Diskussion:Burschen heraus!

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Singular/Plural

Die ursprüngliche Fassung Bursche heraus! bezieht sich auf den Ausdruck „die Bursche“ in der Bedeutung der gesamten Studentenschaft, was von der mittelalterlichen Burse als Wohn- und Lebensgemeinschaft abgeleitet ist. Die Pluralform Burschen heraus ist erst nach 1800 gebräuchlich.

Das kann ich so nicht bestätigen. meines Wissens nach Beschäftigung mit Originalquellen auch des 18. Jahrhunderts gab es den Singular "Bursch" mit dem Plural "Bursche". Also wäre eine alte Fassung Bursche heraus! durchaus korrekt im Plural. --Rabe! 08:56, 30. Apr. 2008 (CEST)

Bei Salmasius (1749), Kindleben (1781) und Augustin (1795) wird der Ruf nicht erwähnt. Die Aussage, daß sich in der ursprünglichen Rufform der Singular nicht auf den Bursch, sondern die Bursch im genannten Sinn bezieht, ist so bei Paschke zu finden. Ich gehe mal davon aus, daß das Wort Bursche (oder Pursche) eine Doppelbedeutung hatte, und die eine zur Pluralform in der Deutung des Burschen als Person im 19. Jahrhundert geführt hat. Paschke schweigt sich hierzu aus, in „Einst und Jetzt“ habe ich nix dazu gefunden. Sobald das Grimmsche Wörterbuch wieder online funktioniert, werde ich nochmal nachhaken. --Gleiberg 10:09, 30. Apr. 2008 (CEST)

Im Gegensatz zu Paschke kenne ich keine Originalquellen, die "Bursche" als Ausdruck für dei "Allgemeinheit von/der Studenten" verwenden. Ich muss da noch mal ein bisschen blättern. --Rabe! 11:33, 30. Apr. 2008 (CEST)

Ruft um Hilf' die Poesei...

Ruft um Hilf' die Poesei gegen Zopf und Philisterei, dann heraus bei Tag und Nacht, bis sie wieder frei gemacht!

Ich verstehe diesen Satz so, daß die Poesie um Hilfe ruft und anschließend befreit wird. Dementgegen steht aber der Satz: „...wo aber nun die Poesie („Poesei“) um Hilfe […] gerufen wird.“ Welche Interpretation ist richtig? --Q-β 11:43, 2. Nov. 2008 (CET)

Das folgt dem Muster: Klingelt jemand an Deiner Tür, dann mache bitte auf! im Sinne von: Wenn jemand an Deiner Tür klingelt, dann mache bitte auf! Das ist ein Imperativ mit einem Konditional- (falls jemand klingelt) bzw. Temporalsatz (immer wenn jemand klingelt). Die andere Interpretation wäre, dass Ruft ein Imperativ wäre. Die angesprochenen Burschen sollten die Poesei um Hilfe rufen. Dann wird aber nicht klar, wer bedroht ist und wer befreit werden soll. Das kann nur eindeutig geklärt werden, wenn die Poesei durch die Philister bedroht wird und von den Burschen wieder befreit werden muss.--Rabe! 12:21, 2. Nov. 2008 (CET)
Danke, so sehe ich das auch. Dann muß also bei diesem Satz gerufen wird in ruft geändert werden. --Q-β 12:58, 2. Nov. 2008 (CET)

Letzten Strophe

Im Rahmen des Hambacher Festes und des Wartburgfestes sehe ich hier eher einen Aufruf gegen den Staat. Der Begriff des Vaterlandes bezieht sich hier in der romantischen Auslegung auf die demokratische Ordnung und nicht das aktuelle Regime. (z.B: Ernst Moritz Arndt: Des Deutschen Vaterland) Die spätere Auslegungen 1870/71 missbraucht dann diese Strophe. Zu der These: "wird die alte Bedeutung des Rufes geradezu in ihr Gegenteil verkehrt" hätte ich gerne ein paar Literaturquellen. (nicht signierter Beitrag von 185.95.213.36 (Diskussion) 13:23, 17. Jul. 2018 (CEST))