Diskussion:Martin Karplus
Nationalität
Es ist doch immer wieder erstaunlich, was so ein Nobelpreis alles ausmacht. Bevor Hr. Karplus den Nobelpreis bekam, wurde er bei wikipedia als in Österreich geborener amerikanischer Chemiker bezeichnet. Jetzt plötzlich als österreichisch-amerikanischer Chemiker. Hr. Karplus ist nach eigenen Angaben zwar US-amerikanischer und österreichischer Doppelstaatsbürger - von seiner österreichischen Staatsbürgerschaft habe er aber erst vor wenigen Jahren erfahren. In seiner Autobiographie 2006 schreibt Karplus, er besuche Wien selten und habe sehr gemischte Gefühle gegenüber Österreich, da Antisemitismus in seinem Geburtsland weiterhin sehr verbereitet zu sein scheint. --Plerimest (Diskussion) 14:31, 9. Okt. 2013 (CEST)
- Was ist also dein Vorschlag, wie der Artikel formuliert werden sollte? --Drahreg01 (Diskussion) Drei Wünsche frei 14:47, 9. Okt. 2013 (CEST)
Es gab vor einigen Jahren eine Aktion der österreichischen Regierung, Menschen wie Karplus, die 1938 vor den Nazis fliehend das Land verließen, die österreichische Staatsangehörigkeit zurückzugeben. Vielleicht hat er sie in diesem Rahmen wieder erhalten und "wusste deshalb nichts davon"? --188.174.125.157 14:45, 9. Okt. 2013 (CEST)
Selbes Vorgehen wie bei Christoph Waltz: Um den Artikel korrekt formulieren zu können, brauchen wir Quellen für die Doppelstaatsbürgerschaft. Wenn es keine dafür gibt, bleibt es beim "in Österreich geborenen US-Amerikaner".--Nico T (Diskussion) Gerade gesehen, dass die internationalen Medien eigentlich alle die Doppelstaatsbürgerschaft erwähnen. Dann ist die Formulierung in Ordnung, klingt aber mMn sperrig. --Nico T (Diskussion) 16:54, 9. Okt. 2013 (CEST)
- Einfache Frage, einfache Antwort: Wer österreichischer Staatsbürger ist, ist Österreicher, und nicht nur "österreichischer Herkunft". Herr Karpus hat offensichtlich keine aktiven Schritte dagegen unternommen, als österreichischer Staatsbürger zu gelten (eine unerwünschte Staatsbürgerschaft kann man auch aufgeben, gerade als Doppel-Staatsbürger tut man sich da sehr leicht). Also noch einmal: Wer einen österreichischen Pass hat, ist Österreicher - ganz egal, ob er hier lebt und/oder sich dem Land sehr stark oder überhaupt nicht verbunden fühlt. Daher war die Formulierung, die ich eingefügt habe, durchaus korrekt. --AFrayMo (Diskussion) 18:06, 9. Okt. 2013 (CEST)
Laut Offizieller Nobel-Mitteilung ist er US-amerikanischer und österreichischer Staatsbürger.--Claude J (Diskussion) 18:09, 9. Okt. 2013 (CEST)
Bei Eric Kandel, der ein ähnliches Schicksal erlebt hat, lautet die Formulierung: amerikanischer Neurowissenschaftler österreichischer Herkunft. Kandel hat die österr. Staatsbürgerschaft auch nie verloren. Es gibt auf scheinbar einfache Fragen, nicht immer einfache Antworten. Damit macht man es sich sehr leicht! Meiner Ansicht nach wäre auch bei Karplus und seiner Lebensgeschichte eine solche Formulierung passender und glaubwürdiger. Denn Karplus scheint kein Interesse daran zu haben mit Österreich in Verbindung gebracht zu werden. Eher scheint er sich davon zu distanzieren. Formaljuristisch mag er vielleicht wieder Österreicher sein, aber wenn jemand seit seiner Kindheit keinerlei Verbindungen mehr zu dem Land hat, ist so eine Bezeichnung doch hinterfragenswert. Man hat ihn ja auch nie gefragt, ob er die Staatsbürgerschaft zurückhaben will oder ob es ihm nicht völlig egal ist. Man könnte genauso gut fragen: Warum soll er aktive Schritte dagegen unternehmen und etwas verleugnen, was für ihn sowieso keinerlei Bedeutung hat? Die meiste Zeit seines Lebens war er ja somit nur Amerikaner. Man hat schon das Gefühl, dass man ihn jetzt wegen des Nobelpreises vereinnahmen will. Jahrelang hat es bei wikipedia niemanden gekümmert. Plötzlich legt man wieder Wert darauf, dass er Österreicher ist. Aber ist er das wirklich? Naja!