Benutzer:HajjiBaba/Islampolitik des deutschen Kaiserreichs
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verfolgte das Deutsche Kaiserreich eine sogenannte „Islampolitik“. Der deutsche Orientalist, Archäologe und Diplomat Max von Oppenheim hatte die Idee einer politischen und militärischen Allianz mit dem Osmanischen Reich entwickelt, mittels derer die Vormachtstellung Großbritanniens in Indien und Ägypten geschwächt werden sollte. Die deutsche Politik versprach sich von dem Bündnis vor allem die Unterstützung der Muslime inner- und außerhalb des osmanischen Reiches unter der Oberhoheit des osmanischen Kalifats.[1]
Spätestens ab 1882 bestanden engere Beziehungen mit dem Deutschen Reich. Neben dem Bau der Bagdadbahn waren es vor allem deutsche Militärmissionen, die die Beziehungen der beiden Staaten festigten. Auch mit den Entente-Mächten gab es enge politische und Handelsbeziehungen. Seit 1910 reformierte und modernisierte eine britische Marinemission die osmanische Flotte. Noch im Mai 1914 hatte die französische Regierung dem Reich erneut eine hohe Anleihe gewährt. Während der Julikrise 1914 stand das Reich daher in intensivem diplomatischen Kontakt mit Frankreich, England und dem deutschen Reich. Eine Mission Cemal Paschas in Frankreich verlief im Juli 1914 ohne Ergebnis. Am 1. August 1914 konfiszierte Großbritannien zwei von der osmanischen Regierung in einer britischen Werft bestellte und bereits bezahlte Großkampfschiffe, so dass nun auch ein Bündnis mit Großbritannien ausgeschlossen war.[2]
Literatur
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑
- ↑ Ahmed Djemal Pascha: Erinnerungen eines türkischen Staatsmannes. Drei Masken Verlag, München 1922, S. 115–116, 124. Volltext (deutsch) online, abgerufen 27. August 2016