Gastrin Releasing Peptide

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. April 2018 um 07:31 Uhr durch imported>Gugerell(149453) (Typo).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Gastrin Releasing Peptide
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 27 aa; 2,86 kDa
Präkursor (95 aa, 3 Formen)
Bezeichner
Gen-Namen GRP ; BN; GRP-10; preproGRP; proGRP
Externe IDs
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Landwirbeltiere
Orthologe
Mensch Maus
Entrez 2922 225642
Ensembl ENSG00000134443 ENSMUSG00000024517
UniProt P07492 Q8R1I2
Refseq (mRNA) NM_001012512 NM_175012
Refseq (Protein) NP_001012530 NP_778177
Genlocus Chr 18: 55.04 – 55.05 Mb Chr 18: 66 – 66.01 Mb
PubMed-Suche 2922 225642

Das Gastrin Releasing Peptide (GRP) oder Polypeptid 148 ist einer von mehreren Faktoren, die die Gastrin-Freisetzung fördern. Dadurch kommt es zu einer deutlichen Steigerung der Salzsäureproduktion im Magen. Es handelt sich um ein Polypeptid mit 27 Aminosäuren, das mit Bombesin, Litorin und Neuromedin B, die allesamt als spezifische Agonisten wirken, zur Familie der bombesinähnlichen Peptide gehört.

Primärstruktur

Primärstruktur: H2N-ValProLeu–Pro–AlaGly–Gly–Gly–Thr– -Val–Leu–Thr–LysMetTyr–Pro–Arg–Gly– -Asn–His–TrpAla–Val–GlyHisLeu–Met-CONH2.[1]

Dabei sind 9 der letzten 10 Aminosäuren am C-terminalen Ende identisch mit jenen des Bombesin. Spezifische Agonisten von GRP sind die Polypeptide Bombesin, Neuromedin B und Litorin. Weiterhin ist die verkürzte Form des GRP (18-27) biologisch aktiv.[2]

Bildungsort

GRP wird von neuroendokrinen Zellen des Magens (Antrum) und des Duodenums sowie von Pituizyten des Zentralnervensystems gebildet, zudem wurden diese Zellen zwischenzeitlich auch in den Lungen von Neugeborenen und Erwachsenen nachgewiesen. Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen weisen eine erhöhte GRP-bildende Zellen im Atemtrakt auf, ohne dass deren Funktion bislang geklärt wäre.

Wirkung

GRP steigert die Gastrinsekretion in den G-Zellen des Magens und damit die Bildung von Magensäure. Des Weiteren führt das Neuropeptid zu einer Steigerung der Pankreasenzymsekretion. An der glatten Muskulatur besonders von Magen und Gallenblase führt GRP zur Kontraktion, damit zu einer raschen Magenentleerung. Neben anderen Substanzen (Bombesin, Cholecystokinin) fördert auch GRP das Auftreten eines Sättigungsgefühls.

Onkologie

Das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC für Small Cell Lung Cancer) als neuroendokriner Tumor produziert neben Neurotensin (NT) und Adrenomedullin (AM) auch GRP als autokrine Wachstumsfaktoren. GRP wird zudem beim medullären Schilddrüsenkarzinom, Karzinoid, metastasierenden Inselzellkarzinom vermehrt nachgewiesen. GRP wird als Prognose des Prostatakarzinoms verwendet.[2]

Einzelnachweise

  1. UniProt P07492
  2. a b J. Ischia, O. Patel, A. Shulkes, G. S. Baldwin: Gastrin-releasing peptide: different forms, different functions. In: BioFactors. Band 35, Nummer 1, 2009 Jan-Feb, S. 69–75, Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid, PMID 19319848.