--Plerimest (Diskussion) 18:14, 9. Okt. 2013 (CEST)
- Ich kann mir das Schulterklopfen in Österreich lebhaft vorstellen ihn aufgrund ihres Gesetzes (ungefragt) eingebürgert zu haben und nicht automatisch ausgebürgert wie Thomas C. Südhof bei den deutschen Nachbarn.--Claude J (Diskussion) 18:24, 9. Okt. 2013 (CEST)
- Es geht hier nicht um selbstgerechte Schulterklopferei oder darum, den Nobelpreisträger irgendwie zu "reklamieren": dass er seine wissenschaftliche Tätigkeit, die nun ausgezeichnet wurde, ausschließlich in den USA betrieben hat, steht ja außer Frage. Aber es ist eben - auch in einer globalisierten Welt - eine wichtige, wenn auch "formaljuristische" Frage, welche Staatsbürgerschaft man hat. Und wenn er nicht Österreicher sein will, kann er jederzeit seinen Pass zurücklegen - dazu muss man aber eben doch - wieder "formaljuristisch" - selbst einen Schritt setzen, anders geht es nicht. Wer das unterlässt, muss es sich in jedem Fall gefallen lassen, mit dem Land, dessen Pass er besitzt, assoziiert zu werden. Die Zusammenfassung in der ersten Zeile ist nicht dazu da, zu hinterfragen, wie "österreichisch" sich ein bestimmter Österreicher fühlt, sondern lediglich, um festzustellen, dass er österreichischer Staatsangehörigkeit ist. Jeder ist gerne angehalten, weiter unten einen ausführlichen Abschnitt einzufügen, etwa mit dem Titel "Verhältnis zu Österreich" etc, wo man das in aller Breite auf und ab diskutieren kann.Und die Frage, warum man ihn gerade jetzt, als Nobelpreisträger, auf Wikipedia wieder zum Österreicher "gemacht" hat, ist sehr einfach beantwortet: Weil diese Information erst jetzt breitenwirksam bekannt geworden ist - bis inklusive heute früh, gebe ich gerne zu, kannte ich selbst auch kaum seinen Namen. Also bleibe ich dabei: "österreichisch-US-amerikanisch".--AFrayMo (Diskussion) 18:33, 9. Okt. 2013 (CEST)
- Ich bitte um Rückkehr zu der von mir kürzlich bewirkten Version US-amerikanischer ..., der seine Kindheit in Österreich verbrachte. Es geht nicht an, aus Karplus 75 Jahre, nachdem seine enge Bindung an Österreich beendet wurde, als österreichisch-amerikanischen Forscher zu bezeichnen. Umso weniger, als ihm als erwachsenem US-Bürger offenbar wenig daran lag, seine Bindungen an Österreich zu erneuern bzw. zu verdichten. -- Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 21:33, 11. Okt. 2013 (CEST)
- Es ist aber nicht unsere Aufgabe, Karplus' Seelenleben zu analysieren und zu interpretieren. Er ist als Österreicher geboren, jetzt ist er US-Amerikaner, also ist er "österreichisch-US-amerikanischer … Chemiker". Starkes Contra gegen "der seine Kindheit … verbrachte". --Drahreg01 (Diskussion) Drei Wünsche frei 22:46, 11. Okt. 2013 (CEST)
