Diskussion:Spaltstoff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juni 2018 um 08:52 Uhr durch imported>Anonym~dewiki(31560) (→‎Lemma).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Lemma

Ist "Spaltstoff" eigentlich ein wissenschaftlicher oder ein politischer Begriff? Erst einmal habe ich damit ein sprachliches Problem: Ein X-Stoff ist für mich ein Stoff, mit dem man X-en kann, nicht einer, der geXt wird. (Wobei das bei Brennstoff nicht stimmt.) Und das Wort suggeriert eine unglückliche Nähe zu "Spaltprodukt". Der englische Begriff fissile material ist viel treffender. (Andererseits hat das Englische nicht so schöne Wörter wie "Atomsperrvertrag".) Man könnte das Lemma besser ersetzen durch "Spaltbares Material" mit Weiterleitungen von "Spaltstoff" und "Kernbrennstoff". Die kritische Masse gehört nicht unbedingt in den Artikel, denn zur Kernspaltung gehört nicht zwingend eine Kettenreaktion: 238U hat keine kritische Masse, kann aber durch Bestrahlung mit einer Neutronenquelle oder schnellen Protonen aus Beschleunigern gespalten werden. Und wenn schon angegeben wird, daß die Kritische Masse technisch verringert werden kann, sollte man auch angeben, wie, nämlich zum einen durch Verdichtung (Kompression), zum zweiten durch Neutronenreflektoren und zum dritten durch Booster wie Tritium. (Ob man damit eine 238U-Bombe hinkriegt, bezweifle ich, sonst müßte man auf DU und Unat besser aufpassen. Damit es tüchtig knallt, braucht man auch nicht unbedingt eine Kettenreaktion, die bei der Bombe nach zwei bis drei Neutronengenerationen ohnehin schon abbricht, ein großer Klotz aus spaltbarem Material und eine Neutronenquelle tun es auch. Also z. B. Polonium und Beryllium in Polystyrol aufschäumen, eine DU- oder Unat-Kugel mit Tritiumoxid in einem zentralen Hohlraum damit konzentrisch einhüllen, außen drum eine chemische Implosionsladung, und das Ganze in eine Neutronenreflektorhülle packen, und fertig ist die Volksbombe: Nach der Zündung wird der Schaum stark komprimiert, wodurch sich Alphastrahler und Leichtmetall innig durchmischen und eine starke Neutronenquelle entsteht, die das spaltbare Material intensiv durchstrahlt und den Booster zu Sekundärneutronen anregt. Das ist zwar keine kritische Anordnung, aber es wird trotzdem ziemlich viel Uran gespalten. Apropos: Hat Tritium eigentlich eine kritische Masse? Müßte eigentlich...) --92.226.145.121 03:03, 9. Jun. 2018 (CEST)

Spaltstoff ist zumindest ein technisch gebrauchter Begriff. -- „Hat Tritium eigentlich eine kritische Masse?“ Da hast du aber noch Einiges zu verstehen. --UvM (Diskussion) 09:52, 9. Jun. 2018 (CEST)
Ich kann Deinem Verständnis gerne auf die Sprünge helfen: Eine Kritische Masse ist definiert als eine Anordnung, in der eine Kettenreaktion stattfindet, d. h. für jedes absorbierte Neutron wird mindestens ein anderes freigesetzt. Und jetzt denk mal nach, was Tritium in der Bombe macht, und wie es sich diesbezüglich mit einer hinreichend großen Tritiumkugel verhalten würde. --77.187.61.120 10:12, 11. Jun. 2018 (CEST)
Danke für dein freundliches Hilfsangebot, aber lies erstmal mal Kernfusion. --UvM (Diskussion) 10:36, 11. Jun. 2018 (CEST)
Kern erst mal ein bißchen Benehmen. Für die anderen: Tritium vermehrt keine Neutronen und hat deswegen auch keine kritische Masse. Beim Boosting wird vielmehr am Anfang der Kettenreaktion im Kernbrennstoff eine Kernfusionsreaktion gestartet, aus der die zusätzlichen Neutronen stammen. Das ist selbstverstärkend: Die zusätzlichen Neutronen erhöhen dir Leistung des Kernbrennstoffs, die steigende Temperatur verstärkt die Fusion und setzt noch mehr Neutronen frei. Selber Bombe bauen geht aber nicht, weil Tritium in ausreichenden Mengen praktisch nicht zugänglich ist. --77.187.61.120 10:52, 11. Jun. 2018 (CEST)