Geblendete Rossstirn

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Geblendete Rossstirn
HJRK S V - Boy's jousting armour of Philipp I, Rossstirn.jpg
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Geblendete Rossstirn, Blendstirne
Verwendung: Rossharnisch, Turnierrüstung
Ursprungsregion/
Urheber:
Deutschland, Plattner
Verbreitung: Europa
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Die Geblendete Rossstirn ist eine spezielle Rossstirn, die für das Turnier verwendet wurde.

Beschreibung

Die Geblendete Rossstirn ist im Grunde genau so aufgebaut wie eine normale Rossstirn, die für den Kriegseinsatz gedacht ist. Sie besteht aus Stahl und ist der Form eines Pferdekopfes angepasst. Der Unterschied zu normalen Stirnen besteht darin, dass die Augen der Rossstirn nicht ausgearbeitet sind, so dass ein Pferd, wenn es diese trägt, blind ist. Das Blenden der Pferde („Blendt und Thört“) verwendete man, damit die Pferde beim Anreiten entlang der Planke, die die beiden Turniergegner voneinander trennt, nicht scheute, stehenblieb oder ausbrach. Durch ein Ausbrechen oder Scheuen hätte der Reiter verletzt werden können, wenn er vom Pferd fiel, und ein Anvisieren des Gegners war unmöglich.[1]

Das älteste Beispiel einer geblendeten Rossstirn findet man in einem Siegel Johannes’ I. von Lothringen aus dem Jahr 1367.[2]

Einzelnachweise

  1. Wendelin Boeheim, Handbuch der Waffenkunde, Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1890, Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 978-3-201-00257-8, Seite 549, 552
  2. G. Demay, Le costume an moyen-àge d´après les sceaux, Paris 1880

Literatur

  • Wendelin Boeheim, J. Löwy, Kunsthistorisches Museum Wien, Album hervorragender Gegenstände aus der Waffensammlung des allerhöchsten Kaiserhauses : herausgegeben mit Genehmigung des hohen Oberstkämmerer-Amtes seiner K.u.K. apostolischen Majestät, Band 1, Verlag J. Löwy, 1894, Seite 27–28
  • Kunsthistorisches Museum Wien, Führer durch die Waffen-sammlung, Verlag Kunsthistorische Sammlungen, 1889, Seite 150

Weblinks