des Manuskriptes vorgibt. Dass alte Manuskripte wiederverwertet wurden, ist prinzipiell denkbar (vgl. Palimpsest), aber ich weiß nicht, wie plausibel das im Fall von Birkenrindenmanuskripten ist (Wäre ein 500 Jahre altes Stück Birkenrinde noch in einem Zustand, in dem man es wiederverwerten wollte? Bzw. welche Gründe gäbe es, nicht einfach ein neues Stück Birkenrinde zu nehmen?).
- 3) Die per Radiokarbonuntersuchung ermittelten Daten stimmen nicht. Die Autoren sind klug genug, die Ergebnisse der Radiokarbondatierung nicht direkt anzugreifen (denn dazu sind sie in der Tat nicht qualifiziert), aber angesichts der Probleme, die die anderen Erklärungsansätze liefern, wäre es sicher sinnvoll, wenn sich andere Spezialisten zu der Zuverlässigkeit der Ergebnisse äußern. Die Autoren verweisen immerhin auf den Fall des tibetischen Manuskripts, bei der auch Experten Zweifel an den Ergebnissen der Radiokarbondatierung geäußert haben.
- Welche der drei Möglichkeiten zutrifft, können wir hier nicht entscheiden. Für die Wikipedia ist das ein klassischer Fall von WP:NPOV, also Darstellung und Zuweisung beider Standpunkte. Ich denke, der Artikel macht das in der gegenwärtigen Form ganz gut. --Jbuchholz (Diskussion) 11:49, 25. Okt. 2017 (CEST)
- Die Autoren Plofker, Hayashi etal. haben natürlich erhebliches Gewicht als führende Spezialisten auf dem Gebiet altindische Mathematik. Die Radiokarbondatierung können sie aber gar nicht angreifen, da das nicht ihr Fachgebiet ist. Sie argumentieren vielmehr von der Einheitlichkeit des Textes her, dass es aus der späteren Datierungsphase stammt, die ältesten Birkenholzrinden also auch erst später beschrieben wurden. Allerdings fehlt doch wohl anscheinend die wissenschaftliche Veröffentlichung der Bodleian Library Radkiokarbondaten (und aus den Pressemitteilungen ging nicht so deutlich hervor, was denn genau auf der früh datierten Seite stand).--Claude J (Diskussion) 10:42, 24. Okt. 2017 (CEST)
- Die Ergebnisse der Radiokarbondatierung sind allerdings durchaus kontrovers aufgenommen worden. Ich empfehle die Lektüre des kürzlich erschienenen Artikels von Kim Plofker, Agathe Keller, Takao Hayashi, Clemency Montelle und Dominik Wujastyk: (doi:10.18732/H2XT07). Außer der Datierung gehen die Autoren auch auf die Frage ein, ob die Null im Bakhshali als bloßer Platzhaler oder als eigenständige Zahl verwendet wird. Vielleicht mag sich das jemand mit mehr mathematischem Sachverstand auch mal anschauen. --Jbuchholz (Diskussion) 10:11, 24. Okt. 2017 (CEST)
- Habe das eingebaut, das Bakhshali MS war für die Erwähnung der Null schon lange bekannt, nur die Datierung war unsicher, was ja jetzt deutlich zu älteren Zeiten hin (bis um die 500 Jahre als vorher allgemein gedacht) revidiert wurde. Damit müssen auch die vorherigen "ältesten" Nachweise im südasiatischen Raum im Artikel Null neu eingestuft werden.--Claude J (Diskussion) 13:06, 21. Sep. 2017 (CEST)