- Ich bitte um Rückkehr zu der von mir kürzlich bewirkten Version US-amerikanischer ..., der seine Kindheit in Österreich verbrachte. Es geht nicht an, aus Karplus 75 Jahre, nachdem seine enge Bindung an Österreich beendet wurde, als österreichisch-amerikanischen Forscher zu bezeichnen. Umso weniger, als ihm als erwachsenem US-Bürger offenbar wenig daran lag, seine Bindungen an Österreich zu erneuern bzw. zu verdichten. -- Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 21:33, 11. Okt. 2013 (CEST)
Österreichisch-US-amerikanischer Chemiker wäre Karplus, wenn er als österreichischer Chemiker in die USA ausgewandert wäre und dort die Staatsbürgerschaft erworben hätte. Er war aber ein österreichisches Kind, das von seinen Eltern in die USA mitgenommen wurde. Sein anfängliches Österreichersein hat mit seinem späteren Beruf absolut nichts zu tun. Die Formulierung ist daher missverständlich. (Bei Wernher von Braun steht zu Recht deutscher und später US-amerikanischer Raketeningenieur.) -- Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 10:26, 12. Okt. 2013 (CEST)
- Und hier Karplus im O-Ton auf science.orf.at
Da steht zwar dass er sich nicht als Österreicher fühlt, aber gerne den Pass zwecks Reisefreiheit in Anspruch nahm.--Claude J (Diskussion) 18:04, 12. Okt. 2013 (CEST)
- Im Interview mit der APA sagt er:
- Ich habe das Gefühl, dass Österreich probiert, ein Drittel meines Nobelpreises für sich zu reklamieren, indem es mich als Österreicher darstellt, obwohl ich mich überhaupt nicht so fühle. Ich würde auch nicht sagen, ich bin ein Austro-Amerikaner. Ich bin Amerikaner.
- --Österreicher (Diskussion)
- Im Interview mit der APA sagt er:
Danke für diesen Hinweis. Ich habe ihn nun zum Anlass genommen, die Einleitung entsprechend zu ändern. -- Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 21:22, 17. Okt. 2013 (CEST)
- Siehe Beginn der ganzen Diskussion: Wie oder als was er sich fühlt, ist irrelevant. Was einzig zählt, ist die Tatsache, dass er einen österreichischen Pass besitzt. Ich bleibe daher bei der streng legalistischen Position, dass ein "Österreicher" jemand ist, der die "österreichische Staatsbürgerschaft" besitzt. Es geht nicht darum, ihn oder seinen Nobelpreis zu reklamieren, sondern um dieses an sich unstrittige juristische Faktum. Also wäre das erneut zu ändern auf "österreichisch-US-amerikanisch".--AFrayMo (Diskussion) 09:14, 9. Nov. 2013 (CET)
LInk zu Spiegel online vs. Nobelstiftung
Warum wird auf Spiegel online und nicht auf die Originalquelle, die Nobelstiftung verlinkt? Weil die Pressemitteilung derzeit nur auf Englisch verfügbar ist? http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/chemistry/laureates/2013/press.html Ein deutscher Text wird folgen, nehme ich an. --188.174.125.157 14:47, 9. Okt. 2013 (CEST)
Professor in Straßburg
Da steht auf dem Weblink, der als Beleg angefügt ist professeur conventionné, was ich nicht kenne und vertragsmäßig übersetzte (wird z.B. in Frankreich bei Ärzten mit Kassenzulassung benutzt). Auf jeden Fall ist das keine volle Professur. Er ist dort aber laut Weblink Direktor des Labors für biophysikalische Chemie. In American Men and Women of Science von 2004 steht nur, dass er dort 1992 und 1994/95 Professor war.--Claude J (Diskussion) 23:21, 9. Okt. 2013 (CEST)
- Hier wird es etwas genauer erklärt: 1992–1995 war er „professeur associé“ und seit 1995 ist er professeur conventionné, was 1. als Funktion spezifisch auf ihn zugeschnitten wurde (statut taillé sur mesure) und 2. unentgeltlich geleistet wird (sans rémunération).--Edelseider (Diskussion) 09:14, 10. Okt. 2013 (CEST)