Cabinotier
Ein Cabinotier ist ein Arbeiter, der in einer Werkstatt in Genf einer Uhrenfabrik zuarbeitet. Ein Cabinotier kann unterschiedlichen Handwerken entstammen und muss kein Uhrmacher sein, er muss nur in einer Zulieferwerkstatt einer Uhrenfabrik arbeiten, welche man auch als Kabinett (franz.
) bezeichnet. Die abschließende Bemerkung des illustrierten Fachlexikons der Uhrmacherei, herausgegeben vom Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH, lautet hierzu: „Der Genfer Cabinotier war für seinen beißenden Spott bekannt“.[1]
Der Berufsstand der Cabinotiers umfasste neben Uhrmachern auch Goldschmiede, Edelsteinfasser, Graveure, Rhabilleure, Repasseure, Feinmechaniker, Polisseure, Galvaniker und Cadranographen.[2] Cabinotiers wurden bereits im 17. Jahrhundert beschrieben und waren durch ein gehobenes Ansehen, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten gekennzeichnet.[3]
Literatur
- Otto Böckle, Wilhelm Brauns: Lehrbuch für das Uhrmacherhandwerk. Arbeitsfertigkeiten und Werkstoffe. 8.–10. Auflage. Wilhelm Knapp, Halle (Saale) 1951 (Reprint, herausgegeben von Michael Stern. Heel, Königswinter 2010, ISBN 978-3-86852-288-4).
- Hermann Brinkmann: Einführung in die Uhrenlehre (= Die Uhrmacherschule. Bd. 2). 10. unveränderte Auflage. Wilhelm Knapp, Düsseldorf 2005, ISBN 3-87420-010-8.
- George Daniels: Watchmaking. Updated 2011 edition. Philip Wilson Publishers, London 2011, ISBN 978-0-85667-704-5.
Einzelnachweise
- ↑ Georges-Albert Berner: Illustriertes Fachlexikon der Uhrmacherei. Abgerufen am 12. Januar 2012.
- ↑ Berufe und Ausbildungen im Uhrmacherbereich. Abgerufen am 14. Januar 2012.
- ↑ Beschreibung des Cabinotiers. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 14. Januar 2012.