Benutzer:Yeti-Hunter/Herbert Tillander

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Herbert Erik Tillander (* 19. März 1909 in St. Petersburg; † 30. April 2006 in Helsinki) war ein finnischer Goldschmied, Juwelier, Gemmologe und Kunsthistoriker der in jahrelanger Arbeit die historische Entwicklung der Schliffe von Diamanten erforscht hat. In seinem Werk "Diamond Cuts in Historic Jewellery 1381-1910" beschreibt er detailliert aus erster Hand Diamanten wie z.B. den Beau Sancy. [1] [2]

Leben

Werdegang bis 1943

Herbert Tillander wurde in St.Petersburg geboren und wuchs dort zusammen mit seinen zwei Brüdern Leo und Viktor auf. Er wurde 19016 in die Kirchenschule der schwedischen St. Katarina Gemeinde eingeschult. Wie sein Großvater Alexander Edvard (1837–1918) war auch Tillanders Vater Alexander Theodor (1870–1943) ein Goldschmied und dessen Arbeiten wurden u.a. auch von der Familie des Zaren Nikolaus des Zweiten gekauft. Mit der Februarrevolution endete diese lukrative Geschäftsbeziehung und im Sommer 1917 zog die Familie nach Helsinki um. [1][3] Seine schulische Ausbildung schloss Tillander 1927 mit der Erlangung der Hochschulreife am Gymnasium Svenska normallyceum ab. Seine berufliche Ausbildung begann mit Praktikas in Stockholm, Frankfurt am Main, Paris und London auf die eine Ausbildung in der Goldschmiedewerkstatt des Familienunternehmens folgte. Tillanders Lehrmeister war Jakob Kock der bei Fabergés Chefwerkmeister Henrik Wigström gearbeitet hatte. 1933 schloss Tillander die Ausbildung zum Goldschmied mit der Gesellenprüfung ab. Bereits während seiner Praktikantenzeit interessierte er sich für Edelsteine und bildete sich sowohl bei der Gemological Association of Great Britain in London (Abschluss 1935 mit dem Titel F.G.A.) als auch beim Gemological Institute of America (Abschluss 1937) zum Gemmologen weiter.

Die Jahre danach

Nach dem Tod seines Vaters übernahm Tillander 1943 die Geschäftsführung des Familienunternehmens A.Tillander. Ein Schwerpunkt bei der Ausübung des Handwerks lag in der Herstellung der Staatsorden der Finnischen Republik. So wurden der Orden der Weißen Rose , der Orden des Freiheitskreuzes und der Orden des Löwen von Finnland im Hause Tillander gefertigt. Zusätzlich dazu wurde für Privatpersonen Juwelenschmuck auf Bestellung hergestellt.




1942- 1958 Präsident des Verbandes der Goldschmiede Helsinkis 1945- 1959 Vorstandsmitglied im finnischen Goldschmiedeverband

1948 Erlangung der Aktienmehrheit an der schwedischen Hofjuwelier David Andersen & Co in Stockholm um den Zugang zu Edelmetallen für das Unternehmen zu sichern

1949 Studienabschluss mit Masterexamen

1950- 1955 Chefredakteur der finnischen Goldschmiedezeitschrift „Kultaseppien Lehti“

1952 Titel als Hofjuwelier des schwedischen Königshauses

1956- 1961 Präsident des Redaktionskommittés der finnischen Goldschmiedezeitschrift „Kultiseppein Lehti“

1957- 1959 Vizepräsident des Finnischen Goldschmiedeverbandes

Ende der fünfziger Jahre veranlasste er die Ausbildung von Gemmologen (oder bildete selber aus?). Anfangs aus Eigenbedarf für das Familienunternehmen später auf ehrenamtlicher Basis auch für andere Interessierte.

Forschung

Ende der sechziger Jahre begann Herbert Tillander zu studieren, wie die Kunst Diamanten zu schleifen im Lauf der Jahrhunderte entwickelt worden war. Für seine Recherchen besuchte er Museen wie z.B. das Grüne Gewölbe, die Schatzkammer der Münchner Residenz, das Kunsthistorische Museum in Wien, das Victoria und Albert Museum sowie das Britische Museum in London, Schloss Rosenborg, den Louvre, das Silbermuseum im Florenzer Palazzo Pitti und das Museum der Hispanic Society of America.[4] Seine Kontakte zu den Museen setzte er aber auch ein um die Forschungsarbeit anderer Gemmologen zu unterstützen. Dadurch konnte ein Team von Mitarbeitern des Gemological Institute of America im November 1988 erstmals in Dresden den ungefassten grünen Diamanten auch mit den Mitteln der modernen Gemmologie untersuchen. [5]


1960 Initierte Tillander die Gründung von Finnlands Gemmologischer Gesellschaft deren Präsident er auch viele Jahre war.


Am 30.April 2006 starb Herbert Tillander in Helsinki. Er wurde auf dem Friedhof Hietaniemi beigesetzt. [6]


