Benutzer:Gleiberg/Mein Blick auf SW-Artikel

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¡Que pico de oro!.jpg

Es ist üblich, dass Juroren des Schreibwettbewerbs ihren Blick auf Artikel darlegen. Damit soll den Autoren eine Hilfestellung gegeben und gleichzeitig ein Einblick in die Bewertungskriterien gewährt werden. Grundsätzlich gelten die Wikipedia:Richtlinien. Hier werden nur zusätzliche konkrete Punkte aufgezählt, die mir bei Artikeln besonders gut gefallen oder die meinen Edit-Knopf zucken lassen. Wenn zwei Artikel sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, sind diese Kriterien für mich eine Hilfestellung bei der Entscheidung.

Da ich über eine gewisse emotionale Kapazität verfüge kann es sein, dass ich mein Herz aus mir unerklärlichen Gründen an einen Artikel verliere. Wäre dies nicht der Fall und gäbe es nur objektivierbare Kriterien, könnten wir Jury-Bots einrichten. Hier also mein persönlicher Blick auf Bewertungen.

Thema und Schwierigkeitsgrad

Prinzipiell ist jedes Thema zu einem herausragenden Artikel ausbaubar. Die Bergtour wird aber auch nach dem Schwierigkeitsgrad und der Höhe, die man erreicht, gemessen.

  • Schwierig sind zentrale Artikel, bei denen eine Vielzahl an Quellen berücksichtigt und viele Aspekte des Themas bearbeitet werden müssen. Was ein zentraler Artikel beispielsweise ist, siehe hier.
  • Artikel mit wissenschaftlichen, philosophischen oder sozialen Kontroversen stellen hohe Anforderungen an die Urteilskraft und die Neutralität des Autors. Hier vermerke ich negativ, wenn ich mich als Leser an der Nase gezogen fühle und positiv, wenn es sachlich und aufklärerisch bleibt.
  • Ein eher unbekanntes Thema, für das schwierig erreichbare Quellen gefunden und ausgewertet werden müssen, finde ich oft bemerkenswert. Die Schwierigkeit ist aber dann sehr gering, wenn ausschliesslich eine Übersichtsarbeit oder Monographie zum Thema ausgeschlachtet und verwendet wird.
Formales
  • Ellenlange Bandwurmartikel sprechen nicht für die Qualität eines enzyklopädischen Artikels. Stringenz bei gleichzeitiger Vollständigkeit aller wichtigen Aspekte ist eine zu wenig honorierte Kunst.
  • Die Einleitung muß dem Umfang des Themas angemessen sein, mir klarmachen warum ich weiterlesen soll und zeigen, wie gut der Autor das Wesentliche in verständlicher Form exzerptieren kann. Diese Zusammenfassung in der Einleitung bedarf nach meiner Meinung als Exzerpt des folgenden Artikels keiner Referenzierung.
  • Eine didaktisch gelungene und logisch nachvollziehbare Gliederung finde ich (auch zum Schreiben) sehr wichtig. Sie sollte auch dem eiligen Sucher von Einzelinformationen Hilfestellung bieten.
  • Links auf Begriffsklärungsseiten, die klar aufzulösen sind, sehe ich als Fehler
  • Satzreihungen ohne inhaltliche Verknüpfung (nach ein/zwei Sätzen immer wieder einen Absatz), werte ich als Auflistung
  • Einen Abschnitt mit „siehe auch“ empfinde ich eher als Indiz für Lücken im Artikel
  • Tabellen können (gerade bei naturwissenschaftlichen Thenmen) in sparsamer Anwendung notwendig sein. Dann sollten sie jedoch stets mit einer Legende und einem einführenden Abschnitt versehen sein.
Quellen

Sachverhalte müssen natürlich mit Quellen belegt werden, hier prüfe ich sehr genau nicht nur den Inhalt, sondern auch die Qualität der Quelle selbst.

  • Konkrete Aussagen wie beispielsweise Zahlen, Prozentsätze, Häufigkeiten etc. müssen durch Einzelnachweise belegt werden.
  • Bei Einzelnachweisen aus Büchern erwarte ich Seitenangaben
  • Besonders positiv finde ich, wenn die Quellen direkt zugänglich verlinkt werden können (als Volltext leider nur bei einigen Journalen oder Büchern möglich). Generell gilt: Je mehr der Leser eigenständig überprüfen kann, umso besser.
  • Einzelne Quellenangaben sollten vollständig und ordentlich lesbar sein, damit sie auch in der Printversion Sinn machen
  • Nachweispflicht bedeutet nicht Referenzitis von Selbstverständlichkeiten für dieses Fachgebiet.
Manchmal kann die Jury auch ganz andächtig staunen. Schreibt uns einfach was Schönes :-)
Bilder

Bilder und Graphiken unterstützen das Thema und geben dem Artikel ein Gesicht. Positiv vermerke ich:

  • wenn Bilder mit einer guten Legende versehen sind
  • dem Thema in jeder Hinsicht angemessen sind
  • das Layout des Textes nicht zerfasern
  • für den Artikel (falls notwendig) extra angefertigt oder herbeigeschafft wurden
  • in angemessener Bildgröße eingefügt werden (ich bin kein Fetischist für normierte Bildgrößen ohne Rücksicht auf die sofortige Erkennbarkeit)
Glücksmomente

Eine erotische Beziehung zu einem Artikel vermag ich dann aufzubauen, wenn er ein mir bislang fremdes Thema so aufbereitet, dass ich nach "mehr" schreie und mir ein Buch darüber kaufen möchte. Ähnlich ergeht es mir bei bekannten Begriffen, die aber im Artikel in einen überraschend neuen Zusammenhang gestellt, mit "Aha"-Erlebnissen verziert werden oder mein Grundverständnis über einen Sachverhalt gänzlich auf neue Füße stellen.