Auszeichnungen und Ehrungen

Neben der Freiheitsmedaille des finnischen Ordens des Freiheitskreuzes (VMx) wurde Herbert Tillander auch als Ritter erster Klasse des Finnischen Ordens der Weißen Rose (SVR R1) und mit dem Komturkreuz des Ordens des Löwen von Finnland (SL K) geehrt. Zusätzlich wurde er mit der Verdienstmedaille für Bevölkerungsschutzarbeit (Vss.am.) ausgezeichnet. [7][8][9] Von der Gemmological Association of Great Britain wurde ihm 1935 die Tully Medaille verliehen. [9][10][11]


KKKː

Vmː Vapaudenmitali VM1 oder VM2? info(at)ritarikunnat.fi

Publikationen (Auswahl)

Herbert Tillander: Jalokiviopin perusteet. Tekijä, 1946, OCLC 58142399, S. 116.

Herbert Tillander: Helsingfors - Kiel i augusti 1954. 1955, OCLC 58123197, S. 15.

Herbert Tillander: Six Centuries of Diamond Design. In: Gems and Gemology. Band 9, Nr. 11, 1965, S. 380–401 (gem-a.com [PDF; abgerufen am 26. Oktober 2017]).

Herbert Tillander: THE SAXON FIFTY-CARAT DIAMOND- A MODIFIED „PERUZZI“. In: The Journal of Gemmology. Band 11, Nr. 3, 1968, ISSN 1355-4565, S. 81–83 (gem-a.com [abgerufen am 27. Oktober 2017]).

Herbert Tillander and U.J. Petterson: The „Hope“ Diamond and Its Lineage: A Challenge for Further Research, Presented at the 15th International Gemmological Conference Held in the Smithsonian Institution. Tekij, 1975.

Herbert Tillander: Another brief Look at the Sancy Diamond. In: Gemmological Association of Great Britain. Journal of gemmology. Band 16, Nr. 4, 1978, OCLC 191979048, S. 221–228.

Herbert E. Tillander: Diamantschliffe im 17.Jahrhundert. In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien. 1985, OCLC 888360387, S. 169–184.

Herbert Tillander: Torppa ja timantti: Tillanderin suvun kronikka. Schildts, 1990, ISBN 978-951-50-0511-3, S. 262.

Herbert Tillander: Diamond Cuts in Historic Jewellery 1381-1910. Art Books International, 1996, ISBN 978-1-874044-07-9, S. 248.

Herbert Tillander: Further aspects of the history of rose-cut diamonds. In: The Journal of Gemmology. Band 26, Nr. 4, 1998, ISSN 1355-4565, S. 219–221 (gem-a.com [PDF; abgerufen am 26. Oktober 2017]).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Herbert Tillander – Biografie Online Ausgabe der Biografie des Biografiskt lexikon för Finland. Abgerufen am 6. Dezember 2015.
  2. Herbert Tillander: Diamond Cuts in Historic Jewellery 1381-1910. Art Books International, 1996, ISBN 9781874044079, S.195-S.196
  3. Die Historie des Unternehmens "Oy Tillander AB Kurzinformation über die Geschichte der Firma "Oy Tillander AB". Abgerufen am 07. Januar 2016.
  4. Herbert Tillander: Diamond Cuts in Historic Jewellery 1381-1910. Art Books International, 1996, ISBN 9781874044079, S.10
  5. Robert E. Kane, Shane F. McClure, Joachim Menzhausen: The Legendary Dresden Green Diamond. GEMS & GEMOLOGY Band 26, Nr. 4, 1990, Online-Version des Gems & Gemology Journals- Artikel über die Untersuchung des Dresdner Grünen Diamanten (PDF; 2,4 MB) S. 248-266
  6. auf Seite 20 der Grabliste der Friedhofsverwaltung. Abgerufen am 18. September 2016.(PDF; 552 kB)
  7. unbekannt: WHO'S WHO IN FINLAND. Otava Keuruu, 1978, ISBN 9511047558, S.995
  8. Herbert Tillander – Kurzbiografie Digitalisat des BIOGRAFISK HANDBOK 1967. Abgerufen am 7. Januar 2016.
  9. Herbert Tillander: Diamond Cuts in Historic Jewellery 1381-1910. Art Books International, 1996, ISBN 9781874044079, S.5
  10. SIXTY YEARS OF GEMMOLOGY IN GREAT BRITAIN. The Journal of Gemmology Band 11, Nr. 3, 1968, Online-Version (PDF; 2,1 MB) S. 77


ːKategorie:Träger des Finnischen Ordens der Weißen Rose ̠ːKategorie:Träger des Ordens des Löwen von Finnland ːKategorieːTräger des Finnischen Ordens des Freiheitskreuzes ːKategorie:Unternehmer_(Finnland) ːKategorie:Geboren 1909 ːKategorie:Gestorben 2006 ːFinne

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